2024, Folge 497–519

  • Folge 497 (45 Min.)
    Entlang der pazifischen Küsten Nordasiens leben die meisten Bären auf der Erde. Braunbären, Eisbären und Kragenbären. In einer Welt aktiver Vulkane, stürmischer Kaltsteppen und nordischer Urwälder liegt ihr „Bärland“. Sie gelten als Herrscher dieser Wildnis. Doch um sie herum walten Mächte, die größer sind. Im Norden warten die Eisbären auf Packeis. Doch in diesem Jahr gefriert das Meerwasser nicht. Damit fehlt der „Kitt“, der Schollen und Eisberge zusammenschweißt und den Eisbären die Jagd auf Robben ermöglicht.
    In ihrer Not suchen sie Nahrung in verlassenen Siedlungen. Ein riesiger Vulkansee ist das Ziel zahlloser Braunbären. Sie warten nach den Monaten der Winterruhe auf die Rotlachse, die aus dem Meer heraufkommen. Ein Tsunami von Fischkörpern ergießt sich in den See und das große Fressen beginnt. Ein Naturwunder, verantwortlich für die höchste Bärendichte auf unserer Erde. Aber wenn die Lachsflut zu früh endet oder ausbleibt, wird auf die eigenen Artgenossen Jagd gemacht. Gerade für junge Bären ist das Überleben nie sicher.
    In den Urwäldern an der Südküste „Bärlands“ herrscht eher Überfluss. Doch Kragenbären müssen auf der Hut sein. Tiger und Leoparden bestimmen hier die Reviere und den Gang der Dinge. Dafür nutzen sie ein Kommunikations-System aus Gerüchen. Baumstämme sind die „Funkmasten“, die von allen Bewohnern gezielt markiert und deren Botschaften schnuppernd dekodiert werden. Die Naturdoku wirft erstmalig einen Blick auf die drei Bärenarten in ihren benachbarten Lebensräumen und zeigt, wie dort die Räder der Natur ineinandergreifen und sich ihr Lauf verändert. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 05.02.2024 Das ErsteDeutsche Streaming-Premiere Sa. 03.02.2024 ARD Mediathek
  • Folge 498 (45 Min.)
    Die Ikone des amerikanischen Südwestens lockt eine Vielzahl von wilden Gästen an. Von den Wurzeln im Kellergeschoss bis hinauf zur Rooftop-Bar erzählt dieser etwas andere Naturfilm spannende Geschichten rund um ein tierisch altes „Kaktus Hotel“. Im Südwesten der USA ragt eine imposante Gestalt mit ausgestreckten Armen in den Himmel. Unübersehbar – und auf den ersten Blick scheinbar leblos. Doch wenn man genau hinschaut, ist die Ikone der Sonorawüste voller Leben. Wie ein Luxushotel in der Einöde lockt er mit erfrischenden Angeboten unzählige wilde Besucher an.
    Ständig wird ein- und ausgecheckt, werden Feste gefeiert, Bündnisse geschmiedet und Dramen durchlebt. Das wilde „Kaktus Hotel“ bietet seinen Gästen klimatisierte Penthouse-Suiten, kuschelige Balkone und duftende Terrassen mit grandioser Aussicht. Einige kommen nur kurz vorbei, andere genießen Drinks und Snacks auf der „Rooftop Bar“ oder haben sich das ganze Jahr hindurch hier eingemietet – jeder Gast ist eigen und hat erstaunliche Überlebensstrategien entwickelt.
    Da gibt es wahre Baumeister, die den Kaktus nach ihren Wünschen umbauen. Oder gefiederte Platzhirsche, die den Poolbereich am liebsten für sich alleine hätten. Und ungewohnte Allianzen, die ein Zusammenleben erst möglich machen. Aus allen Richtungen kommen sie angeflogen, angekrochen oder angehoppelt – und verwandeln einen scheinbar tristen Kaktus in eine wilde Gemeinschaft, die das Leben feiert. Dieser „etwas andere“ Naturfilm erzählt auf humorvolle Weise spannende Anekdoten rund um das alte „Kaktus Hotel“.
    Geschichten von tierischen Tagestouristen, skurrilen Übernachtungsgästen und Langzeitmietern, die es schaffen, die scheinbar stachelige Kaktus-Festung zu ihrem Zuhause zu machen. Der Film hat bereits 14 internationale Preise gewonnen, unter anderem wurde er beim renommierten internationalen Naturfilmfestival Green Screen in Eckernförde zum „Besten Naturfilm des Jahres 2023“ gekürt. Beim Deutschen Naturfilmfestival auf dem Darß gewann die Dokumentation den Preis für den innovativsten Film des Jahres 2023. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 19.02.2024 Das ErsteDeutsche Streaming-Premiere Mo. 12.02.2024 ARD Mediathek
  • Folge 499 (45 Min.)
    Für Bären, Wale oder Nashörner ist es eng geworden. Kaum ein Winkel der Erde, wo nicht auch der Mensch unterwegs ist. Doch dann kommt Corona – plötzlich herrscht Stille. Um COVID19 einzudämmen, sollen im Frühjahr 2020 über vier Milliarden Menschen zu Hause bleiben. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung! Wie reagieren Wildtiere auf diese „Anthropause“? Für die Wissenschaft ergibt sich eine einzigartige Gelegenheit! Mit Mini-Sendern, Hydrophonen und Videofallen verschaffen sich Forschende rund um den Globus Einblicke in das Leben von Wildtieren in Zeiten der Pandemie.
    Vor der Küste von British Columbia horchen Walforscher in die Stille unter Wasser. In den Dolomiten werden Braunbären bei „Grenzüberschreitungen“ ertappt. Wildschweine in Tschechien und Rehe in Italien liefern GPS-Daten und Marder in Berlin Fotobeweise von ihren sich wandelnden Nachtaktivitäten. Nashörner traben Streckenrekorde durch die von Touristen verlassene Serengeti, zu unerwarteten Zielen. Aber in der Lockdown-Zeit versiegen auch Nahrungsquellen – mit Folgen für die Krähen von Paris.
    Im schottischen St. Andrews laufen Informationen von über 600 Biologen, Naturschützern und Datenexperten zusammen. Daten von mehr als 13.000 getrackten Tieren. Über eine Milliarde Standortdaten! Jetzt werden Beobachtungen und Bewegungspunkte von vor, während und nach dem Lockdown verglichen und für eine globale Mega-Studie zusammengeführt. Die Dokumentation von Susanne Maria Krauß berichtet über das einzigartige Big-Data-Projekt zum Tierverhalten in Zeiten der plötzlichen Stille und die Erkenntnisse für unsere Zukunft. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 03.03.2024 Das Erste
  • Folge 500 (45 Min.)
