Faszination Wissen Folge 32: Industrie 4.0: Ist Deutschland schon abgehängt?
Folge 32
Industrie 4.0: Ist Deutschland schon abgehängt?
Folge 32
Es scheint, dass deutsche Firmen den Start der Digitalisierung verschlafen haben. Wichtige Konkurrenten auf dem Weltmarkt, etwa USA, Südkorea, Großbritannien, Japan und China scheinen voraus zu sein. Ein erster Blick auf zwei Firmen scheint diese Vermutung zu bestätigen: Das Start-up-Unternehmen room.me sitzt im Silicon Valley und hat eine App entwickelt, mit der man mögliche Mitbewohner testen kann, bevor man die eigene Wohnung in eine WG umwandelt. Und das mittelständische Unternehmen Ackermann bei Würzburg stellt Möbel her. Jedoch auf den zweiten Blick entpuppt sich das fränkische Unternehmen als höchst modern: CAD-Programme füttern automatische Sägemaschinen und Roboter mit Daten, der Schreiner wird zum
Maschinenmechaniker. Was die Amerikaner das „Internet der Dinge“ nennen, heißt hier Industrie 4.0. Die Amerikaner denken das Internet der Dinge vom Internet aus, von der Cloud, von den Bits und Bytes. So sind Google und Facebook entstanden, und eben room.me. Dahinter steckt keine Ingenieursleistung. Deutsche Firmen wie Ackermann denken vom anderen Ende her, von den Dingen, quasi aus Ingenieurssicht. Da das Internet sich nun immer mehr der haptischen Seite zuwendet, wo aus Bits und Bytes zunehmend Atome werden, sind die deutschen Ingenieure Weltspitze. Die Geschichte erzählt den Zweikampf der beiden Philosophien, in dem Deutschland in den kommenden Jahren gewaltig aufholen wird. (Text: Bayerisches Fernsehen)