Castillo – Ein Drache mischt das Mittelalter auf

Es ist Sternschnuppennacht. Alle Dorfbewohner haben sich versammelt, um dem Schauspiel beizuwohnen. Unterdessen grübelt Hexopulus in seinem Haus, wie er die verschollene Hälfte seines Talismans finden kann. Diese würde ihm unbeschreibliche Zauberkräfte verleihen. Plötzlich erscheint Hexopulus, der Geist seines Großvaters, und verrät ihm, dass die herzogliche Familie einst durch List und Tücke in den Besitz des wertvollen Talismans gekommen ist. Um ihn zurück zu bekommen, ersinnt Hex einen teuflischen Plan: Mit seiner Zauberkugel projiziert er einen riesigen Feuerschweif in den Himmel.
Bald schon geht im Dorf das Gerücht, der Feuerball würde direkt auf das Örtchen fallen. Da nicht einmal des Herzogs ausdrücklicher Befehl das flammende Ungetüm beseitigen kann, bereiten sich die Dorfbewohner auf das drohende Ende vor. So ist es für Hex ein Leichtes, sich mit seiner Talismangeschichte als Retter aufzuspielen. Beinahe wäre es dem bösen Zauberer gelungen, seinen Plan zu verwirklichen. Dass er wieder einmal leer ausgeht, verdankt er seiner Gier und Castillos Melonenschleuder, die ihn auf kürzestem Wege dahin zurück befördert, wo er hergekommen ist. (Text: KI.KA)

Lumbus, der reisende Händler, hat in seinem Angebot ein Wundermittel aus fernen Ländern mitgebracht, das angeblich die Haare wachsen lässt. Der glatzköpfige Schmied ist davon begeistert, zumal es tatsächlich wirkt. Auch der kahle Herzog reibt seinen Kopf damit ein, und auch ihm sprießt üppiger Haarwuchs. Castillo wird als Frisör angestellt. Abgesehen davon, dass die Nachbestellung des Mittels die Staatskasse leert, hat es ungeahnte Nebenwirkungen. Es führt zur Gehirnerweichung, beginnend mit krankhaftem Reime sprechen und Dummschwätzerei bis zu allmählichem Gedächtnisschwund und Wahnsinn. Durch Zufall findet Bruder Martin den Beipackzettel mit der Warnung. Sofort überlegt er zusammen mit Castillo, wie er Herzog und Schmied von der Quacksalberei abbringen kann. Sie brauen einen harmlosen Saft, der genauso riecht, und schütten die Wundertinktur weg. Zwar fallen jetzt wieder die Haare aus, aber der Verstand arbeitet wieder wie zuvor. (Text: KI.KA)

In seiner Freizeit tüftelt Castillo immer wieder an Erfindungen. Diesmal hat er Sprungfedern konstruiert, die man sich unter die Schuhe schnallt und damit wie in Siebenmeilenstiefeln läuft. Prinzessin Adelaide probiert sie als erste aus, verliert aber rasch die Lust an der kräftezehrenden Fortbewegungsart. Sie lässt die Federn direkt vor dem Schloss stehen. Der Herzog, gierig einen Topf ausschleckend, steckt darin fest und fällt mit dem Topf über dem Gesicht genau auf die Sprungfedern. Er schnellt in die Luft und landet im Dorfbrunnen. Da er in letzter Zeit sehr viel gegessen hat, bleibt er stecken und ist nicht wieder rauszubringen. Beim Beobachten des Kochtopfs kommt Castillo eine Idee. Wenn Dampf so viel Kraft hat, dass er einen Eisendeckel hochdrücken kann, kann er auch, von unten eingeleitet, einen Herzog aus dem Brunnen katapultieren. (Text: KI.KA)

Kämmerin Walli hat spekuliert und dabei die Staatskasse geleert. In ihrer Not verdingt sie sich als Hausmädchen beim Magier Hex, um dessen Goldherstellung auszuspionieren. Der hat tatsächlich eine alchimistische Maschine in einer Höhle versteckt, mit der er Gold machen kann. Natürlich darf das niemand wissen, am wenigsten die Kämmerin des Herzogs. Aber Castillo und seine Freunde haben die Höhle gefunden. Sie werfen alles, was sie finden, in die Maschine und bringen sie dadurch ungewollt zur Explosion. Dennoch kommen sie zu ungeahntem Reichtum. Sie sprengten nämlich einen versteckten Schatz aus vergangenen Jahrhunderten frei. (Text: KI.KA)