    Nirgendwo sonst ändert sich die Erde derzeit so rasant wie in den Polarregionen. Tierfilmer Lars Pfeiffer hat jahrelang die Natur Grönlands hautnah verfolgt. Es gibt Tiere, die mit den Veränderungen mithalten werden, von anderen sind es vielleicht die letzten eindrucksvollen Bilder. Grönland besitzt das zweitgrößte zusammenhängende Eisschild nach der Antarktis. Aus Tausenden Gletschern werden hier täglich gewaltige Eismassen ins Meer gedrückt. Spektakuläre Aufnahmen zeigen Eisberge von der Größe einer Kathedrale. Drumherum blüht das Plankton und lockt immer mehr Wale aus südlicheren Regionen zum Polarkreis.
    Narwale, die geheimnisvollen Bewohner des Packeises, werden dagegen weniger. Ihr meterlanges Horn gab lange Rätsel auf. Wikinger brachten es als vermeintliches Einhorn nach Europa und erzielten Fantasiepreise. Lars Pfeiffer gelingen einzigartige Aufnahmen von ganzen Narwal-Gruppen und Tieren mit doppeltem Stoßzahn. Nur wenige Hundert mit dieser Anomalie soll es weltweit geben. Eisbären sind ebenfalls auf Packeis spezialisiert. Nur dort gelingt es ihnen, sich an ihre Hauptbeute Robben heranzuschleichen.
    Wo das Packeis zu dünn wird, werden die schweren Tiere immer häufiger dabei beobachtet, wie sie ihr Jagdverhalten anpassen und Vogelnester plündern. Dafür klettern sie erstaunlich geschickt auf steile Berge und Klippen. Andere Kletterkünstler sind die mit den Ziegen verwandten Moschusochsen. Wo das Eisschild abschmilzt, entstehen für sie neue Lebensräume mit frischem Grün. Dafür müssen die Bewohner der Polarregion ein Wetterphänomen erst noch kennenlernen: Regen. Lars Pfeiffer fängt die wohl ersten Tropfen in Nordgrönland ein, die auf verdutzte Walrosse fallen.
    Seit Jahrtausenden hat es hier immer nur geschneit. Auch für die Inuit bergen die Veränderungen Chancen und Risiken zugleich. Ihre Kultur ist auf die Jagd im Packeis gegründet. Noch heute gehen einige mit kleinen Kanus auf Walfang. Jetzt treten Gesteinsformationen zu Tage, die zu den ältesten des Planeten gehören. Ein Rohstoffschatz, der die knapp 60.000 Einwohner Grönlands reich machen könnte. Begleitet wird die Dokumentation von der Musik des vielfach preisgekrönten Komponisten Jörg Magnus Pfeil und der färöischen Sängerin Eivør Pálsdóttir. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 04.03.2024 Das ErsteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 01.03.2024 ARD Mediathek
  • Folge 501 (45 Min.)
    Die große Leidenschaft des ungarischen Naturfilmers Zoltán Török ist die Natur Schwedens. Vor 25 Jahren begann er, die Tierwelt vom Norden bis zum Süden des Landes mit seiner Kamera einzufangen. Später durchwanderte er mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern das Land und ist so hautnah Augenzeuge der gewaltigen Veränderungen geworden. Neben den zoologischen Superstars Elch, Seeadler und Braunbär zeigt Török auch die vielen kleinen Tiere, die mit den wärmer werdenden Temperaturen klarkommen müssen: Deutlich weniger sind die Lemminge geworden, was die Polarfüchse fast verschwinden ließ.
    Ein spezielles Schutzprogramm hat die Zahlen inzwischen wieder stabilisiert. Rotfüchse dringen dafür aus dem Süden immer weiter Richtung Norden vor. Noch gibt es in Schweden 250 Gletscher. Alle sind in den letzten Jahren erheblich geschrumpft. Weit im Norden taut der Permafrostboden auf. Und seit den 1950er-Jahren sind mehr als drei Viertel der ursprünglichen Wälder abgeholzt worden. Andererseits steigt die Zahl der Seeadler.
    Die mächtigen Greife profitieren von den wachsenden Kegelrobben- und Kormorankolonien. Auch der Elch ist einer der Überlebenskünstler des Landes. Die großen Hirsche können erstaunlich flexibel im Wald, in den Bergen und auf kleinen Inseln Nahrung finden. Zoltán Töröks persönliches Naturporträt über Schweden ist eine Bestandsaufnahme des hohen Nordens Europas. Die Region verändert sich so schnell wie keine andere des Kontinents. Noch ist die Zukunft ungewiss, aber der Klimawandel birgt hier Chancen wie Risiken zugleich. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 11.03.2024 Das ErsteDeutsche Streaming-Premiere Di. 05.03.2024 ARD Mediathek
  • Folge 502 (45 Min.)
    Goldfarbene Dünen, weiße Salzpfannen, endlose Savannen unter einem tiefblauen Horizont: Die Wüste Namib an der Westküste Namibias ist eine der faszinierendsten Landschaften der Erde. Ausgerechnet diese Wildnis, die von Sonne, Sand und Sturm geprägt wird, ist die Heimat von Afrikas einzigen Wildpferden. Umgeben vom malerischen Fish River Canyon und dem stürmischen Atlantik breitet sich die Namib mit ihren Trockengebieten, den Sandwüsten und den Savannen aus. Die älteste Wüste der Welt ist gleichzeitig die trockenste: Hier können nur Spezialisten, die sich über Jahrtausende an die harschen Bedingungen angepasst haben, überleben: Oryx-Antilopen, Strauße oder Hyänen.
    Doch die Namib beheimatet auch eine Tierart, die aus Europa kommt und erst seit einem Jahrhundert den Bedingungen der Wüste ausgesetzt ist: Pferde. Sie sind Relikte des Diamantenbooms der deutschen Kolonialzeit, ebenso zurückgelassen wie die Geisterstädte der Minen, die vom Sand zurückerobert wurden und eine Wildwest-Atmosphäre schaffen. 200 Tiere leben hier noch: Nachfahren des einstigen Bestandes aus deutschen und englischen Militärpferden, die nach dem Ersten Weltkrieg in die Wüste versprengt wurde.
    Sie behaupten sich gegen Dürre, Hitze und die ständigen Sandstürme, ständig bedroht von Skorpionen, Schlangen und Hyänen. Nur ein altes Bohrloch, mit dessen Wasser einst Lüderitz und die deutsche Eisenbahnlinie versorgt wurden, hilft ihnen zu überleben. Solange die Pferde im weiteren Umkreis des Brunnens bleiben, müssen sie nicht verdursten. Oft sind die erreichbaren Weidegründe jedoch abgegrast.
    Über lange Perioden im Jahr herrscht Nahrungsmangel. So hängt das Überleben der Pferde jedes Jahr aufs Neue an einem seidenen Faden. Wird der ersehnte Regen kommen oder nicht? Die Oryx-Antilopen, mit den Pferden die größten Säugetiere der Region, sind perfekt angepasst. Sie können im Südsommer, wo fast 50 Grad Hitze herrschen, ihre Körpertemperatur regulieren. Dank ihrer Fähigkeit, große Mengen Wasser zu speichern, können die Oryx weite Strecken laufen, um an Weidegebiete zu gelangen.
