Folge 127

  • Geheimakte Hochwasser

    Folge 127 (30 Min.)
    März 1982. In der Aland-Elbe-Niederung im Norden des Bezirkes Magdeburg wütet eine der größten Hochwasserkatastrophen in der Geschichte der DDR. Alarmstufe Rot. An überschwemmten Grenzanlagen der DDR explodieren zahlreiche Selbstschussanlagen. Weitere Minen treiben auf bundesdeutsches Gebiet. Über das „rote Telefon“ versuchen Behörden der Bundesrepublik, Kontakt mit den DDR-Behörden zu bekommen. Der Eiserne Vorhang gerät ins Wanken. An einigen Stellen droht die Betonmauer der DDR-Staatsgrenze einzustürzen. Zur gleichen Zeit rüsten sich Hobby-Taucher zu einem gewagten Fluchtversuch. Sie wollen unterhalb der an der innerdeutschen Grenze gebauten und wegen des Hochwassers geöffneten Sperranlagen hindurch in den Westen tauchen.
    Nicht ohne Grund spielten solche Naturkatastrophen in den DDR-Medien keine große Rolle und wurden kaum wahrgenommen. Insider behaupten: Das Hochwasser-Management der DDR war effektiver und vielfach besser organisiert als heute. Vor allem durch den zentralistischen Aufbau innerhalb eines eigenen Ministeriums und befehlsartige Strukturen waren Schutzmaßnahmen einfacher umzusetzen. Mitarbeiter der DDR-Wasserwirtschaft waren Uniform-Träger mit Dienstgraden wie beim Militär.
    Doch wie
    häufig und einschneidend waren Hochwasserereignisse tatsächlich im ehemaligen Arbeiter- und Bauernstaat und welche Auswirkungen hat der DDR-Hochwasserschutz noch heute? Anders als vermutet experimentierten damals unzählige Wissenschaftler vor allem an ökologischen Konzepten des Hochwasserschutzes. Im Schatten der innerdeutschen Grenze blieben viele Flüsse wie die Elbe von großen Deichbaumaßnahmen fast komplett verschont. Die Mangelwirtschaft der DDR verhindert vielfach den befestigten Bau von Staustufen und Begradigungen. So entstand ein – wenn auch ungewollter – ökologischer Hochwasser-Schutz, wie er von der Bundesregierung seit 2002 gefordert, doch nur in Bruchteilen umgesetzt wird.
    Ein Hauptproblem dabei sind die neuen Eigentumsverhältnisse in den neuen Bundesländern. Zu DDR-Zeiten war der größte Teil der Landschaft in staatlicher Hand. Quasi per Regierungs-Befehl konnten Auenbereiche als wichtige natürliche Hochwasser-Rückhaltebecken von land- oder forstwirtschaftlicher Nutzung ausgeschlossen werden. Anhand von Zeitzeugen und historischem Filmaufnahmen geht die Reportage auf Spurensuche und zeichnet ein Bild der Hochwasserkatastrophen zwischen 1947 und 1988, dem letzten dramatischen Naturereignis der DDR. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 03.06.2014MDR

Cast & Crew

Sendetermine

Mi 04.06.2014
05:50–06:20
05:50–
Mi 04.06.2014
02:05–02:33
02:05–
Di 03.06.2014
20:45–21:15
20:45–
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