Miniserie in 7 Teilen, Folge 1–7

  • Folge 1 (90 Min.)
    Die Gründung Die Werkstatt des Universitätsmechanikus Carl Zeiss entwickelt sich zwischen 1866 und 1888 aus einem von Existenzsorgen geplagten Handwerksbetrieb zum national und international renommiertesten Unternehmen der feinoptischen Industrie. Diesen Aufstieg verdankt Carl Zeiss vor allem der unermüdlichen Arbeit seines wissenschaftlichen Mitarbeiters Ernst Abbe, der darauf drängt, die von ihm entdeckten Gesetze der Optik mit modernen Fertigungsmethoden zu verbinden. Als vorausschauender Unternehmer erkennt Zeiss das innovative Potential Abbes und bindet ihn mit einem Teilhaberschaftsvertrag an die Firma. Gegen den Widerstand von Zeiss’ Sohn Roderich, der kein unnötiges Risiko eingehen will, setzt Abbe auch den Aufbau einer Schmelze für optisches Glas unter Leitung von Dr.
    Schott durch, sodass Zeiss künftig die besten Rohstoffe für die Fertigung seiner Linsen aus eigenem Hause beziehen kann. Während dieser Jahre tritt Franz Steinhüter, unehelicher Sohn des Dienstmädchens Karoline Steinhüter, als Lehrling in die Firma ein. Er erlebt den Aufbruch mit all seinen Erfolgen und Rückschlägen und begründet mit seiner Frau Meta eine Familie, deren Schicksal über mehrere Generationen mit der Firma Zeiss verknüpft sein wird. (90 Min. – zum 175. Geburtstag von Ernst Abbe am 23.01.). (Text: mdr)
  • Folge 2 (90 Min.)
    Die Stiftung Nach dem Tod von Carl Zeiss kommt es zwischen Zeiss’ Sohn Roderich und Ernst Abbe zu scharfen Auseinandersetzungen um das weitere Schicksal der Firma. Gegen die Widerstände Roderichs setzt Abbe Erweiterungsbauten und die Gründung neuer Abteilungen durch. Bei vollen Auftragsbüchern ist der Erhalt des sozialen Friedens und die Bindung der hochqualifizierten Belegschaft an das Werk ein existenzsicherndes Anliegen, das Abbe mit weitsichtigen, für seine Zeit revolutionären Maßnahmen, umsetzt. Schließlich stimmt auch der Großherzog der geplanten Verstaatlichung zu. Man hat eine Konstruktion gefunden, die die finanziellen Risiken des Staates bei voller Kontrolle so gering wie möglich hält, die Gründung einer Stiftung. Abbe erzwingt den Rückzug Roderichs aus der Geschäftsleitung.
    Aber die ständige Anspannung hat seine Gesundheit ernsthaft angegriffen. Seine Vorstellungen geraten immer öfter in Konflikt mit der Notwendigkeit, die Konkurrenzfähigkeit des Unternehmens zu erhalten. Der Arbeiterausschuss wehrt sich gegen geplante Entlassungen und Arbeitshetze. Das führt auch zum Zerwürfnis zwischen Franz Steinhüter und seinem ältesten Sohn Paul. Während Paul radikale sozialdemokratische Ideen vertritt, wird Franz zum Werksmeister ernannt und übt im Interesse der Geschäftsführung Druck auf die Mitarbeiter aus. Paul findet in seiner zukünftigen Frau Toni eine verständnisvolle Gefährtin. (Text: mdr)
  • Folge 3 (92 Min.)
