Dokumentation in 4 Teilen, Folge 1–4

  • Folge 1
    Reisescouts sind Abenteurer, Entdecker und Manager gleichermaßen. Sie suchen für Reiseveranstalter in den entlegensten Winkeln nach neuen Wegen zu den schönsten Plätzen der Erde. Dabei müssen sie ein Gespür für den Zeitgeist haben und wissen, was Touristen wollen.
    Bettina Stahl und Ismaiel Dicko verstehen es als persönliche Herausforderung, Reiserouten so vorzubereiten, dass sie für Touristen zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Erst vor kurzem haben sie gemeinsam eine Reiseagentur gegründet, spezialisiert auf Touren in Westafrika.
    Bettina Stahl versucht, ein Programm zu entwickeln, bei dem der Austausch mit Einheimischen und die traditionelle Lehmarchitektur der Region im Mittelpunkt stehen. Ismaiel Dicko soll Kontakte knüpfen, dolmetschen und beraten. Er kennt die Bedürfnisse der Reisenden, weiß aber auch um bestehende kulturelle Unterschiede.
    Er ist in Mali geboren, und Burkina Faso ist seine zweite Heimat. Deswegen versteht er die Zurückhaltung der Einheimischen gegenüber Fremden. Es gelingt ihm, Türen zu öffnen, die Bettina Stahl vielleicht verschlossen blieben. Zwischen den unterschiedlichen Vorstellungen und Erwartungen zu vermitteln gehört zu seinen wichtigsten Aufgaben.
    Die beiden Reisescouts kämpfen sich auf abseitigen Routen durch Westafrika. Immer auf der Suche nach Zielen, die sich für Reisende eignen könnten. Über 3.000 Kilometer geht es durch Savanne, Sahel-Zone und Wüste. Sie begegnen dabei einem Teil des authentischen Afrikas, reich an alter Kultur, ungewöhnlichen Menschen und abwechslungsreichen Landschaften.
    Der Film blickt hinter die Kulissen der Reiseindustrie, die sich auf ungewöhnliche Ziele und Wege spezialisiert hat, und zeichnet gleichzeitig das Bild von Menschen, die ihr Leben dem Entdecken für sich und andere verschrieben haben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 14.06.2010arte
  • Folge 2
    Der gebürtige Schweizer Gerard Moss ist seit fünf Jahren im Auftrag der Wissenschaft über den riesigen Wald- und Wasserflächen Amazoniens unterwegs. Für die Klimaforschung soll er das Geheimnis der „fliegenden Flüsse“ lüften, die über dem Regenwald durch Verdunstung entstehen. Sie werden vom Wind zunächst nach Westen ins Zentrum des Kontinents gedrückt und driften dann entlang des Andenmassivs südwärts. Die feuchten Luftmassen treiben so tausende Kilometer weit. Gerard Moss und sein Assistent spüren sie auf und folgen ihnen. Dabei nehmen sie in ihrem Forschungsflugzeug mittels einer speziellen Düse Feuchtigkeitsproben und messen die Dichte und die Ausbreitung der „fliegenden Flüsse“.
    Im meteorologischen Zentrum von Cachoeira Paulista, einer Stadt zwischen Rio de Janeiro und São Paulo, werden die Forschungsdaten zusammengetragen. „Nicht nur die Regenfälle im Süden des Kontinents, das gesamte Weltklima wird durch das Amazonasgebiet beeinflusst“, erklärt der Meteorologe José Marengo, der mit seinen Kollegen die „fliegenden Flüsse“ und ihre Auswirkungen auf das Klima entdeckt hat. „Das größte Regenwaldgebiet der Erde wirkt wie eine riesige Wärme- und Wasserpumpe, denn rund ein Fünftel der gesamten Süßwassermenge der Erde fließt durch das Amazonasbecken.“ Der größte Teil des Wassers stammt aus den Wolken, die über dem tropischen Atlantik entstehen, über Amazonien abregnen und den Regenwald wachsen lassen.
