Die rbb Reporter Frühling in der Schönhauser Allee
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Frühling in der Schönhauser Allee
Die Straße war Filmdiva, Boulevard und Baustelle. Man nannte sie auch den Ku’damm des Ostens. Hier gibt es immer etwas zu sehen, und nichts bleibt wie es ist: „Magistratsschirm“, Konnopke’s Imbiss, Kranemann-Hüte oder Kino Colosseum – die Schönhauser Allee war über Jahrzehnte Ostberlins Kultadresse. Heute zieht sie ebenso vietnamesische Gemüsehändler wie schwäbische Paare mit Kindern an. Im Winter ist sie grau und der Schneematsch türmt sich über dem liegen gebliebenen Bauschutt. Aber mit dem ersten Hauch von Frühling verwandelt sich die Allee in eine bunte, kontrastreiche Flaniermeile
mit ihren Blumencafés, geheimnisvollen Hinterhöfen, holzgetäfelten Geschäften, Spielhöllen, Biomärkten, Frozen-Joghurt-Bars und Comedyclubs. „Wenn die Sonne kommt und man neben dieser lauten, stinkenden Straße wieder genussvoll seinen ersten Kaffee im Freien trinkt, fass ich mich an den Kopf, was ich da eigentlich tue. Gibt es keine schöneren, lauschigeren Orte für diese Tasse Kaffee? Nein. Genau hier muss es sein“, wundert sich eine Bewohnerin der Schönhauser. rbb-Reporterin Christel Sperlich macht sich auf die Suche nach Frühlingsgefühlen und dem Charisma der Allee. (Text: rbb)