2025

Folgenliste vmtl. lückenhaft
  • Folge 516 (45 Min.)
    Das geschichtsträchtige Gebäude wurde früher auch Klein Sanssouci genannt und beherbergt den Tellersaal der bekannten Kerßenbrockschen Tellersammlung. – Bild: MDR, Katja Herr
    Das geschichtsträchtige Gebäude wurde früher auch Klein Sanssouci genannt und beherbergt den Tellersaal der bekannten Kerßenbrockschen Tellersammlung.
    Aus purer Not gründet sich im Sommer 2022 der kleine Verein „Schloss Henriette-Helmsdorf“ in Gerbstedt. Engagierte Bürger hatten Angst vor randalierenden Gruppen, vor Vandalismus und der Gefahr von Feuersbrünsten im Schloss Henriette. 30 Jahre hatte der über historische Bau leer gestanden und war zu einem berüchtigten Lost Place geworden. Die 35 Vereinsmitglieder um Grundschulleiterin Anika Rockmann entwickeln viel Kampfgeist, Initiative und Einfallsreichtum, um aus der verwahrlosten Schlossruine wieder ein kulturelles Zentrum für die Region zu schaffen.
    „Das sind unsere ganz normalen Samstage“, lacht die Vereinschefin völlig verstaubt in die Kamera und zerrt altes Linoleum hinter sich her. Darunter wertvolles Parkett mit einem Nässe-Schaden. Größter Knackpunkt ihres Engagements ist allerdings: ein Besitzer, der im Westen lebt und sich bisher nicht um sein über 200 Jahre altes Schloss kümmert. Darf ein Verein eigenständig dann überhaupt etwas verändern? „Es wäre schön, wenn wir den mal kennenlernen.
    Schließlich ist es ja sein Schloss“, zuckt Vorstandsmitglied Edgar Pilz die Schultern und wendet sich wieder der kaputten Heizung, dem Strommangel und der kaputten Wasserleitung zu: „So ein altes Schloss ist finanziell wie ein Fass ohne Boden.“ Fast ein Jahr lang begleiten Autorin Katja Herr und ein Kamerateam die Veränderungen am Schloss, erleben mit, wie der zuletzt als Pflegeheim genutzte Klassizismus-Bau entrümpelt wird, wie Spenden gesammelt werden oder wie ein historisches Stück nach dem anderen wieder ins Schloss zurückkehrt.
    Schnell macht sich der Schloss-Verein einen Namen, gewinnt in der Region an Achtung. So kommen viele Freiwillige zu den Arbeitseinsätzen und es gibt auch private Finanzspritzen, zum Beispiel für die Restaurierung eines wertvollen Bleiglasfensters. „Das ist ein Meilenstein für uns. Das erste echte Stück ist zurück am Schloss“, sagt Anika Rockmann und verdrückt ein paar Freudentränen. Plötzlich taucht sogar ein Stück aus einer sehr wertvollen Tellersammlung wieder auf, die alte Kaminverkleidung wird anonym zurückgegeben und historische Gemälde finden sich unverhofft wieder an.
    „Ich weiß noch genau, wo die Gemälde mal hingen, hundertprozentig!“ Die ehemalige Pflegeheimleiterin Dagmar Höpfner klatscht freudig in die Hände. Bis 1994 arbeitete sie im Schloss und kennt jeden Winkel. Mit Energie und Enthusiasmus verstehen sich die Mitglieder des Vereins „Schloss Henriette-Helmsdorf“ mittlerweile als die Erben des Schlosses und haben sogar einen Weg gefunden, den Eigentümer mit ins Boot zu holen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 21.01.2025 MDRDeutsche Streaming-Premiere Di. 14.01.2025 ARD Mediathek
  • Folge 517 (45 Min.)
    Früher war die Brikettfabrik Knappenrode der Stolz der Region und Arbeitgeber für rund 1300 Menschen. Nach der Wende – als man die Braunkohle nicht mehr braucht – verfällt sie nach und nach. Heute ist das Fabrikgelände einer von vier Standorten der sächsischen Industriemuseen. Wer mit Steffen Kalbas durch die alten Maschinenhallen geht, hat das Gefühl, die Fabrik ist noch in Betrieb. Voller Leidenschaft berichtet er von seinem früheren Arbeitsplatz. Als Ingenieur sorgte er hier bis 1993 für einen reibungslosen Ablauf, kennt hier jede Maschine mit ihren großen und kleinen Macken, die riesigen Generatoren die nicht nur die Energiefabrik, sondern auch die Anwohner in Knappenrode mit Strom versorgten.
