2018, Folge 82–95

  • Folge 82
    Unweit von Würzburg und Schweinfurt, auf einer Entfernung von gerade mal 15 Kilometern überqueren vier Fähren von Wipfeld, Obereisenheim, Fahr und Nordheim den Main. Teils antiquiert, teils modernisiert polarisieren die alten Ladies aus Stahl: zu unrentabel, zu teuer, zu laut. Ihre Fährleute allerdings haben ihr Herz an sie verloren. Die stählernen Ladies von der Mainschleife sind in die Jahre gekommen – und ohne staatliche Subventionen gäbe es sie nicht mehr. Doch ihren Gemeinden und Fans sind die Fähren lieb und teuer. Wie archaische Lebewesen überqueren sie den Fluss, verbinden Ufer mit Ufer. „Fährmann, hol über“ erschallt es in der Mythologie und seit Jahrhunderten an den Mainufern: von Einbäumen im Mittelalter über Schelchen und Kähne bis hin zur modernen Motorfähre verlief die Entwicklung, sogar an die Umrüstung zur E-Fähre wird nun gedacht.
    Jede einzelne Fähren hat ihre eigene Biografie: Die namenlose Fähre zum Beispiel, die das 1.100 Jahre alte Nordheim mit Escherndorf verbindet, hat eine 550 Jahre lange Geschichte – und hat heute mit Judith Flammersberger die einzige Fährfrau Bayerns. Der „Schorsch“, die Fähre von Fahr, dreht sich im Walzertakt, wenn die Bahn frei ist und gerade kein Frachtschiff Richtung Nordsee oder Schwarzem Meer um die Ecke biegt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.06.2018BR Fernsehen
  • Folge 83 (45 Min.)
    Nach dem großen Erfolg der BR-Dokumentation „24h Bayern – Ein Tag Heimat“, die im Juni 2017 gesendet wurde, gibt es im BR Fernsehen jetzt weitere Episoden aus dem Leben ausgewählter Protagonisten. Im Mittelpunkt des einmaligen Dokumentarfilmprojektes standen Menschen und ihre ganz persönlichen Geschichten: ihr Alltag, ihre Hoffnungen und Träume, aber auch ihre Enttäuschungen oder Rückschläge. Anderthalb Jahre nach Ausstrahlung des BR- Dokumentarfilmprojekts „24h Bayern – Ein Tag Heimat“ können die Zuschauer nun wieder in den Alltag weiterer Mitwirkender hineinschauen: Wie geht es den damaligen Protagonisten heute? Welche Entwicklungen oder Brüche haben sie seit dem ersten Drehtag 2016 erlebt? In „24h Bayern – drei Leben“ werden ihre Geschichten weitererzählt.
    Am 3. Juni 2016 startete das außergewöhnliche BR-Dokumentarfilmprojekt – „24 Stunden Bayern“ aus der Perspektive seiner Protagonisten. Einen Tag lang tauchten dutzende Regisseure mit ihren Kamerateams unter der Regie von Volker Heise in das Leben von über achtzig Menschen, quer durch die Regionen im Freistaat. Die daraus entstandene 24-Stunden-Dokumentation wurde ein Jahr später im BR Fernsehen gezeigt und stieß bei den Zuschauern auf große Begeisterung. Auch in den Sozialen Medien gab es eine ungewöhnlich hohe Resonanz. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 11.06.2018BR Fernsehen
  • Folge 84
    Menschen aus dem Freistaat erzählen von der Zeit, als sie Kind waren und die Welt entdeckten. Und: Sie zeigen dabei einzigartige Bilder. Die Kinder von damals öffnen für diese Reihe ihre privaten Archivschätze auf Super 8, Normal 8 oder VHS. „daheim“, „draußen“ und „in den Ferien“ – das sind die Lebensräume der drei Folgen von „Unsere Kindheit in Bayern“, quer durch die Jahrzehnte von den späten 1940er- bis in die 1990er-Jahre. Für die Brüder Max und Lorenz kommt daheim im niederbayerischen Vilsbiburg nur vegetarisches Essen auf den Tisch. Anfang der 80er-Jahre sind sie damit kulinarische Exoten. Aber nicht nur deswegen: Der Vater bringt ihnen als Musiklehrer Jazz bei.
