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  • Die DDR im Sommer ’90: ein Land zwischen zwei Gesellschaftssystemen, zwischen Nichtmehr und Nochnicht. Das Leben ist im Umbruch, die Welt steht offen. Alles scheint möglich – und nichts sicher. In Ost-Berlin wird die Einheit verhandelt und gegen die drohende Abwicklung demonstriert. Der Film erzählt vom Sommer der ungeahnten Möglichkeiten. Vom Aufbruch ins Ungewisse und Momenten der Anarchie. – Der Fotograf Andreas Rost im Frühjahr 1990 – Bild: rbb/​Andreas Rost
    Die DDR im Sommer ’90: ein Land zwischen zwei Gesellschaftssystemen, zwischen Nichtmehr und Nochnicht. Das Leben ist im Umbruch, die Welt steht offen. Alles scheint möglich – und nichts sicher. In Ost-Berlin wird die Einheit verhandelt und gegen die drohende Abwicklung demonstriert. Der Film erzählt vom Sommer der ungeahnten Möglichkeiten. Vom Aufbruch ins Ungewisse und Momenten der Anarchie. – Der Fotograf Andreas Rost im Frühjahr 1990
    Die DDR im Sommer ‚90: ein Land zwischen zwei Gesellschaftssystemen, zwischen Nichtmehr und Nochnicht. Das Leben ist im Umbruch, die Welt steht offen. Alles scheint möglich – und nichts sicher. In Ost-Berlin wird die Einheit verhandelt und gegen die drohende Abwicklung demonstriert. Der Film erzählt vom Sommer der ungeahnten Möglichkeiten. Vom Aufbruch ins Ungewisse und Momenten der Anarchie. Der letzte Sommer in einem untergehenden Land – das ist ein Freiraum, den es so nie wieder gab. Im März 1990 ist das Ende der DDR besiegelt: Bei den ersten demokratischen Volkskammerwahlen triumphiert die „Allianz für Deutschland“ mit Bundeskanzler Helmut Kohl als Mentor im Rücken – und mit dem Versprechen von D-Mark und schneller Einheit.
    In den folgenden Monaten überschlagen sich die Ereignisse. Das ist nicht mehr das Land von gestern, aber auch noch nicht das von morgen. Ein Sommer im Übergang: Trabbis, für die man noch vor Monaten zehntausend DDR-Mark hingeblättert hat, stehen verlassen am Straßenrand. Im ehemaligen Familienlokal gibt es neuerdings Striptease-Shows. Ein Urlaub am Mittelmeer ist plötzlich möglich. Das Geld, mit dem man jahrzehntelang seine Brötchen bezahlte, wird es morgen nicht mehr geben.
    Die DDR zerbröckelt in Absurdität und Anarchie. Mit einem alten DDR-Feuerwehrwagen kapert der Fotograf Andreas Rost zusammen mit Freunden die größte Ruine in Ost-Berlin. Sie wollen das Kunsthaus „Tacheles“ gründen: „Unser Spruch war: ‚Die Ideale sind ruiniert, rettet die Ruine!‘“ Ein Volkspolizist sieht zu und versichert: „Ich hab nischt gesehen.“ Andreas Rost fotografiert in diesem Frühjahr in der ganzen DDR, um selbst zu verstehen – und wird ein Chronist der Umbruchszeit. Die junge Designerin Ira Hausmann besetzt mit zwei Freundinnen eine Wohnung – und gründet ein Modelabel.
    Sie erwartet im Sommer 1990 ihr erstes Kind. In welchem Land wird es groß werden? Graue Häuserwände werden begehrte Werbeflächen für knallbunte Plakate, doch Tausende werden noch in diesem Sommer arbeitslos. „Diese Unsicherheit, was passiert jetzt? Werde ich gehen müssen oder wird es die Kollegin sein? Und wenn sie es ist: Darf ich froh sein, dass ich es nicht bin?“: Carla Kniestedt ist als Pressesprecherin des Ost-Berliner Centrum-Warenhauses am Alexanderplatz dabei, als neue West-Waren in die Regale geräumt werden und die Käufer Schlange stehen.
    „Als die D-Mark kam, war Geld nicht nur wichtig. Es war plötzlich das Wichtigste.“ – Mit dem neuen Geld erfüllt sich Thomas Brussig einen ganz großen Traum: Er fliegt nach New York und fährt mit einem Mietwagen durch das Land, das eben noch Lichtjahre entfernt war. Seine erste Westreise: „Jeder Mensch muss einmal so einen Urlaub gemacht haben, an den er sich irgendwie immer erinnert.“ Der Film erzählt von einer Zwischenzeit, in der das Alte nicht mehr galt und das Neue noch nicht da war: Voller Hoffnung und trotzigem Gründermut, ersten Enttäuschungen und ungekannter Euphorie. Von Menschen im Ausnahmezustand! (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 31.08.2020 Das Erste
  • Die Sendung mit ihren Tausenden von Briefen war nahezu vergessen, bis die deutsche Schriftstellerin Susanne Schädlich sie in einem BBC-Archiv vor wenigen Jahren wiederentdeckte. Die historische Dokumentation des rbb in Koproduktion mit BBC und NDR erzählt die Geschichte eines kalten Propagandakrieges zwischen Ost und West. Mit der Sendung „Briefe ohne Unterschrift“ entwickelte sich ein Katz- und Maus-Spiel zwischen BBC und DDR-Staatssicherheit um Deckadressen und Codewörter. Flächendeckende Postkontrollen in der gesamten DDR führten zur Verfolgung von Briefeschreibern, denen drastische Gefängnisstrafen drohten.
    Tausende DDR-Bürger schrieben an die BBC und nutzten dafür ein Deckadressensystem in West-Berlin. Die Stasi sah in der britischen Radiosendung eine Hetzsendung des Westens, mit der die „politisch-ideologische Zersetzung der DDR-Bürger“ vorangetrieben werden sollte. In manchen Jahren gelangten bis zu 3000 Briefe durch die immer weiter anwachsende Postkontrolle der Stasi bis nach London. Die Schreiber, Männer, Frauen und Kinder, kamen aus allen gesellschaftlichen Bereichen der DDR.
    Bis heute gibt es keine genauen Zahlen, wie viele Briefeschreiber verhaftet und verurteilt wurden. Einer von ihnen war Karl-Heinz Borchardt aus Greifswald, der als 16-jähriger Schüler begann, an die BBC zu schreiben, um seiner Empörung über die Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 Luft zu verschaffen. Die Stasi fing seine Briefe jedoch ab und konnte ihn mit Hilfe von Blut- und Speichelproben sowie Handschriftenvergleich ermitteln.
    Er wurde zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Die Hörerschaft von „Briefe ohne Unterschrift“ war begeistert vom Moderator der Sendung: Austin Harrison – populär, aber auch exzentrisch und bis zu seinem Tod rätselhaft. Für die Stasi war der britische Journalist eine zentrale Figur im Kampf gegen westliche Meinungmache im Radio, sie sahen ihn als einflussreichen Staatsfeind, der in Wirklichkeit ein Agent des britischen MI6 sei. Denn Harrison fuhr regelmäßig in die DDR, vor allem zur Leipziger Frühjahrsmesse, wo er rund um die Uhr beschattet wurde.
