Staffel 1, Folge 1–3

Staffel 1 von „Eine kurze Geschichte über  …“ startete am 17.03.2020 in der ZDFmediathek und am 29.03.2020 im ZDF.
  • Staffel 1, Folge 1 (45 Min.)
    Um sich vor Hölle und Fegefeuer zu schützen, wurden die Gebeine der Heiligen angebetet, sogenannte Reliquien. Die wertvollsten Überbleibsel präsentiert Mirko Drotschmann an einem Tisch, die angeblich direkt von Jesus stammen sollen. – Bild: SRF/​ZDF/​Torbjörn Karvang
    Um sich vor Hölle und Fegefeuer zu schützen, wurden die Gebeine der Heiligen angebetet, sogenannte Reliquien. Die wertvollsten Überbleibsel präsentiert Mirko Drotschmann an einem Tisch, die angeblich direkt von Jesus stammen sollen.
    In dieser Folge der Terra X-Reihe „Eine kurze Geschichte über …“ erklärt der beliebte Geschichtsblogger Mirko Drotschmann – alias „MrWissen2Go“ – die Welt des Mittelalters. Das Mittelalter gilt als dunkel, rückständig und grausam. Aber war es das wirklich? YouTuber Mirko Drotschmann bringt Licht ins Dunkel. Er erzählt die Geschichte einer Epoche, die erstaunlich bunt und vielgestaltig war – eine filmische Reise durch 1000 Jahre. Das Mittelalter reicht vom fünften Jahrhundert nach Christus – als die Antike mit dem Untergang des Römischen Reiches im Westen zu Ende ging – bis zur Erfindung des Buchsdrucks mit beweglichen Lettern durch den Mainzer Johannes Gutenberg.
    Gewaltige Burgen und mehr als hundert Meter in den Himmel ragende Kathedralen zeigen eindrücklich, zu welchen Leistungen die Menschen im Mittelalter bereits fähig waren. Computeranimationen lassen auch die Bereiche der damaligen Welt wieder sichtbar werden, die heute längst verschwunden sind oder schon immer im Verborgen lagen. Dazu gehören auch Himmel und Hölle.
    Für die Menschen im Mittelalter waren sie so real, wie die Welt, die sie umgab. Mirko Drotschmann erklärt, was diese Weltsicht mit den Menschen gemacht hat. Noch heute sind viele mittelalterliche Redewendungen im Sprachgebrauch. Besonders viele stammen aus der Welt der Ritter wie zum Beispiel die Formulierung „jemandem mit offenem Visier begegnen“ oder „mit offenem Visier kämpfen“ oder auch „für jemanden eine Lanze brechen“. Aber was hieß das eigentlich, als Ritter zu leben, Herr auf einer eigenen Burg zu sein oder für den König zu kämpfen? Aus bis zu 150 Einzelteilen bestand eine Rüstung, die den Ritter vor Lanzen, Schwerthieben oder Pfeilen schützen sollte.
    Um sich in die Zeit hineinzuversetzen, wird Mirko Drotschmann von Kopf bis Fuß in eine Rüstung gesteckt. Ein wissenschaftliches Experiment soll Klarheit bringen, wie beweglich ein Ritter in voller Montur noch war. Die Teststrecke ist ein 400 Meter langer Hindernisparcours. Das verblüffende Ergebnis: Die gut 30 Kilogramm schwere, auf Maß gefertigte Rüstung ermöglicht einen nahezu vollen Bewegungsumfang.
    Frauen führten im Mittelalter ein besonders hartes Leben. Selbst im Kloster, wo sie nicht heiraten mussten und damit vor männlicher Willkür besser geschützt waren, besaßen sie nur eingeschränkte Rechte. Zu ihren traditionellen Aufgaben gehörte die Versorgung der Kranken und Schwangeren aus den umliegenden Dörfern. Dass Nonnen aber auch in Männerdomänen eindrangen und wie Mönche im Skriptorium Bücher kopieren durften, haben Paläontologen am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte herausgefunden.
    Im Zahnstein einer Nonne, die vor rund 900 Jahren in einem Kloster auf dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens begraben wurde, entdeckten sie Spuren von Lapislazuli. Aller Wahrscheinlichkeit gelangte der kostbare blaue Farbstoff beim Verzieren von Büchern in den Mund der Frau, beim Anlecken des Pinsels. Und das bedeutet, dass Frauen womöglich doch einen höheren Status hatten, als man bisher vermuten konnte. Das Mittelalter war alles andere als ein dunkles, düsteres Zeitalter.