    Barbaras Kindheit fällt in die Zeit der antiautoritären Erziehung Anfang der 70er-Jahre. Ihre Mama als Künstlerin lässt ihr jede Menge Freiheiten. Die Geschwister Inge und Gerhard liegen 18 Jahre auseinander. Beide erleben zwei ganz unterschiedliche Kindheiten. Er als Flüchtlingskind Ende des 2. Weltkrieges, zunächst zurückgelassen bei der Großtante. Sie knapp 20 Jahre später wohlbehütet. Steffen kommt in den 80ern mit acht Jahren das erste Mal Kontakt mit einem Computer. Bis dahin ist Malen seine große Leidenschaft. Und Felicitas: Als Kind der 90er füttert sie daheim am liebsten ihren Minicomputer „Tamagotchi“. 3 Teile, wöchentlich (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 09.07.2018BR Fernsehen
  • Folge 85
    Menschen aus dem Freistaat erzählen von der Zeit, als sie Kind waren und die Welt entdeckten. Die Kinder von damals öffnen für diese Reihe ihre privaten Archivschätze auf Super 8, Normal 8 oder VHS. „daheim“, „draußen“ und „in den Ferien“ – das sind die Lebensräume der drei Folgen von „Unsere Kindheit in Bayern“, quer durch die Jahrzehnte von den späten 1940er- bis in die 1990er-Jahre.
    Für die kleine Anja aus Oberfranken ist der elterliche Garten ein Abenteuerspielplatz! Hier kann sie sich Ende der 70er-Jahre austoben und ist doch nicht weit weg von ihren Eltern. Ganz anders noch bei Heidi, die 1947 als kleines Flüchtlingsmädchen in das völlig zerbombte München kommt. Einen Garten gibt es nicht, nur eine kleine Baracke. Also geht es raus, in den Trümmern spielen und die ganze Stadt erkunden! Erwin dagegen wächst auf dem Land auf, in einem kleinen Dorf im Bayerischen Wald. Als Anfang der 60er-Jahre Winnetou in die Kinos kommt, werden er und sein kleiner Bruder prompt zu Bayerwald-Indianern, was ihr Vater fleißig filmt. 30 Jahre später sind diese Motive noch immer sehr beliebt: Auch Annabelle und ihr Bruder Johannes schmücken sich mit Federn und bauen ein Tipi auf.
    Einmal im Jahr organisiert der Opa in der Oberpfalz ein großes Indianerfest für die ganze Familie. „Nicht schon wieder!“ – das hört man die kleine Nora öfter sagen, wenn mal wieder Besuch da ist. Denn dann geht es immer an die deutsch-deutsche Grenze, die damals wenige Kilometer hinter ihrem Dorf in Oberfranken verläuft. Alle rein ins Auto, hin zum Grenzzaun und vorsichtig mit dem Fernglas rüberschauen – vielleicht winkt ja dieses Mal einer? Auf ein Zuwinken wartet auch der siebenjährige Max, wenn er mal wieder an der A8 sitzt und neue Automodelle studiert. Anfang der 50er-Jahre ist nur leider sehr wenig Verkehr, oft vergehen Minuten, bis mal wieder eines vorbeifährt … (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 16.07.2018BR Fernsehen
  • Folge 86
    Menschen aus dem Freistaat erzählen von der Zeit, als sie Kind waren und die Welt entdeckten. Die Kinder von damals öffnen für diese Reihe ihre privaten Archivschätze auf Super 8, Normal 8 oder VHS. „daheim“, „draußen“ und „in den Ferien“ – das sind die Lebensräume der drei Folgen von „Unsere Kindheit in Bayern“, quer durch die Jahrzehnte von den späten 1940er- bis in die 1990er-Jahre. Andi von den „Woidboyz“ (bekannt aus BR PULS) erlebt als Achtjähriger 1990 den Beginn der Reiseindustrie für Kinder: Disneyland in Orlando, USA. Seine Eltern reisen mit ihm auch nach Ägypten und Jamaika. Aber Disneyland, das vergisst der Oberpfälzer nie.