    Aus der Braunkohle umliegender Tagebaue wurden hier täglich bis zu 2450 Tonnen Briketts gepresst. Bis 1993 arbeiteten hier 1800 Frauen und Männer im Dreischichtsystem. Die Maschinen durften nicht stillstehen, zu groß war der Energiehunger. Am 16. März 1978 kommt es zu einer Kohlenstaubexplosion, bei der vier Menschen sterben. Der Kohlenstaub in den glühend heißen Trocknern führte in vielen Brikettfabriken zu Explosionen.
    Am Barbaratag wird in einer kleinen Kapelle auf dem Fabrikgelände der Toten gedacht, die der Kohlebergbau in der Lausitz forderte. Heute ist die Fabrik ein Museum mit zwölf Angestellten. Das Team von Museumschefin Maria Schöne steht immer wieder vor einer entscheidenden Frage. Wie lockt man Menschen in eine stillgelegte – und 10 km von Hoyerswerda entfernt – auch ziemlich abgelegene Fabrik? Sie scheinen ganz gute Antworten zu finden. Jährlich kommen 30 000 Besucher. Neben wechselnden Sonderausstellungen führt eine imposante Dauerausstellung die Besucher durch riesige Maschinenhallen.
    In Videos berichten Zeitzeugen über den Alltag in der Fabrik. Außerdem lernt man das Kohlerevier der Lausitz kennen. Viele Besucher werden von Susann Kalbas durch die Fabrik geführt. Sie ist die Tochter von Steffen Kalbas und gleich nebenan in Knappenrode aufgewachsen. Der Ort wurde auf Initiative des ersten Werkschefs Albert Werminghoff eigens für die Fabrikmitarbeiter gebaut. Susann Kalbas war vier Jahre alt, als die Fabrik dichtgemacht wurde. In der Jugend zog es sie zunächst nach Berlin.
    Nie im Leben hätte sie damals gedacht, dass sie 2018 wieder zurückkehrt und dort, wo ihr Vater einst arbeitete, Besucher durch die Energiefabrik führt. Damit ist die Arbeit im Museum aber nicht erledigt. Der ehrwürdige Industrietempel taugt auch als Eventlocation. Während vor zwei Jahren das MDR-Rundfunkorchester hier gastierte, kommen jeden Sommer tausende Technofans zum „Stroga Festival“ nach Knappenrode. Die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt. Und die Chancen stehen nicht schlecht, dass diese alte Brikettfabrik den Menschen auch ohne Kohle eine Zukunft bietet. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 18.03.2025 MDRDeutsche Streaming-Premiere Do. 13.03.2025 ARD Mediathek
  • Folge 518 (44 Min.)
    Gotha galt einst als die eleganteste unter den Thüringer Residenzen. In der Stadt zieht das Schloss Friedenstein viel Aufmerksamkeit auf sich. Dabei ist Gotha viel mehr als das Schloss. Da sind das alte Hospital, Klöster, Kirchen und all die liebevoll restaurierten Plätze und Gassen mit beeindruckenden Gebäuden vom Mittelalter bis in die Neuzeit. Da sind die älteste Versicherung der Welt, kartografischen Schätze, die einzigartige Forschungsbibliothek, das Herzogliche Museum, die Wasserkunst, der Illuminaten-Garten mit dem Minerva-Tempel im Schlosspark und vieles mehr. Deshalb ist es so ungerecht, dass Gotha immer von den anderen Schönheiten Thüringens überstrahlt wird.
    Nach Weimar und Eisenach zieht es die Touristen, nach Jena die Industriegründungen und Studenten, nach Erfurt die Behörden und Investoren. Gotha verlor nach der Wende viele Arbeitsplätze und Menschen und hatte etliche Problem-Zonen. Der Film erzählt davon, wie die Gothaer in den letzten drei Jahrzehnten ihre Schätze wieder zum Leuchten brachten, wie sie der Stadt neues Leben einhauchten. Wir treffen die Denkmalspflegerin Sigrid Lehninger, die Bauunternehmerin Christine Grund, den Historiker Dr. Alexander Krünes, den langjährigen Oberbürgermeister Knut Kreuch, den Schauspieler Peter Bause und den Modeunternehmer Gerrit Jeron. Sie alle haben geholfen, Gotha wunderbar zu verwandeln. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 29.04.2025 MDRDeutsche Streaming-Premiere Di. 22.04.2025 ARD Mediathek
  • Folge 519 (45 Min.)
