Goya war ein herausragender Portraitist; wie Velasquez malte er für den spanischen Hof. Epochenprägend waren aber vor allem seine unabhängigen Werke. Sie sprachen für ein starkes politisches Engagement und eine oft zwiespältige Haltung: Goya unterhielt gute Beziehungen zum König, war zugleich aber fasziniert von der Französischen Revolution. Umso mehr erschütterte ihn das gewaltsame Vorgehen Napoleons. Es inspirierte ihn zu einer Serie von Radierungen (die posthum entdeckt und noch später geprüft wurden) und einigen düsteren, teils brutalen Gemälden. Goya war wohl der erste Künstler mit klassischer Ausbildung, der in seinen Werken eigene Ansichten zum Ausdruck
brachte. Das machte ihn zum Vorreiter einer ganzen Generation von Künstlern, die heute der Romantik zugeordnet werden. Jüngst wurde die Echtheit einiger Goya-Werke in Frage gestellt. Seither herrschen Zweifel in den großen Kunstmuseen dieser Welt. Welche Techniken benutzte Goya? Welche Pigmente standen ihm zur Verfügung? Anhand von Röntgenstrahlen lassen sich Signaturspuren erkennen. Was bedeuten sie? Die Sendung behandelt hochaktuelle Fragen und begleitet auf der Suche nach Antworten Goya-Experten in die nordfranzösischen Städte Lens und Lille. Laboruntersuchungen einiger vom Louvre ausgewählter Kleinformate runden die Annährung an den Ausnahmekünstler ab. (Text: arte)