    Martin und Oskar bleiben stattdessen in den 60er-Jahren in den Ferien daheim in Ruhpolding. Denn: Als kleine Buben erleben sie die Ferien der anderen. Ihren Ort überschwemmen die Touristen. Vorteil: viel Trinkgeld. Nachteil: Im Wohnzimmer sitzen norddeutsche Urlauber. Monica und David aus Miltenberg fahren dagegen als Kinder von portugiesischen Gastarbeitern in den späten 70ern und 80ern im Sommer immer in die Heimat. 40 Stunden im umgebauten Postbus, vollgepackt mit Baumaterial für die Baustelle „daheim“. Da treffen sie vor allem: Andere Heimaturlauber, die in Deutschland als Gastarbeiter leben.
    Bebbo aus Schnaittenbach verbringt den Urlaub oft dort, wo viele wegwollen: im Osten, in der ehemaligen DDR. Seine Eltern erfinden eine Verwandtschaftsbeziehung mit einer dortigen Familie, um sie besuchen zu können. Wolfgang aus München nutzt in den 50ern dafür eine andere Erfindung und ist damit Urlaubspionier: Ski. Im Freundeskreis ist er der Einzige, der als Kind schon regelmäßig in den Skiurlaub fährt. Und Florian entdeckt mit vielen anderen in den 70ern das Lieblingsziel der Deutschen: Italien, Ischia. Es sind Geschichten, die vom Heranwachsen erzählen, vom Vertrautwerden mit einer Welt, die sich stetig verändert. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 23.07.2018BR Fernsehen
  • Folge 87
    Das Naturschutzgebiet rund um die Weltenburger Enge mit einer faszinierenden Vielfalt an Lebensformen zählt zu den ältesten Bayerns. Der Filmautor begleitet die Gebietsbetreuerin Franziska Jäger ein Jahr lang bei ihrer Arbeit. Ihre Aufgabe ist es, den spezifischen Lebensraum der Tiere und Pflanzen zu erhalten und zu schützen. Als erstes „Nationales Naturmonument Bayerns“ soll das Gebiet um den Donaudurchbruch nun ausgezeichnet werden. Das Bayerische Umweltministerium schätzt die Weltenburger Enge damit als „einmaliges Naturschauspiel von höchstem Rang“ ein.
    Die Sehenswürdigkeit im Landkreis Kelheim besticht durch „außergewöhnliche Schönheit und Einzigartigkeit“, heißt es. Wer sich selbst ein Bild davon machen möchte, den führt dieser Film tief hinein ins malerische Gelände. Kurz bevor die breite, träge dahinfließende Donau sich durch die enge Kalksteinschlucht zwängt, macht der Strom eine erhabene Schleife. Wo früher eine keltische Kultstätte war, steht heute Kloster Weltenburg. Zu Tausenden strömen an heißen Sommertagen die Touristen in die Klosterschänke. Die wenigsten dieser Menschen ahnen etwas von der faszinierenden Vielfalt an Lebensformen, die sich von hier an flussabwärts auf einer Länge von 5,5 km findet.
    Wenn im Sommer langsam die Dämmerung über den großen Strom hereinbricht, beginnen die Wasserfledermäuse mit der Jagd. Erst in Zeitlupe erkennt man die Jagdtechnik der Flugakrobaten. Im Flug fangen sie die Beute mit ihren Beinen und führen sie zum Maul. An den feuchten Hängen der Schluchtwälder lebt der geheimnisvolle Feuersalamander, im schnell strömenden Wasser der Donau gibt es Donauwaller und große Flussbarben. Eine artenreiche Vogelwelt lebt in den Wäldern rundum.
