Geheimnisvolle Königreiche in Afrika Folge 4: Westafrika
Folge 4
4. Westafrika
Folge 4
Im westafrikanischen Königreich Benin entstanden vor 400 Jahren Bildwerke, um die sich Museen und Sammler noch heute reißen. Kunsthistoriker Gus Casely-Hayford sucht ihre Ursprünge und lebendigen Zeugnisse in den Kulturen Malis und Nigerias. Die Reise beginnt in Ounjougou mitten in Mali. Dort stießen Archäologen vor wenigen Jahren auf 11 400 Jahre alte Tonscherben. Sie belegen, dass die Menschen dort Lebensmittel lagern und transportieren konnten – damals beileibe keine Selbstverständlichkeit. Nicht weit entfernt, am Bandiagara-Steilhang, stehen die 2.000 Jahre alten Häuser des Tellem-Volkes. Reich verzierte Kornspeicher und Schmuckgegenstände zeigen, dass hier nicht nur Jäger und Sammler lebten, sondern eine hoch entwickelte Agrarkultur herrschte. Vertrieben wurden die Tellem von den Dogon, einem Volk mit reicher kultureller Tradition, die noch heute gelebt wird. Die
Weltvorstellung der Dogon findet sich auch in den Überresten des 110 Kilometer entfernten Djenné-Djeno wieder, der ältesten Stadt Schwarzafrikas. Das heutige Djenné ist vom Islam geprägt, doch animistischen Wurzeln leben in den alten Handwerken und im Baustil der Lehmhäuser fort. Dort gibt es auch eine reiche Schmiedehandwerks-Tradition, die mindestens bis ins Jahr 500 vor Christus reicht. Im Königreich Benin, das im heutigen Nigeria liegt, kulminierte das kulturelle und künstlerische Erbe der ganzen Region in unerreicht schönen Kunstwerken. Kupfer aus Nordafrika und Portugal war der Rohstoff der Bronzebildwerke. Auch wenn das Königreich heute nicht mehr existiert, residiert in Benin City noch heute ein König, der Oba. Er erklärt dem Kunsthistoriker Casely-Hayford, warum das Handwerk des Bronzegießens ihm und seinem Volk auch heute noch so viel bedeutet. (Text: arte)