    Maschinenhaus in der Uranerz-Bergbauanlange Schachtkomplex 371
    Der Schacht 371 war der wichtigste Förderschacht des ehemaligen WismutBergbaubetriebes Aue. Mit einer Tiefe von rund 1.800 Metern gehörte diese Uranlagerstätte zu den tiefsten Bergwerken Europas. Über 3.000 Menschen arbeiteten hier im Dreischichtsystem. Sie förderten bis zur Stilllegung 1990 mehr als 73.000 Tonnen Uran. Elf Jahre später wurde der Schacht verschlossen. Bis heute aber sind hier Bergleute zugange. Andy Tauber, Bereichsleiter Sanierung, begründet dies so: „Wir haben ein Bergwerk, was nicht mehr der Erzgewinnung dient, doch wir müssen uns noch Jahrzehnte mit dem Uranbergbau hier in der Region beschäftigen.
    Wir müssen das Radon, was sich überall im Gebirge bildet, von der Oberfläche und damit von Bad Schlema fernhalten.“ Elf Bergleute fahren heute hier noch regelmäßig ein, darunter Hannes Zupp und Denny Lenk. Sie sichern die alten Grubenbaue, Sohlen und Strecken. „Im Grunde mache ich nichts anderes als die Männer in meiner Familie früher. Für mich war es von Anfang an klar, dass ich Bergmann werde. Ich kann hier alles machen – vom Schweißen, Sprengen, bis hin zum Betonieren. Wer kann das von sich schon behaupten“, meint der 23-jährige Hannes Zupp. Auch der Großvater und der Vater von Denny Lenk waren Kumpel.
    Der 33-Jährige findet, dass sich seine Arbeit im Vergleich zu früher nicht groß geändert hat: „Jetzt sanieren wir eben den Tagebau, verwahren und verfüllen alles.“ Das Ensemble rund um den Schachtkomplex 371 ist eine der wenigen UranerzBergbauanlagen der ehemaligen SDAG-Wismut, das als authentischer Schauplatz erhalten geblieben ist. Seit 2019 gehört es zum UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge/​Krušnohorí. Das Maschinenhaus und das Schachthaus sollen zukünftig interessierten Besucherinnen und Besuchern zugänglich gemacht werden. Julia Dünkel von der Stiftung Wismut spricht von einem einmaligen Vorhaben: „Alle anderen Anlagen von ähnlich großen Schächten sind abgerissen.
    Diese Präsentation ist unsere letzte Chance, so etwas der Öffentlichkeit zu zeigen.“ Die Anlage von Schacht 371 ist ein technisches Denkmal. Sie erzählt die Geschichte des Uranbergbaus in der DDR, aber auch die des Kalten Krieges. Auch die jungen Bergmänner, wie Hannes Zupp, finden es wichtig, dass an den Uranbergbau auch weiterhin erinnert wird: „Das ist doch eine spannende Geschichte und betrifft tausende Menschen bei uns im Erzgebirge, aber auch die Urlauber, die jetzt unsere Region besuchen. Ich bin jedenfalls stolz, Bergmann zu sein und Teil des großen Projektes.“ (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 20.05.2025 MDRDeutsche Streaming-Premiere Di. 13.05.2025 ARD Mediathek
  • Folge 520 (45 Min.)
    Dreharbeiten im modernisierten Bergtheater Thale
    Das Harzer Bergtheater Thale gehört zu den ältesten Naturbühnen in Deutschland. Und in den Augen vieler ist sie auch die schönste mit einem atemberaubenden Weitblick. Im Jahre 1903 gegründet durchläuft das Harzer Bergtheater manche Höhen und Tiefen: Massive Zerstörungen werden nach dem 2. Weltkrieg instandgesetzt, weitere Sanierungen folgen in den 60er und 90er Jahren. Die jüngsten Umbauarbeiten beginnen 2020. Im Mai 2025 ist feierliche Wiedereröffnung. Die Hoffnungen in Thale sind groß. Den Weg vom traditionellen Bergtheater bis hin zu einer modernen Hightech-Arena unter freiem Himmel zeigt „Der Osten – Entdecke wo du lebst“, eine Zeitreise auf dem Hexentanzplatz.