    In den Klüften der steilen Kalkfelsen ziehen Wanderfalken und Uhus ihre Jungen groß. Das Filmteam begleitet die Gebietsbetreuerin Franziska Jäger ein Jahr lang bei ihrer Arbeit. Ihre Aufgabe ist es, durch zum Teil erstaunliche Maßnahmen den spezifischen Lebensraum der Tiere und Pflanzen zu erhalten und zu schützen. Von der Zählung „ihrer“ Uhus in eiskalten Januarnächten bis hin zur Planung umfangreicher Felsfreistellungen von inzwischen verbuschten Felsköpfen – Franziska Jäger engagiert sich mit ganzem Herzen für dieses Naturschutzgebiet, das zu den ältesten Bayerns gehört. (Text: BR)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.10.2018BR Fernsehen
  • Folge 88
    Ein Filmteamn begleitet in Oberbayern und Tirol Alpenschamanen mit ganz unterschiedlichen Lebensentwürfen und spürt mit ihnen dem geheimen Leben der Natur nach. Ein Gewehrschuss und das Röhren eines tödlich getroffenen Hirsches in der Stille der Nacht am Untersberg – das ist ein Schlüsselerlebnis für Rainer Limpöck. Mit einem Schlag tauchen die Bergmythen seiner Kindheit auf: Geschichten von Naturgeistern, die den Wald und den Berg bevölkern, Geschichten von einer beseelten Natur jenseits der alltäglichen Welt. Auf vielen Bergwanderungen spürt er ihnen fortan nach.
    Er will magische Naturorte in den Alpen wieder ins Bewusstsein rufen, gründet das Netzwerk der Alpenschamanen. Viele Alpenschamanen sind im Chiemgau zu Hause, wie der Wildnispädagoge Dirk Schröder. Er war früher Ingenieur bei Siemens, hängte seinen Beruf an den Nagel und reiste zu den Naturvölkern der Erde, zu Indianern und Buschmännern, tauchte in ihr schamanisches Wissen über die beseelte Natur ein und wurde selbst zum Schamanen. Er möchte Kinder und Erwachsene hierzulande für das alte Wissen der Naturvölker begeistern, deshalb gründete er die Wildnisschule Chiemgau.
    Mit Barbara Rheinbay entdecken Manager und Schulmediziner ihre eigene Intuition und die Urkraft der Natur durch Baumrituale in schönster Alpenlandschaft oder bei schamanischen Geistreisen. Barbara Rheinbay, eigentlich promovierte Politologin, war schon als Kind hellsichtig und hat sich zur Schamanin ausbilden lassen. Die in Tirol lebende Sylwia Katarzyna Kruch liebt die Berge, sie sind ihr Kraftort. Mit Frauen aus dem Dorf Unken nahe der Grenze zu Bayern trifft sie sich regelmäßig auf einer idyllischen Tiroler Almhütte zu schamanischen Ritualen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.10.2018BR Fernsehen
  • Folge 89
    Brez’n, Bier und Berge: Das Bayernbild, das viele im Kopf haben, ist geprägt von Klischees und Traditionen. Auf den zweiten Blick ist vieles nicht so alt, und die Ursprünge liegen woanders als vermutet. Die zweiteilige Dokumentation ist ein unterhaltsamer Ausflug in den Mythos, die Geschichte und Geschichten Bayerns. Präsentiert wird „Die Erfindung Bayerns“ von Angela Ascher, die auf der Suche nach dem Mythos einen wiederauferstandenen Ludwig II. durch sein Land fährt. Ein wiederauferstandener Ludwig II. möchte wissen, was aus seinem Land geworden ist und lässt sich inkognito von seiner „chaffeuse du roi“, dem sympathischen bayerischen Urgestein Angela Ascher, durch sein Land fahren.
