Ende Oktober 1918 rumort es in München. Doch trotz aller Not und dessen Kriegsverletzung an der Halswirbelsäule will Anton Wiesinger die Rückkehr seines Neffen Alfred aus dem Krieg gebührend feiern – mit einem festlichen Essen. Eigentlich war es abzusehen, dass sich dort der völkisch-national gesinnte Herr Schwiegersohn und der eifrig zwischen Regierung und Linken vermittelnde sozialdemokratische Landtagsabgeordnete und Rechtsanwalt Dr. Alfred Wiesinger über kurz oder lang in den Haaren liegen würden. Das Familienoberhaupt hält sich aus dem politischen Zwist heraus. Ein Erdbeben erschüttert die Villa, gerade als man vom Ende einer Epoche spricht, und weckt böse Vorahnungen. Als Eisner die Republik ausruft, meint der Kommerzienrat nur, das sei doch ein honoriger Mann. Der Krieg ist zu Ende. In einem Feldpostamt hinter den Linien ist in den letzten Kriegstagen auch Felix, der Butler im Hause Wiesinger, gefallen. Während für den Hauptmann a. D. Oberlein eine Welt zusammenbricht, mehren sich die Kämpfe zwischen den „Weißen“ und den „Roten“. Auch Wiesingers ehemaliger Diener Josef ist bei den Roten mit von der Partie. Eisners Partei verliert die ausgeschriebenen
Wahlen, und der bayerische Ministerpräsident wird kurz vor seiner Rücktrittserklärung auf offener Straße vom Grafen Arco erschossen. Die Räte übernehmen die Macht. All dies betrifft die Wiesingers nur am Rande, die Bogenhausener Villensiedlung bleibt ruhig, und Anton lässt sich im Schutz seiner Integrität in die Brauerei fahren, um den alltäglichen Geschäften nachzugehen. Doch die „weißen“ Revolutionsgegner haben ihre Kräfte gesammelt. Sie rücken gegen München vor. In der Stadt werden Geiseln genommen. Auch in die Brauerei dringen Rotgardisten ein, und Anton Wiesinger wird im Luitpoldgymnasium gefangen gesetzt. Die anfängliche Gelassenheit des angesehenen Münchner Bürgers weicht nackter Angst, als Geiseln aus dem Nebenraum zur Erschießung abgeführt werden. Jetzt ist die Gruppe um Anton Wiesinger an der Reihe. Die Männer werden von dem fanatischen roten Revolutionär Schnittger schon in den Hof geführt, als ein Rotarmist den traurigen Zug anhält. Es ist Josef, einst Hausdiener bei Wiesingers. Geistesgegenwärtig rettet er seinen ehemaligen Herrn und die anderen vor dem sicheren Tod. Kurz darauf muss er selbst in der Wiesingervilla Zuflucht vor den „Weißen“ suchen. (Text: BR)
Deutsche TV-PremiereDi. 10.01.1989Das Erste
Sendetermine
Di. 13.03.2001
21:45–22:35
21:45–
Di. 10.01.1989 NEU
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