Folge 204

  • Bayerisch Kanada – Der Schwarze Regen

    Folge 204
    Versteckt im Bayerischen Wald liegt das Tal des Schwarzen Regens. Es zählt zu den idyllischsten Flusstälern in Bayern. Zwischen Zwiesel und Blaibach liegen etwa 60 Flusskilometer, die sich durch eine weitgehend unberührte Landschaft ziehen. Ein kleines Stück Wildnis, mitten in Bayern. Das Herzstück zwischen Regen und Viechtach trägt nicht umsonst den Beinamen „Bayerisch Kanada“. Im goldenen Oktober zeigt sich der Wald dort in seinem schönsten Kleid. Ein Hauch von „Indian“ Summer stellt sich ein. Auch so ein traumhaftes Idyll wie der Schwarze Regen bleibt trotz seiner Abgelegenheit von den verschiedensten Umwelteinflüssen, wie dem Eintrag von Feinsedimenten ins Gewässer oder der intensiven Freizeitnutzung, nicht verschont.
    Die Herausforderungen, den Fluss und seine Natur zu erhalten, sind groß. Das Filmteam hat Personen begleitet, die sich diesen Herausforderungen stellen und viel dafür tun, dieses Idyll zu erhalten. Der Flussuferläufer ist eine in Bayern vom Aussterben bedrohte Vogelart. Am Schwarzen Regen gibt es das einzige Vorkommen abseits der Alpenflüsse. Aber auch hier geht sein Bestand seit Jahren stark zurück.
    Die genauen Ursachen für den Rückgang sind unklar, allerdings hat in den letzten Jahren auch der Kanuverkehr auf dem Schwarzen Regen deutlich zugenommen, die Brutplätze der Flussuferläufer sind bei einigen Kanufahrern als Rastplatz beliebt, mit fatalen Folgen während der Brutzeit. Der Landesbund für Vogelschutz und die Naturschutzbehörden unternehmen einiges, um diese Inseln zu schützen und den Rückgang des seltenen Vogels zu stoppen. Obwohl der Schwarze Regen als ausgezeichnetes Fischgewässer gilt, in dem sich
    sogar der Huchen erfolgreich fortpflanzt, geht der Bestand einiger Fischarten zurück.
    Vor allem Kleinfischarten, die für das Ökosystem besonders wichtig sind, wie die Elritze, sind davon betroffen. Ein Projekt des Bezirks Niederbayern mit Unterstützung des Fischereivereins Regen will die Elritze unterstützen. Flussperlmuscheln, die mehr als 100 Jahre alt werden können, gab es früher zu Zigtausenden im Schwarzen Regen. Aktuell finden sich an geheimen Stellen nur noch wenige Einzelexemplare. Doch der Schwarze Regen ist zu groß, um der Flussperlmuschel wieder sinnvoll auf die Beine helfen zu können.
    Eher ist dies in einem kleineren Zuflussgewässer möglich. Dort gelingt es, den Bestand der seltenen Muschel durch Nachzucht zu stabilisieren. Man hofft, dass von dort in absehbarer Zeit auch Muscheln in den Schwarzen Regen abwandern. Ein besonderes Naturdenkmal ist der Pfahl, ein etwa 150 Kilometer langes Quarzband, das sich quer durch den Bayerischen Wald zieht und auch den Verlauf des Schwarzen Regens stellenweise beeinflusst. Bei Viechtach tritt der Pfahl in Form bizarrer Felsstrukturen an zwei Stellen an die Oberfläche.
    Früher wurde dort weißer Quarz abgebaut. Der stillgelegte Steinbruch hat sich zu einem wertvollen Biotop entwickelt. Nicht nur Tiere sind in Bayern vom Aussterben bedroht. Auch der Beruf des Glasbläsers muss ums Überleben kämpfen. Das Filmteam hat in Zwiesel, dem Ursprungsort des Schwarzen Regens, einen wahren Meister seines Fachs besucht. Das Filmteam war auch mit dem Kanu unterwegs, um der Faszination des Flusses möglichst nahezukommen. Der Film gibt so einen faszinierenden Einblick ins Tal des Schwarzen Regens. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.04.2023BR FernsehenDeutsche Online-PremiereFr 31.03.2023ARD Mediathek

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Mo 03.04.2023
21:00–21:45
21:00–
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