13 Folgen (Industrie-Dynastien in NRW (WDR)), Folge 1–13

  • Folge 1 (45 Min.)
    Anfang des 20. Jahrhunderts macht sich ein Mann Gedanken darüber, was sich Frauen wirklich wünschen: Denn Fritz Henkel will ihr Leben leichter, einfacher und schöner machen. Der Kaufmann mit Hang zu den Naturwissenschaften erfindet ein Pulver, das die Wäsche von selbst reinigt, ohne lästiges Schrubben und ohne zeitraubendes Bleichen. Persil – die Sensation auf dem Waschmittelmarkt ist geboren, eine friedliche Revolution in der Waschküche, eine spürbare Entlastung für alle Hausfrauen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 10.10.2003WDR
  • Folge 2 (45 Min.)
    Zuckerwarenbäcker Hans Riegel hatte 1922 eine geniale Idee. Lange Zeit schon experimentierte er mit diversen Süßigkeiten, jetzt saß er in seiner Küche im Bonner Stadtteil Kessenich und schnitzte kleine Förmchen, die irgendwie aussahen wie Bären. Genau genommen wie Tanzbären. Denn so taufte Hans Riegel seine Jahrhundert-Erfindung, die später als Goldbär oder Gummibärchen weltweit in aller Munde sein sollte. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.10.2003WDR
  • Folge 3 (45 Min.)
    Die Geschichte, die der Film erzählt, trägt in vielfacher Hinsicht abenteuerliche Züge. Das betrifft die Entstehung des Mythos, den Niedergang der Kruppschen Dynastie, sowie die neuzeitliche Wandlung zu einem modernen Technologie-Konzern, hinter der ein veritabler Wirtschaftskrimi steckt.
    Im Mittelpunkt des Filmes steht die durchaus schicksalhafte Begegnung zweier völlig unterschiedlicher Männer im Jahr 1952: Alfried Krupp von Bohlen und Halbach und Berthold Beitz.
    Alfried verkörpert zu diesem Zeitpunkt die ganze Last und Wucht der Krupp-Vergangenheit: Als er 1907 geboren wird, da ist niemand Geringeres als Kaiser Wilhelm II. sein Taufpate. Sein Geburtshaus, die monströse „Villa Hügel“, zeugt von der Macht und dem Reichtum, den die Kruppsche Familien-Dynastie erlangt hat. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 24.10.2003WDR
  • Folge 4 (45 Min.)
    In der Zeit des „Kalten Krieges“ öffnet Berthold Beitz die Märkte in Richtung Ostblockstaaten. Die Ost-Geschäfte bringen den Konzern jedoch in höchste Liquiditätsnot und rufen Kritiker von Beitz auf den Plan.
    Die Finanzprobleme werden schließlich mit politischer Hilfe behoben, an die allerdings unmissverständliche Bedingungen geknüpft werden: 1. Sofortige Umwandlung des Privatbesitzes in eine Aktiengesellschaft, möglicherweise über eine Stiftung. 2. Berthold Beitz soll sich aus dem Geschäft zurückziehen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 31.10.2003WDR
  • Folge 5 (45 Min.)
    ‚Die Weltmarke‘ prangte es Anfang 1900 vom Etikett einer Buttermaschine. Damals noch optimistisch geprotzt, ist die Aussage heute unbestritten. Die Firma Miele produziert zwar immer noch in NRW, verkauft ihre Produkte aber in alle Welt.
    Und der Name Miele steht in erster Linie für all das, was rein und sauber macht: vor allem Waschmaschinen. Der entsprechende Werbeslogan aus den 20er Jahren existiert noch heute: ‚Nur Miele Miele, sagte Tante, die alle Waschmaschinen kannte.‘
    Seit über hundert Jahren wird Miele von denselben zwei Familien geführt. Als am 1. Juli 1899 die Unternehmer Carl Miele und Reinhard Zinkann in Herzenbrock bei Gütersloh die ‚Miele & Cie‘ gründeten, waren ihre elf Mitarbeiter noch mit der Herstellung von Milchzentrifugen beschäftigt, aus denen ein Jahr später jene Buttermaschinen von Weltstellung wurden: Einfache Eichenholzfässer mit integriertem Rührwerk. Anhand des Konstruktionsprinzips dieser Buttermaschine entwickelte Miele dann die erste Waschmaschine.
