Staffel 2, Folge 2

  • 4. Helmut Kohl gegen Franz Josef Strauß

    Staffel 2, Folge 2
    Jahrelang hielt das Duell „Strauß gegen Kohl“ die deutsche Politik in Atem – ein Konflikt zwischen zwei Parteien (CDU und CSU) und zwei Männern, zwei Dickköpfen zudem. November 1976: Zum ersten Mal geraten Franz Josef Strauß und Helmut Kohl mit voller Wucht aneinander. Wochen zuvor hat Kohl als gemeinsamer Kanzlerkandidat von CDU und CSU die Bundestagswahl verloren. Seitdem herrscht Höchstspannung zwischen den Parteiführern. Strauß will die Bonner Fraktionsgemeinschaft mit Kohls CDU aufkündigen, die CSU auf ganz Deutschland ausdehnen. Eine Kampfansage. Doch Helmut Kohl, der bereits über ein dichtes Netz von Informanten verfügt, bekommt von der Sache Wind.
    Seine Kriegskasse ist gut gefüllt. Er will mit seiner CDU auch in Bayern antreten. Ein Gegenangriff. Der Machtkampf zwischen Helmut Kohl und Franz Josef Strauß entwickelt sich zum Psychokrieg – wochenlang herrscht eisiges Schweigen, es gibt kein Treffen, kein Telefonat. Dann brechen die Aggressionen auf: Kohl lässt in München demonstrativ nach einer Immobilie für seinen neuen CDU-Landesverband suchen. Strauß beschimpft Kohl vor Mitgliedern der Jungen Union: „Er wird nie Kanzler werden.
    Er ist total unfähig. Ihm fehlen die charakterlichen, die geistigen und politischen Voraussetzungen – alles!“ 1976 gewinnt Kohl den Zweikampf – er verhindert die Abspaltung der CSU. Doch schon vier Jahre später kann sich Strauß revanchieren. Er setzt sich gegen Kohl im Ringen um die
    Kanzlerkandidatur durch. Kohl weiß um die schlechten Chancen von Strauß. Öffentlich unterstützt er seinen Gegner – lässt er ihn ins Messer laufen? Bei der nächsten Wahl, da ist sich Kohl sicher, wird wieder seine Stunde schlagen. Eine Beziehung voller unterdrückter Rivalität, gelegentlich auch Hass.
    Aber auch voller Pragmatismus. Die beiden Parteichefs raufen sich immer wieder zusammen. Sie wissen, wie sehr sie einander brauchen. Sie treffen sich zu gemeinsamen Wanderungen und liefern der Presse Bilder der Harmonie. An eine eigene Kanzlerschaft glaubt Strauß nun nicht mehr. Dennoch will er sein Amt als Ministerpräsident aufgeben, um bald als Superminister nach Bonn zu ziehen. Auch unter Kohl? Strauß: „Wer unter mir Kanzler ist, ist mir egal.“ Doch die Sache kommt ganz anders. Bei der vorgezogenen Bundestagswahl 1983 gelingt es dem raffinierten Kohl, Franz Josef Strauß aus Bonn fernzuhalten.
    Er übergeht Strauß bei der Kabinettsbildung. Strauß kocht vor Wut, wochenlang – bis ihm Theo Waigel schließlich rät, als Ministerpräsident in München zu bleiben. Ab jetzt sind die Rollen klar verteilt: Kohl ist Regierungschef, Strauß Chefkritiker. Autor Michael Wech erzählt in der Dokumentation einen der spektakulärsten Zweikämpfe der deutschen Parteiengeschichte. Er hat mit zahlreichen Zeitzeugen gesprochen, darunter Theo Waigel, Norbert Blüm, Edmund Stoiber, Franz Georg Strauß, Monika Hohlmeier, Horst Teltschik. Und er hat herausgefunden: Das Duell wirkt bis heute nach. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.08.2008Das Erste

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Mo 18.08.2008
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