    Die Waffenschmiede Im Jahrzehnt vor dem Ersten Weltkrieg wird Carl Zeiss Jena durch die Gründung von Tochterfirmen in den Bereichen Absatz und Beschaffung von Rohmaterialien zum größten feinmechanisch-optischen Konzern der Welt. Mit zwiespältigen Gefühlen erlebt der dem Erbe Ernst Abbes verpflichtete Dr. Czapski, dass die Militäroptik immer größere Kapazitäten in Forschung und Produktion bindet. Max Fischer, inzwischen zum Geschäftsführer aufgerückt, ist dabei, als die Reichsregierung im engen Kreis die Aufgaben der deutschen Wirtschaft im kommenden Krieg berät. Die erstarkende Sozialdemokratie stellt sich der Entwicklung nur halbherzig entgegen. Schließlich kommen die steigenden Gewinne aus den Rüstungsgeschäften, nicht zuletzt mit zukünftigen Kriegsgegnern, auch der Belegschaft zugute.
    Unbequeme Leute wie Paul Steinhüter und die Zwillingsbrüder Karl und Maximilian gehören zu den ersten, die ihren Einberufungsbefehl erhalten. Maximilian muss das jüdische Mädchen Olga zurücklassen, das von ihm ein Kind erwartet. An der Front entdeckt Paul, dass die Zielfernrohre der französischen Scharfschützen aus der Zeiss-Produktion stammen. Als die Nachricht vom Tode Maximilians, der in eine Strafkompanie versetzt wurde, eintrifft, erliegt Vater Franz einem Herzschlag. Zwillingsbruder Karl bemüht sich um Olga und das Kind. (Text: mdr)
  • Folge 4 (91 Min.)
    Der Konzern Der Erste Weltkrieg hat den Zeiss-Werken Millionengewinne gebracht. Um die Bestimmungen des Versailler Vertrages zu umgehen, wickelt die Unternehmensleitung jetzt militärische Auslandsgeschäfte über eine holländische Tarnfirma ab. Die Auftragsbücher sind voll. Im Jahrzehnt bis zur Machtergreifung des Faschismus liegen für die Familie Steinhüter Freud und Leid eng beieinander. Die alte Karoline Steinhüter stirbt. Karl wird häufig auf monatelange Dienstreisen geschickt, seine Frau Olga erträgt die Einsamkeit nicht. Sie beginnt ein Verhältnis mit Dr. Senkel, bekommt eine Tochter von ihm. Schließlich nimmt sie sich völlig verzweifelt das Leben. Je stärker die Nationalsozialisten werden, desto tiefer ist der Riss, der die Familie trennt. Karl, inzwischen Werksmeister, begeistert sich für die Ideen der braunen Machthaber.
    Sein Bruder Paul verteidigt die sozialen Rechte der Belegschaft als deren Vertreter vor Gericht. In dienstlichem Auftrag geht er dann für zwei Jahre in die Sowjetunion. Bei seiner Rückkehr haben sich die Verhältnisse grundlegend gewandelt. Pauls Tochter Lina ist mit einem SS-Mann verheiratet, Sohn Werner und Schwiegertochter Helga sind mit dem kleinen Robert in einen Neubau aus dem Wohnungsprogramm der Nationalsozialisten gezogen. Bei Kriegsbeginn wird Paul verhaftet, Sohn Werner gilt an der Front als vermisst. (Text: mdr)
  • Folge 5 (90 Min.)
    Wendepunkte Mit der Kapitulation Deutschlands beginnen für Zeiss Jena wechselvolle Jahre, in denen die Existenz der Firma immer wieder auf dem Spiel steht. Kurz vor Kriegsende haben amerikanische Bomben die Innenstadt und wichtige Teile der Zeiss-Werke zerstört. Unterstützt durch die Geschäftsleitung um Paul Hiller nehmen die Amerikaner bei ihrem Abzug alles mit, dessen sie in der Eile habhaft werden können: Pläne, Konstruktionsunterlagen, Patente und Führungskräfte. Jena wird Teil der sowjetisch besetzten Zone. Dann der Befehl zur Demontage, getragen von den Beschlüssen der Alliierten auf der Potsdamer Konferenz. Das Aus von Zeiss Jena scheint gekommen. Auf höchster Ebene ringt man um den Fortbestand des Unternehmens. Trotz aller Schwierigkeiten erreicht die Produktion schon bald wieder den Vorkriegsstand.