    Einzigartiges Überwachungsmaterial vermittelt einen Einblick in die Akribie der Stasi-Schnüffler. Ihr größter Erfolg war ein IM, den sie sechs Jahre lang auf Austin Harrison ansetzten und der seine erhaltenen Berichte auf Tonband protokollierte. Nach intensiven Recherchen in Londoner Archiven kann der Film bislang unbekannte Dokumente zeigen, die ein differenziertes Bild vom populären Radio-Moderator und seiner Sendung ermöglichen. Der German Service der BBC hat offenbar über Jahrzehnte eng mit einer geheimen Propaganda-Abteilung des britischen Außenministeriums zusammengearbeitet.
    Austin Harrison schrieb ausführliche Berichte über seine DDR-Besuche an das „Foreign Office“, und diese wurden auch an die bundesdeutsche Regierung in Bonn weitergeleitet. Bisher unveröffentlichte Dokumente, Fotos und Tonbandaufzeichnungen sowie Archivmaterial aus britischen und deutschen Quellen vermitteln einen intensiven Eindruck über die Propaganda-Auseinandersetzung zwischen Ost und West im Radio. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 18.11.2019 Das Erste
  • Im Jahr 1952 gelangte auf Kuba der General Fulgencio Batista y Zaldívar mit Hilfe des US-Geheimdienstes CIA durch einen Militärputsch an die Macht. Die Dokumentation schildert, wie Kuba unter der Herrschaft des Diktators zu einem Paradies für Drogen- und Waffenhändler wurde und sich zum „Bordell der USA“ und zu einem Mafia-Staat entwickelte, während die kubanische Bevölkerung hungerte. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 08.07.2013 Das Erste
  • Es ist eine deutsch-jüdische Familiengeschichte, die Sandra Esslinger erstmals öffentlich macht. Auf Grundlage des Nachlasses ihres 1967 in Los Angeles verstorbenen Großonkels Alan Robert. Der ist im Jahr 1900 in Pforzheim als Adolf Rosenberger zur Welt gekommen. Sohn einer assimilierten jüdischen Familie. Mit 17 Jahren Kampflieger im Ersten Weltkrieg. Danach Techniker, Geschäftsmann und Werksrennfahrer bei Mercedes-Benz. Rosenberger gründet 1930/​31 mit Ferdinand Porsche und dessen Schwiegersohn Anton Piëch die Porsche GmbH in Stuttgart. Die Keimzelle der heutigen Weltmarke.
    Als Geschäftsführer zieht Rosenberger Aufträge aus der Automobilindustrie an Land, ist an der Konstruktion des später so erfolgreichen Auto-Union-Grand-Prix-Rennwagens beteiligt und hält als Mitgründer und Miteigentümer 10 Prozent der Firmenanteile. Bis 1933 die Nazis an die Macht kommen und der Jude Adolf Rosenberger zum Problem wird, weil Porsche mit dem NS-Staat große Geschäfte macht. 1935 wird Rosenberger in das Konzentrationslager Kislau verschleppt, es gelingt ihm zu emigrieren. In den USA startet er unter dem Namen Alan Robert noch einmal ein neues Leben.
    Doch die Sehnsucht nach seiner verlorenen Heimat bleibt. Nach 1945 möchte er wieder mit Porsche zusammenarbeiten. Doch weder ein Prozess gegen Porsche und Piëch noch die vermeintliche Aussöhnung mit Porsche-Sohn Ferry bringen Rosenberger zurück in das einst von ihm mitgegründete Unternehmen. Der „Fall Porsche“ bleibt eine offene Wunde. Auch bei Sandra Esslinger und den anderen Nachkommen von Adolf Rosenberger, dessen besondere Rolle in der Porsche Firmengeschichte bis heute nicht angemessen gewürdigt worden ist. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 24.06.2019 Das Erste
    ursprünglich für den 11.02.2019 angekündigt
  • Zum ersten Mal wird in einem Film die Lebensgeschichte von Jean Monnet erzählt. Sein Einfluss auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts reicht bis in unsere Zeit. Dabei war er nie Politiker, kein Staatsmann im Rampenlicht. Er hatte auch keine höhere Bildung. Er war ein Cognac-Händler aus Frankreich. Jean Monnet gilt als „Vater Europas“, ohne ihn gäbe es das heutige Europa und auch das heutige Deutschland nicht. Trotzdem ist seine unglaubliche Lebensgeschichte, die uns heute so viel über Europa erzählen könnte, kaum bekannt. Dabei spielte der Cognac-Händler an vielen Wendepunkten der Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts eine entscheidende und oft aberwitzige Rolle.
    Jedoch immer im Hintergrund, als „Der Mann im Schatten“. Als junger Mann in den Urwäldern Kanadas, in London, Amerika, China oder Nordafrika: Immer waren es heute kaum zu fassende Abenteuer, die Jean Monnet dabei zu bestreiten hatte. Abenteuer, deren Gewinn Erkenntnis war. Diese Erkenntnisse erst ließen den Cognac-Händler Jean Monnet zum Architekten eines Europas werden, wie wir es heute kennen.
    Davon können eindrücklich auch Politiker wie Jean Claude Juncker oder Peter Altmaier erzählen, die sich intensiv mit Monnet und seinem Wirken auseinandergesetzt haben. Davon erzählen auch kürzlich erst entdeckte private Filmaufnahmen, die der „Vater Europas“ selbst an den Stationen seines filmreifen Lebens gedreht hatte. „Der Mann im Schatten“ erzählt von einer mehr als ungewöhnlichen Lebensgeschichte, die gleichermaßen eine heute sehr aktuelle Parabel dafür ist, Europa „denken“ zu können. Ein Leben wie ein Roman: voller Abenteuer, Licht und Schatten. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 26.04.2021 Das Erste
  • Am 5. Mai 2018 würde der Philosoph Karl Marx 200 Jahre alt – ein Denker, an dem sich bis heute die Geister scheiden. Marx selbst formulierte den Anspruch, „die Welt zu verändern“ – er konnte nicht ahnen, in welchem Ausmaß das für sein Werk zutreffen würde, wenn auch erst nach seinem Tode. Wie auch immer man zu Marx und seinen Theorien stehen mag: Unstrittig ist, dass kaum etwas die Geschichte des 20. Jahrhunderts so sehr beeinflusst hat wie das Werk des Mannes aus Trier. Die Dokumentation von Peter Dörfler unternimmt eine Reise durch diese unglaubliche Wirkungsgeschichte. In den zurückliegenden 100 Jahren haben weltweit dramatische Gesellschaftsumwälzungen im Namen der Theorien von Karl Marx stattgefunden, in der Sowjetunion, in China und Kuba, in der DDR.
    In Westeuropa ließen sich die Studentenbewegung von 1968 und die Eurokommunisten in Frankreich und Italien von Marx inspirieren. Und in jüngster Zeit, in Zeiten der Globalisierung und der Kritik daran, erlebt Karl Marx eine Renaissance. Ob ATTAC-Aktivisten oder Kritiker der Investmentbanken – sie alle finden wesentliche Argumente in den Marx’schen Theorien. Aber wie unter allen Erben gibt es auch unter Marxisten bis heute erbitterten Streit darüber, wer eigentlich das Erbe wirklich fortführt.