    Auch sie ein Eichenholzfass, aber anstelle des Rührwerks mit einem Waschkreuz, das die Wäsche in der Lauge bewegte und so Waschbrett und schweißtreibendes Rubbeln überflüssig machte. Eine Revolution in der Waschküche, denn die von den Miele-Männern konstruierte Maschine erleichterte nun schlagartig eine alltägliche (Frauen)Pflicht wie kaum eine andere Erfindung für den Haushalt. Der Film erzählt die nordrhein-westfälische Familien- und Firmengeschichte von den Anfängen bis zum Wechsel an der (Doppel-) Spitze der Dynastie: Denn die beiden Senior-Chefs Rudolf Miele und Peter Zinkann, die Enkel der Firmengründer, kümmerten sich nur noch bis Ende 2004 Jahres um das operative Geschäft.
    Nach über vierzig Jahren als geschäftsführende Gesellschafter übergaben sie die Leitung der Firma an ihre Söhne: Dr. Markus Miele und Dr. Reinhard Zinkann jun., die Urenkel der Gründer und damit die vierte Generation an der Spitze von Miele. Das Privatvermögen der beiden Familien wird heute auf jeweils knapp 2 Milliarden Euro geschätzt.
    Doch die Mieles und die Zinkanns sind echte Ostwestfalen und daher sparsam. Und ein luxuriöses, öffentliches Leben gibt es nicht, die Mieles (mit 51 Prozent der Anteile am Unternehmen) und die Zinkanns (49 Prozent) erscheinen in keinem Blatt der Klatschpresse und geben sich auch sonst sehr zugeknöpft. Das einzige, was hin und wieder ans öffentliche Licht gerät, sind Anekdoten, die wiederum für Sparsamkeit und Sinn fürs Praktische stehen. So redigiert Rudolf Mieles Frau Karin zum Beispiel bis heute immer noch die Gebrauchsanweisungen für die Produkte ihres Mannes.
    André Schäfer wirft in seinem Film einen Blick hinter die Kulissen des ostwestfälischen Familienunternehmens, beschreibt die positive Ausstrahlung des deutschen ‚Sauber-und Gründlich-Images‘ auf die Miele-Produkte, stellt Showrooms in Mailand und St. Petersburg vor, präsentiert historische Werbeclips sowie bisher unveröffentlichtes Archivmaterial, und zeigt auf, dass auch in Zeiten der New Economy vielfach belächelte Tugenden wie Solidität und Beständigkeit ein Erfolgsrezept sein können. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereFr 10.09.2004WDR
  • Folge 6 (45 Min.)
    Das Erfolgsgeheimnis der Familie Underberg steckt in einem kleinen, von Strohpapier umhüllten Fläschchen. Hubert Underberg mischte 1846 in Rheinberg am Niederrhein den legendären Kräuterbitter zusammen und gründete das Unternehmen „Underberg“.
    Sein Enkelsohn Emil spezialisierte sich nach dem 2. Weltkrieg dann auf die kleinen 20-Milliliter-Portionsflaschen. Eine geniale Marketing-Idee in Zeiten, da sich viele Verbraucher keine Literflasche leisten konnten!
    Das kleine „Pülleken“ trat seinen Siegeszug an und aus dem einstigen „Ein-Produkt-Unternehmen“ wuchs in den letzten 40 Jahren ein internationaler Konzern mit 1.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 500 Millionen Euro. Zum Underberg-Imperium zählen inzwischen international bekannte europäische Sekt- und Champagner-Kellereien wie Schlumberger und Blanc-Fousy, der Weinbrand Asbach und Markensäfte wie Valensina und Hitchcock.