    Rund ein Fünftel des Regenwalds in Amazonien wurde in den vergangenen Jahrzehnten zerstört. Wenn es stimmt, dass sich das Binnenklima verändert, weil die „fliegenden Flüsse“ abnehmen und weniger Regen in den Süden des Kontinents gelangt, hat das weitreichende Konsequenzen für die Landwirtschaft in Brasilien und Argentinien. Sollte es Gerard Moss und seinen Kollegen gelingen, diese Zusammenhänge zu belegen, kann die Entwicklung vielleicht beeinflusst werden, solange ein Großteil des Regenwaldes noch intakt ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.06.2010arte
  • Folge 3
    Im Auftrag großer Rohstoffkonzerne macht sich Craig Lynes in die einsame Bergwelt Kanadas auf, um nach neuen Erzvorkommen zu suchen. Dafür wandert er durch die riesigen menschenleeren Waldgebiete in British Columbia und über die Bergkämme vor dem atemberaubenden Panorama der Selkirk Mountains. Craig Lynes ist Prospektor, Rohstoffscout und bereitet seine Exkursionen akribisch vor. Berge von Landkarten stapeln sich in seinem Büro, Computerdatenbanken und Satellitenaufnahmen liefern erste Geländeinformationen. Bereits erschlossene Gebiete werden kritisch neu bewertet.
    Unterwegs ist ein Rohstoffscout dann trotz aller Vorbereitungen und Hightech-Analysegeräte vor allem auf seine Erfahrung und seinen Spürsinn angewiesen. Gute Prospektoren leben von den gleichen Fähigkeiten wie schon die Goldgräber während des kalifornischen Goldrausches. Findet Lynes interessante Felsformationen, legt er mit Hacke und bloßen Händen das Innenleben des Gesteins frei. Manchmal bröckeln nur Mineraliensedimente wie Azurit oder Malachit von der Wand, doch manchmal lohnt sich die Plackerei. Dann stößt Craig Lynes auf Eisen-Nickel-Verbindungen, Molybdän, Platin oder Gold.
    Seit mehr als 30 Jahren streift er auf der Suche nach neuen Erzvorkommen durch die raue Natur Nordamerikas. Bereits als Kind begleitete er seinen Vater, der ebenfalls als Rohstoffscout unterwegs war. Die Welt der Rohstoffscouts ist seltsame Mischung aus Goldgräberromantik und Big Business. Allein in British Columbia ist die Bergbauindustrie 4,5 Milliarden Dollar schwer. 2004 investierten die Unternehmen 130 Millionen Dollar in die Erkundung neuer Abbaugebiete. Erfolgreiche Rohstoffscouts sind hoch spezialisierte Ingenieure oder Geologen, die mit Leidenschaft Geröllflächen und Flussbetten untersuchen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.06.2010arte
  • Folge 4
    Yunnan zählt zu den artenreichsten Regionen der Welt. Die Provinz im Süden Chinas an der Grenze zu Myanmar und Laos ist geprägt vom Regenwald und gilt als „Himmlischer Garten“ oder auch „Königreich der Pflanzen“. Der deutsche Biologe Josef Margraf und seine chinesische Frau Minguo Li leben seit zehn Jahren direkt am Mekong. Sie suchen nach Möglichkeiten, seltene Pflanzen der Region wirtschaftlich nutzbar zu machen und gleichzeitig die bedrohte Artenvielfalt zu erhalten. Dafür haben sie vor einigen Jahren eine Umweltinitiative in Yunnan gegründet. Sie arbeiten eng mit der einheimischen Bevölkerung zusammen, die noch das traditionelle Wissen um die Nutzung vieler Pflanzenarten hat. Gerade medizinisch wertvolle Pflanzen gelten hier als heilig.
    Josef Margraf nutzt dieses Wissen und bietet seine Kenntnisse Kosmetik-, Pharma- und Lebensmittelunternehmen in aller Welt an. Ein wichtiger Interessent ist der Ethnobotaniker François Gérard, der weltweit nach nutzbaren Pflanzen und deren Wirkstoffen sucht. Im Auftrag eines französischen Kosmetikkonzerns soll Gérard Orchideen für eine Kosmetiklinie finden. Die Orchideen sollen nicht nur schön aussehen, sie müssen auch medizinisch nutzbare Eigenschaften haben. Es bestehen gute Chancen, dass Margraf ihm bei der Suche helfen kann. Denn in Yunnan wachsen auf jahrhundertealten Teebäumen viele besondere Orchideen. Diese Teewälder werden aber in ertragreichere Teeplantagen umgewandelt. Li und Margraf kämpfen für den Erhalt der traditionellen Bäume. Und wenn nun mit den Orchideen auch Geld verdient werden kann, bestehen gute Chancen, dass der Teewald auch weiterhin seine Existenzberechtigung hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 17.06.2010arte

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