    Die Dokumentation führt an Lebensstationen von Karl Marx wie Trier, Paris oder London und unternimmt eine Reise an Orte, wo Marx lebendig war oder noch ist. Zu Wort kommen Politiker wie Sarah Wagenknecht (Die Linke), Pierre Laurent (PCF) und Janis Varoufakis, Historiker wie Stephen Smith und Christina Morina, der Publizist Mathias Grefrath, der ehemalige 68er Aktivist Peter Schneider, der ehemalige Londoner Investmentbanker und Kolumnist „City Boy“ Geraint Anderson, Zhang Shuangli, der Macher der chinesischen Fernseh-Shows über Marx und der Künstler Wu Weishan, der in Peking die meterhohe Marx-Statue als Geschenk an die Stadt Trier erschafft. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 30.04.2018 Das Erste
  • Die Ufa wird 100. Sie ist jünger als Persil und älter als Volkswagen. Die Ufa – un film allemand wie die Franzosen sagen: ein deutscher Konzern, der Filmgeschichte geschrieben hat. Was macht die Ufa aus, diesen riesigen Tanker, der in so schwere Fahrwasser geraten ist in den letzten 100 Jahren? Die Dokumentation erzählt die Geschichte des größten und ältesten deutschen Filmkonzerns als Unternehmensgeschichte von staatstragender Bedeutung. General Ludendorff nutzt die Ufa, das neue Medium Film, von Anfang an als Propagandainstrument für den deutschen Kaiser.
    In der Weimarer Republik ist die Ufa dazu da, mit innovativen Werken den deutschen Mythos zu festigen, nationale Filme schaufeln am Grab der Demokratie. Der Tonfilm macht die Ufa erst richtig groß, bevor Goebbels die totale Unterwerfung propagiert. Heute glänzt die Ufa auf dem Studiogelände in Babelsberg vor allem aber mit ihren historischen Hochglanz-Mehrteilern. Der Konzern, der sich immer wieder übernimmt, für den die Deutsche Bank, Bosch und die AEG Geld locker machten, wurde mehrfach gerettet vom deutschen Staat.
    Wohin steuerten die Kapitäne das Schiff, welche Intrigen und Machtkämpfe spielten sich im Maschinenraum des deutschen Films ab? Der Film betrachtet ein Jahrhundert deutsche Filmgeschichte mit Ausschnitten aus berühmten, aber auch aus vergessenen Filmen, mit aufschlussreichem Archivmaterial und Gesprächen mit früheren Ufa-Stars wie Gunnar Möller (bis zu seinem Tod im Mai 2017 der älteste Ufa-Schauspieler) oder Mario Adorf und jungen Gesichtern wie Tom Schilling, aber auch mit Filmhistorikern und -kritikern. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 18.12.2017 Das Erste
  • März 1945, kurz vor Kriegsende. Es herrscht Chaos in Deutschland und im westfälischen Arnsberger Wald passiert etwas Grausames: Wehrmacht, SS und Zivilisten ermorden kaltblütig 208 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter – darunter drei Kinder. Fast 80 Jahre später ist das Massaker noch immer gegenwärtig: Der Archäologe Manuel Zeiler gibt einem Bagger-Fahrer Zeichen, es geht um Zentimeter. Vorsichtig werden Erdschichten abgetragen, dann kommen die Leichenspürhunde. Es läuft die Suche nach den letzten sieben, noch vermissten Leichen am Tatort des NS-Verbrechens. Der Film „Die Massaker im Arnsberger“ dokumentiert und erzählt die Geschichte der Opfer und der Täter. Es geht um Mord, Schuld, Sühne und die Aufdeckung der letzten Geheimnisse eines Verbrechens, das die Region noch heute beschäftigt.
    Zum Kriegsende leben acht Millionen Fremde im Land. Die meisten von ihnen sind keine Kriegsgefangenen, sondern Zivilisten, von den Deutschen aus den eroberten Gebieten ins Reich verschleppt. Vor allem Frauen und Kinder aus dem Osten werden gezwungen, für die Deutschen zu arbeiten. Der Krieg ist verloren, deshalb sollen sie verschwinden. Als die US-Armee ins Sauerland einrückt, findet sie die Leichen von 208 Männern, Frauen und Kindern, die aus Polen und der Sowjetunion stammen. In den 1950er-Jahren kommt es zu mehreren Prozessen am Arnsberger Landgericht gegen sechs der Haupttäter. Sie werden entweder freigesprochen oder kommen mit niedrigen Strafen davon. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 31.10.2022 Das ErsteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 28.10.2022 ARD Mediathek
  • Das straffreie Nachleben vieler prominenter NS-Kriegsverbrecher ist ein dunkler und irritierender Aspekt der Nachkriegsgeschichte. Noch in den 80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts waren einige der schlimmsten Täter auf freiem Fuß – darunter Klaus Barbie. Wegen seiner grenzenlosen Brutalität als Gestapochef im besetzten Frankreich war er als „Schlächter von Lyon“ bekannt geworden. Unter dem Namen Klaus Altmann bewegt sich Barbie Anfang der 80er-Jahre völlig unbehelligt in seinem Exil in Bolivien. Hier hat er ungehindert eine furchtbare zweite Karriere gemacht, quasi als „Gestapochef“ verschiedener bolivianischer Diktatoren. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 15.08.2016 Das Erste
  • „Mutter der modernen Pandemien“ wird die Spanische Grippe genannt. Sie forderte 1918/​19 mehr Tote als der Erste Weltkrieg. Damals wussten die Menschen nur sehr wenig über die Grippe. Erst 1997 gelang es, den genetischen Code der Spanischen Grippe zu entschlüsseln. Zweimal reiste Johan Hultin nach Alaska, nur ein Ziel vor Augen: Er hoffte, in den sterblichen Überresten von Grippetoten das Virus dingfest zu machen. Exklusiv berichtet der schwedische Wissenschaftler, wie er es nach vielen Rückschlägen fand: konserviert in der vereisten Lunge einer Inuit-Frau.
    Die Dokumentation schaut zurück auf die großen Pandemien des 20. und 21. Jahrhunderts. Die Gesellschaften reagierten 1918/​19 unterschiedlich auf die Spanische Grippe – in einigen Ländern gab es Schulschließungen, die U-Bahnen fuhren nicht mehr, Kirchen waren geschlossen – ein Shut-down, soweit dies damals möglich war. Welche Maßnahmen waren wirksam? Und was geschah in solchen Ländern, die weiter machten wie bisher? Was haben die Menschen aus den großen Pandemien der letzten hundert Jahre gelernt? Die Heidelberger Medizinhistorikerin Karen Nolte legt in der Dokumentation ihre neuesten Forschungsergebnisse dazu offen.
    Auch nach dem Zweiten Weltkrieg raffte eine Grippewelle tausende Menschen in Ost- und Westdeutschland dahin. Doch 1957 ist Wirtschaftswunderzeit – und nach den Schrecken des Krieges zählten Grippetote nicht so viel. Das schien auch 1968 noch so zu sein, als fast 100.000 an der Hongkong-Grippe starben. Zwar schlossen auch damals viele Schulen, aber nicht vorsorglich, sondern weil einfach zu viele Lehrer erkrankt waren.