    Die Nama-Flughühner haben einen besonderen Trick: Sie speichern Wasser unter ihrem Gefieder und fliegen es zu den weit entfernten Nestern. Sogar Insekten haben hier faszinierende Überlebenstechniken entwickelt, um der Trockenheit zu trotzen. Wenn die kühlen Luftmassen des Atlantiks einen feinen Film von Feuchtigkeit auf die Sanddünen legen, sammelt der Nebeltrinker-Käfer die Luftfeuchtigkeit; gleichsam als wandelnder Wasserspeicher wird er zur willkommenen Beute für die Reptilien der Wüsten: Sandvipern, Eidechsen oder Chamäleons.
    Die Pferde haben keine dieser Evolutionstricks, sie sind keine Wüsten- sondern Steppentiere. Ihnen hilft nur ihr angeborenes Sozialverhalten nach dem Motto: gemeinsam stark. So bilden sie bei Angriffen von Hyänen einen schützenden Pulk um die Jungtiere. Oder sie lecken sich gegenseitig ab, um ihren Salzhaushalt mit Schweiß des anderen aufzubessern. Die Clans werden von den Tieren angeführt, die am stärksten sind, egal ob Hengst oder Stute. So behaupten sich Namibias Wüstenpferde schon 100 Jahre lang und prägen den „Wilden Westen Afrikas“. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 17.03.2024 Das Erste
  • Folge 503 (45 Min.)
    Eine Kette von Seen, so weit wie ein Ozean: Die Großen Seen (Great Lakes) Nordamerikas sind aus abschmelzenden Gletschern der letzten Eiszeit entstanden und speichern ein Fünftel der oberirdischen Süßwasserreserven der Erde. An ihren Ufern gibt es ursprüngliche Wälder und eine faszinierende Vielfalt wilder Tiere. Und das ganz in der Nähe von Metropolen wie Chicago oder Toronto, in denen Millionen von Menschen leben. Der aufwendige Zweiteiler „Amerikas Große Seen“ zeigt überraschende und oft unglaubliche Geschichten aus der Natur entlang Amerikas dritter Küste: Durch das Grenzgebiet zwischen Kanada und den USA verlaufen über 4000 Kilometer Uferlinie – mitten auf einem Kontinent.
    Der erste Teil der Naturdokumentation führt in eindrucksvollen Bildern vom Oberen See aus über Michigan-, Huron-, Erie- und Ontariosee bis in den Atlantik. Dabei zeigt der Film, wie die enorme Wucht des Wassers eine Landschaft der Superlative prägt und Naturwunder wie Nordamerikas mächtigste Wasserfälle schafft. In der Wildnis des Oberen Sees besteht eine uralte Jagdgemeinschaft von Raben und Wölfen. Furchtlos springen hier im Winter Surfer ins eisige Wasser, um die perfekte Welle zu erwischen.
    Und Forscher folgen einem selten gewordenen Wüterich: Sie legen Vielfraßen Sender an, um mehr darüber zu erfahren, wie der Klimawandel das Leben des Riesenmarders beeinträchtigt. Im Frühling kehrt der Nationalvogel Kanadas ins Hinterland des Michigansees zurück: Der prächtige Eistaucher brütet nur dort, wo Gewässer noch intakt sind. In den Großen Seen sollen sich auch Ungeheuer verbergen. Oder steckt hinter dem Drachen vom Ontariosee und der Riesenschlange Bessie aus dem Eriesee vielleicht der mit Panzerplatten bedeckte Seestör? Die Ufer des Michigansees sind besonders kontrastreich.
    Hier liegt die Geburtsstadt der Wolkenkratzer, Chicago, und nicht weit entfernt ein Schutzgebiet, in dem sich einer der seltensten Vögel Nordamerikas wieder vermehrt: der Flötenregenpfeifer. Von dort aus geht es über die gefährliche Mackinacstraße, wegen unberechenbarer Strömungen ein Schiffsfriedhof, zum inselreichen Huronsee. Für die giftige Kettenklapperschlange sind einige davon wirkliche Rettungsinseln. Über dem südlichsten der Seen, dem flachen Eriesee, verlaufen wichtige Routen im Luftverkehr: Millionen Zugvögel, aber auch Monarchfalter treffen sich hier, um zum Überwintern in den Süden zu fliegen.
    Lange waren die spektakulären Niagarafälle für Schiffe und Fische aus dem Atlantik eine natürliche Barriere. Mit dem Bau von Kanälen kamen die Schiffe durch und in ihrem Ballastwasser kamen unerwünschte Neubürger in die Seen: Meerneunaugen vermehren sich ohne natürliche Feinde massenhaft. Sie saugen mit ihrem Maul voller Raspelzähne viele Fische der Großen Seen regelrecht aus und fügen dem Ökosystem so schwere Schäden zu. Mit neuen Methoden will man der invasiven Art jetzt Herr werden. Damit die Großen Seen weiter voller Naturwunder bleiben! (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 18.03.2024 Das Erste
  • Folge 504 (45 Min.)
    Eine Kette von Seen, weit wie ein Ozean: Die Großen Seen (Great Lakes) Nordamerikas sind aus abschmelzenden Gletschern der letzten Eiszeit entstanden und speichern ein Fünftel der oberirdischen Süßwasserreserven der Erde. An ihren Ufern gibt es ursprüngliche Wälder und eine faszinierende Vielfalt wilder Tiere. Und das ganz in der Nähe von Metropolen wie Chicago oder Toronto, in denen Millionen von Menschen leben. Der aufwändige Zweiteiler „Amerikas Große Seen“ zeigt überraschende und oft unglaubliche Geschichten aus der Natur entlang Amerikas dritter Küste: Durch das Grenzgebiet zwischen Kanada und den USA verlaufen über 4000 Kilometer Uferlinie – mitten auf einem Kontinent.
    Der zweite Teil zeigt die unglaublichen Tricks, mit denen die Tierwelt ihr Überleben an und in den Großen Seen sichert: Wölfe zum Beispiel machen hier oft Jagd auf Biber und fangen sogar Fische im Fluss! Der Flecken-Querzahnmolch geht als einziges bekanntes Wirbeltier eine Symbiose mit Algen ein: Sie versorgen die Brut der Molche mit Sauerstoff und werden dafür mit deren „Abfallprodukten“ gedüngt.
    Noch ist unbekannt, warum die nordamerikanischen Gleithörnchen UV-Licht aussenden; skurril wirken die dank spezieller Kameras im winterlichen Wald aufgenommenen pinkfarbenen Bilder allemal! Die Natur stellt das Leben entlang der Großen Seen immer wieder vor existenzielle Herausforderungen: Manchmal schwappen regelrechte Eis-Tsunamis aufs Land. Plötzliche Kälteeinbrüche lähmen Fische, sodass Weißkopfseeadler sich wegen der leichten Beute zu Hunderten an manchen Flüssen versammeln.
