Echtes Leben Der Fußballgott – Glaube und Moral in der Bundesliga
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Der Fußballgott – Glaube und Moral in der Bundesliga
Akteure des Spitzenfußballs sprechen in dieser Reportage über ihren Glauben und ihr soziales Engagement – ein etwas anderer Blick auf den grünen, „heiligen“ Rasen und hinter die Kulissen der Bundesliga. „Gott liebt dich“- den Spruch hat schon mancher Fußballstar beim Torjubel auf seinem T-Shirt den Fernsehkameras vorgezeigt. Auch für verpasste Meisterschaften wird schon mal der „Fußball-Gott“ verantwortlich gemacht. Aber spielen Glaube und Moral überhaupt eine Rolle beim Kampf um das runde Leder, wo es doch vor allem ums Gewinnen und viel Geld geht? Die Spurensuche in der Bundesliga zeigt, dass Religion und soziales Engagement für viele Fußballakteure durchaus einen hohen Stellenwert haben. Ganz offensiv bekennt sich zum Beispiel Jürgen Klopp zum Glauben. Für den Trainer von Borussia Dortmund ist klar, dass es einen Gott gibt, der die Menschen trotz all ihrer Fehler liebt, und „damit auch den Fußball“. Für die Grundgedanken seines Sports wie Begeisterung, Fairness und Teamgeist setzt er sich ein, zum Beispiel im Vorwort zum Kinderbuch seiner Ehefrau Ulla, „Tom und der Zauberfußball“, dem ersten offiziellen Kinder-Fußball-Buch des
Deutschen Fußballbundes. Die Anregung dazu kam vom DFB-Präsidenten Theo Zwanziger. Für den bekennenden Protestanten geht es im Fußball auch um das Miteinander von Menschen aus verschiedenen Religionen. Er greift zur Bibel, um eine Hilfe in Krisenzeiten zu bekommen, zum Beispiel vor seiner bewegenden Rede bei der Fernseh-Live-Übertragung der Trauerfeier zum Tod des beliebten Torwarts Robert Enke. Gleichzeitig weicht er aber auch kritischen Fragen nach Veränderungen durch den Selbstmord nicht aus. Bayern-Profi Philipp Lahm kannte Robert Enke nicht nur aus der Nationalmannschaft, sondern auch durch Projekte seiner eigenen Stiftung, die er nach einer privaten Reise durch die Townships von Südafrika gegründet hat. Er unterstützt damit kirchliche Projekte in Afrika – obwohl er selbst aus der Kirche ausgetreten ist. Berufsausbildung und zum Beispiel Computerkurse sollen Kindern dabei helfen, der „Spirale nach unten“ durch Drogen, Kriminalität und AIDS zu entkommen. Diese Spirale und eigene lebensgefährliche Krisen kennt Gerald Asamoah nur zu gut. Tiefgläubig setzt er auch auf eine Stiftung, mit der er sich in seiner früheren Heimat Ghana engagiert. (Text: ARD-alpha)