    Warum legt heute ein Virus, dessen Tödlichkeit noch nicht ganz genau bekannt ist, die ganze Welt lahm? Was ist anders geworden? Muss die Welt sich darauf einstellen, dass rund alle zehn Jahre ein neues Virus global wirkt? 2002 traten in einer südchinesischen Provinz gehäuft atypische schwere Lungenentzündungen auf, die oft tödlich verliefen. Im Juni 2003 hatte die bis dahin unbekannte Infektionskrankheit 30 Länder auf sechs Kontinenten erreicht. Niederländische Wissenschaftler vermuteten damals schon, dass ein Virus von Tieren auf den Menschen übergegangen ist.
    Die Entschlüsselung zeigte: es war ein Virus aus der Corona-Familie. Den Namen SARS kennt heute fast jedes Kind – in Verbindung mit CoV-2. Im Jahr 2009 ging von Mexiko aus eine neue Grippewelle um die Welt. Man nannte sie „Schweinegrippe“ – denn der Erreger H1N1 wies Teile des Erbgutes von menschlichen Grippeviren, aber auch von Viren aus Schweinen und Vögeln auf. Johan Hultin wies die enge Verwandtschaft zur Spanischen Grippe nach. Auch damals gingen in Deutschland täglich die Fallzahlen hoch, zumeist verlief die Grippe mild, aber es gab auch hier weltweit Todesfälle.
    Relativ schnell stand ein Impfstoff zur Verfügung, der hierzulande Diskussionen auslöste wegen möglicher Nebenwirkungen der verwendeten Impfverstärker. Diese Debatten erscheinen aus heutiger Sicht eher wie ein Luxusproblem – die Schweinegrippe konnte eingedämmt werden, das Leben ging weiter wie gewohnt. Die Autorin Simone Jung sucht Wissenschaftler und Ärzte auf, die damals Verantwortung trugen und fragt, ob die Gesellschaft genügend Lehren aus der Pandemie von 2009 gezogen hat. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 11.05.2020 Das Erste
  • Der Mauerbau – ein Glücksfall für Erich Mielke und seinen DDR-Staatssicherheitsdienst. Schließlich war die Mauer Garant für seine Macht und zugleich sein Lebenselixier. Zehntausende von Stasi-Mitarbeitern hatten vom 13. August 1961 bis zum 9. November 1989 einen entscheidenden Auftrag: Die Mauer für die eigene Bevölkerung unantastbar, unüberwindbar und unangreifbar zu machen. Die Mauer war Fundament und Bollwerk des MfS. Sie war für den Geheimdienst existenziell, aber ohne die Staatssicherheit war die Mauer wiederum nur hässlicher Beton.
    Die Dokumentation „Mielke und die Mauer“ erzählt die Geschichte einer symbiotischen Beziehung aus einer Innenperspektive, aus der Sicht der MfS-Mitarbeiter und ihrer Führung. Sie gewährt Einblicke in die Mentalitäten und Motivationen der DDR-Geheimdienstler. Wie gingen sie um mit dem wohl heikelsten Kapitel, den Mauertoten und der Vertuschung und Verschleierung dieser Mordfälle. Mit welchen aufwendigen Maßnahmen machte die Stasi Jagd auf Tunnelgräber oder wie „filterte“ sie den Einreiseverkehr an den Grenzübergängen zur Gewinnung von inoffiziellen Mitarbeitern.
    Überall hatten Mielkes Spezialisten und oft auch er persönlich die Hände im Spiel. Mielkes Macht wuchs durch die Perfektionierung des Grenzsystems. An der Mauer und im Hinterland. Flächendeckend gingen offizielle und inoffizielle Mitarbeiter des MfS jedem noch so kleinen Hinweis auf mögliche Fluchten nach. Die Einmauerung der Bevölkerung schuf für Mielke und die Stasi immer neue Aufgaben- und Betätigungsfelder – und neue Feindbilder: den „Republikflüchtling“, den „Grenzverletzer“, den westlichen „Fluchthelfer, die „kriminellen Menschen-Händler-Banden“, später den „Ausreisewilligen“.
    Das eigene Volk im Visier, waren für Stasichef Erich Mielke diese „Unverbesserlichen“ gefährliche „Eiterbeulen“, die es mit allen Mitteln und Möglichkeiten zu beobachten, „zurückzudrängen“, „auszuschalten“ und im Extremfall zu „vernichten“ galt. Die Stasi machte sich bei der Sicherung des von der DDR-Propaganda bezeichneten „antifaschistischen Schutzwalls“ unverzichtbar.
    Die Mauer wurde ihr Fundament, ihr Haupttätigkeitsfeld, ihr täglich Brot. Verdankte die DDR der Mauer ihre Fortexistenz und Mielkes Imperium seine Blütezeit, so gingen mit dem Fall der Mauer auf einen Schlag beide sang- und klanglos unter. Ironie der Geschichte – ein MfS-Offizier öffnete am 9. November 1989 den Schlagbaum an der Bornholmer Straße und mit ihm die Berliner Mauer. Die ARD-Koproduktion von rbb, WDR und Deutscher Welle entstand aus Anlass des 60. Jahrestages des Baus der Berliner Mauer am 13. August 1961. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 16.08.2021 Das Erste
  • Im Frühjahr 1991 wird ein Mann auf offener Straße, mitten in Berlin, von einem bewaffneten US-Spezialkommando überwältigt und abtransportiert. Der Mann ist Bundesbürger. In seinem Pass steht der Name Jens Karney. Ein illegaler Coup, der so hätte nie passieren dürfen. Eine spektakuläre Aktion mit ebenso spektakulärer Vorgeschichte. Sieben Jahre zuvor heißt der derselbe Mann noch Jeffrey Carney und ist als NSA-Lauschspezialist in West-Berlin stationiert. Ab 1983 verrät der blutjunge Airman Top-Geheimnisse der NSA an den Staatssicherheitsdienst der DDR und avanciert in kürzester Zeit zu einem der wichtigsten Agenten des Ostblocks.
    Deckname „Kid“. US-Spezialisten beziffern später den Schaden, den er den USA zugefügt hätte, auf über 15 Milliarden US-Dollar. Mit dem Mauerfall geht die Geheimdienst-Karriere des Überläufers dann aber schneller und dramatischer zu Ende, als erwartet. Der Verräter wird selbst verraten. MfS-Offiziere verkaufen ihr Insiderwissen an die Amerikaner, die schicken einen Greiftrupp nach Berlin. Das spektakuläre Ende am 22. April 1991 ist dann Hollywoodreif.
    Gegen neun Uhr morgens kommt es zum Showdown in Berlin Mitte. Spezialagenten des US Geheimdienstes der Air-Force kidnappen „Kid“. Wenig später landet er in den USA, und wird zu 38 Jahren Gefängnis verurteilt. Eine ziemlich heikle Aktion, erinnert sich Spezialagent Thomas McBroom im Interview. Er ist der Mann, der Carney in Berlin Mitte überwältigte. „Jeffrey war ein deutscher Staatsbürger. Es hätte eine politische Explosion geben können, Amerikaner kidnappen einen deutschen Bürger!“.
