„Wenn ich in den Spiegel schaue, dann sehe ich mich so wie ich wirklich bin. Ich bin frei“, sagt Georgine Kellermann. Bis vor zwei Jahren war das anders. Die Journalistin führte ein Doppelleben. Machte als Georg Kellermann beim WDR Karriere, war als Korrespondent in Paris und Washington, wurde Studioleiter in Bonn, Duisburg und Essen. Privat lebte sie schon lange als Frau. Fuhr in Pumps bis in die Tiefgarage und war im Büro wieder Georg. Das
Coming-out plante sie für den Tag ihrer Pensionierung. Zu groß war die Angst, man würde über sie lachen und als Journalistin nicht mehr ernst nehmen. Auf dem Weg in einen USA-Urlaub fasste sie 2019 den Entschluss, das Versteckspiel zu beenden und sich als Transgender zu outen. Und die Reaktion der Kolleg*innen: wunderbar, sagt Kellermann. Seitdem kämpft Georgine Kellermann. Für Toleranz, Sichtbarkeit, Normalität. (Text: NDR)