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  • Das Pleitevirus

    „Rekordarbeitslosigkeit“, „der schlimmste Wirtschaftseinbruch in der Nachkriegszeit“, „Pleitewellen in nie dagewesenem Ausmaß“ – oft war Lisa Gadenstätter in den vergangenen Monaten selbst die Überbringerin besorgniserregender Nachrichten. Doch wer sind diese Menschen hinter den Schlagzeilen, hinter den Zahlen? Dieser Gedanke lässt sie nicht mehr los. Und so sucht sie Menschen auf, die durch die Pandemie wirtschaftlich in Schieflage geraten sind: Mit viel Leidenschaft betreiben Maro Gruber und Karin John im niederösterreichischen Sierndorf das Landgasthaus Zum Goldenen Adler.
    Vor fünf Jahren haben sie das Haus gepachtet und ihr Erspartes in eine aufwendige Renovierung investiert. Der Einsatz hat sich gelohnt: der Umsatz steigerte sich jedes Jahr, das Gasthaus ging gut – bis zum Lockdown im März 2020. Die große Krise für die beiden umtriebigen Wirtsleute kommt, als die staatliche Versicherung den Goldenen Adler insolvent meldet. Doch sie können mit ihren Gläubigern eine Einigung erzielen, ihr Herzensprojekt weiterbetreiben – bis zu Lockdown zwei und drei. Wie sollen sie die vereinbarten Zahlungen einhalten, wenn sie ihr Gasthaus schon wieder zusperren müssen? Daniela Luschin ist alleinerziehende Mutter von drei Kindern und betreibt seit acht Jahren eine kleine, feine Reiseagentur in Niederösterreich.
    Sie bietet maßgeschneiderte Urlaubstrips nach Asien und den Mittleren Osten an und hat ein gutes Auskommen für sich und ihre drei Kinder. Angesichts der Reisebeschränkungen seit dem Frühjahr vergangenen Jahres allerdings hat sie keine einzige Reise mehr verkauft. Stattdessen muss sie, gesetzlich verpflichtet, die bereits getätigten Zahlungen ihrer Kunden und Kundinnen wieder
    zurückzahlen.
    Panisch organisiert sich Daniela Luschin andere Jobs, die sie und ihre Kinder über Wasser halten sollen. Seit März arbeitet sie buchstäblich Tag und Nacht. Mittlerweile ist sie am Ende ihrer Kräfte: „Ich bin massiv Burnout-gefährdet, das steht außer Frage.“ „Komplett geschlossen“, das bedeutet keinen einzigen Cent Einnahmen, hat der Nachtclub Sass im Herzen Wiens – seit fast elf Monaten. Die Unterhaltskosten, wie Pacht, Strom, Wasser, laufen hingegen einfach weiter. Gregor Imhof ist Betreiber des Sass und bringt das, was wirtschaftlich gerade passiert, so auf den Punkt: „Man braucht kein Mathematikprofessor zu sein, um zu erkennen, dass das, was hier passiert, eigentlich Konkursverschleppung ist.“ Die Aussicht auf die Zukunft macht dem Herzblut-Gastronomen zu schaffen.
    Denn es gibt schlicht und ergreifend keine. Niemand kann ihm sagen, wann er seinen Club wieder aufsperren kann. Dramatisch ist die Situation auch für seine Angestellten – eigentlich: ehemaligen Angestellten, denn das Instrument „Kurzarbeit“ macht für einen komplett geschlossenen Betrieb überhaupt keinen Sinn und so musste Gregor alle entlassen.
    Einer von ihnen ist Patrick Kutmon; er war elf Jahre lang der Bar-Chef, lebte gut von einem niedrigen Basiseinkommen und viel Trinkgeld. Dementsprechend niedrig fiel jedoch sein Arbeitslosengeld aus, das seit Anfang dieses Jahres aber ohnehin Geschichte ist. Mittlerweile lebt der Niederösterreicher von Mindestsicherung – wenige hundert Euro. Über Monate hinweg hat Lisa Gadenstätter diese und weitere Protagonisten begleitet und zeigt nun in dieser DokEins anhand ihrer Schicksale jene desaströse Entwicklung, welche die österreichische Wirtschaft ausgehend vom „Corona-Jahr“ 2020 bis jetzt vollzogen hat. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 03.02.2021ORF 1

Cast & Crew

Sendetermine

Do 04.02.2021
10:35–11:20
10:35–
Mi 03.02.2021
20:15–21:05
20:15–

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