Erlebnis Erde Folge 205: Australien: Im Land der Wombats
Folge 205
Australien: Im Land der Wombats
Folge 205 (45 Min.)
Atemberaubende Küsten, eindrucksvolle Wüsten – glühende Hitze! Der Süden Australiens steckt voller Gegensätze: Die Kalksteinklippen der „Zwölf Apostel“ an der Südküste Australiens ziehen massenhaft Touristen an, auf den Wellen des Südlichen Ozeans reiten Surfer und Brillenpelikane. Doch weiter landeinwärts beherrschen oft gnadenlose Hitze und Trockenheit den Süden. Selbst Überlebenskünstler wie Wombats geraten in den Sommermonaten an ihre Grenzen. Während tagsüber heißer Wind über das karge Inland im Süden Australiens fegt, ruht er friedlich im selbst gebuddelten Reich untertage: Der Wombat gehört zu den besten Baumeistern der Natur. Bis zu fünf Meter tief gräbt er in die Erde, legt 30 Meter lange Tunnelsysteme an. Wombats sind perfekte Buddelmaschinen: gedrungener Körper, kräftige kurze Beine, flacher Kopf. Und sie haben ein Beutel, der nach hinten offen ist, damit dem Nachwuchs keine Erde in die Augen rieselt. Wombats sind Einzelgänger und Überlebenskünstler, sie kommen mit extrem wenig Wasser aus – doch die glühenden Sommer in Südaustralien machen selbst ihnen zu schaffen. Erst recht dann, wenn sie mit europäischen Kaninchen um die letzten Gräser konkurrieren müssen und fremdartige Pflanzen aus Übersee sich um sie herum ausbreiten. Je länger die Trockenzeit andauert, umso gefährlicher wird die Situation für die Beuteltiere. Im Süden Australiens leben weitere skurrile Tiere wie die Tannenzapfenechse
– ihren Namen verdankt sie ihren großen Schuppen, die den ganzen Körper bedecken. Die Echse speichert Fett für schlechte Zeiten in ihrem Schwanz – der noch einen weiteren Zweck erfüllt: Der Schwanz ist beinahe so breit und dick wie der Kopf des Tieres. So können Feinde schwer erkennen, wo bei der Echse vorne und wo hinten ist. Packt ein Angreifer aus Versehen ihren Schwanz, bricht der einfach ab und die Tannenzapfenechse kann flüchten. Eine weitere Spezialität des roten Kontinents sind Bulldoggenameisen: Sie werden mehrere Zentimeter groß und haben – anders als die meisten heute lebenden Ameisen – einen Giftstachel. Außerdem besitzen sie kräftige Kiefer, mit denen sie sich alles schnappen, was sie erwischen können. Mit dem Stachel wird die Beute gelähmt und dann in den Ameisenbau geschleppt – für unvorsichtige Insekten gibt es kein Entkommen. Australiens Süden ist voller Naturwunder – von der bizarren „Pinnacle Desert“, einer Wüstenlandschaft mit hohen Kalksteinsäulen bis hin zum Murray Fluss, der das Land mit Leben spendendem Wasser versorgt. Der Süden ist auch das Land der gemütlichen Wombats, die immer mehr Gefahren trotzen müssen, um zu überleben. Der Film „Im Land der Wombats“ ist eine Folge der fünfteiligen „ Australien“-Naturfilmreihe. Die erfahrenen Tierfilmer Klaus Weißmann und Rolf Sziringer bereisten den Kontinent viele Monate lang, um eindrucksvolle Aufnahmen und Tiergeschichten einzufangen: So wild war Australien noch nie zu sehen! (Text: ARD)