Folge 480

  • Angst, Macht, Gedenken – Die Dresdner Stasi-Zentrale

    Folge 480 (45 Min.)
    Michael Schlosser vor dem Nachbau seines Flugzeuges, mit dem er in den Westen fliehen wollte – Bild: MDR/​Katrin Claußner
    Michael Schlosser vor dem Nachbau seines Flugzeuges, mit dem er in den Westen fliehen wollte
    Ein unauffälliger Block an der Bautzner Straße in Dresden. Heute bewohnt von Menschen, die nie in ihrem Leben etwas mit der Staatssicherheit zu tun hatten. Der lange vier Stockwerke hohe Bau im Hof dahinter fällt nur deswegen auf, weil hier immer noch Fenster vergittert sind. Die Bezirksverwaltung in Dresden war eines der wichtigsten Machtzentren der Staatssicherheit der DDR. Heute noch sind die Räume im Original erhalten und für Besucher zugänglich. Niemand bleibt unberührt, der einmal durch das große Haftgebäude gegangen ist. Die Schritte hallen laut in dem riesigen Treppenhaus voller vergitterter Gänge und Stahltüren mit Gucklöchern.
    Im Oktober 1953 übergab der sowjetische Geheimdienst den DDR-Sicherheitsorganen den Bau. Bis dahin wurden hier Tausende wirkliche aber auch vermeintliche Nazi- und Kriegsverbrecher sowie Regimegegner im Kellergefängnis festgehalten. Für viele von ihnen endete die Haft mit der Todesstrafe oder in sowjetischen Arbeitslagern.
    Danach, zwischen 1953 und 1989, saßen hier geschätzt 10.000 Menschen in den 44 Zellen in Untersuchungshaft. Wegen angeblicher Spionage, Republikflucht, Widerstand gegen die Polizei oder subversiven Handelns, wie es im Stasi-Sprachgebrauch hieß. Im Dezember 1989 stürmten DDR-Bürger die Stasizentrale. Sie verhinderten, dass Akten vernichtet und Beweise gestohlen werden konnten.
    Heute ist das Haus eine Gedenkstätte – ein Ort des Erinnerns, der Forschung und Begegnung. Zeitzeugen führen Interessierte durch die Räume und berichten darüber, was sie hier erlebten. Für den Film trifft Autorin Katrin Claußner Menschen, deren Leben sich hier grundlegend geändert hat. Wie bei den drei jungen Männern, die nach dem Mauerbau 1961 in einer Nacht- und Nebelaktion „Nieder mit Ulbricht“ mit Farbe auf eine Dresdner Brücke schrieben und im Stasigefängnis landeten. Es sind bewegende Schicksale, die von Willkür und Folter erzählen, aber auch von Widerstand, Mut und Stärke. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.11.2023MDRDeutsche Online-PremiereFr 03.11.2023ARD Mediathek

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Sendetermine

Mi 20.12.2023
01:10–01:55
01:10–
Di 07.11.2023
21:00–21:45
21:00–
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