Echt Folge 213: Norovirus-Alarm in Mitteldeutschland
Folge 213
Norovirus-Alarm in Mitteldeutschland
Folge 213 (30 Min.)
Ende September 2012: Die Gesundheitsbehörde in Brandenburg informiert das Robert Koch-Institut über einen wahrscheinlich bundeslandübergreifenden Ausbruch von akuter Gastroenteritis, umgangssprachlich Magen-Darm-Grippe oder Brechdurchfall genannt. In nur wenigen Tagen explodieren die Fallzahlen. Brandenburg und Sachsen müssen jeweils über 3.500 Erkrankte melden, in Thüringen sind es knapp 1.000 und auch in Sachsen-Anhalt sind Menschen betroffen. Das Auffällige: Fast alle Erkrankten sind Kinder und Jugendliche sowie Betreuungspersonal in Gemeinschaftseinrichtungen. Kindertagesstätten und Schulen müssen geräumt werden, allein in Chemnitz zwei Gymnasien. Bei den Patienten werden Noroviren nachgewiesen, einige von ihnen müssen stationär behandelt werden. Als Ursache gerät schnell die Gemeinschaftsverpflegung in Verdacht, die bei fast allen betroffenen Einrichtungen vom selben Catering-Unternehmen
geliefert wurde. Insgesamt waren fast 11.000 Menschen an massivem Brechdurchfall erkrankt. Laut Robert Koch-Institut war das der bisher größte bekannte lebensmittelbedingte Ausbruch in Deutschland. „Echt“ rekonstruiert die dramatischen Tage von Mitte September bis Anfang Oktober 2012 – vor allem die detektivische Suche der Experten vom Robert Koch-Institut und dem maßgeblich beteiligten Landesamt für Verbraucherschutz in Sachsen-Anhalt. Den Spezialisten gelang es, den Übertragungsweg einzugrenzen und zurückzuverfolgen: Auf tiefgekühlten Erdbeeren aus China gelangte das Norovirus in ein Grießbrei-Gericht. Die Experten geben bei „Echt“ Auskunft: Kann so ein Ausbruch wieder passieren und welche Erreger könnten durch die globale Lebensmittelindustrie noch zu uns gelangen? Wie gefährlich kann es werden und wie sicher sind die Kontrollen heute? Weitere Infos unter www.mdr.de/wissen (Text: mdr)