2018, Folge 85–93

  • Folge 85 (30 Min.)
    Bis heute klingen sie in Ulrich Schmidt aus Dresden nach: Die Geschichten von Opa Alfred, denen der kleine Ulrich Anfang der 1950er-Jahre mit großen Ohren lauschte. Geschichten von den Reisen des Großvaters Alfred Gantzer als Deckoffizier in der Kaiserlichen Marine zwischen 1902 und 1918. Von China, Japan, der Karibik oder der düsteren Schlacht am Skagerrak. Heute selbst Rentner, sucht Ulrich Schmidt Antworten auf Fragen, die er dem 1956 verstorbenen Alfred, Kriegsheld und Träger des Eisernen Kreuzes, nicht mehr stellen konnte: Wo überall ist der Großvater tatsächlich gewesen? Was genau hat die Kaiserliche Marine dort gemacht und was hat es z.B.
    mit dem Chinesischen Zopf auf sich, der so lange die Andenkensammlung der Familie zierte? War es das Geschenk einer Geliebten? Welche Geschichten hat Opa Alfred lieber verschwiegen? Mit einer Kopie des Militärpasses von Opa Alfred begibt sich Ulrich Schmidt auf eine Suche, die ihn durch ganz Deutschland führen wird. Er wird auf viele seiner Fragen Antworten finden, aber werden sie ihm alle gefallen? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 24.01.2018MDR
  • Folge 86 (30 Min.)
    Helgas Start ins Leben ist alles andere als glücklich. Sie wird 1951 im Zuchthaus Waldheim geboren. Als Kind von Erna und Max Schuricht, beide verurteilt von einem Sowjetischen Militärtribunal wegen Spionage. Helga kommt später in ein Kinderheim, danach zu Pflegeeltern. Ihre leiblichen Eltern hat sie nie kennengelernt. Mutter Erna stirbt in der Psychiatrie, Vater Max verschwindet auf Nimmer Wiedersehen in den Westen. Alles, was sie über ihre Eltern je erfahren hat, lässt sie daran zweifeln, dass die beiden Agenten waren. Sie hatten außer Helga noch drei Söhne, eine Gaststätte und einen Fleischereibetrieb, etwas Landwirtschaft. Waren angesehene Leute im kleinen sächsischen Dorf Folbern bei Großenhain. „Eigentlich hatte ich eine fröhliche Kindheit. Aber mit zehn brach eine Katastrophe über mich herein.
    Ich stand plötzlich am Sarg meiner leiblichen Mutter, die ich nie gesehen hatte. Heute bin ich bald 70 und weiß immer noch nicht, warum ich nicht zuhause aufwachsen durfte. Was ist kurz vor meiner Geburt passiert? Es ist Zeit, diese Lücke meines Lebens zu schließen.“ Helga begibt sich in die frühen Jahre der DDR, Anfang 1950. In eine Zeit, in der die Menschen noch vom Krieg traumatisiert sind, in der Angst und politischer Terror herrschen – und nicht selten Not und Hunger. Sie macht sich auf den Weg, die wichtigsten Fragen ihres Lebens zu klären: Wer waren meine Eltern und haben sie als Spione das Leben ihrer Kinder und Familie aufs Spiel gesetzt? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 30.05.2018MDR
  • Folge 87 (30 Min.)
    Genau 100 Jahre ist es jetzt her, da ereignete sich in Plauen ein großes Unglück: Am 19. Juli 1918 fliegt die Kartuschieranstalt in die Luft. 292 Menschen reißt das Unglück in den Tod – hauptsächlich Frauen und Mädchen. In der Kartuschieranstalt werden Pulversäckchen gesteppt – Waffennachschub für die Front. Anna Sophie Naumann ist in Plauen aufgewachsen. Vor ein paar Jahren gab ihr ihre Mutter ein Buch mit der Beschreibung des Unglücks und zeigte ihr das Foto einer jungen Frau, die damals ums Leben kam. Anna las entsetzt und war zu Tränen gerührt. Sie las von Gerüchten, dass die Fabrikfenster vergittert, die Notausgänge versperrt waren. Sie hörte davon, dass die Zeitungen erst Tage später von diesem Unglück berichteten – und sie wunderte sich, dass sie als Plauenerin von diesem Unglück so lange Jahre nichts gehört hatte.
    Jetzt will sie auf Suche gehen: Wer waren die Frauen und Mädchen, die damals ums Leben kamen? Gibt es womöglich familiäre Ahnenstränge, die ihr Leben mit dem eines der Opfer verbinden? Gibt es überhaupt noch Nachfahren von all den Opfern? Wurden die Familien entschädigt? Wer war schuld an dieser Katastrophe? Wie kam es zu dem Brand? Und was kann sie tun, um das Andenken der Frauen und Mädchen 100 Jahre später zu ehren und vor dem Vergessen zu bewahren? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 13.06.2018MDR
  • Folge 88 (30 Min.)