    Die Schauspielerin und Kabarettistin ist unter anderem bekannt durch ihre Rolle als Double der CSU-Damen Haderthauer oder Aigner während des Singspiels beim Starkbierfest auf dem Nockherberg. An verschiedenen Stationen in Bayern trifft Angela Ascher für den König Protagonisten, die sich mit Bayern auskennen: Mit viel Charme und Witz stellt Angela Ascher ihnen Fragen rund um den Mythos Bayern, zu Tracht, Bier, Brez’n und anderen bayerischen Klischeebildern.
    Auf ihrer Reise erfährt sie viel über cleveres Marketing, Plastikautos, Fake-Dörfer und Ölvorkommen, aber natürlich auch über die bayerische Verfassung. Angela Ascher spricht unter anderem mit dem ehemaligen Münchener Oberbürgermeister Christian Ude, der Politikerin Ilse Aigner, dem Leiter des Hauses der Bayerischen Geschichte Dr. Richard Loibl, dem Musiker Konstantin Wecker, dem Präsidenten des FC Bayern München Uli Hoeneß sowie dem Intendanten des Münchner Volkstheaters und Leiter der Passionsspiele Oberammergau Christian Stückl. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.10.2018BR Fernsehen
    ursprünglich für den 15.10.2018 angekündigt
  • Folge 90
    Deutsche TV-PremiereMo 29.10.2018BR Fernsehen
    ursprünglich für den 22.10.2018 angekündigt
  • Folge 91
    Vor 200 Jahren erhält Bayern mit Einführung einer der liberalsten Verfassungen Europas zum ersten Mal ein gewähltes Parlament. Der fränkische Staatsrechtler Wilhelm Joseph Behr und der Allgäuer Bierbrauer Franz Anton Höss sind zwei der neuen Volksvertreter. Die Dokumentation mit Präsentator David Zimmerschied zeigt am Beispiel der Lebensgeschichten von Wilhelm Joseph Behr, Franz Anton Höss und König Ludwig I., wie Bayern zu dem wurde, was es heute ist. Im Jahr 1818 schenkt König Maximilian seinem Volk eine neue Verfassung, zu diesem Zeitpunkt eine der modernsten in ganz Europa. Endlich dürfen die Bürger das politische Geschehen in ihrem Land mitbestimmen und Vertreter in ihr Parlament wählen.
    Bayern hat seine Gestalt nach dem Ende des Alten Reiches völlig verändert. Viele Regionen und Städte sind neu unter die Herrschaft der Wittelsbacher gekommen. Im Parlament treffen ihre Volksvertreter aufeinander. Wilhelm Joseph Behr, liberaler Verfassungsrechtler und Bürgermeister von Würzburg, möchte die Idee der Volkssouveränität noch weiterentwickeln. Franz Anton Höss, ein Brauereibesitzer aus Immenstadt, will sich ganz pragmatisch für die Anliegen der Mitbürger seiner Heimatregion im Allgäu einsetzen. Immer wieder bringt Wilhelm Behr Reformvorschläge ins Parlament ein, die die Rechte der Bürger stärken sollen, und verärgert damit insbesondere den Kronprinzen und späteren König Ludwig I. Auch Behrs Parlamentskollegen Franz Höss gehen manche dieser Ideen zu weit.
    Doch alle drei leisten auf ihre Weise einen Beitrag zur Entstehung des modernen bayerischen Staatsgefühls. Nicht nur Krone und Herrschaft, auch Parlament und Verfassung formen die bayerische Identität. Auf den Spuren von Behr, Höss und König Ludwig I. verfolgt Präsentator David Zimmerschied Bayerns erste tastende Schritte auf dem Weg zur Demokratie. In Spielszenen wird der damaligen Zeit in Bayern und dem Ringen um politische Teilhabe und Mitbestimmung des Volkes nachgespürt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.11.2018BR Fernsehen
    ursprünglich für den 29.10.2018 angekündigt
  • Folge 92
    1918 geht eine Epoche zu Ende: In Bayern wird die Monarchie gestürzt und das Land erhält eine demokratische Verfassung. Wie ist es dazu gekommen und wer war an der Gründung des Freistaats Bayern beteiligt? Die Dokumentation mit Präsentator David Zimmerschied zeigt anhand der Lebensgeschichten des SPD-Politikers Erhard Auer, des Zentrum-Abgeordneten Sebastian Schlittenbauer und des Revolutionärs Kurt Eisner, wie Bayern zu dem wurde, was es heute für uns ist. 1913 gibt es Turbulenzen im bayerischen Parlament. Im Zentrum der Diskussionen stehen die SPD-Politiker Kurt Eisner und Erhard Auer.