Prinzessin Adelaide und ihre Freundin Bruni sind im Augenblick ganz große Fans des Sängers Haui. Sie haben Bilder von ihm, kennen seine Lieder und sammeln alle Artikel, die mit seinem Konterfei verziert sind. Hauis Musikstil färbt auch auf die Gebrauchs- und Kirchenmusik ab. Aber nicht alle haben den gleichen Geschmack. Dass der Künstler im Dorf auftritt, muss Castillo unbedingt verhindern. Denn die Mädchen sind inzwischen ganz verrückt nach ihm und kennen keinen anderen Gedanken mehr als Haui. Also sabotiert er die Einladung an den Sänger und bereitet zusammen mit Siegfried eine tolle Bühnenschau vor, die nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen begeistert. (Text: KI.KA)

Kämmerin Walli bekommt zum Geburtstag einen Zauberkasten geschenkt. Sie probiert alle Tricks aus und liest die Sprüche aus dem Buch vor. Plötzlich schrumpft der Herzog auf Mausgröße. Sie versucht alles Mögliche, den Unfall rückgängig zu machen, doch der Herzog bleibt däumlingsgroß. Zum Glück glaubt er, er träume und ist sich deshalb seiner Situation gar nicht bewusst. Castillo hat einen Einfall, der vielleicht die Lösung bringt. Der kleine Herzog muss ungesehen ins Haus des bösen Magiers Hex gelangen und dort den Zauberstab stehlen. Damit Hex den Verlust nicht so rasch entdeckt, schmuggelt der Herzog einen falschen Zauberstab in Hex’ Labor. Natürlich verwechselt er die beiden Stäbe zunächst, bevor die ursprüngliche Ordnung wieder hergestellt ist. (Text: KI.KA)

Eines Tages schießt plötzlich eine Ölfontäne aus dem Dorfbrunnen. Zunächst sind die Bewohner entsetzt über den klebrigen Dreck, aber dann entdeckt Castillo, dass das Zeug brennt und kaum zu löschen ist. Aus der Erfindung der Öllampe lässt sich Kapital schlagen. Da aber besteht Baromus darauf, dass der Brunnen sein angestammtes Familienerbstück ist, das Öl also ihm gehört. Er stellt die Dorfbewohner zur Ölförderung an. Nun ist zu befürchten, dass Baromus der Kapitalist, auch die Macht im Dorf übernimmt. Bevor Castillo dies verhindern kann, versiegt die Quelle plötzlich und Baromus ist wieder der arme Schlucker, der er früher war. (Text: KI.KA)

Seit fünf Tagen ist die Sonne nicht mehr aufgegangen, statt dessen scheint ununterbrochen der Vollmond. Alle Uhren stehen still, und das Dorf ist in heller Aufregung. Zu allem Überfluss entdeckt Bruder Martin auch noch Blinkzeichen auf dem Mond. Auch Zauberer Hex sieht die Lichtsignale und hat sie mit Hilfe seiner magischen Bücher entziffert. Es ist ein Hilferuf vom Mann im Mond an die Erde. Nach langer Beratung beschließt man, Castillo zum Mond zu schießen. Er wird ins All katapultiert, landet tatsächlich auf dem Mond und trifft auf sein Ebenbild: einen silberfarbenen Drachen. Der ist der Hüter des kosmischen Uhrwerks, das sich im Mondinnern befindet. Es gelingt Castillo, das verklemmte Zahnradwerk zu reparieren und wohlbehalten zur Erde zurückzukehren. (Text: KI.KA)

Das Dorf bereitet sich zur Feier des 500. Jubiläums vor. Da kommt eine Botschaft vom König. Die Bewohner mögen sich auf einen Umzug vorbereiten. Das Dorf soll versetzt werden, um einer neuen, breiten Handelsstraße zu weichen. Natürlich will man das nicht so einfach hinnehmen. Castillo hat einen Plan. Als der Minister des Königs anreist, um die Örtlichkeiten zu inspizieren, spielt ihm das Dorf ein Horrorszenario vor. Man zeigt ihm die Hochwassermarken, bis wohin die Fluten alljährlich die Gegend überfluten. Man flunkert ihm ein Erdbeben vor, das mit gewohnter Regelmäßigkeit das Dorf erschüttert. Die fahrenden Händler mimen einen Überfall von Räubern und Wegelagerern, die seit Jahren hier ihr Unwesen trieben. Zudem werde die Gegend von eine Drachen terrorisiert, der von Zeit zu Zeit Menschenopfer verlange. Entsetzt flieht der Minister und ward nie wieder gesehen. (Text: KI.KA)