    Die Großen Seen machen ihr eigenes Wetter: Blizzards, die berüchtigten Schneestürme, rasen durch Chicago, Detroit und Toronto. Dann wird häufig der Notstand ausgerufen und Stromausfälle betreffen Millionen Haushalte. Doch selbst zwei Meter Schnee innerhalb eines Tages machen manchen Bewohnern der Großen Seen nichts aus: Der Kanadaluchs und der Schneeschuhhase haben dicht behaarte Pfoten und versinken nicht in der weißen Pracht. Und wenn der Sommer kommt, tauchen Elche ab und weiden bis zu sechs Meter tief im See.
    Muscheln heuern tierische Transporteure an, um mit ihnen durch die Großen Seen zu schwimmen und Rotstreifenelritzen jagen als Fische in der Luft. In die Luft springen auch die asiatischen Silberkarpfen, wenn sie sich gestört fühlen. Gegen die schreckhaften Fische ist noch kein Kraut gewachsen. Und die invasive Art droht die Großen Seen vom Mississippi aus zu erobern. Andererseits kehren ehemals heimische Tiere zurück, wenn man sie lässt: In einem verwilderten Hafengebiet Torontos hat die Ohrenscharbe, eine Kormoranart, ein großartiges Comeback erlebt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 25.03.2024 Das Erste
  • Folge 505 (15 Min.)
    Der Frühling kommt. Und mit ihm die Frühlingsgefühle – auch bei unseren Wildtieren zwischen Oberrhein und Zugspitze. Er und Sie müssen sich nun finden. Liebe auf den ersten Blick? Nein. Fortpflanzung ist harte Arbeit. Was sind die Tiere bereit, dafür zu geben? Auch dieser Frühling wird ein wilder Frühling. Der Frühling kommt. Und mit ihm die Frühlingsgefühle – auch bei unseren Wildtieren zwischen Oberrhein und Zugspitze. Er und Sie müssen sich nun finden. Denn beide wollen Nachwuchs. Ist es Liebe auf den ersten Blick? Nein. Es ist harte Arbeit! Er muss sich mächtig ins Zeug legen, denn sie will nur den Besten. Damit ihre Jungen fit werden wie er. Gemeinsam haben sie eine Mission: sich fortzupflanzen. Was sind sie bereit, dafür zu geben? Den Winter haben die meisten Gelbhalsmäuse nicht überlebt.
    Aber das Weibchen muss jetzt einen Partner finden, und dazu einen Guten. Auch der Eisvogelmann will eine Familie gründen. Aber zuerst muss er die extreme Feindseligkeit der Erwählten überwinden, sonst paart sie sich nie mit ihm. Die Weibchen der Erdkröten und Seidenbienen geraten im Ansturm der liebestollen Männchen in Lebensgefahr. Dafür riskieren bei Star und Fasan die Männchen alles, um zu balzen. Denn ihre auffällige Show lockt nicht nur Weibchen, sondern auch Rivalen und Todfeinde an. Und wenn der Dachsmann im nächtlichen Wald noch schnell die Nachbarin verführen will, muss er sich sputen, bevor der Hausherr wieder zurückkommt. Auch dieser Frühling wird ein wilder Frühling. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 31.03.2024 Das Erste
  • Folge 506 (45 Min.)
    Gut 400 Kilometer erstrecken sich steile Bergmassive, üppige Wälder, Wasserfälle und türkise Bergseen in der bis heute noch ursprünglichen Pyrenäen-Landschaft zwischen Mittelmeer und Atlantik. Ein Eldorado für unzählige Tiere und Pflanzen. Als Gott die Pyrenäen schuf, so heißt es, bildete er die Felsen so, dass sie tagsüber das Licht trinken können. Nach Sonnenuntergang verströmen sie es wieder in die Welt, und so leuchten die Wände und Zinnen in den Nächten still unter den Sternen. Sonne und Wolken spielen mit dem Licht der Berge, malen zauberhafte Bilder, Stunde um Stunde, täglich neu und atemberaubend. Mediterraner Klimaeinfluss verzaubert Almen in ein Blütenmeer und sorgt für eine extrem artenreiche Tierwelt.
    In der französischen „Cirque de Gavarnie“ ziehen Murmeltiere ihre Jungen auf, Bären wandern durch die Schlucht von Aran, Bartgeier kontrollieren jeden Tag riesige Reviere in der Bergwildnis, um im Segelflug nach Beute zu suchen. Finden sie endlich einen Knochen, nehmen sie ihn auf, segeln damit in große Höhen und lassen ihn dann auf die Erde fallen. Durch die Wucht des Aufpralls zertrümmert der „Leckerbissen“ und dann erst können sich die Bartgeier ans Fressen machen. In Europa sind die Bartgeier fast überall verschwunden.
    Auf Kreta brüten die letzten vier Paare Griechenlands, auf Korsika noch zehn. Im ganzen Alpenraum stieg der Bestand von 0 auf 10 Brutpaare wieder an – dank eines aufwendigen Wiederansiedlungsprojekts engagierter Naturschützer. In den Pyrenäen scheint der Lebensraum für die seltenen Bartgeier noch intakt. Abgelegene Gebirgsschluchten bieten ihnen Rückzugsräume für die Jungenaufzucht. Ob von abgestürzten Gämsen oder Schafen, Knochen finden die Bartgeier hier noch reichlich und Vogelschützer sichern die Zukunft der seltenen Greifvögel. Mitte Juli verlässt der Bartgeiernachwuchs sein Nest, in eine Welt voller Abenteuer, in eine Welt von atemberaubender Schönheit. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 07.04.2024 Das ErsteDeutsche Streaming-Premiere So. 22.10.2023 ARD Mediathek
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 22.10.2023
  • Folge 507 (45 Min.)
    Transsilvanien, Rumänien: Hier leben so viele Bären wie nirgends in ganz Europa. Über die Jahre haben die Tiere gelernt, sich an ihre menschliche Umgebung anzupassen. Jahr für Jahr steigt die Zahl der Zwischenfälle und ein Zusammenleben wird zunehmend gefährlicher, sowohl für den Menschen als auch für den Bären. Die Dokumentation folgt einer Bärenmutter und ihren drei Jungen. Als sie alt genug sind, wagen sie sich aus dem Schutz der Karpatenwälder hinaus in die Stadt und werden zu sogenannten „Problembären“. Ihr dramatisches Schicksal zeigt, welche Herausforderungen das Zusammenleben von Bären und Menschen mit sich bringt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 22.04.2024 Das ErsteDeutsche Streaming-Premiere Di. 16.04.2024 ARD Mediathek
  • Folge 508 (45 Min.)