    Vieles hat sich innerhalb der 1000 Jahre entwickelt: Städte sind wie Pilze aus dem Boden geschossen, Kathedralen in den Himmel gewachsen. Es gab große Fortschritte in Handwerk und Medizin. Und auch der Horizont der Menschen erweiterte sich: 1492 landete Kolumbus in der Neuen Welt, und Luthers Reformation rüttelte an der Vormachtstellung der katholischen Kirche. Die Menschen lenkten ihren Blick mehr und mehr auf das irdische Leben und stellten Überliefertes in Frage. Damit war der erste Schritt auf dem Weg in die Moderne getan. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.03.2020ZDFDeutsche Online-PremiereDi 17.03.2020ZDFmediathek
  • Staffel 1, Folge 2 (45 Min.)
    Not und Elend in Folge des Dreißigjährigen Krieges befeuern den Hexenwahn. Die angeblichen Hexen, hier zwei Frauen (Komparsen) sollen als Sündenböcke herhalten.
    In der Terra X-Reihe „Eine kurze Geschichte über …“ beleuchtet der bekannte Geschichts-Blogger Mirko Drotschmann – alias „MrWissen2Go“ – die Zeit der Hexenverfolgung. Verhöre, Folter, Scheiterhaufen – die Hexenprozesse der Vergangenheit schockieren heute. Kaum ein Thema ist so klischeebeladen wie die Hexenverfolgung. Der YouTuber Mirko Drotschmann erzählt die grausame Geschichte der Hexenjagd in Deutschland. Noch lange sind nicht alle Fragen über die dunkle Epoche der Hexenjagd in Deutschland beantwortet.
    Wie konnte es dazu kommen? Wer waren die Opfer, wer die Täter? Waren es wirklich vor allem Frauen, die verfolgt wurden? Und was genau geschah hinter den Mauern der Gerichtssäle und Folterkammern? Bis 1780 fielen etwa 50 000 Menschen den Hexenverfolgungen in Europa zum Opfer – über die Hälfte davon im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Mirko Drotschmann räumt mit hartnäckigen Vorurteilen auf und erklärt, was man über Hexenwahn und Hexenverfolgung wissen muss. Er schildert, wie es dazu kam, dass Nachbarn oder Bekannte plötzlich andere als Hexen bezichtigten.
    Und er erzählt, warum Frauen und Männer Taten gestanden haben, die sie nicht begangen hatten. Der Film rollt den tragischen Fall der „Bader-Ann“ aus Veringenstadt auf der Schwäbischen Alb auf. Im Jahr 1680 wurde sie als Hexe verurteilt, enthauptet und dann auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Mirko Drotschmann findet im Archiv der Stadt die Verhörprotokolle und Prozessakten. Es ist eine Expedition in ein düsteres Kapitel der Geschichte: Wer einmal in die Mühlen des juristischen Apparates geriet, war kaum noch zu retten.
    Die Verurteilung sollte auf einem Geständnis beruhen, doch das wurde in den meisten Fällen mit Folter erzwungen. Neben dem Richter spielte vor allem der Scharfrichter eine wichtige Rolle im Prozess. Die Henker waren mehr als reine Vollstrecker. Sie kannten sich mit der menschlichen Anatomie mindestens genauso gut aus wie ein Arzt. Die perfide Aufgabe des Henkers war es, das Opfer so lange wie möglich am Leben zu halten, um das gewünschte Geständnis zu erpressen.
    Die Menschen der frühen Neuzeit lebten in einer Welt, die von Aberglaube und magischem Denken bestimmt war. Zudem versetzten Wetterkatastrophen, Missernten, Krieg und Pestepidemien viele in eine apokalyptische Stimmung. Die Archäologin Marita Genesis ist Expertin für Richtstätten – also Orte, an denen Verurteilte gehängt, gerädert oder enthauptet wurden. Sie hat Dutzende Skelette ausgegraben und herausgefunden, dass einige Tote aus Angst vor Wiedergängern mit magischem Abwehrzauber bestattet wurden.
    Zum Motor für die unmenschlichen Verfolgungen und massenhaften Hinrichtungen wurde ein Handbuch der Hexenjäger: der „Hexenhammer“. Der Dominikanermönch Heinrich Kramer beschreibt darin detailliert, wie Hexen und Zauberer zu erkennen und zu verfolgen seien. Vor allem in Frauen sah er willfährige Opfer des Teufels. Mirko Drotschmann beschäftigt sich mit der Motivation des fanatischen Hexenverfolgers und analysiert, warum sein Werk so lange seine fatale Macht entwickeln konnte. Erst im Jahr 1775 wurde die letzte vermeintliche Hexe in Deutschland umgebracht.
    Doch wer glaubt, der Spuk sei heute vorüber, irrt sich. Tatsächlich gibt es auch heute noch Hexenverfolgungen, zum Beispiel in einigen Gebieten Südostasiens, Lateinamerikas und Afrikas. Auch dort ist es keine Seltenheit, dass überwiegend Frauen der Hexerei bezichtigt, verstümmelt oder sogar getötet werden. Es scheint in der Natur des Menschen zu liegen, sich einen Sündenbock zu suchen, Menschen in eine Schublade zu stecken, oder Feindbilder aufzubauen. Für erlebtes Leid wird oft ein anderer verantwortlich gemacht – so wie damals die Hexen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.04.2020ZDFDeutsche Online-PremiereMi 25.03.2020ZDFmediathek
  • Staffel 1, Folge 3 (45 Min.)
