5 Folgen, Folge 1–5

  • Folge 1 (43 Min.)
    Eine Katastrophe für Mensch und Umwelt! In einer Januarnacht des Jahres 2009 verwüstete der Orkan Klaus mehr als die Hälfte des Forêt des Landes in Südwestfrankreich, welcher das größte zusammenhängende Waldstück Westeuropas ist. Dabei waren die Schäden noch gar nicht behoben, die zwei andere Winterstürme der Orkan Lothar und Folgesturm Martin Ende Dezember 1999 dort angerichtet hatten. Dieser einzigartige Wald mit seinen riesigen Seekieferbeständen wurde im 19. Jahrhundert von Menschenhand angelegt: einerseits zum Trockenlegen der Sümpfe und Moore, andererseits zur wirtschaftlichen Nutzung. Auch 150 Jahre später ist der Wald noch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region.
    Doch heute kämpft er auch mit den Folgen des Klimawandels. Nach dem Schock durch Orkan Klaus steht für die Förster fest: Man kann nicht mehr so weiterwirtschaften wie bisher, sondern muss die beispiellose Katastrophe als Chance für Veränderungen nutzen. Und dazu braucht man die Hilfe von Wissenschaft und Forschung. Aufforsten ja, aber besser, lautet die Devise. Die Schwachstellen des Systems sind schnell erkannt: schnurgerade angepflanzte Bäume, Sandböden und Monokultur. Diese drei Faktoren machen den Baumbestand anfällig für Stürme und Schädlingsbefall.
    Die Wissenschaftler setzen nun auf Hightech und führen Experimente zur genetischen Verbesserung der Kiefern durch. Sie empfehlen die biologische Schädlingsbekämpfung und die Einführung neuer, resistenterer Baumarten. Statt Monokultur soll jetzt Mischkultur einziehen. Dies eröffnet neue Perspektiven und fördert ein vielfältigeres, widerstandsfähigeres Ökosystem. Allerdings stellen diese Lösungen einen radikalen Bruch mit dem seit Jahrzehnten gängigen Bewirtschaftungsmodell dar. In den „Landes“ soll die ungewöhnliche Verbindung von neuen Technologien und umweltfreundlichen Methoden der Natur eine Chance geben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.03.2017arte
  • Folge 2 (43 Min.)
    Wie am Amazonas steht auch im zweitgrößten Regenwaldgebiet der Erde, im zentralafrikanischen Kongobecken, nicht alles zum Besten: Überwirtschaftung und Entwaldung bedrohen die grüne Lunge und ihre Ureinwohner. Doch in der Republik Kongo, Kongo-Brazzaville, gibt es Bestrebungen zur Einführung einer nachhaltigen Holzwirtschaft. Im Norden des Landes findet man Forstbetriebe, die dem aus der Kolonialzeit überlieferten Wirtschaftsmodell den Rücken kehren. Statt Raubbau im großen Stil zu betreiben, versuchen sie wirtschaftliche Interessen und Umweltschutz unter einen Hut zu bringen. Fernab von der Hauptstadt Brazzaville folgt eine Konzession diesem neuen Ansatz. Hier zählen nicht nur der Profit, sondern auch der Erhalt des Ökosystems und der Schutz der indigenen Bevölkerung.
    Die Bewirtschafter arbeiten mit den Waldvölkern zusammen. Diese Menschen, früher Pygmäen genannt, kennen den Wald wie ihre Westentasche. Die Unternehmen profitieren von ihrem reichen Erfahrungsschatz und achten im Gegenzug ihre Bedürfnisse. Eine solche Symbiose erscheint selbstverständlich, wird aber nur selten praktiziert. Die faire Holzwirtschaft wird zudem mit dem begehrten FSC-Gütesiegel belohnt, das Zugang zu neuen Märkten gibt. Ein Beispiel dafür, dass nachhaltige Forstwirtschaft durchaus rentabel sein kann! Die Dokumentation zeigt ein einzigartiges forstwirtschaftliches Experiment, das die lokale Entwicklung fördert und den internationalen Markt für exotische Hölzer bedient. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.03.2017arte
  • Folge 3 (43 Min.)
    Entlang der Grenze zwischen Indien und Bangladesch verläuft ein riesiger Wald: die Sundarbans. Mit einer Fläche von 10.000 Quadratkilometer sind sie das größte Mangrovengebiet der Welt. „Sundarbans“ bedeutet auf Bengalisch „wunderbarer Wald“. Die an tropischen Küsten anzutreffenden Mangroven sind reich an Fisch, Wild und Krustentieren. Ihr verflochtenes Wurzelwerk kann Tsunamiwellen brechen. Der sumpfige Boden nimmt die Ablagerungen auf, die Flüsse bei Überschwemmungen anspülen, und die dichten Baumkronen schwächen die Monsunwinde ab. In diesen Land-Wasser-Wäldern leben heute noch die sagenumwobenen Bengalischen Tiger. Für die Bevölkerung sind diese Ökosysteme lebenswichtig: Die Mangroven schenken ihnen nicht nur Nahrung, Feuer- und Bauholz, sondern bieten auch Schutz vor den immer verheerenderen Stürmen.