    In der Dokumentation von Birgit Schulz gewähren Emil Underberg, seine Frau Christine und die Tochter und Firmenchefin Hubertine Underberg-Ruder erstmals einen spannenden Einblick in die außergewöhnliche Familien- und Firmengeschichte.
    Allerdings. Ein Geheimnis offenbaren sie auch dem WDR nicht: das Rezept für den bekannten Magenbitter. Das kennen außer den Dreien nur noch vier katholische Priester. Und alle zusammen mussten sich vor einem Notar verpflichten, Ingredienzien und Mixtur niemandem preiszugeben! (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 02.09.2005WDR
  • Folge 7 (45 Min.)
    Die Geschichte des Schokoladen-Imperiums Stollwerck beginnt Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Kölner Bäcker und Konditor Franz Stollwerck gründete 1839 eine „Mürbebäckerei“ und landete vier Jahre später den eigentlichen Verkaufsschlager.
    Die „Brustbonbons“ ließen ihn so berühmt wie wohlhabend werden. Die Schokoladen-Produktion trat erst ab 1860 in den Vordergrund, und nach der Übernahme durch die fünf Söhne wurde aus dem Kölner Familienbetrieb ein Unternehmen mit Weltgeltung. „Neuzeitliche“ Warenautomaten an strategischen Punkten, Sammelbildchen als Kaufanreiz, internationale Produktionsstandorte wie etwa in London, Wien und Stamford in den USA – die Stollwerck-Brüder agierten wirtschaftlich äußerst innovativ und früh global. Doch Erster Weltkrieg, Weltwirtschaftskrise und Nazi-Zeit gingen auch an dem Schoko-Imperium nicht spurlos vorbei, und die aufblühende Marktwirtschaft offenbarte dann auch Schwächen im Produktions- und Verwaltungssystem der „Stollwerck AG“.
    Die sechziger Jahre verliefen wirtschaftlich problematisch, die Geschäftsjahre 1970/​71 endeten gar mit Millionenverlusten. Die Deutsche Bank, seit 1931 Mehrheitsaktionär, fand schließlich in Hans Imhoff einen Retter für den angeschlagenen Konzern und Käufer ihrer Anteile. Imhoff sanierte die Firma grundlegend und baute in Köln-Porz eine hochmoderne Schokoladenfabrik. Er kaufte renommierte Firmen wie Sprengel, Sarotti oder Gubor auf und baute das Geschäft mit Osteuropa aus. Mit dem gesundheitsbedingten Ausstieg des Schoko-Königs endete 2002 schließlich die Imhoff-Ära. Die Schweizer Firma Barry Callebaut wurde Mehrheitsaktionär und schloss 2005 die Produktionsstätte in Köln – das endgültige, bittere Ende für eine Traditionsfirma. (Text: HR)
    Deutsche TV-PremiereFr 09.09.2005WDR
  • Folge 8 (45 Min.)
    Als Hugo Stinnes 1924 in Berlin unter rätselhaften Umständen stirbt, ist das Stinnes-Imperium auf dem Höhepunkt seiner Macht. Der Konzernlenker aus Mülheim an der Ruhr herrschte über den mit über 3.000 Firmen größten Industrie- und Handelskonzern der Welt, war der einflussreichste Unternehmer Europas, Reichstagsabgeordneter der Deutschen Volkspartei (DVP) und galt als der reichste Mann Deutschlands. Er besaß eine eigene Zeitung, Kohle aus seinen Zechen trieb die Dampfer seiner Trans-Ozean-Linie an, die auf eigenen Werften gebaut wurden. Seine Binnenflotte, die größte Deutschlands, transportierte Kohle und Handelsgüter durch ganz Europa. Aus seinen Ölfeldern floß der Rohstoff für seine Petroleum- und Chemiefabriken.
