Bibliothek der Sachgeschichten Folge S5: Wie ein Schiff gebaut wird
Folge S5
Wie ein Schiff gebaut wird
Folge S5 (30 Min.)
Fast ein Jahr lang haben wir zugeschaut, wie ein Schiff gebaut wird. Es ist die ‚Lambelu‘, ein Passagierschiff für Indonesien. 1. Aus Stahlplatten, Hollandprofilen und Unterzügen wird ein Fußboden. In Wände werden mit Plasma-Brennern Fenster geschnitten. Wände und Fußboden werden zu einer ‚Sektion‘ zusammengeschweißt. 2. Was wir für den Fußboden gehalten haben ist in Wirklichkeit die Decke eines Raumes. Bis jetzt wurde ‚auf dem Kopf‘ gearbeitet, weil das Schweißen der einzelnen Teile so sehr viel leichter ist. Die Sektion wird umgedreht und mehrere Sektionen übereinander zu einem ‚Block‘ zusammengebaut. Jeder Block ist so hoch wie ein 5-stöckiges Haus. 3. Im Baudock werden dann die einzelnen Blöcke zusammengesetzt. Dabei kommt dem Kran eine besondere Bedeutung zu. Die letzten Zentimeter, die zwischen zwei Blöcken sind, werden mit Hydraulik-Pressen zusammengezogen. 4. Das Lackieren geschieht nachts. Aber nicht nur draußen wird gebaut, das Schiff hat ein kompliziertes Innenleben: Kilometer von Rohren, Kabeln und Isolationen müssen eingebaut werden. Dann kommen Mengen von seltsamen Kästen. Das sind die bereits
fertigen Kabinen, die nur noch ins Schiff gerollt und angeschlossen werden. 5. Bis jetzt ist das Schiff in der Halle mit dem Dock gebaut worden, aber es hat noch keine Spitze, noch keinen Bug. Der Bug wartet draußen in einem anderen Dock. Von Schleppern gezogen schwimmt das Schiff zum ersten Mal. Es wird in die Nähe des Bugs gezogen. Draußen werden Schiff und Bug zusammengebaut. Auch das ist wieder Millimeterarbeit für die Kranführer. 6. Innen geht’s auch weiter: Kapitänskajüte, Küchen, Info-Stand, Schlafsäle, an allen Ecken wird gearbeitet. 7. Die riesigen Motoren werden zum ersten Mal angelassen. Das geschieht draußen in dem Dock, in dem der Bug angebaut wurde. Dabei hat das Schiff noch ‚Null-Schub-Propeller‘. Wir erfahren, was es damit auf sich hat und warum die richtigen Schrauben erst später angebracht werden. 8. Dann kommt der Tag der Probefahrt. Dabei werden Wendekreis, Zick-zack-Kurs, Bremsweg und ‚Anker einholen‘ getestet. Wir vergleichen das mit einem Auto. Schließlich erfolgt die Schiffstaufe und die Übergabe an die Kunden. Dann verlässt das Schiff mit den besten Wünschen die Werft nach Indonesien. (Text: www.bibliothek-der-sachgeschichten.de)