Elsass – Neu entdeckt Folge 1: Nordelsass – Neu entdeckt
Folge 1
1. Nordelsass – Neu entdeckt
Folge 1 (43 Min.)
Zweimal im Jahr klettern Steinmetze des Straßburger Münsters bis zur Spitze des Turms, um über der Stadt die Trikolore zu hissen – ein waghalsiges Manöver. Rundherum die Dächer der Altstadt, Fachwerkarchitektur und die verzweigten Wasserläufe der Ill. Unweit davon Straßburgs Quartier Allemand mit seiner wilhelminischen Architektur. Dort residieren zwei Brüder, die sich als Galeristen auf elsässische Kunst spezialisiert haben und mit Kulturgesprächen den Fokus auf das regionale Erbe setzen. Das Elsass ist in erster Linie ländlich geprägt. Das zeigt eine Atmosphäre, in der man einander kennt. In den Dörfern ist oft der Dialekt noch lebendig, etwa in Seebach, einem der schönsten Fachwerkorte im Nordelsass. Dort besucht das Filmteam ein deutsch-französisches Winzerpaar, das Biowein und Crémant
produziert; es heißt, elsässischer Rosé-Crémant sei im Kommen. Zum typisch elsässischen Handwerk gehörten einst die Glashütten. Viele gaben auf, doch die Manufaktur Lalique hat den Sprung ins 21. Jahrhundert mühelos geschafft. Von Wingen-sur-Moder geht exklusives Glasdesign in die ganze Welt. Eine fürs Land erstaunliche Exklusivität bietet das Dörfchen Kirrwiller mit dem Royal Palace, Frankreichs drittgrößtem Varieté-Theater. Profitänzerinnen aus ganz Europa treten dort auf. Kletterakrobaten dagegen verabreden sich eher an der Burgruine Altwindstein, einem der vielen Top-Kletterspots der Nordvogesen. Natürlich gehört zum Elsass der Blick zum Rhein. Heute trennt er Franzosen und Deutsche nicht mehr, er verbindet sie. Wer könnte darüber mehr erzählen als das Personal einer Rheinfähre? (Text: arte)