    „Aber die deutsche Politik hat weg geschaut.“, das Fazit des CIA-Insiders Ben Fischer. Der Film rekonstruiert die unglaubliche Geschichte des Jeffrey Carney mit den unmittelbar involvierten Protagonisten aus Ost und West. Im Zentrum der historischen Exkursion aber steht Jeffrey Carney, alias Jens Karney, alias „Kid“. Regisseur Jürgen Ast ist es erstmals gelungen, dass der „verratene Verräter“ exklusiv und freimütig vor Kamera und Mikrofon Auskunft gibt über die Knackpunkte seines gescheiterten Lebens. Flucht, Entführung, Verurteilung. Ängste, Illusionen, Lügen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 03.04.2017 Das Erste
  • Wie heute der Klimawandel, bedrohte vor 30 Jahre schon einmal ein globales Umweltproblem unseren Planeten. Wissenschaftler wiesen nach, dass die vor allem in Spraydosen enthaltenen Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe, kurz FCKW, zum Abbau der Ozonschicht führten. Über der Antarktis bildete sich in jedem Winter bereits ein regelrechtes Loch in der Atmosphärenschicht, die in etwa 15 Kilometern Höhe die schädliche UV Strahlung aus dem Sonnenlicht filtert. Wissenschaftler schlugen Alarm – sie befürchteten Millionen zusätzlicher Hautkrebsfälle und unabsehbare Folgen für die Landwirtschaft.
    „Mission Ozonloch“ zeichnet nach, wie engagierte Wissenschaftler und Politiker es schafften, mehr als 30 Staaten an einen Tisch zu bringen, um die Produktion der FCKW weltweit zu stoppen. Das Montreal-Protokoll von 1987 wurde zum ersten Abkommen, in dem eine globale Umweltbelastung weltweit reduziert wurde. Mehr noch: Die reichen Länder erklärten sich sogar bereit, die Länder dabei zu unterstützen, die sich einen Verzicht nicht leisten konnten.
    Die wichtigsten Impulsgeber dafür waren neben Wissenschaftlern wie Mario Molina, Sherwood Rowling oder James Lovelock zwei Politiker, die nicht unbedingt als Umweltschützer in die Geschichtsbücher eingegangen sind: Ronald Reagan und Margaret Thatcher. Als Folge des FCKW-Stopps hat sich die Ozonschicht seither deutlich erholt. Kann das, was beim Ozonloch gelang, ein Vorbild sein für den Kampf gegen den Klimawandel? Denn auch bei der notwendigen Reduzierung der Treibhausgase kann nur ein globaler Ansatz Erfolg haben. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 03.12.2018 Das Erste
  • Ob in Köln, Bonn, Frankfurt oder Berlin, Kennedy wurde frenetisch gefeiert, nie zuvor hatte es in Deutschland eine solche Begeisterung für Amerika gegeben. Und niemals danach – der Kennedy-Besuch im Juni 1963 markiert bis heute einen Höhepunkt der transatlantischen Partnerschaft zwischen den USA und Deutschland. Kennedy erschien den Deutschen wie eine Lichtgestalt, ein Hoffnungsträger für Alte und Junge. Für die einen war er der Garant der Sicherheit vor einer sowjetischen Expansion in Westeuropa, für die anderen verkörperte er eine neue Politikergeneration. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 10.06.2013 Das Erste
  • Der BND hat nicht nur einzelne schwer belastete NS-Täter beschäftigt. Die Anwerbung und Einstellung von Mördern und Schreibtischtätern hatte von Anfang an System. Gerhard Sälter, Mitglied der Unabhängigen Historikerkommission, kann das bis weit in die 1960er Jahre nachweisen. Er hat zehn Jahre lang geforscht, dabei zahlreiche Akten und Personalakten des Nachrichtendienstes einsehen können. Sein Fazit öffnet historisch eine neue Dimension zum frühen BND. Die Organisation Gehlen, ab 1956 dann der BND, habe zahlreiche Täter des Holocaust nicht trotz ihrer Verbrechen rekrutiert, sondern wegen ihres nachweislichen Einsatzes für das NS-Terrorregime.
    Hauptamtliche Mitarbeiter des Dienstes konnten seinen Erkenntnissen nach sogar aus den Mitgliedern und leitenden Offizieren der Einsatzgruppen rekrutiert werden, die während des Zweiten Weltkrieges den Holocaust in Osteuropa durchführten. Eine jüdische Ehefrau hingegen konnte ein Einstellungshindernis beim BND sein, das gibt es Schwarz auf Weiß. Wie konnte der Dienst nach Gründung der Bundesrepublik immer noch NS-Verbrecher der Strafverfolgung entziehen? Warum hat Adenauers Kanzleramt als Aufsichtsbehörde dem Entstehen nationalsozialistischer Netzwerke im BND tatenlos zugesehen? Welche Rolle spielte dabei Kanzleramtschef Hans Maria Globke? Und gehörte tatsächlich auch Alois Brunner dazu, Eichmanns Gehilfe bei den Deportationen in die Todeslager? Der Film zeigt schonungslos neue, erschreckende Erkenntnisse aus der Forschung in den Archiven des Bundesnachrichtendienstes.
    In keiner anderen bundesdeutschen Organisation oder Behörde wurde in dieser Konsequenz an nationalsozialistischen Vorstellungswelten festgehalten und somit auch der Boden für rechtsextremistisches Gedankengut kontinuierlich genährt. Wie stellt sich der BND heute dieser historischen Verantwortung? Die hr-Autorin Christine Rütten geht diesen Fragen in ihrer Dokumentation nach. (Text: tagesschau24)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 10.10.2022 Das Erste
    • Alternativtitel: Mondmänner mit Hammer und Sichel - Die Geschichte der Mondlande-Pläne der Sowjets
    Immer hatten die Sowjets die „kosmische Nase“ vorn, aber ausgerechnet den prestigeträchtigsten Wettlauf des 20. Jahrhunderts haben sie verloren. Eine Niederlage, von der die Welt Jahrzehnte nichts erfahren sollte – das sowjetische Mondprogramm wurde streng geheim gehalten. Denn ein Wettrennen, bei dem man offiziell gar nicht an den Start geht, kann man auch nicht verlieren. So die Logik des Politbüros. Nach den kosmischen Paukenschlägen der Sowjets, nachdem der Sputnik-Schock die Welt in Atem gehalten hatte, ging alle Welt auch davon aus, dass die Sowjets die ersten Menschen auf den Mond befördern würden.
    Auch noch, nachdem US-Präsident Kennedy im Mai 1961 verkündet hatte, dass die Amerikaner bis zum Ende des Jahrzehnts einen Menschen sicher zum Mond bringen würden und wieder zurück. Selbst die Amerikaner waren sicher, dass die Sowjets ihnen diesen Triumph nicht einfach so überlassen würden. Allerdings gab es lange Zeit keine Indizien dafür, dass die Sowjets tatsächlich im Rennen sind. Keinerlei offizielle Zeilen in den Medien, keine Statements. Auch der donnernde Kreml-Chef Chruschtschow hielt sich absolut zurück. Die US-Späh-Satelliten brauchten Jahre, bis sie auf erste Indizien für eine sowjetische Mond-Expedition stießen.
