Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1 (53 Min.)
    Im Jahr 1098 ließen sich Mönche in einem unwirtlichen Sumpfgebiet in Burgund nieder, um Gott nahe zu sein. Ausgehend von diesem Mutterkloster Cîteaux entstand ein europaweit tätiger christlicher Orden mit strengem Regelwerk, der sich wie ein Netzwerk ausbreitete: die Zisterzienser. Mit der Forderung „ora et labora“ („bete und arbeite“) war ihr Leben viel strikter geregelt als das der Benediktinermönche, die zunehmend in Kritik gerieten. In die Zisterzienserklöster traten junge Männer aus den besten Familien ein, die ihr Leben in den Dienst Gottes stellten.
    Gemäß ihrem Wahlspruch legten sie großen Wert auf ihrer Hände Arbeit: Sie züchteten Vieh, kultivierten Wein, brauten Bier und fertigten Käse. Bis heute ist ihre Klosterwirtschaft effizient und erfolgreich. Auf der Suche nach spiritueller Erneuerung schufen die Zisterzienser mit ihren Klosteranlagen und Kirchen architektonische Meisterwerke, die Vorreiter für die gotische Baukunst waren. Gebaut wurde monumental, schlicht und ohne Ornamentik. Bernhard von Clairvaux entwickelte idealtypische Grundrisse für die Gotteshäuser und die Wohnstätten der Mönche.
    Die beeindruckenden Klöster der Zisterzienser sind bis heute feste Bezugspunkte in der europäischen Kulturlandschaft. Sie spiegeln die Geschichte einer religiösen Bewegung, die bis in die Gegenwart fortbesteht. Die Spurensuche nach den Traditionen dieser Reformbewegung blickt in die mittelalterlichen Ideenschmieden und beleuchtet die Gründe für die Erfolgsgeschichte des Netzwerks der weißen Mönche. Die erste Reise führt zum Mutterkloster Cîteaux, nach Pontigny und Notre-Dame de la Trappe und zum ehemaligen Kloster Fontenay, das heute UNESCO-Weltkulturerbe ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.04.2019arte
  • Folge 2 (53 Min.)
    Innerhalb von 200 Jahren gründeten die Zisterzienser weltweit 650 Klöster. Auf dem Gebiet des späteren Deutschlands entstanden allein im 12. Jahrhundert 91 Männerklöster und 15 Nonnenklöster – ungewöhnlich viele für Frauen. Für sie konnte es im Mittelalter eine Art emanzipatorischer Akt sein, in ein Kloster zu gehen, weil sie dort als Nonnen der Oberhoheit der Männer auf gewisse Weise entfliehen konnten. Die Frauenklöster des Mittelalters waren auch die einzigen Orte, an denen Mädchen lesen und schreiben lernen konnten. Europaweit begründeten die Zisterzienser ein geistig-kulturelles Erbe, das bis in die Gegenwart hinein wirkt. Die Dokumentation begibt sich auf ihre Spuren in Deutschland und erzählt von Vergangenheit und Gegenwart in den drei aktiven Nonnenklöstern Waldsassen in Bayern, St. Marienstern in Sachsen und Kloster Wienhausen im Lüneburger Land. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.04.2019arte
  • Folge 3 (52 Min.)
    Nach der Gründung des Ordens in Frankreich 1098 zogen schon bald die ersten Mönche nach in Italien. Die Regeln des Bernhard von Clairvaux nahmen sie mit, das Credo von „ora et labora“ lebten sie auch im Süden im strengen Rhythmus von Arbeit und Gebet. Anhand von fünf ausgewählten Klöstern erzählt die Dokumentation die Weiterentwicklung des zisterziensischen Erbes im „Belpaese“. Die Abtei Chiaravalle Milanese im Süden von Mailand beeindruckt nicht nur durch ihren weithin sichtbaren Turm, der wie ein Zeigefinger aus der Flussebene ragt, sondern auch durch ihre großartige Ausmalung.
    Es war der Einfluss Giottos, der die zisterziensische Nüchternheit und Strenge ignorierte und die Ausmalung der Kirche mit Fresken zur Marienlegende zuließ. Auch in den großen Klöstern des Latium lässt sich die Weiterentwicklung zisterziensischer Kunst und Kultur ausmachen. Lokale Handwerker und Baustoffe trugen dazu bei, aber auch die Nähe zum Papsttum und zu großen Städten. Viele Mönche kamen – und kommen – aus einem großbürgerlichen Umfeld, waren studierte Leute. So fand man in der Abtei Fossanova Keramikscherben, die von einem Essgeschirr herrühren, wie man es eher Adelshäusern als asketischen Mönchen zuschreiben würde.
    Die filmische Reise widmet sich nicht nur der Kunst- und Kulturgeschichte. Das Kamerateam begegnet auch Klosterbrüdern – und ihren Gästen – die von ihrem Weg zum Glauben erzählen und den Geist dieser Orte spüren lassen. Wie oft waren diese von Naturgewalten, politische Wirren, menschlichem Versagen bedroht. Aber immer gab es Neuanfänge. Schwestern und Brüder, denen es zu verdanken ist, dass die Klöster nicht als Museen erstarren, sondern spirituelle Orte bleiben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.04.2019arte

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