    Im Jahre 2006 kommt Anastasia Blinkowa nach Leipzig, als au pair. Die ausgebildete Lehrerin aus dem fernen Krasnojarsk trägt den gleichen Vornamen wie ihre Großmutter. Auch sie hieß Anastasia und auch sie hat das Schicksal nach Deutschland verschlagen. Beide haben sich aber nie kennenlernen können. Beide sind sich nie begegnet. Als Anastasia 2006 nach Leipzig kommt, ist sie ihrer Großmutter aber so nahe wie nie zuvor, denn die Großmutter starb 1944 in Deutschland. Hierher war sie als Zwangsarbeiterin aus Weißrussland verschleppt worden. Zusammen mit ihren zwei Söhnen. Der eine war 10 Jahre alt, der jüngere Wladimir war erst 6 Jahre, als die Mutter starb und die beiden Kinder in den Wirren des Krieges selbst zusehen mussten, wie sie über die Runden kommen. Irgendwie gelingt das Überleben. Bald verlieren sich beide aber wieder aus den Augen.
    Das Heimatdorf in Weißrussland existiert nicht mehr, verbrannte Erde. Der sechsjährige Wladimir muss sich alleine durchs Leben schlagen, ohne Angehörige und ohne Genaueres darüber zu erfahren, was mit der Mutter eigentlich damals in Deutschland passiert ist. Eine offene Wunde. Bis heute werfen die rätselhaften Umstände des Todes viele Fragen auf. Nun macht er sich zusammen mit seiner Tochter Anastasia, die inzwischen in Deutschland eine eigene Familie gegründet hat, auf die Spurensuche. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 12.09.2018MDR
  • Folge 89 (30 Min.)
    Hans-Joachim Lincke aus Radebeul stößt nach dem Tod des unbekannten Vaters Johannes Thümmel im Nachlass von ihm auf eine rätselhafte alte Holztafel, die ihn sofort elektrisiert. Auf der Tafel ist ein Adelswappen und der Nachname seines Vaters zu erkennen: Thümmel. Auf der Ru¨ckseite eine fast unglaubliche Notiz: „Das Thu¨mmelsche Wappenfenster in der Thomaskirche zu Leipzig“. Hat einer seiner Vorfahren ein Fenster der berühmten Leipziger Kirche gestiftet? Und wer war sein Vater eigentlich? Der verließ die Familie in den 50er-Jahren und flüchtete aus der DDR, da war Hans-Joachim Lincke drei Jahre alt und fortan ohne Vater. Wurzellos und ohne Möglichkeit, das Rätsel zu lösen. Das Wappen-Erbe macht dem 66-Jährigen nun neue Hoffnung. Er nimmt es als letzte Botschaft seines unbekannten Vaters.
    Ist es der Schlu¨ssel zu einem Familien-Geheimnis? Vielleicht gehört er – das uneheliche Kind – zu einer der bedeutendsten Adelsfamilien von Sachsen, dessen berühmtester Vertreter einst als Diplomat mit Napoleon verhandelte. Hans-Joachim Lincke begibt sich auf eine abenteuerliche Suche, bei der er auch auf den wahren Grund stößt, warum sein Vater 1955 Dresden, seine Mutter und ihn fluchtartig verließ. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.09.2018MDR
  • Folge 90 (30 Min.)
    Hainichen/​Sachsen. Im Juni 1945 wird der Autofabrikant Hans Rasmussen aus dem Bett geholt, verhaftet und nach Schlesien, in ein Internierungslager des NKWD gebracht. Hier stirbt er wenig später an den Folgen der Entkräftung und der Ruhr – mit 38 Jahren. Hans Rasmussen ist der älteste Sohn von Jörgen Skafte Rasmussen, dem Gründer der legendären sächsischen Motorrad- und Automarke DKW, und damit Spross einer der reichsten Familien Mitteldeutschlands. Schon mit jungen Jahren macht ihn der Vater zum Chef der Framo-Werke in Hainichen, wo schicke Kleinwagen und Transporter vom Band laufen – später, in der DDR unter der Marke „Barkas“ bekannt. Hans Rasmussens Tochter Sybille will wissen, wer ihren Vater damals verhaftete und vor allem warum.