    Bis 1964 gab es tatsächlich nichts zu entdecken. Erst nachdem Chruschtschow das lunare „GO“ gibt, stießen die US-Späher in Baikonur auf die ersten verdächtigen Großbaustellen – drei Jahre nachdem JFK das Apollo-Programm verkündet hatte. Das geheime Mondprogramm der Sowjets – eine Geschichte über grandiose Fehlkalkulationen, Enthusiasmus, Streit, Tragödien, Irrtümer und den ersten toten Kosmonauten auf dem Weg zum Mond. Die atemberaubende Geschichte der ersten großen Niederlage der sowjetischen Himmelsstürmer im kosmischen Wettrennen mit den USA.
    Ein ganz besonderes Kapitel Geschichte, das bislang im deutschen Fernsehen so noch nicht erzählt worden ist: aus der Perspektive jener Konstrukteure und „Raketschiki“, die unmittelbar involviert waren. Exklusiv ist auch das Resümee von Chefkonstrukteur Wassili Mischin, der im letzten Interview kurz vor seinem Tod seine persönliche Verantwortung und seine Fehler eingestand. Informationen und Einblicke aus erster Hand, die sogar die Frage aufwerfen, ob die Sowjets nicht doch hätten gewinnen können, wenn …? (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 03.06.2019 Das Erste
  • Die Rakete steigt steil in die Höhe über der Wüste. Ägyptens Präsident Gamal Abdel Nasser ist zufrieden. Deutsche Experten sichern ihm einen ungeheuren Propaganda-Erfolg und Prestige-Gewinn. Diese Waffen, so verkündet Nasser, könnten bis nach Israel fliegen. Nur zwei Tage später, am 23. Juli 1962, werden der Weltöffentlichkeit in Kairo weitere Raketen auf einer Parade präsentiert. In Jerusalem schrillen die Alarmglocken. Der ehrgeizige israelische Geheimdienstchef Isser Harel, gerade noch für seinen Erfolg bei der Jagd nach Adolf Eichmann gefeiert, richtet seinen gesamten Dienst auf die neue Aufgabe aus: Die Abwehr der drohenden Vernichtung des jüdischen Volkes.
    Während in der Knesset noch über das Ausmaß der Bedrohung gestritten wird, sind Mossad-Agenten bereits aktiv. In der Raketenfabrik Kairo-Heluan explodieren Pakete, die Sekretärin des deutschen Chef-Ingenieurs, Professor Wolfgang Pilz, wird durch eine Briefbombe schwer verletzt. Dann verschwindet in München der Chef der Material-Zulieferer-Firma für das ägyptische Raketenprojekt, Dr. Heinz Krug, spurlos. Bis heute hat die Staatsanwaltschaft dessen Akte nicht geschlossen.
    Erst jetzt erhellen neue Dokumente und Aussagen hoher ehemaliger Mossad-Mitarbeiter sein Schicksal. Bei der Verfolgung seines Zieles, die deutschen Raketen aus Kairo unschädlich zu machen, scheint Geheimdienst-Chef Harel fast jedes Mittel recht. Er lässt sogar in Madrid den ehemaligen SS-Offizier Otto Skorzeny anwerben – einen Alt-Nazi, der 1943 durch seine Beteiligung an der Mussolini-Entführung auf dem Gran Sasso zu Ruhm gelangt war. Er liefert, wie Ex-Mossad-Offiziere berichten, über einen einstigen SS-Untergebenen entscheidende Informationen zu dem Raketen-Projekt am Nil.
    Alarmiert durch die Mossad-Aktionen, versucht der israelische Vize-Verteidigungsminister Shimon Peres gemeinsam mit seinem deutschen Amtskollegen Franz-Josef Strauß die Situation zu entschärfen. Auf Israels Straßen demonstrieren derweil aufgebrachte Bürger gegen „einen zweiten deutschen Holocaust“, skandieren „Strauß raus und Peres auch!“. Und der Poker geht weiter. Außenministerin Golda Meir nutzt die Gunst der Stunde, treibt den auf Aussöhnung mit Deutschland hin arbeitenden Ministerpräsidenten Ben Gurion vor sich her.
    Der nimmt schließlich, entnervt von vielen Affären, seinen Hut. Eine tragische Entwicklung, wie Shimon Peres in der Rückschau bedauert. Denn Nassers Raketen hatten weder Steuerung noch Sprengköpfe, hätten also für Israel nie zur Gefahr werden können. „Es war alles ein Bluff“, sagt Peres heute in einem Interview. Die 45-Minuten-Dokumentation präsentiert neue Augenzeugen, Fakten und Beweise in dem politischen Thriller um Nassers Raketen, deutsche Experten und zweifelhafte Aktionen des Mossad. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 22.01.2018 Das Erste
  • Vor 100 Jahren, am 6. Februar 1919, trat in Weimar die deutsche Nationalversammlung zusammen. Sie gab dem Deutschen Reich eine moderne demokratische Verfassung. 14 Jahre später kam Hitler an die Macht – die Weimarer Republik war gescheitert. Musste es so kommen, war Hitler unvermeidlich? Es gibt gängige Erklärungen: Die Verfassung war mangelhaft, die Belastung durch den Versailler Vertrag zu groß. Auch die Hyperinflation und die Weltwirtschaftskrise werden oft als Gründe genannt. Im Kern jedoch, heißt es, seien die Deutschen nicht reif gewesen für eine Demokratie.
    Weimar war ein unerhörter Neuanfang, ein Aufbruch, wurde aber immer vom Ende, vom Scheitern her beurteilt. Der Film ist ein emotionales Plädoyer. Er sucht die Auseinandersetzung und verfolgt dabei das Ziel, jene staatsbürgerlichen Werte, von denen heute oft die Rede ist, greifbar und in ihrem historischen Entstehen verstehbar zu machen. Neue Forschungsergebnisse führen jetzt, nach 100 Jahren, zu einer Neubewertung der Weimarer Epoche. Im Film begründen der ehemalige Verfassungsrichter Udo di Fabio und die Historiker Gerd Krumeich und Wolfram Pyta sowie der Literaturwissenschaftler Helmuth Kiesel ihre neuen Erkenntnisse.
    Neben der wiederkehrenden wirtschaftlichen Not stand eine ungeheure Gewaltbereitschaft in der politischen Auseinandersetzung, ein verbreitetes Gefühl der Schmach und Demütigung und die – zehn Jahre nach der Niederlage aufbrechende – Verarbeitung des Kriegstraumas. Der Film von Grimme-Preisträger Andreas Christoph Schmidt zeigt: Nachdenken über Weimar ist immer auch ein Nachdenken über die Demokratie. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 04.02.2019 Das Erste
  • Mehr als 100 deutsche Städte wurden im Verlaufe des Zweiten Weltkriegs zum Ziel alliierter Luftangriffe. Über eine halbe Million Menschen verloren dabei ihr Leben. Doch kein Name auf der langen Liste, der von den Bombern der Royal Air Force und der United States Army Air Forces heimgesuchten Städte, erlangte solch eine traurige Berühmtheit wie die alte sächsische Residenz Dresden. Bereits wenige Tage nach dem verheerenden Angriff auf Dresdens Altstadt im Februar 1945 begann die politische Instrumentalisierung der Katastrophe.