    Die Pyramiden von Gizeh
    In der dritten Folge der „Terra X“-Reihe „Eine kurze Geschichte über …“ erklärt der beliebte Geschichts-Blogger Mirko Drotschmann – alias „MrWissen2Go“ – die Welt des alten Ägypten. 3000 Jahre Hochkultur am Nil. Kein Reich existierte länger, keines war seiner Zeit so weit voraus. Monumentale Tempel, die Grabanlagen im Tal der Könige und vor allem die Pyramiden von Gizeh zeugen von den Leistungen der alten Ägypter. Mirko Drotschmann erzählt ihre faszinierende Geschichte. Was war das Geheimnis dieser einzigartigen Erfolgsstory? Welche Bedeutung hatte der Totenkult? Drotschmann geht auf Spurensuche in ägyptischen Museen, trifft Mumienforscher und ist hautnah dabei, wenn Ingenieure an der Uni Kassel eine geniale Technik entschlüsseln, die für den Bau der Pyramiden genutzt wurde.
    Computeranimationen zeigen, wie die Pyramiden von Gizeh zur Zeit der Erbauung ausgesehen haben und welche Geheimnisse noch heute in ihrem Inneren verborgen sind. Die Geschichte des Pharaonenreiches beginnt mit einem Schatz der Natur: dem Nil.
    Der majestätische Strom durchquert rund 1000 Kilometer trockenste Wüste und schenkte Ägypten Fruchtbarkeit und Reichtum. An seinen Ufern entwickelte sich die ägyptische Hochkultur. Nach der Vereinigung von Ober- und Unterägypten herrschten die Pharaonen über den ersten zentral gelenkten Staat der Geschichte. Zum Kitt der Gesellschaft wurden religiöse Mythen, die vielen Götter und die gottgleichen Pharaonen. Der Film zeigt, wie die wie Götter verehrten Herrscher lebten, wie ihr Leben im Palast aussah und warum Inzest zur gängigen Heiratspolitik gehörte.
    Für die toten Pharaonen entstanden prachtvollen Grabbauten wie die Pyramiden von Gizeh oder die unterirdischen Gräber im Tal der Könige. Tiefe Fallschächte und Scheintüren sollten Grabräuber in die Irre führen. Doch nur die Kammer eines eher unbekannten Pharaos blieb bis Anfang des 20. Jahrhundert unentdeckt: das Grab von Tutanchamun. Aberhunderte Beigaben wie kostbarer Schmuck, Kultobjekte, Amulette, Waffen, aber auch Alltagsgegenstände ziehen bis heute in Bann.
    Mirko Drotschmann reist nach London, wo unter anderem auch dieser legendäre Grabschatz bis Mai 2020 ausgestellt wird. Die Toten im alten Ägypten wurden mit unglaublicher Akribie vor dem Verfall bewahrt. Einige Mumien sehen noch heute so aus, als wären sie erst vor wenigen Jahren gestorben und nicht vor vielen Hunderten Jahren. Für die Forscher des German Mummy Projects sind Mumien ganz besondere „Bio-Archive“, die über das Leben und Leiden der alten Ägypter Aufschluss geben.
    Wie ernährten sie sich, wie alt wurden sie? Woran sind sie gestorben? Hat man versucht, sie zu heilen? Und welche Medikamente nahmen sie ein, oder konsumierten sie Drogen? Der Zuschauer erfährt, dass die ägyptischen Ärzte ihrer Zeit weit voraus waren. Sie führten Operationen am Kopf und Amputationen durch und behandelten Knochenbrüche. Erfolgreich – wie Untersuchungen an Mumien beweisen. Knallharte Machtpolitik und der Totenkult hielten das Reich für rekordverdächtige 3000 Jahre zusammen.
    Zwar versuchten immer wieder sogenannte „Fremdländer“, das reiche Ägypten zu erobern, aber erst ab 500 vor Christus gelang es zunächst den Persern, dann Alexander dem Großen und schließlich den Römern, das Pharaonenland zu schwächen und schließlich in die Knie zu zwingen. Die Eindringlinge prägten die Kultur und Sprache. Aber haben sie sich auch in genetischer Hinsicht verewigt? Forschern des Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte ist es erstmals gelungen, das Erbgut von altägyptischen Mumien zu entziffern. Die Ergebnisse sind verblüffend. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.04.2020ZDFDeutsche Online-PremiereMi 25.03.2020ZDFmediathek

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