die nordstory Folge 18: Menschen am Meer – Von zwei Fischern und einer Frau
Folge 18
Menschen am Meer – Von zwei Fischern und einer Frau
Folge 18 (60 Min.)
Winter am Bodden: Wenn das Eis kommt und die Boote nicht mehr hinaus fahren können, beginnt für Norbert Bauer und Achim Gala das Warten. Warten, dass sie endlich wieder fischen können. Das geht erst wieder, wenn das Eis dick genug ist. Dann fahren sie mit ihren Mopeds und einer alten Bootsplanke hinaus auf den Bodden zum Klappfischen. Diese alte Methode haben nach dem Zweiten Weltkrieg Flüchtlinge aus Ostpreußen an den Saaler Bodden mitgebracht. Es wird ein Loch ins Eis gehackt, die Netze werden unter das Eis geschoben und 20 Minuten lang wird mit einem Holzknüppel auf der Planke geklappert, damit der Zander in die Netze „pfeift“. Manchmal klappt das gut, aber manchmal kommen Norbert und Achim auch mit nur ein paar Fischen nach Hause. Ganz anders sieht es in der eisigen Jahreszeit bei Kirsten Dubs aus. Vor ein paar Jahren hat die Bootsbauerin eine alte Werft in Freest
übernommen. Im Winter arbeiten sie und ihre Mitarbeiter gegen die Kälte in der Halle an. Genug zu tun gibt es ja, denn außerhalb der Bootssaison wollen alle ihre Schiffchen überholen lassen. Und nebenbei sollen noch die neuen Schulungs- und Ausbildungsräume für Lehrlinge und Seminare ausgebaut werden. Die einen versuchen alles, um arbeiten zu können, die anderen wissen gar nicht, wo sie zuerst anfangen sollen, aber eines haben sie gemeinsam: Sie haben keine Angst vor harter Arbeit. Im selben Dorf lebt Wolfgang Gruben, Hafenmeister und Seenotretter. Als Vormann des Rettungsbootes „Neuharlingersiel“ ist er ständig auf Abruf, sobald ein Notruf eingeht, ist er zur Stelle. Wolfgang Gruben kennt jedes Schiff, jeden Kapitän im kleinen Sielhafen. Sein Leben lang war er für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) tätig, das ist seine Berufung. (Text: NDR)