    Es wird offen über die Abschaffung der Monarchie in Bayern diskutiert. Eisner sieht das Ziel der Sozialisten in greifbare Nähe gerückt: eine bayerische Republik. Doch sein SPD-Parteikollege Auer hält dagegen, da er eine parlamentarische Monarchie für stabiler hält. Auch Politiker des Zentrums, allen voran Sebastian Schlittenbauer, der sich für die Belange der Bauern einsetzt, stehen zur fast hundert Jahre alten Verfassung. Die Wirren und Leiden des Ersten Weltkrieges führen 1918 zu Massenprotesten, die maßgeblich von Kurt Eisner und seiner USPD organisiert werden.
    Die Niederlage des Deutschen Reichs setzt die Krone zusätzlich unter Druck. Im Parlament drängt Erhard Auer auf Reformen der Verfassung, um das kriegsgebeutelte Land zu stabilisieren und die Monarchie zu retten. Auch Sebastian Schlittenbauer setzt sich für deren Erhalt ein. Doch Kurt Eisner kann die Gunst der Stunde nutzen und ruft im November 1918 die bayerische Republik aus. König Ludwig III. flüchtet aus München. Eisner wird erster Ministerpräsident des Freistaates Bayern, nun mit Unterstützung von Erhard Auer und seiner MSPD. Doch bei der folgenden Wahl wird Eisner für seine Haltung zur Kriegsschuld Deutschlands abgestraft.
    Sieger ist die Bayerische Volkspartei. Im Februar 1919 wird Eisner von einem rechten Fanatiker ermordet. Als Vergeltung verübt ein linker Attentäter einen Anschlag auf Erhard Auer, den dieser nur knapp überlebt. Das neu gewählte Parlament mit Vertretern wie Erhard Auer und Sebastian Schlittenbauer kann den jungen Freistaat Bayern nach ersten turbulenten Monaten schließlich stabilisieren. Auf den Spuren von Eisner, Auer und Schlittenbauer verfolgt Präsentator David Zimmerschied den Aufbruch der Bayern zu Demokratie und Selbstbestimmung. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 07.11.2018BR Fernsehen
  • Folge 93
    Ein Film über die Würzburger Residenz aus dem Blickwinkel jener Menschen, die in dem 4.600 Quadratmeter umfassenden Prachtbau, dem UNESCO-Weltkulturerbe, wohnen und arbeiten – jenseits einer kunsthistorischen Abhandlung. Mit über 300 Barock- und Rokokoräumen gilt die Würzburger Residenz als eines der außergewöhnlichsten Schlösser Europas. Goldener Prunk, glanzvolle Empfänge und gefeierte Konzerte locken Touristen aus aller Welt in das erste in Bayern gelegene UNESCO-Weltkulturerbe. Hinter den Kulissen des barocken Prachtbaus arbeiten rund 70 Beschäftigte der Bayerischen Schlösser-, Gärten- und Seenverwaltung daran, das mehr als 250 Jahre alte Ensemble im Herzen Würzburgs zu erhalten. Gärtner, Restauratorin oder Kastellanin – für manche ist der ehemalige Sitz der mächtigen Fürstbischöfe sogar das Zuhause. Im Film wird von der Gratwanderung zwischen Denkmalschutz und Museumsbetrieb mit täglich Tausenden Besuchern erzählt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.11.2018BR Fernsehen
  • Folge 94
    Eine Spurensuche nach dem geheimnisvollen Volk der Kelten – das verspricht die Wanderung von Steffi Illinger zu werden. Auf dem „Keltenerlebnisweg“ ist sie sechs Tage lang unterwegs, von Bad Windsheim durch den dichten Steigerwald bis nach Zeil am Main. Mit Tagesetappen mit bis zu 20 Kilometern, die allerdings zur gefährlichen Herausforderung werden, als ein gewaltiges Sturmtief über den Steigerwald hereinbricht. Es ist gar nicht so einfach, frühgeschichtliche Spuren in den dichten Laubwäldern und auf den markanten Höhenzügen wie dem Bullenheimer Berg oder den Knetzbergen zu entdecken: Denn Grabräuber und Sondengänger haben dafür gesorgt, dass geheimnisvolle Viereckschanzen und stark überwucherte Wallanlagen die einzigen sichtbaren Zeugen einer vorchristlichen Kultur sind.