    Doch mit seinem Tod begann der Zerfall des Imperiums. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich Bundeskanzler Konrad Adenauer persönlich für den Erhalt des Unternehmens ein. In einem Gespräch mit Dwight D. Eisenhower gelang Adenauer 1956 ein Coup: Als erstes deutsches Unternehmen durfte Stinnes bei der Versteigerung der Vermögensanteile der Stinnes Corporation New York mitbieten. Das Geld kam durch Empfehlung von Wirtschaftsminister Ludwig Erhard von der Deutschen Bank. Es entstand die Stinnes AG. Heute ist die einstige Macht der Unternehmer-Dynastie Stinnes längst erloschen. Doch der Name Stinnes lebt weiter. So ist die Stinnes Logistics GmbH ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn AG, die Güter in alle Welt transportiert.
    In der Dokumentation sprechen Mitglieder der Unternehmerfamilie Stinnes über ihre Vorfahren und die lange unternehmerische Tradition ihrer Familie. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 16.09.2005WDR
  • Folge 9 (45 Min.)
    Das Erfolgsgeheimnis des Unternehmens Vorwerk schellt an (fast) jeder Tür. Wer kennt das nicht? Es klingelt, und vor der Tür steht der Staubsaugervertreter – Vorwerker genannt. Man will ihn loswerden und sich nichts aufschwatzen lassen. Und dann kauft man doch … Bereits seit 1930 geht der Vorwerk-Vertreter von Haus zu Haus. Heute ist Vorwerk das drittgrößte Direktvertrieb-Unternehmen weltweit.
    Angefangen hat alles mit Teppichen. 1883 gründeten die Brüder Carl und Adolf Vorwerk in Wuppertal-Barmen die Teppichfabrik Vorwerk & Co., seitdem liegt der Hauptsitz des Familienunternehmens im Bergischen Land. Ab 1904 übernimmt die angeheiratete Familie Mittelsten Scheid die Führung. Zu den Teppichen kamen Grammofonlaufwerke, zu den Grammofonlaufwerken schließlich der handliche Kleinstaubsauger „Kobold“. Ab 1930 findet er an deutschen Türen reißenden Absatz. Bereits 1937 wurde der Verkauf des 500.000sten Kobold gefeiert und 1938 mit Vorwerk Folletto in Italien die erste Auslandsgesellschaft gegründet.
    Heute ist die Firma in ganz Europa, den USA, Lateinamerika und China vertreten. Der Jahresumsatz beträgt 2,3 Milliarden Euro. Und allein in Deutschland besitzen rund 9 Millionen Haushalte einen „Kobold“. Pro Jahr werden hier rund 350.000 Sauger verkauft und das, obwohl das Gerät mit Zubehör um die 850 Euro kostet.
    Die Firma verdient ihr Geld aber nicht nur mit dem „Kobold“, sondern auch mit dem berühmten „Thermomix“, mit Bügeleisen und Teppichen sowie Kosmetika. Hausfrauenparties und der Tür-zu-Tür-Verkauf sind die Geheimwaffe des Unternehmens. Stets im Fokus steht die Hausfrau, die von der Firma in einem Werbespot gefeiert und im Wettbewerb „Familienmanagerin des Jahres“ ausgezeichnet wird.
    In der Dokumentation von Birgit Schulz geben Mitglieder der Familie einen spannenden Einblick in die außergewöhnliche Erfolgsgeschichte des Familienunternehmens. Die Filmautorin zeigt auch, wie Direktmarketing in der Vergangenheit und heute funktioniert, von der Vertreterschulung bis zum Verkaufsgespräch sind wir hautnah dabei. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 01.09.2006WDR
  • Folge 10 (45 Min.)
    Am Standort der einstigen Unternehmenszentrale trägt nur noch eine Promenade am Rhein den Namen, der einst ein Aushängeschild unter Deutschlands Top-Konzernen war: Bis zum Jahr 2000 residierte am „Mannesmann-Ufer“ in Düsseldorf die Mannesmann AG.
