Die Nazi-Jäger – Späte Gerechtigkeit

Der französische Kollaborateur Paul Touvier wurde nach dem Krieg wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tode verurteilt. Doch konnte sich der gefinkelte Polizist bis 1989 in Frankreich versteckt halten – er tauchte immer wieder unter, nahm einen falschen Namen an, führte kleine Raubüberfälle durch. Er heiratete sogar in dieser Zeit und gründete eine Familie. Nach seiner Festnahme kam ans Licht, dass rechtsradikale katholische Priester insbesondere in der Amtskirche in der Region Lyon ihm seit Jahren geholfen hatten. Touvier verfügte über Ausweispapiere auf den Namen Paul Perthet unter der Adresse des Erzbischofs von Lyon, hatte seine Verstecke bis hinauf zum Pas-de-Calais häufig gewechselt und war auf die Finanzierung rechtskatholischer Kreise angewiesen, die sich „Chevaliers de Notre-Dame“ nannten. (Text: ORF)

Im November 1940 wurde der Kölner Gestapo-Chef Kurt Lischka ins besetzte Frankreich versetzt. Hier erwarteten ihn „höhere Aufgaben“: Er war mitverantwortlich für die Organisation des Massenmordes an den französischen Juden. Nach dem Krieg kehrte Lischka in seine Heimat zurück und führte ein unbehelligtes Leben mitten in Köln. Trotz eines Haftbefehls der französischen Behörden wurde er nicht strafrechtlich verfolgt. Schuld war die damals abstruse deutsche Gesetzeslage. Die „Nazi-Jäger“ Beate und Serge Klarsfeld wollten dem ein Ende bereiten. Sie planten Lischkas Entführung nach Frankreich. Doch alles lief schief. Beate Klarsfeld wurde verhaftet und Kurt Lischka war nach wie vor auf freiem Fuß. (Text: n-tv)

Der Geheimdienst Israels hat in der Nachkriegszeit speziell ausgebildete Agententeams jahrelang ausgebildet, um flüchtige Naziverbrecher in der Welt gefangen zu nehmen. Die Dokureihe „Die Nazijäger – Späte Gerechtigkeit“ zeichnet acht der aufwendigsten und waghalsigsten Missionen dieser Spezialeinheit nach. Niemand anderer als Simon Wiesenthal spürte den „Henker von Sobibor“ Gustav Wagner 30. Mai 1978 in Brasilien auf. Er und Franz Stangl der Lagerkommandant von Sobibor waren für die Ermordung von nahezu einer Million Menschen verantwortlich.
Ihr Aufstieg im Dritten Reich sowie ihre spätere Flucht über Rattenlinien bis nach Südamerika waren spektakulär aber doch exemplarisch. Beide begannen sie ihre Laufbahn in der Tötungsanstalt Hartheim in Österreich und wurden, dort enthumanisiert durch die systematische Ermordung von körperlichen wie geistig behinderten Menschen, für die Arbeit in Lagern und Tötungsanstalten ausgewählt. Nach dem Krieg gelang es beiden der Verhaftung zu entgehen und unterzutauchen bis sie schließlich von Simon Wiesenthal aufgespürt und von Überlebenden identifiziert wurden. (Text: ORF)

Adolf Eichmann war maßgeblich für die Deportation und Ermordung von sechs Millionen Juden verantwortlich. In Argentinien gelingt es ihm, viele Jahre unerkannt zu bleiben, bis Agenten des israelischen Geheimdienstes Mossad seine wahre Identität aufdecken. Diese n-tv Dokumentation zeigt die großangelegte und riskante Verfolgung des NS-Verbrechers. (Text: n-tv)