    Auf Anweisung des Reichspropagandaministers Goebbels wurden die Opferzahlen in die Höhe getrieben. Im Gegenzug bemühten sich Briten und Amerikaner, den Angriff auf die Barockstadt als militärische Notwendigkeit zu legitimieren: ‚Dresden war in Wirklichkeit‘, so schrieb der für die Planung des Angriffs verantwortliche britische Marshall Arthur Harris im März 1945, „ein Haufen von Rüstungsfabriken, ein intaktes Verwaltungszentrum und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt.
    Das alles ist es jetzt nicht mehr.“ Damit waren die Eckpfeiler für die bis heute anhaltende Debatte um Dresden vorgegeben: Auf der einen Seite wurde die Stadt zum „deutschen Hiroshima“ und unschuldige Opfer eines „Terrorangriffs“ stilisiert, auf der anderen Seite ihre Zerstörung als mehr oder minder bedauerlicher „Kollateralschaden“ oder legitimer „Vergeltungsschlag“ abgetan. Dresden wurde zum legendenumrankten Mythos. Daran änderte sich auch nicht viel, als eine Historikerkommission nach über fünfjähriger interdisziplinärer Forschungsarbeit 2010 endlich ihren Abschlussbericht vorlegte und die Opferzahl konkretisierte.
    Schwankten die Angaben vorher zwischen 35.000 und einer Million, so wurden sie nun in der Spanne zwischen mindestens 18.000 und maximal 25.000 festgeschrieben. Dennoch bleibt die Frage, warum ausgerechnet die weltberühmte Barockstadt wenige Wochen vor Kriegsende zum Ziel eines so verheerenden alliierten Luftschlags wurde. Welchen militärischen und politischen Nutzen versprachen sich Briten und Amerikaner von der planmäßigen Vernichtung der Dresdner Altstadt? Wie war die sächsische Gauhauptstadt auf den Angriff vorbereitet, wie die Dresdner selbst? Und wie ist zu erklären, dass sich gerade Dresdens Name in das kollektive Gedächtnis einbrennen und zum Synonym für eine fragwürdige Kriegsführung werden konnte.
    70 Jahre nach der Bombennacht des Februar 1945 versucht die Dokumentation, im Gespräch mit Zeitzeugen, Historikern und Archäologen darauf Antworten zu geben. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 02.02.2015 Das Erste
  • Der Marshall-Plan ist die Initialzündung des westdeutschen Wirtschaftswunders – so hat man es in der Schule gelernt. Ob Griechenlandkrise, Nahostkonflikt oder Hunger in Afrika – immer ist schnell die Rede von der Notwendigkeit eines „Marshall-Plans“. 70 Jahre nach seiner Erfindung scheint das legendäre Konjunkturprogramm das Musterbeispiel für effiziente Wirtschaftshilfe. Doch stimmt das wirklich? Am 5. Juni 1947 schreibt eine Rede Geschichte: US-Außenminister George C. Marshall präsentiert an der Universität Harvard Pläne zur Sanierung der europäischen Wirtschaft.
    Angesichts der katastrophalen Umstände, so führt er aus, sei es den europäischen Staaten nicht möglich, selbstständig wieder auf die Beine zu kommen. Er sei davon überzeugt, dass der Aufbau eines demokratischen und friedlichen Europas nicht ohne Wirtschaftshilfe gelingen könne. Die USA haben ein großes Interesse an einer stabilen politischen Lage in Europa. Außerdem zielen sie auf den Aufbau zuverlässiger Handelspartnerschaften – Exporte sollen die US-Wirtschaft stützen.
    Zehn Monate nach der historischen Rede beschließt der US-Kongress das „European Recovery Program (ERP)“, bekannt als „Marshall-Plan“. Die Summe von 13,3 Milliarden US-Dollar fließt bis 1953 an insgesamt 17 Länder, etwa ein Zehntel davon an Westdeutschland. Die rasante wirtschaftliche Genesung der jungen Bundesrepublik scheint zu belegen, dass der Marshall-Plan wahre Wunder wirkte. Dabei sind es ganz andere Faktoren, die damals greifen. Der Bielefelder Historiker Werner Abelshauser hat in US-Archiven die wirkliche Geschichte des Hilfsprogramms enthüllt.
    Tatsächlich fließt nicht ein Dollar nach Deutschland. Der Marshall-Plan ist in erster Linie ein Konjunkturprogramm für die lahmende US-Landwirtschaft, flankiert von einer der größten PR-Kampagnen der Geschichte. Die deutsche Wirtschaft wiederum ist viel weniger zerstört, als wir heute glauben – im Grunde bezahlen die Deutschen ihren Wiederaufbau selbst. Zeitzeugen wie der ehemalige SPD-Vorsitzende Hans-Jochen Vogel oder die frühere Hamburger Justizsenatorin Lore Peschel-Gutzeit schildern ihre persönlichen Erinnerungen an die Stunde Null und die Marshall-Plan-Jahre.
    Schriftstellerin Judith Kerr erzählt, wie anders die Entwicklung in Großbritannien war, das viel mehr Hilfen bekam und dennoch kein Wirtschaftswunder erlebte. 70 Jahre später ist es Zeit für eine kritische Bilanz. Dieser Film blickt hinter die Fassade des „European Recovery Program“ und erzählt die wahre Geschichte des Projekts: Warum der Marshall-Plan wirtschaftlich gar nicht so wertvoll war und dennoch ein Meilenstein, dessen Wirkung unser Land bis heute prägt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 16.04.2018 Das Erste
  • Am 6. und 9. August 1945 detonierten im Pazifikkrieg über Hiroshima und Nagasaki die beiden einzigen Atombomben der Kriegsgeschichte. Seitdem hält sich weltweit die These, dass diese Waffe auch den Zweiten Weltkrieg beendet habe. Diese Behauptung sei jedoch immer falsch gewesen, beklagen internationale Historiker in dieser Dokumentation von Klaus Scherer. In Wahrheit hätten die Angriffe lediglich Japans Großstädte Nummer 67 und 68 zerstört, sagen sie. Der Eintritt der Sowjetunion in den Pazifikkrieg am 8. August 1945 und der Bruch des gültigen Neutralitätspaktes hätten wesentlich mehr als die Atombombe dazu beigetragen, dass Japan kapitulierte.
    Das erklären etwa der japanische Historiker Tsuyoshi Hasegawa und der US-amerikanische Oppenheimer-Biograf Martin Sherwin, die als Forscher auch russische Archive ausgewertet haben. Denn Japan habe bis zuletzt auf Moskau als Vermittler einer diplomatischen Lösung gehofft. Militärisch sei das Land längst besiegt gewesen. Auch habe Amerika von Tokios Friedensavancen via Moskau gewusst.
