Expeditionen ins Tierreich Die letzten Europas – Wildpferde
unvollständige Folgenliste (alphabetisch)
Die letzten Europas – Wildpferde
45 Min.
Im Herzen Westfalens leben die letzten Wildpferde Europas, ursprünglich, ungezähmt und nahezu frei. Jahrhundertelang haben sie den Wandel von Wildnis in Kulturland überstanden und leben noch immer bei jeder Witterung mitten im Münsterland, Seite an Seite mit anderen seltenen Tieren und Pflanzen. Über ein Jahr lang begleitete Tierfilmer Christian Baumeister Dülmener Wildpferde, etwa 350 Stück. Sein Film beginnt mit spektakulären Szenen aus der Paarungszeit im zeitigen Frühjahr, wenn die Hengste um die Stuten kämpfen. Einst war ganz Westfalen von sumpfigen Wäldern bedeckt. Zu jener Zeit streiften noch vielerorts wilde Pferdeherden durch das Land. Überlebt hat nur eine einzige davon. Die letzten 20 Tiere flohen vor den Menschen in ein Sumpfgebiet nahe der Stadt Dülmen. Das Land gehörte den Herzögen von Croÿ. Sie stellten es Mitte des 19. Jahrhunderts unter Schutz und sicherten so das Überleben dieser letzten Wildpferde Europas. Pferde sind ausgesprochen soziale Tiere. Die große Herde besteht aus vielen Familieneinheiten, die alle von einer
erfahrenen Stute angeführt werden. Sie ist es auch, die vor jedem Trinken sorgfältig prüft, ob im Wasser keine Feinde lauern. Ein uralter Instinkt aus der Zeit, als Wildpferde noch gemeinsam mit Krokodilen im einst tropischen Deutschland lebten. Schon früh im Jahr werden die ersten Fohlen geboren. Im Schutz ihrer Familie versuchen sie sofort, auf die Beine zu kommen, um im Notfall mit der Herde flüchten zu können. Die kleinen Stuten bleiben ihr Leben lang in der Herde. Den jungen Hengsten jedoch steht ein anderer Lebensweg bevor: Jedes letzte Wochenende im Mai wird die ganze Herde in eine Arena getrieben, dann werden die Jährlings-Hengste von jungen Männern aus der Region eingefangen. Außer faszinierenden Aufnahmen aus dem Leben der Pferde gibt der Film auch außergewöhnliche Einblicke in den Alltag anderer in freier Natur lebenden Tierarten. Uhus ziehen ihre Jungen groß. Zwergmäuse bauen ihre kunstvollen Kugelnester inmitten von Kornfeldern. Sogar die Geburt junger Kreuzottern fängt Christian Baumeister mit der Kamera ein. (Text: NDR)