    War er schuldig oder das Opfer böswilliger Denunzianten? In einem neuen Film der MDR-Reihe „Die Spur der Ahnen“ gehen wir zusammen mit der Tochter auf Spurensuche. Dabei mischen sich berührende Erinnerungen an eine behütete Kindheit mit dem Blick auf die dunkle Seite der Vergangenheit. Da geht es um NS-Verstrickungen, Kriegsprofite und Zwangsarbeit. So wird die Suche zum Wagnis. Sollte Sybille Krägels Vater nicht nur Opfer, sondern auch Täter gewesen sein? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 10.10.2018MDR
  • Folge 91 (30 Min.)
    Uwe Steimle hat so eine Ahnung: Es könnte nämlich sein, dass die Wettiner seiner Familie noch Geld schulden! Vor ein paar Jahren sprach er im Grünen Gewölbe in Dresden die Führung für den Audioguide auf Sächsisch ein und brachte ein Hörbuch über die schönsten Schätze der Schatzkammer heraus. Bei einem Namen überlief es ihn siedend heiß: Urban Schneeweiß. Die Humpen des Goldschmiedes aus Zöblitzer Serpentinit stehen im Grünen Gewölbe hinter Glas als Kostbarkeiten aus dem 16. Jahrhundert. Und Steimles Mutter hieß vor der Hochzeit Schneeweiß. Ihre Familie hält Dresden schon seit Ewigkeiten die Treue. Ist dieser Urban Schneeweiß vielleicht Uwe Steimles Urururururururgroßvater? Dann erfährt Steimle von einem entfernten Verwandten, dass in den Archiven ein ominöser Schuldschein liegt.
    Schulden die Wettiner dem Goldschmied Urban Schneeweiß noch Geld? Stünde das dann vielleicht heute noch den Steimles zu? Und wie viel ist es überhaupt? Uwe Steimle begibt sich auf Zeitreise: zu Urban Schneeweiß, dem Goldschmied der Wettiner, ins Dresden des 16. Jahrhunderts und zu den Ursprüngen seiner eigenen Familie. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.10.2018MDR
  • Folge 92 (30 Min.)
    Inge Kümpel kann sich nur an wenige Momente mit ihrem Vater erinnern. Sie war noch keine drei Jahre, als er verschwand. Das war im März 1940. Sie lebten in Lübeck. Papa war Pilot, Staffelkapitän beim legendären Löwengeschwader der Luftwaffe der Deutschen Wehrmacht. An jenem Morgen sollte Hauptmann Otto Andreas vor Nordschottland Angriffe auf Kriegsschiffe der Engländer und Norweger fliegen. Alle anderen Kampfflugzeuge kehrten heim – nur ihr Vater nicht. Seither gilt er als vermisst. Es gab keine Beerdigung, kein Grab. Otto Andreas war ein erfahrener Pilot, prangte gar auf der Titelseite einer Illustrierten und erhielt das Eiserne Kreuz. Bis heute weiß Tochter Inge nicht, wo ihr Vater geblieben ist.
    Im Schneesturm abgestürzt, von den Engländern abgeschossen, notgelandet und gefangen genommen, oder gar übergelaufen? Mit ihrem Sohn macht sie sich jetzt auf, um seine Spuren in Deutschland, England und Schottland zu verfolgen und herauszufinden, was in jenen frühen Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges wirklich passiert ist. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 24.10.2018MDR
  • Folge 93 (30 Min.)
    Vor genau 100 Jahren wurde im Zuge der November-Revolution zum ersten Mal in der deutschen Geschichte das Wahlrecht auch für Frauen Realität. Erstmals wurde beschlossen, dass künftig Frauen wählen dürfen und auch gewählt werden können. 37 Frauen schafften es wenig später in die Nationalversammlung, die im Februar 1919 in Weimar einberufen wurde. Eine dieser 37 Frauen war die 40-jährige Sozialreformerin und Frauenrechtlerin Marie Juchacz, die für die SPD antrat. Sie ist dann auch die erste Frau, die in der Weimarer Nationalversammlung das Wort ergreifen darf. Am 19. März 1919 ist es soweit: „Verehrte Herren und Damen …“ – die ersten Worte ihrer historischen Rede haben Heiterkeit, Gelächter, leichter Aufruhr in der Männergesellschaft, angesichts dieser neuen Anrede-Formel zur Folge. Bislang brauchten Frauen in der Anrede nicht bedacht werden.
    Wer war diese Frau? Wie kam sie nach Weimar? Was bewegte sie und wie ging es weiter mit ihrer politischen und persönlichen Laufbahn? Zusammen mit Nachkommen, Historikern und Politikerinnen machen wir uns auf eine ganz besondere historische Spurensuche. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.12.2018MDR

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