    Als etwa die alten Beleuchtertürme abgerissen werden und das Bergtheater sein markantes Gesicht verliert, muss Ronny Große „ein, zwei Tränen verdrücken.“ Doch der Intendant der Freilichtbühne sieht in diesem einschneidenden Erlebnis nicht nur Ab-, sondern vielmehr „Aufbruch, um das Theater ins jetzige Jahrtausend zu bringen.“ Dabei setzen die Verantwortlichen alles daran, den ursprünglichen Charme der Naturbühne zu erhalten.
    Und das eigene Musical „Walpurga“ soll als Leuchtturm weit über die Harzer Grenzen strahlen und das altehrwürdige Bergtheater zu neuen Glanzzeiten führen. Für Alida Kulemann etwa geht damit ein Traum in Erfüllung. „Ich bin einfach nur geflasht“, erzählt die junge Quedlinburgerin, als sie neben vielen anderen Darstellern das Casting Richtung „Walpurga“-Ensemble besteht. Mit im Ensemble sind aber auch Musicalstars wie Angelika Milster. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 17.06.2025 MDRDeutsche Streaming-Premiere Di. 10.06.2025 ARD Mediathek
  • Folge 521 (45 Min.)
    Sie ist die größte Sage der Sorben – die vom Zauberer Krabat. Als armer Wanderer sei der erst 14-jährige Krabat in die Fänge des Schwarzen Müllers geraten, der in Schwarzkollm eine Schwarze Mühle unterhalten haben soll. Vor allem zwei berühmte Spielfilme und Bücher – „Die schwarze Mühle“ von Jurij Brězan und „Krabat“ von Otfried Preußler – nährten und nähren in Ost wie West die Bekanntheit dieses gruseligen wie spannenden Märchens. Und so schlägt ein Schaumühlen-Komplex in der Oberlausitzer Region von Schwarzkollm jährlich 80.000 Menschen in seinen Bann.
    Sie alle können im Sommertheater unter freiem Himmel erleben, wie Krabat gegen den Schwarzen Müller kämpft und schließlich siegt. Und die Besucherinnen und Besucher naschen dazu die wunderbar lockeren Buttermilch-Plinsen und das im Steinofen gebackene Krabat-Brot. Aber: Einen Krabat hat es wirklich gegeben! Er ist – oder war – eine reale Gestalt. Als Obrist diente er in einem kroatischen Reiter-Regiment, war ein Leibwächter für gleich vier sächsische Kurfürsten und hat in der Oberlausitz die Melioration eingeführt und die Sorben ein solidarisches Miteinander gelehrt.
    In Groß Särchen, unweit von Schwarzkollm, wird noch heute auf diesen Krabat verwiesen, der dort ein Vorwerk, ein landwirtschaftliches Gut für Schaf- und Pferdezucht und für den Fischfang als Altersruhesitz unterhielt. Und der wegen seiner Verdienste, um seiner guten Taten willen und ob seiner Gottesfürchtigkeit in der katholischen Kirche zu Wittichenau vor dem Altar beigesetzt worden sein soll.
    Das hohe Alter von 80 Jahren und seine stattliche Erscheinung – laut Musterungsunterlagen maß Krabat mindestens 1,80 Meter – dürften zur Vorstellung, da sei ein besonders kenntnisreicher, in allerlei Magie erfahrener Meister und Zauberer verstorben, genährt haben. Und so begibt sich das Team der Sendereihe „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ unter dem Titel „Krabat – Auf den Spuren einer Legende“ auf die spannende Suche nach dem wahren Kern der Krabat-Sage. Und trifft mitten ins Herz, in den Glauben und die Identität des sorbischen Volkes.
    Die vielen Bestandteile der Krabat-Überlieferung, ihre schaurig-fantastischen wie ihre tatsächlich zu beweisenden Aspekte werden auf einer spannenden Reise Seite 5/​6 erkundet. So gibt es Begegnungen mit Krabat-Kennern und Krabat-Anhängern in Schwarzkollm, aber ebenso im Sorbischen Museum von Bautzen, in Wittichenau, Neschwitz und Groß Särchen. Auch die Schriftsteller Otfried Preußler und Jurij Brězan erheben auf teils noch nie veröffentlichtem Filmmaterial ihre Stimme, um den Mythos „Krabat“ zu erhellen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 22.07.2025 MDR

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