Club Folge 28: Traumatisiert, allein, verloren: Kinder auf der Flucht
Folge 28
Traumatisiert, allein, verloren: Kinder auf der Flucht
Folge 28
2015 erreichten 2800 unbegleitete minderjährige Asylsuchende die Schweiz, beinahe drei Mal so viele wie im Jahr zuvor. Die meisten Geflüchteten sind zwischen 16 und 17 Jahre alt und stammen aus Eritrea, Afghanistan, Somalia oder Syrien. 15 Prozent der Schutzsuchenden sind Mädchen. Viele der Geflohenen kämpfen mit schwersten psychischen und physischen Folgen ihrer kräftezehrenden Reise. Die Schweiz ist verpflichtet, gerade diesen Hilfesuchenden besonderen Schutz zukommen zu lassen. Die Realität sieht laut der Schweizerischen Flüchtlingshilfe jedoch oft anders aus. Nicht selten bleibt minderjährigen Betroffenen verwehrt, was ihnen eigentlich zustünde, und sie sind komplett auf sich allein gestellt. Welche Hilfestellung minderjährige Asylanten erhalten entscheidet jeder Kanton selbst. Manche Kantone kommen dieser Verpflichtung vorbildlich nach, andere behandeln die jungen
Flüchtlinge stiefmütterlich. Kritiker der flüchtlingsfreundlichen Praxis befürchten, dass die schweizerische Flüchtlingskultur einen Sog bewirkt und sich noch mehr Flüchtlinge die Schweiz als Ziel aussuchen. Sind die Narben auf der Seele von geflüchteten Kindern heilbar? Und wie kann diesen speziellen Flüchtlingen richtig und sinnvoll geholfen werden? Unter der Leitung von Karin Frei diskutieren im „Club“: - Fana Asefaw, Kinder- und Jugendpsychiaterin, Eritreerin - Elsbeth Müller, Geschäftsleiterin Unicef Schweiz, Sonderpädagogin - Katrin Jaggi, private Flüchtlingshelferin, Flüchtlingsschule „welcome 2 school“, Verein „züri 4 refugees“ - Aliki Panayides, Geschäftsführerin SVP Kanton Bern - Guido Graf, Gesundheits- und Sozialdirektor LU/CVP - Phuc Tran, Bootsflüchtling aus Vietnam, Gastrounternehmer, Bijouterieverkäufer und andere (Text: SRF)