    Auf dem Dach des ehemaligen Mannesmann-Hochhauses prangt heute der Name des weltgrößten Mobilfunkbetreibers Vodafone. Die Geschichte von Mannesmann beginnt fünf Jahre vor der eigentlichen Firmengründung mit einer technischen Pionierleistung: 1885 erfinden Reinhard und Max Mannesmann in der väterlichen Feilenfabrik in Remscheid ein Walzverfahren zur Herstellung nahtloser Stahlrohre. Wenig später entwickeln sie das sogenannte „Mannesmann-Verfahren“, das weltweit bekannt ist und immer noch in der Produktion verwendet wird. 1890 wird die „Deutsch-Österreichische Mannesmannröhren-Werke Aktiengesellschaft“ mit Sitz in Berlin gegründet. Sie ist mit einem Grundkapital von 35 Millionen Mark von Anfang an eine der zehn größten Kapitalgesellschaften im Deutschen Reich. Reinhard und Max Mannesmann bilden den ersten Vorstand der Gesellschaft, scheiden aber bereits 1893 wieder aus und trennen sich von ihren Anteilen. Im selben Jahr zieht die Firmenzentrale von Berlin nach Düsseldorf.
    Der Film „Die Mannesmann-Story“ erzählt die Geschichte der Familie Mannesmann, die in jeder Generation Erfinder und Unternehmer hervorgebracht hat, und die Geschichte der Mannesmann AG. Mitglieder der Familie und ehemalige Beschäftigte des Unternehmens erinnern sich an spektakuläre und dramatische Momente, Film- und Fotodokumente aus dem umfangreichen Mannesmann-Archiv runden ein bedeutendes Kapitel deutscher Wirtschafts- und Industriegeschichte ab. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 08.09.2006WDR
  • Folge 11 (45 Min.)
    „Schweigen und Geld verdienen“ lautet das Geheimrezept des Großkonzerns Haniel. Mit Hilfe diverser Kniffe wie Industriespionage und einer raffinierten Heiratspolitik schaffen die Haniels, was den wenigsten deutschen Industriedynastien gelingt: ihr Unternehmen durch eine krisengeschüttelte Epoche von 250 Jahren hindurch zu erhalten und auszubauen.
    Lange vor Beginn der Industrialisierung wirtschaften die Haniels als erfolgreiche Händler mit Sitz in Duisburg-Ruhrort. 1756 baut dort die Familie mit königlich- preußischer Genehmigung ein Handelshaus, das auch heute noch im Mittelpunkt der Firmenzentrale steht. Der Kolonialwarenhandel entwickelt sich zum Schwerindustriekonzern und etabliert sich in der Nachkriegszeit zu einem breit aufgestellten Firmenimperium mit internationalen Beteiligungen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 22.09.2006WDR
  • Folge 12 (45 Min.)
    Es war einmal ein einfacher Bäcker aus Hagen: Carl Brandt. Der fährt zunächst als Koch zur See und entdeckt dabei den Schiffszwieback.
    Als er in seine Heimatstadt zurückkehrt, beschließt er, selbst Zwieback zu backen und wagt den Sprung in die Selbständigkeit. 1912 gründet Carl Brandt die „Märkische Zwieback- und Keksfabrik“. Von einer kleinen Backstube ausgehend, entwickelt sich schnell ein Back-Imperium. Die Geschichte der Firma Brandt ist untrennbar verknüpft mit deren Familiengeschichte; nur drei Familienmitglieder haben das Unternehmen in seinem nunmehr 95jährigen Bestehen geleitet. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereFr 21.09.2007WDR
  • Folge 13 (45 Min.)
    Die Oetkers: Sie gehören nicht nur zu den reichsten Familien Deutschlands, sondern auch zu den bekanntesten. Für 98 Prozent der Deutschen ist der Name Oetker ein Begriff, doch die wenigsten wissen, dass die ‚Oetker-Gruppe‘ nicht nur Nahrungsmittel wie Backpulver und Tiefkühlpizza produziert, sondern auch längst in Geschäftsbereichen wie Schifffahrt oder Finanzdienstleistungen erfolgreich agiert. Noch weniger ist über die Familie selbst bekannt, deren Geschichte durch große wirtschaftliche Erfolge, aber auch durch tragische Schicksalsschläge geprägt ist.