Castillo hat die Idee, das Wirtshaus seiner Mutter zum Schnellimbiss umzugestalten. Die Folge: Alle essen sich im Wirtshaus fett, keiner kocht mehr selber, der Krämerin droht der Ruin. Sogar der herzogliche Koch wird entlassen, weil der Herzog billiger und üppiger im Wirtshaus speist. Castillo merkt, dass sein Einfall nur der Wirtin gute Geschäfte einbringt. Er lässt die Krämerin Töpfe und Pfannen verteilen. Jeder Einwohner darf nun einmal wöchentlich in der Wirtsküche seine Lieblingsspeise für alle kochen. Die Zutaten müssen natürlich bei der Krämerin gekauft werden. So haben alle was davon. Am beliebtesten sind die Rezepte der Herzogs, der so beschäftigt ist, dass er seinen Koch wieder einstellen muss. (Text: KI.KA)

Der herzogliche Koch L’oefl, der sich soeben noch seiner gesunden Zähne rühmte, beißt auf einen Kirschkern und bekommt entsetzliche Zahnschmerzen. Bruder Martin schaut sich das Gebiss an und kann den Zahn nicht mehr retten: Er muss gezogen werden. Bevor der Schmied sich mit seiner Zange dem Koch nähert, reißt der aus und probiert selber, den Zahn zu entfernen. Nach diversen ergebnislosen Versuchen schafft er es schließlich. Aber jetzt hat er vorne eine große Zahnlücke. Die sieht nicht nur grauenerregend aus, sie produziert auch beim Sprechen einen nervenzerfetzenden schrillen Ton. Zauberer Hex weigert sich, die Lücke zu füllen. Da muss der Sohn des Schmieds an die Arbeit. Er hat eben erst seiner geliebten Bruni einen silbernen Anhänger für deren Halskette gegossen. (Text: KI.KA)

Der Herzog hatte zwei Wochen lang Besuch von einem spanischen Prinzen. Der schickt, ein Paket zum Dank für die Gastfreundschaft. Aber statt der erhofften Leckereien aus Andalusien enthält das Paket einen Käfig mit einer spanischen Tanzmaus und einer Ukulele. Adelaide ist begeistert von dem Geschenk und nimmt Ukulele und Flamenco-Maus mit in ihr Zimmer. Sie spielt jedoch so unerträglich schlecht auf dem Instrument, dass die Maus die Flucht ergreift. Nun ist das ganze Dorf auf Mausjagd, denn weder die Krämerin noch die Wirtin, weder das Kloster noch die Schlossküche dulden das Nagetier, das die Getreidesäcke anknabbert und die Vorräte stibitzt. Der Schmied wird zum militärischen Leiter des Krisenkommandos ernannt. Und er lässt die große Kanone auffahren. Aber erst Castillos Idee, sie mit Musik aus dem Dorf zu locken, hat Erfolg. (Text: KI.KA)

Die Wirtin erhält einen Brief von ihrer Schwester, in dem diese vor einer wilden Geisterhorde und vermummten Gestalten warnt. Der Rest des Briefes ist unleserlich. Sofort setzt natürlich die Fantasie ein, und die Wirtin verbreitet im Dorf die Angst vor Gespenstern, gegen die man sich wappnen müsse. So werden Kürbisfratzen geschnitzt und Masken angefertigt, Knoblauchketten und Gespensterklappern aufgehängt und Gesichter bemalt. Gleichzeitig bereitet sich Zauberer Hex auf das Magiertreffen mit einer selbst erdachten Nummer vor, die die Bewohner in Schrecken versetzen soll. Im Nu befindet sich das ganze Dorf in einem riesigen Mummenschanz und Maskentreiben. Weil es am Ende allen Spaß gemacht hat, wird es Tradition, sich einmal im Jahr zu verkleiden. (Text: KI.KA)