    Als Zeiss Jena in Volkseigentum überführt wird, setzt sich erneut ein großer Teil der Geschäftsleitung in den Westen ab. Hier haben Hiller und Ackermann mit dem Gründungskapital der Stiftung ein Zweigwerk gegründet. Toni, gezeichnet vom Tod ihres Mannes nach der Befreiung aus dem KZ Buchenwald, vom Verlust ihrer Kinder Lina und Werner, gehört mit ihrer Schwiegertochter Helga zu denjenigen, die dafür sorgen, dass die Fackel in Jena nicht verlischt. Auch Karl hat aus seinen Fehlern gelernt. Karls Sohn Maxi, ein junger Wissenschaftler, geht in den Westen. (Text: mdr)
  • Folge 6 (75 Min.)
    Zu Beginn der 1970er-Jahre ist Zeiss ein weitverzweigtes Unternehmen mit über 40.000 Mitarbeitern. Traditionsgemäß zeichnen sich seine Produkte durch international gefragte technische Spitzenleistungen aus. Aber die Probleme häufen sich. Zeiss schreibt trotz guter Auftragslage rote Zahlen. Top-Forschungsergebnisse werden nur unzureichend in die Produktion umgesetzt. Es fehlt an Material, Werksanlagen sind hoffnungslos veraltet, selbst für die dringlichsten Investitionen steht kein Geld zur Verfügung. In der Führungsebene hat sich Zynismus und Resignation breitgemacht. Die Belegschaft ist angesichts der Mangelwirtschaft nur noch schwer zu motivieren. Gigantische Aufgaben erwarten Robert Steinhüter nach seiner Ernennung zum Generaldirektor von Zeiss Jena. Seinem entschlossenen Durchgreifen begegnet man teils mit Hoffnung, teils aber auch mit Skepsis und Feindschaft.
    Ohne Mut zum Risiko, Verantwortungsbereitschaft und unbedingtes Engagement kann Zeiss das Ziel nicht erreichen, innerhalb kürzester Zeit eine Schlüsselposition für ganze Industriezweige einzunehmen. Die Multispektralkamera, ein Prestigeprojekt der Weltraumforschung, wird zum Prüfstein leistungsfähigerer Organisationsformen. Nicht nur für Roberts Ehe mit der Krankenschwester Katrin stellen die Anstrengungen eine enorme Belastungsprobe dar. und andere. (Text: mdr)
  • Folge 7 (70 Min.)
    Unter der Leitung von Robert Steinhüter hat Zeiss Jena seine Leistungsfähigkeit erneut unter Beweis gestellt. Doch Mitte der 80er-Jahre verschärft sich unübersehbar die Diskrepanz zwischen isolierten wissenschaftlichen Spitzenleistungen der Zeiss-Forscher und dem wirtschaftlich-sozialen Umfeld. Die resultierenden Konflikte reichen bis ins Familienleben der Steinhüters hinein. Mit der Besessenheit seiner Vorväter treibt Steinhüters Schwiegersohn Klaus Wittberg seine Forschungen auf dem Gebiet der Lasertechnologie voran. Darunter leidet die Beziehung zu seiner Frau Lydia, die sich ohne sein Einverständnis gegen ein Kind und für ihre Karriere entscheidet. Als Klaus’ hervorragende Forschungsergebnisse auf Grund fehlender Kapazitäten nicht in die Massenproduktion überführt werden können, bekommt die Geschichte eine tragische Dimension.
    Robert Steinhüter selbst muss das Engagement seines Schwiegersohns bremsen. Die Staatsführung verlangt, dass sich alle Anstrengungen darauf konzentrieren, mit der Entwicklung der Mikroelektronik auf dem Weltmarkt schrittzuhalten. Alles andere wird den Plänen bedingungslos untergeordnet. und andere. (Text: mdr)

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