    Warum aber fielen dann noch die Atombomben? Und warum gleich auf zwei Städte? Klaus Scherer, der zehn Jahre lang als ARD-Korrespondent in Japan und Amerika gelebt hat, sucht darauf in seiner Dokumentation Antworten und entzaubert so den Mythos der Atombomben als perfide Verklärung eines mutmaßlichen Kriegsverbrechens an weit mehr als 100.000 Zivilisten. In seiner Dokumentation lenkt Klaus Scherer dabei den Blick vor allem auf die Opfer von Nagasaki, die in bisherigen Rückschauen meist zu kurz kamen.
    Er spricht dort mit den letzten Zeitzeugen, die als Schulkinder Atomblitz und Druckwelle mit Glück überlebten, hört den ergreifenden Liedern zu, die ihr „Chor der Strahlenopfer“ bis heute singt, und findet sogar eine Kiste mit Originalfotos, die ein japanischer Fotograf nach dem Atomangriff aufgenommen hatte. ‚Ich mache seit über 20 Jahren Interviews. Kaum etwas ging mir so nahe wie die Schilderungen der Alten, die als Sechsjährige tagelang zwischen Toten und Sterbenden umherirrten‘, sagt Scherer. (Text: tagesschau24)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 03.08.2015 Das Erste
  • 1915 ging die deutsche Kolonialzeit in Namibia, dem früheren Deutsch-Südwestafrika, zu Ende. Südafrika hatte das ganze Land besetzt, erlaubte aber den deutschen Siedlern, nach den Gefechten auf ihre Farmen zurückzukehren. Das Land kam jedoch nicht zur Ruhe. Nach Jahrzehnten Apartheid und Freiheitskampf erhielt Namibia erst am 21. März 1990 seine Unabhängigkeit. Anhand zweier Familiengeschichten beleuchtet die Dokumentation deutsch-namibische Geschichte.Wie haben die historischen Ereignisse in Namibia das Leben einer deutschstämmigen und einer Herero-Familie über mehrere Genrationen getroffen? Deutsche und Herero – beide Gruppen sind in Namibia in der Minderheit.
    Und doch prägen sie das Land bis heute. Ihre Schicksale sind eng miteinander verknüpft und aufeinander bezogen. Hartwig von Seydlitz betreibt in dritter Generation eine Großwildfarm in Namibia. Sein Großvater kam 1908 nach den Hererokriegen als Siedler ins Land. Ben Mbai konnte nach der Unabhängigkeit im weißen Kernland von Namibia wieder eine Farm kaufen. So konnte der Herero zu den Wurzeln seiner Vorfahren zurückkehren.Bislang unveröffentlichtes Archivmaterial zeigt, wie die Deutschen nach 1915 in Namibia lebten. Es zeigt ihr Verhältnis zu den Einheimischen und ihr Bemühen, ein Stück Deutschland in Afrika zu bewahren.
    Im Dritten Reich befeuerten die Siedler die kolonialen Bestrebungen der Nazis, auf der Suche nach ihrer einstigen Größe und Einflussmöglichkeit. Wie die beiden Familien die Nachkriegszeit, südafrikanische Besetzung und die späte Unabhängigkeit erlebt haben und wie sie die weitere Entwicklung des Landes und ihre eigene Zukunft sehen, auch darüber geben Hartwig von Seydlitz und Ben Mbai Auskunft. Beide Familien haben ihre eigene Perspektive auf die Geschichte. Sie leben in verschiedenen Welten und haben doch vieles gemeinsam. Ihre Heimat ist Namibia. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 14.09.2015 Das Erste
  • Als 2011 vier deutsche Historiker vom Bundesnachrichtendienst den Auftrag bekamen, die Geschichte der Behörde zu erforschen, sagte ihr damaliger Chef Ernst Uhrlau: „Wir öffnen ein Fass, von dem wir nicht wissen, was drin ist.“ Was verraten die Akten aus dem BND-Archiv über Rekrutierung und Einsatz von SS-Männern und NS-Funktionären? Der Autorin Christine Rütten gelingt es, Netzwerken der „alten Kameraden“ im BND auf die Spur zu kommen. Sie sichtete zahlreiche, zum Teil bislang nicht zugängliche Akten. In monatelangen Recherchen setzte sie Decknamen und verschiedene Vorgänge in Beziehung und förderte interessante Details zutage.
    Zum Beispiel über den SS-Mann Klaus Barbie, der als Gestapo-Chef von Lyon für den Tod von tausenden von Menschen verantwortlich ist. Oder über Alois Brunner, den Deportationsspezialisten Adolf Eichmanns, der 120.000 Juden in den Tod geschickt hatte. Was qualifizierte ausgerechnet Spitzenkräfte des NS-Terrorregimes für den bundesdeutschen Spionagedienst? Im Falle Brunner sind die BND-Akten zur Beantwortung dieser Frage weitgehend vernichtet. Trotzdem gelingt es der Autorin durch akribische Recherche, die skandalöse Vernetzung des neuen Dienstes mit den alten Nazi-Kameraden zu rekonstruieren.
    Christine Rütten nimmt in ihrer Dokumentation die Fährten von NS-Tätern wieder auf. Sie zeigt, wie sogar Massenmörder auf die Gehaltsliste des BND kamen und wie sie aus ihrem speziellen „Know-how“ auch nach dem Krieg Kapital schlagen konnten. Detailliert und schonungslos schildert die Dokumentation, wie skrupellos der deutsche Geheimdienst in den ersten Jahren der Bundesrepublik Männer von SS und Gestapo in den Dienst nahm. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 21.02.2014 tagesschau24
  • Die Geschichte von Beate und Serge Klarsfeld ist eine deutsch-französische Geschichte der ganz besonderen Art. Die Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe und eines jahrzehntelangen Kampfes gegen das Vergessen und für Gerechtigkeit. Ihr Kampf beginnt 1968 mit einer Ohrfeige für Kurt Georg Kiesinger, mit der Beate Klarsfeld die NS-Vergangenheit des deutschen Bundeskanzlers bekannt macht. Für die junge deutsche Frau und ihren französischen Mann, Serge, dessen Vater als Jude in Auschwitz ermordet wurde, ist es unerträglich, dass ehemalige NS-Funktionsträger in der Bundesrepublik politische Karriere machen.
    Sie wollen die verdrängte nationalsozialistische Vergangenheit öffentlich machen – und sie wollen NS-Täter, die unbehelligt in der Bundesrepublik leben, zur Verantwortung ziehen. Die Klarsfelds werden zu den bekanntesten Nazi-Jägern in Europa. In Frankreich decken sie die Beteiligung der französischen Behörden an den Judendeportationen während des Zweiten Weltkriegs auf. Gegen massiven Widerstand und mit äußerster Beharrlichkeit setzen sie den Prozess gegen den ehemaligen Politiker und Kollaborateur Maurice Papon durch.
    Lange galten die beiden als Nestbeschmutzer und wurden nicht ernst genommen, heute sind sie sowohl in Frankreich als auch in Deutschland als moralische Instanz anerkannt und werden geehrt. Und auch heute kämpfen die beiden noch: vor allem gegen das Erstarken des Antisemitismus in Frankreich. Sie mischen sich ein, wenn Populisten gegen Juden hetzen, und sorgen dafür, dass sie sich vor Gericht verantworten müssen. Ihr Kampf ist noch nicht zu Ende. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 20.02.2017 Das Erste

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