    Die Lausitz südöstlich von Berlin war eines der größten Braunkohlereviere Deutschlands. Gigantische Flächen wurden jahrzehntelang umgegraben – inzwischen haben fast alle Tagebaue ihren Betrieb eingestellt. Auf den ersten Blick wirken die einstigen Gruben und Abraumhalden karg und lebensfeindlich – doch gerade hier konnten sich Tiere und Pflanzen ansiedeln und entwickeln, die andernorts kaum noch Lebensräume finden. So haben Insekten, Vögel und Amphibien viele Brachen zum Leben erweckt. Wolf, Kranich und Seeadler erobern neue Naturschutzgebiete: Sandwüsten, Feuchtgebiete, Wald und Heide.
    Einige der Tiere sind Generalisten, die von der Weite der Landschaft profitieren und davon, dass der Mensch sie in den Schutzgebieten nicht stört. Für andere Tierarten, die auf offene Lebensräume angewiesen sind, kann die sich schnell ausbreitende Vegetation zur Bedrohung werden. Die Naturschützer stellt dieser Wandel vor neue Herausforderungen: Wo können sie die natürliche Entwicklung zulassen, wo müssen sie gegensteuern, damit seltene Biotope nicht überwuchert werden? Offene Lebensräume wie die Heide werden gepflegt, damit sich Vögel wie der Ziegenmelker dort fortpflanzen können.
    Der Film begleitet ein einzigartiges Abenteuer: die Entwicklung und Gestaltung einer neuen, artenreichen Landschaft. Im Fokus stehen Naturschützer, die ihre Leidenschaft verbindet, sich auf die Spur einer vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt zu begeben – eine Welt, mit deren Entstehen hier vor nicht allzu langer Zeit noch kaum jemand gerechnet hätte. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 02.06.2024 Das Erste
  • Folge 509 (45 Min.)
    Es war eine Sensation! Als 2014 Fotos von frei lebenden Bibern in England auftauchten, beherrschte das Thema tagelang die britische Presse. Immerhin galten dort die scheuen Nagetiere in freier Wildbahn seit 500 Jahren als ausgestorben. Deren mysteriöse Rückkehr polarisierte die Öffentlichkeit: Naturschützer feierten den tierischen Neuankömmling als Bereicherung für die Natur. Gegner forderten, dass die Nagetiere wieder eingefangen werden, da sie die Landwirtschaft schädigen könnten. Damit die Biber weiter in freier Wildbahn leben dürfen, versuchte die regionale Umweltschutzorganisation Devon Wildlife Trust in einem fünfjährigen Forschungsprogramm stichhaltig die positiven Effekten der Biber für die Umwelt zu beweisen. Ihre Ergebnisse sind eindeutig: Das Comeback des „Ökoingenieurs“ Biber erhöht die Artenvielfalt, reinigt das Wasser und beugt Überschwemmungen vor. Aber wird auf die Wissenschaftler trotz Ängsten und Lobby der Bauern gehört? (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 16.06.2024 Das Erste
  • Folge 510 (45 Min.)
    Nur wenige Tiere können es mit der Eleganz von Leoparden aufnehmen. Nur selten sieht man die vorsichtigen und extrem scheuen Raubkatzen länger als ein paar Sekunden in freier Wildbahn. Ausgiebiger kann man sie höchstens beobachten, wenn sie schlafend auf einem Baum rasten und sich von der meist nächtlichen Jagd erholen. In der nördlichen Serengeti ist es jedoch gelungen, erstaunliche Einblicke in das Leben und die Jagdtaktik der Raubkatzen mit der Kamera festzuhalten. Eine Leopardin ist mittlerweile dazu übergegangen, am helllichten Tag auf die Jagd zu gehen.
    Ihre Heimat entlang eines Bachbettes, umrahmt von dichtem Galeriewald, bietet alles, was eine Leopardenmutter braucht, um sich und ihren Nachwuchs, ein junges Männchen, über die Runden zu bringen. Pittoreske Felsen und dichter Busch, eine Landschaft, in der die Raubkatze in Sekunden verschwinden kann, um sich aus dem Hinterhalt an potenzielle Beute heranzuschleichen. Wie ein Schatten versucht sich das Weibchen heranzupirschen, um Thomson-Gazellen und Impalas am Buschrand zu fangen.
    Beides keine leichte Aufgabe, wenn man immer noch einen tollpatschigen Sohn im Schlepptau hat, der hofft, von der Beute etwas abzubekommen. Tierfilmer Reinhard Radke kennt Afrika wie kaum ein anderer und hat während seiner Dreharbeiten faszinierende und teilweise unbekannte Verhaltensweisen in einzigartige Geschichten gebannt. Ein intimes Porträt einer außergewöhnlichen Leopardin, deren Schicksal über zwei Jahre mit der Kamera verfolgt werden konnte. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 23.06.2024 Das Erste
  • Folge 511 (45 Min.)
    Nur wenige Tiere können es mit der Eleganz von Leoparden aufnehmen. Selten sieht man die vorsichtigen und extrem scheuen Raubkatzen jedoch länger als ein paar Sekunden in freier Wildbahn. In der nördlichen Serengeti ist es dennoch gelungen, über zwei Jahre lang erstaunliche Einblicke in das Sozialleben und die Jagdtaktik der versteckt lebenden Raubkatzen mit der Kamera festzuhalten. Im zweiten Teil von „Die Leopardin“ bleibt Naturfilmer Reinhard Radke der Leopardenmutter auf den Fersen, die ihren kleinen Sohn erfolgreich durch die gefährlichsten Wochen seines Lebens gebracht hat.
    Das ist ihr gelungen, weil sie am Rande eines Bachbettes ausreichend Möglichkeiten findet, sich unbemerkt an ihre Beute heranzuschleichen. Vor allem sind das Warzenschweine, die es in großer Zahl gibt. Hat die Leopardin ein Ferkel gepackt, muss sie sich schnellstmöglich auf einen Baum retten, um den Angriffen der wütenden Warzenschweinmütter zu entkommen, die mit ihren scharfen Hauern keine ungefährlichen Gegner sind. Zu allem Überfluss muss die Leopardin auch noch stets auf der Hut vor Löwen sein, die nicht zögern würden, sie und ihren Nachwuchs anzugreifen.
    Erst nach gut eineinhalb Jahren ist das Weibchen wieder paarungsbereit und toleriert einen Kater in ihrer Nähe. Für ihren Sohn bedeutet das aber, dass die Tage an der Seite der Mutter gezählt sind. Sobald die nächste Generation geboren ist, diesmal ist es ein Zwillingspaar, wird die Leopardin nur noch Augen für die beiden Jungtiere haben. Der Halbstarke wird dann auf sich selbst gestellt sein und hat hoffentlich genug von seiner Mutter, der erfahrenen Jägerin, gelernt, um in der Savanne Afrikas zu überleben. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 30.06.2024 Das Erste
  • Folge 512 (45 Min.)