    Doch seit einigen Jahren hat der Mensch den Wald überbeansprucht, und die Mittel zur Wiederherstellung des Gleichgewichts fehlen. Alles hängt von lokalen Initiativen ab: Fischer, Landwirte, Jäger, Förster und Organisationen vor Ort versuchen, Flora und Fauna zu retten und die Mangrovenwälder wieder aufzuforsten. Die Menschen fühlen sich dem Wald wieder mehr verbunden und haben begriffen, dass sie ihn nicht zerstören dürfen. Denn für das bitterarme, vom Klimawandel hart getroffene Bangladesch sind die Sundarbans weit mehr als ein Biosphärenreservat von ihrer Existenz hängen Millionen von Menschenleben ab. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.03.2017arte
  • Folge 4 (43 Min.)
    Der tropische Regenwald Französisch-Guayanas bildet eine Ausnahme im Amazonasgebiet: Da der Mensch nur sehr wenig auf ihn eingewirkt hat, sind 96 Prozent des Landes noch mit dichtem Dschungel bewachsen. Mit hunderttausenden Tier- und Pflanzenarten muten diese Regenwälder wie eines der letzten Paradiese der Erde an und unterscheiden sich nicht wesentlich von dem, was Christoph Kolumbus vorfand, als er einst diese Küsten entdeckte. Doch der Wald ist heute bedroht, denn Guayana erlebt derzeit einen nie dagewesenen demografischen Boom.
    Dieser zieht vermehrt Jagd, Rodungen, Kahlschlag für die landwirtschaftliche Nutzung und Goldsuche nach sich. Damit die wachsenden Bedürfnisse der Bevölkerung befriedigt werden können, ohne dem Regenwald nachhaltig zu schaden, müssen sich die Menschen mit dem lange als „grüne Hölle“ bezeichneten Dschungel vertraut machen und seine wertvollen Ressourcen erfassen und erforschen. Dieser Aufgabe widmen sich heute Wissenschaftler und Einheimische: Sie erkunden Flora und Fauna, geben traditionelles Wissen weiter und entdecken die Moleküle der Zukunft.
    Erforschung und Bewahrung des Regenwaldes stehen in Guyana einer rentablen forstwirtschaftlichen Nutzung nicht im Wege. Unter Federführung des französischen Staates und seines Office National des Forêts werden die Ressourcen gemäß den Vorschriften des französischen Waldgesetzes nachhaltig reguliert und verwaltet. Dabei ist jede Einzelheit wichtig, vom Verlauf der Wege bis hin zu agrarforstwirtschaftlichen Anbauformen. Der Regenwald von Guayana ist auf dem besten Wege, „grünes Gold“ zu produzieren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.03.2017arte
  • Folge 5 (43 Min.)
    Mit Unterstützung der australischen Regierung beantragte die tasmanische Forstindustrie 2013 bei der UNESCO die Aufhebung des Welterbestatus für Tausende Hektar Primärwald. Diese skrupellose Verfolgung wirtschaftlicher Interessen sorgte weltweit für Empörung und für eine beispiellose Mobilisierung zum Schutz des gemäßigten Regenwaldes auf der größten australischen Insel. Die tasmanischen Wälder beherbergen dank der isolierten Lage der Insel vor der Küste Australiens einige der ältesten Tier- und Pflanzenarten der Erde. Die endemischen Spezies zeugen von der außergewöhnlichen geologischen Vergangenheit der Insel. Für die Wissenschaft sind die uralten Kiefern und Riesen-Eukalypten von unschätzbarem Wert.
    Forscher und Naturfreunde möchten diesen Hort der biologischen Vielfalt, der durch das Wirken des Menschen gefährdet ist, zurückerobern. Doch das ist alles andere als einfach, denn für die Tasmanier ist das Holzfällen Teil ihrer Kultur. Eine Einigung im erbitterten Streit zwischen Forstunternehmen und Naturschutzaktivisten ist dringend nötig. Botaniker, Zoologen, nachhaltig wirtschaftende Holzfäller, Umweltschützer und Nachfahren der tasmanischen Urbevölkerung verfolgen ein gemeinsames Ziel: Sie möchten ein außergewöhnliches Ökosystem bewahren und künftigen Generationen eine Insel hinterlassen, auf der die Menschen endlich wieder in harmonischem Gleichgewicht mit den Wäldern leben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.03.2017arte

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