    In ihrem Film blicken Manfred Oldenburg und Sebastian Dehnhardt hinter die Kulissen des international tätigen Unternehmens, ergründen das Erfolgsgeheimnis der Oetkers und beleuchten die Hintergründe der privaten Katastrophen, von der die Familie immer wieder heimgesucht wurde. Im Mittelpunkt stehen die fünf Unternehmerpersönlichkeiten, die es geschafft haben, dass das Unternehmen Dr. Oetker auch in schweren und äußerst bewegten Zeiten immer in Familienhand geblieben ist. Schon der Firmengründer Dr. August Oetker, der das Unternehmen fast 30 Jahre erfolgreich leitet, muss den ersten großen Schicksalsschlag der Oetkers hinnehmen: 1916 stirbt sein Sohn – der designierte Firmenerbe Rudolf Oetker – auf den Schlachtfeldern von Verdun.
    Dieser Schlag trifft den Vater so schwer, dass er zwei Jahre später im Jahr 1918 im Alter von nur 56 Jahren stirbt. Damit scheint auch sein Traum, die Gründung einer Familiendynastie, zu Ende zu sein. Denn der nächste Konzernerbe Rudolf-August Oetker, der Sohn des in Verdun gefallenen Rudolf Oetker, ist zu diesem Zeitpunkt gerade einmal zwei Jahre alt.
    Gerettet wird das Unternehmen schließlich durch einen Jugendfreund des verstorbenen Rudolf Oetker, Richard Kaselowsky, der das Unternehmen in der bewegten Zeit von 1918 bis 1944 treuhändisch für Rudolf-August Oetker leitet und ausbaut. Doch 1944 trifft die Familie Oetker der nächste schwere Schlag: Bei einem Bombenangriff stirbt Richard Kaselowsky. Nun muss der gerade einmal 28-jährige Rudolf-August Oetker – ganz auf sich gestellt – das Unternehmen in dieser schwierigen Zeit übernehmen und nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufbauen.
    Es folgt eine einzigartige Erfolgstory: Rudolf-August Oetker baut das Unternehmen zu einem der größten und erfolgreichsten Konzerne in Deutschland aus, der längst nicht mehr nur Backpulver und Pudding produziert. An Rudolf August Oetkers Seite steht seit 1963 seine dritte Frau: Maja. Schnell wird sie zum gesellschaftlichen Mittelpunkt Bielefelds und engagiert sich als Mäzenin und Lokalpolitikerin. An Majas Seite genießt Rudolf-August Oetker seinen Erfolg und zeigt sich offen und gelöst wie nie zuvor. Doch auch Rudolf-August Oetker hat einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften: 1976 wird sein Sohn Richard Oetker entführt und schwer verletzt.
    Erst nach über zwei Tagen Gefangenschaft und einer spektakulären Lösegeldübergabe, bei der August Oetker, der Bruder des Entführungsopfers, in einem Katz-und-Maus-Spiel kreuz und quer durch München getrieben wird, kommt er gegen die Zahlung von 21 Millionen D-Mark frei. Die Familie zieht sich danach aus der Öffentlichkeit zurück, nur noch wenig Privates dringt nach Außen. 1991 übernimmt Dr. h.c. August Oetker, der älteste Sohn Rudolf-August Oetkers, den Konzern, den er in Zeiten der Globalisierung sehr erfolgreich führt und dank der Philosophie der Diversifikation, die schon sein Vater immer gepredigt hat, auch mehr oder weniger schadlos durch die schweren Wirtschaftskrisen des neuen Jahrtausends führt.
    Seit Anfang 2010 steht nun Richard Oetker an der Spitze des Konzerns und führt das Familienerbe fort. Was es wirklich bedeutet, ein Oetker zu sein, darüber geben in dem Film ‚Deutsche Dynastien – Die Oetkers‘ August und Richard Oetker, sowie Rosely Schweizer und Carl-Ferdinand Oetker ausführlich Antwort. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereFr 05.10.2007WDR

weiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Deutsche Dynastien online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…