    Der Wald ist ein magischer Ort, der nur langsam seine Geheimnisse preisgibt. Eine Art Superorganismus, mit einem faszinierenden Zusammenspiel von Pflanzen, Pilzen und Tieren. In der ersten Folge seiner zweiteiligen Dokumentation „Unsere Wälder“ berichtet der vielfach preisgekrönte Naturfilmer Jan Haft von den erstaunlichen Verbindungen der Lebewesen im Wald, von hauchzarten Pilzen, die sich von Nadelbaumzapfen ernähren, hungrigen Käfern mit giftigem Biss, magischen Lichtern, die durch die Nacht tanzen, oder auch den imposanten Kämpfen der Wildschweinkeiler. Kein Wald gleicht dem anderen. Je nach regionalem Klima und Bodenbeschaffenheit herrschen unterschiedliche Pflanzen vor, die ihrerseits großen Einfluss auf die Tierwelt haben.
    Im Frühjahr etwa ertönt im Inneren der Bäume ein merkwürdiges Rauschen und Gluckern. Die Sonne hat Zucker in den Wurzeln und Stämmen aktiviert. Als süßer Saft steigt er im Inneren der Bäume empor und versorgt Vögel, Insekten und viele andere mit wertvoller Energie. Die Hochglanzdokumentation schildert die erstaunlichen Verbindungen zwischen den Lebewesen in den heimischen Wäldern, berichtet von dem gewaltigen Netzwerk der kleinen und großen Arten. Denn die Wälder sind keineswegs nur das Reich der Bäume, sondern auch ein spannendes Netzwerk der Tiere. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 05.08.2024 Das Erste
  • Folge 513 (45 Min.)
    Alle Menschen lieben sie, die Wälder. Sie sind wahre Multitalente: Orte der Erholung und Inspiration, Holzlieferanten und Trinkwasserspeicher. Wälder regulieren das Klima und sind die Heimat Tausender Pflanzen- und Tierarten. Aber sind dichte Wälder tatsächlich „wilde Natur“, Hotspots der Artenvielfalt? In der zweiten Folge seiner Dokumentation „Unsere Wälder“ stellt Naturfilmer Jan Haft die Frage, wie ein Wald aussehen sollte, in dem möglichst viele Tiere, Pflanzen und Pilze leben können. Das Filmteam ist hautnah dabei, als eine Rehmutter Zwillinge zur Welt bringt, begegnet Baummardern in einer Winternacht, schlüpft in eine enge Baumhöhle, in der Sperlingskäuze ihre zahlreichen Jungen großziehen, staunt über die Raupe des Nagelfleckfalters, die sich im Blätterdach der Buchen perfekt tarnt, und beobachtet Hornissen bei der Jagd.
    Nichts davon bekommt man mit, wenn man einfach nur so durch den Wald läuft. Alle heimischen Wälder sind inzwischen „menschengemachte Natur“. Insbesondere Fichtenmonokulturen sind durch Borkenkäfer, Stürme und Hitzewellen weiträumig abgestorben. Was für viele wie ein Desaster aussieht, ist für die Wälder ein Glücksfall: Vom Aussterben bedrohte Arten tauchen wie dem Nichts wieder auf. Luchse, Auerhühner, verschollen geglaubte Käfer und viele andere vermehren sich plötzlich sprunghaft.
    Andere Tiere wie der Wolf kehren zurück. Jan Haft zeigt, dass die Wälder licht und offen sein sollten, damit die Artenvielfalt steigt. Ein Blick in die Vergangenheit hilft, Konzepte für die Wälder der Zukunft zu entwickeln. Allen voran die Waldweide, eine uralte Form der Landnutzung. Der Film ist ein Plädoyer für die Rückkehr der großen Pflanzenfresser wie Wisent, Wildpferde oder -rinder. Sie sorgen dafür, dass Lichtungen entstehen und die Artenvielfalt sprunghaft ansteigt und schaffen wichtige Voraussetzungen, damit Deutschlands Wälder gut für die Zukunft gerüstet sind. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 12.08.2024 Das Erste
  • Folge 514 (45 Min.)
    „Tatort“-Star Maria Furtwängler war schon immer ein glühender Insektenfan. Als Kind verbrachte sie ihre Sommer regelmäßig an den Seen Bayerns, rettete ertrinkende Bienen aus dem Wasser und baute ihnen kleine Krankenhäuser aus Blättern, um sie wiederzubeleben. Die Leidenschaft für die unscheinbaren Krabbeltiere ließ sie seither nicht mehr los. Heute besitzt die Hobby-Imkerin eine Reihe von Bienenstöcken, die sie das ganze Jahr über versorgt. „Durch das Imkern habe ich gelernt, welche Blüten Honigbienen am liebsten anfliegen und was Wildbienen oder Schmetterlinge besonders anzieht.
    Obwohl ich meinen Garten immer mehr danach ausgerichtet habe, ist auch hier offensichtlich, dass es Jahr um Jahr immer weniger Hummeln und Schwebfliegen gibt.“ Die Zahlen sind alarmierend: Von fast 600 Wildbienenarten in Deutschland ist die Hälfte in Gefahr, mindestens 60 einheimische Schmetterlingsarten sind bereits verschwunden und ein Drittel der Schwebfliegenarten Europas schwebt am Rande des Aussterbens. Insgesamt gelten 42 Prozent der heimischen Insektenarten als gefährdet, extrem selten oder bereits ausgestorben. Insekten sind die unscheinbaren Helden des Planeten.
    Sie bestäuben Nutzpflanzen, recyceln Abfälle und dienen als Nahrungsquelle für unzählige andere Tiere. Damit sind sie auch unverzichtbar für den Menschen. Doch in den letzten Jahrzehnten hat sich ihre Zahl dramatisch verringert. Warum? Das möchte Maria Furtwängler auf ihrer Spurensuche herausfinden. Dafür trifft sie Menschen aus Forschung und Agrarindustrie, Hersteller von Pflanzen- und Insektenschutzmitteln, ökologisch und konventionell arbeitende Landwirte vom Alten Land in Norddeutschland bis zur Schwäbischen Alb. In den USA wiederum ist alles XXL: die Größe der Felder, die damit einhergehenden Probleme, aber auch die Kreativität mit Hightechlösungen im von Robotern und Computern gesteuerten Pflanzenanbau.
    Kenntnisreich begibt sich die studierte Medizinerin Furtwängler als Anwältin der Insekten für „Erlebnis Erde“ auf eine aufrüttelnde Reise: „Was mich bei den Dreharbeiten am allermeisten berührt hat, ist, wie viele der Wissenschaftlerinnen und Experten von einem drohenden Kollaps der weltweiten Insektenpopulation sprechen. In dieser Deutlichkeit habe ich das vorher noch nicht gehört und mir auch nicht vorstellen wollen.“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 30.09.2024 Das Erste
  • Folge 515 (45 Min.)
    Flüsse können zur Gefahr werden. Das hat sich bei den Hochwasserkatastrophen der letzten Jahre gezeigt. Oft, weil sie selbst gefährdet sind – ihren Naturzustand verloren haben. Die meisten Flüsse in Deutschland sind begradigt, verrohrt oder durch Stauwerke unterbrochen. Dieser Film erzählt von den Bewohnern und den erstaunlichen Verbindungen in einem Fluss, der noch ein Fluss des Lebens sein darf. Der ungezähmt und selbst reguliert fließen, gestalten und walten kann. Dabei lebensnotwendige Nährstoffe und Sauerstoff in seine Kreisläufe einspeist.
    Dessen Strömung Prallhänge, Gleithänge und Kiesbänke formt und der gleichzeitig Biotope für Kies- und Krautlaicher schafft. Ein Fluss, der Auwälder am Leben erhält. Der auf seinem Grund, an seinen Ufern und in seinen feuchten Randzonen urzeitliche Frühjahrsfeenkrebse, nie verzagende Flussregenpfeifer oder riesige, Nester bauende Welse beherbergt. Mit Drohnenbildern aus der Luft und unter Wasser, mit Zeitraffer- und Makroaufnahmen wurden Otter bei der Jagd, Überlebensstrategien der Flussuferwolfsspinne und symbiotische Fortpflanzungstricks zwischen Bitterling und Muschel eingefangen.
    Hier fließt alles ineinander, hängt aneinander. Wie die Glieder einer Kette. Einer Nahrungskette aus Leben und Tod. Jedes einzelne Schicksal ist Teil eines großen Ganzen. Freifließende Flusslandschaften sind ein hochkomplexer Lebensraum, in dem temporäre Austrocknung und Überschwemmungen eine Voraussetzung für Artenvielfalt sind. Hier gibt es keine „Katastrophen“, solange nichts hineinfließt, was nicht hineingehört und die natürliche Balance zerstört. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 21.10.2024 Das ErsteDeutsche Streaming-Premiere Do. 17.10.2024 ARD Mediathek
  • Folge 516 (45 Min.)
    Marienkäfer paaren sich oft mit mehreren Partnern – das erhöht die genetische Vielfalt beim Nachwuchs.
    Fortpflanzung ist der Schlüssel zur Arterhaltung. Daher ist das Ziel aller Tiereltern, dem Nachwuchs einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. Doch bis zur Geburt stehen erst einmal Partnersuche, Paarung und Nestbau an. Diese Aufgaben bewältigen Säugetiere, Insekten oder Vögel auf ganz unterschiedliche Weise. In spektakulären Aufnahmen gibt die Dokumentation von Annette Scheurich und Moritz Mayerle einen sehr intimen Einblick in das „Liebesleben“ wilder Eltern rund um den Globus. Dem Nachwuchs einen guten Start ins Leben zu bieten, ist das Ziel aller Tiereltern. Die Strategien dafür sind jedoch sehr unterschiedlich, allein schon bei der Partnersuche, der Paarung und der Geburt.
    Die unterhaltsame Dokumentation von Annette Scheurich und Moritz Mayerle gibt einen intimen Einblick in das Liebesleben „Wilder Eltern“ rund um den Globus. Die erste Hürde ist meist die Suche nach einem Partner: Bei vielen Säugetieren, wie Grizzlybären und Rehen, kämpfen die Männchen um die Gunst der Damen – doch das bedeutet noch lange nicht, dass sie auch zum Zug kommen. Blattläuse haben es da einfacher: Sie vermehren sich die meiste Zeit des Jahres ohne einen Partner. Und statt Eier zu legen, bringen sie ihren Nachwuchs lebend zur Welt. Einige Tiere versuchen durch ihre Fertigkeiten zu beeindrucken, wie Webervögel, die den Weibchen ihre kunstvollen Nester präsentieren – getreu dem Motto: Der beste Architekt gewinnt.
    Ein Wespenspinnen-Männchen riskiert für den Nachwuchs sogar sein Leben, denn das Weibchen tötet ihn noch während der Paarung. Als Spinnenmutter ist sie jedoch fürsorglich. Für ihre kostbaren Eier spinnt sie einen erstaunlich aufwendigen Kokon. Wenn neues Leben das erste Mal das Licht der Welt erblickt, ist das immer ein kleines Wunder. Sei es ein Schlupf aus dem Ei oder die Geburt einer jungen Robbe oder eines Eichhörnchens. In beeindruckenden Bildern zeigt der Film, mit welcher Hingabe Tiereltern alles dafür tun, um sich erfolgreich fortzupflanzen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 28.10.2024 Das Erste
  • Folge 517 (45 Min.)
    Löwinnen bei Sonnenaufgang. Sie haben eine harte Nacht voller Jagdversuche hinter sich. Nur ein Bruchteil dieser Jagden sind erfolgreich.
    Wenn es Nacht wird in Afrika, kommen die Jäger unter den Tieren aus ihren Verstecken. Die Hitze des Tages haben sie weitgehend verschlafen. Aber nun ist ihre Zeit gekommen. In der afrikanischen Savanne jagen mehrere große Raubtierarten nebeneinander oft die gleichen Beutetiere. In der offenen Landschaft ist es für Löwen, Leoparden und Hyänen schwierig, nah an Beute heranzukommen, sodass die meisten Jäger besonders in der Nacht aktiv sind. Dabei sind sie erbitterte Konkurrenten, manchmal aber auch Nutznießer des anderen. Der Film zeigt eine „typische“ afrikanische Nacht in der Savanne.
    Neben den Jägern erlebt man die beeindruckende Artenvielfalt, von Antilopen und Gazellen über Giraffen und Büffel zu eher selten gewordenen Wesen wie Erdferkel oder Springhasen, die man kaum je zu Gesicht bekommen hat. Im späten Abendlicht werden die Hauptdarsteller des Filmes vorgestellt: Hyänen, verschiedene Löwenrudel, eine Leopardenmutter mit ihrem Jungen. Sie nehmen ihre Positionen für das nächtliche Spektakel ein. Im Zeitraffer versinkt die Landschaft im Dunkel. Eine Löwin belauert Zebras.
    Ihre Augen funktionieren wie Nachtsichtgeräte, sie sieht ihre Opfer, aber bleibt selbst unsichtbar. Dank modernster Thermalkameras wird das Geschehen für den Menschen sichtbar. An einem tief eingeschnittenen Bachlauf fängt die Löwin eine Kolonne ab und erlegt ein Zebrafohlen. Kaum hat sie ihre Beute gemacht hat, zeichnen sich erste Konflikte mit Hyänen ab. Am Flussufer beäugen Flusspferde nervös einen Löwen. Sie nutzen die Dunkelheit, um sich auf den weiten Ebenen mit Gras satt zu fressen. Verblüffenderweise sind die kurzsichtigen Kolosse im Mara Gebiet nachts durchaus nicht als Einzelgänger unterwegs, wie immer beschrieben wird, sondern bilden kleine „Herden“.
    Als eine solche Gruppe von einigen jungen Löwen attackiert wird, weisen die Halbstarken sie in ihre Grenzen. Flusspferde können einem einzelnen Löwen äußerst gefährlich werden. Das große Löwenrudel ist zur Ruhe gekommen. Drei der Weibchen brechen jedoch schon wieder zur Jagd auf. Die verspielten Junglöwen wären dabei nur hinderlich. Aber diese Nacht soll ihnen kein Glück bringen. Mehrere Angriffe auf Gazellen und Zebras gehen ins Leere.
    Nur jede zehnte Jagd bei den Löwen ist erfolgreich. Am Rande des Schutzgebietes erscheint eine riesige Herde von Kühen. Sie wird durch ein Bachbett getrieben, die Hirten ziehen jede Nacht, illegal, mit mehreren Zehntausend Rindern in das Reservat, um dort ihr Vieh zu weiden. Noch haben Afrikas Jagdtiere der Nacht eine Chance, sich und ihren Nachwuchs zu versorgen, aber der Druck auf die Schutzgebiete durch illegale Viehherden wächst. Für viele der charismatischen Raubtiere wird die Zeit knapp. Mit ihnen würden die spektakulärsten Jäger Afrikas verschwinden. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 03.11.2024 Das ErsteDeutsche Streaming-Premiere Mi. 30.10.2024 ARD Mediathek
  • Folge 518 (45 Min.)
    Zwei Flusspferdbullen kämpfen darum, wer der Herrscher über das Wasserloch ist.
    Sambia im Herzen Afrikas – durch weite Savannen und Ebenholzwälder fließt der Fluss Luangwa. Nur an wenigen Stellen Afrikas ist die Tierwelt so reich wie hier. Das Tal des Flusses ist Heimat und Kinderstube vieler Großtiere. In der Regenzeit von November bis Ende April führt der Fluss Hochwasser – ein Garten Eden. Doch einmal im Jahr wird in dem grünen Paradies das Wasser knapp: Wenn im August die Trockenzeit beginnt und von nun an der Regen für viele Wochen ausbleibt, verwandelt sich der gewaltige Strom in ein Rinnsal. Im Luangwa wird es eng – Konflikte sind unvermeidbar.
    Hunderte Flusspferde kommen von weit her, um an den letzten Wasserlöchern die Trockenzeit zu überstehen. Die Ankunft der großen Bullen bringt Unruhe, Streit und Aggressionen. Mit ihren scharfen Hauern bekämpfen sich die gewaltigen Männchen bis aufs Äußerste. Mit fortschreitender Dürre treibt der Durst immer mehr Tiere ans Ufer des Flusses, die einzige Wasserquelle in der gesamten Region. Doch der Gang zur Tränke wird von Tag zu Tag gefährlicher – der Tod lauert überall. Ein gefundenes Fressen für Krokodile, die nur abwarten müssen.
    Und auch den Löwen beschert die Dürre so manche Beute. In der Nacht, wenn es kühler ist, greifen sie im Schutze der Dunkelheit selbst große Büffel oder von der Gluthitze des Tages geschwächte Flusspferde an. Gegen Ende der Trockenzeit spitzt sich die Lage am Fluss dramatisch zu. Eine Filmszene zeigt das Zusammentreffen von Herrschern zweier Reiche: An einem Flusspferdkadaver kämpfen Löwe und Krokodil erbittert ums Überleben. Wer sichert sich den großen Brocken und wird dadurch die bald anbrechende Regenzeit erleben? (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 17.11.2024 Das ErsteDeutsche Streaming-Premiere So. 10.11.2024 ARD Mediathek
  • Folge 519 (45 Min.)
    Gerade geboren und schon gut unterwegs: Rentierkälber rennen bereits nach wenigen Tagen durch die Berge und folgen Ihren Müttern und der Herde auf die Sommerweiden in Südnorwegen.
    Seit Jahrzehnten dokumentiert der norwegische Fotograf und Filmemacher Asgeir Helgestad die Natur und die Tierwelt des hohen Nordens. In seinem sehr persönlich erzählten Film nimmt er die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine faszinierende Reise durch sein Heimatland. Von seinem malerischen Bauernhof in Südnorwegen reist er zu den weiten Bergplateaus Mittelnorwegens und zu den steilen Vogelfelsen entlang der Küste. Er besucht wilde Rentiere, Moschusochsen und Papageitaucher, taucht ein in die Welt der Insekten und erinnert eindringlich an die Stärke, aber auch an die Zerbrechlichkeit der Natur.
    Asgeir Helgestads Reise beginnt in den Bergen. Dort folgt er einer Herde wilder Rentiere. Er filmt die ersten unsicheren Schritte der neugeborenen Kälber, zeigt die Herausforderungen, die die Tiere im Sommer überwinden müssen, die dramatischen Kämpfe der Rentierbullen und deren Paarung mit den Rentierkühen im Herbst. Weiter südlich auf der Insel Runde in Südnorwegen treffen sich Papageitaucher nach vielen Monaten auf See an einem der spektakulärsten Vogelfelsen Norwegens wieder. Die Balz der lustig anmutenden Vögel fesselt den Naturfilmer Asgeir vom ersten Moment an.
    Er beschließt, ein Paar während der Brutsaison zu beobachten. Werden die Vögel es schaffen, ihr einziges Küken aufzuziehen? Denn trotz des scheinbaren Überflusses im Meer vor der Küste, die Fülle an Leben ist dramatisch zurückgegangen. Im Laufe des Jahres kehrt Asgeir immer wieder auf seinen Hof in Südnorwegen zurück. Die Honigbienen und viele andere Insekten auf dem malerisch gelegenen Grundstück lassen ihn in ein Mikrouniversum eintauchen, das er im Laufe des Jahres immer mehr erforscht. Der Film wechselt mühelos zwischen ikonischen Landschaften und intimen Tierporträts.
    Der leidenschaftliche Naturfilmer Asgeir Helgestad will nicht nur mit seinen Bildern verzaubern, seine Naturdokumentation stellt neben atemberaubenden Landschaftsaufnahmen und anrührenden Tiergeschichten auch drängende Fragen: Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf die Artenvielfalt? Wie lassen sich die einzigartigen Lebensräume Norwegens schützen? Und welche Verantwortung tragen alle für die Zukunft des Planeten Erde? Sind die Menschen bereit, den Kurs für die Natur und für sich selbst zu ändern? (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 01.12.2024 Das ErsteDeutsche Streaming-Premiere Do. 28.11.2024 ARD Mediathek

zurückweiter

Füge Erlebnis Erde kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu Erlebnis Erde und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Erlebnis Erde online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…

Hol dir jetzt die fernsehserien.de App