    Doch wo die Vergangenheit nicht so offen zutage tritt, lässt sich Steffi Illinger bei ihrer Spurensuche von heimatkundigen Hobbyarchäologen begleiten. Und sie reist in untergegangene Zeiten in Freilichtmuseen, wo Laiendarsteller frühmittelalterliche Handwerkstechniken wie den Bronzeguss beherrschen.
    Auf ihrem Weg in die Vergangenheit lernt sie unter fachkundiger Anleitung das Schießen mit Pfeil und Bogen – heute Sport und Freizeitvergnügen, für die Ahnen der Vorzeit eine wichtige Überlebenstechnik. Die Kelten findet sie auch in sprechenden Namen wieder wie dem Schwanberg – was so viel wie „heiliger Berg“ bedeutet hat. Wahrscheinlich ist es kein Zufall, dass sich dort heute ein Frauenkloster befindet, eine protestantische Ordensgemeinschaft den Berg bewohnt und ihn als Kraft-Ort und Inspirationsquelle nutzt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.11.2018BR Fernsehen
  • Folge 95
    Als Laetitia Fech 1994 zur weltweit jüngsten Äbtissin des Klosters Waldsassen gewählt wurde, war das Kloster dem Verfall preisgegeben. Seit sie die erste Renovierung seit dem Barock durchgeführt hat, strahlt die Abtei wieder in neuem Glanz. Zugleich haben sich etliche junge Schwestern dem Konvent angeschlossen. Ein Filmteam wirft einen Blick hinter die Kulissen dieser faszinierenden Abtei. Vor 20 Jahren schien das Kloster Waldsassen rettungslos dem Verfall preisgegeben, nur noch wenige ältere Nonnen lebten in der baufälligen Abtei. Bis 1994 Laetitia Fech zur Äbtissin gewählt wurde, als weltweit jüngste im Zisterzienserorden.
    Seitdem kämpft sie mit Kraft und Leidenschaft für den Erhalt des Klosters. Gleich nach ihrem Amtsantritt hat sie mit der Sanierung der Abtei begonnen. Eine Herkulesaufgabe, für die sie mehr als 40 Millionen Euro auftreiben musste. Heute strahlen alle Räume des Klosters, vom Kapitelsaal bis zu den Zimmern der Schwestern in neuem Glanz, genauso wie die Klosterkirche, in der sich die Nonnen fünfmal am Tag zum Gebet treffen. Das ehemalige Konversengebäude wurde vom bekannten Architektenbrüderpaar Brückner in ein florierendes Gästehaus verwandelt, eine Umweltstation ist im Klostergarten entstanden, ein kulturelles Begegnungszentrum errichtet worden, die Mädchenrealschule renoviert.
    Als letztes Projekt wird die ehemalige Brauerei in ein Wohnheim für Menschen mit Behinderung, Senioren und junge Familien verwandelt. Jetzt müssen sich die Zisterzienserinnen von Waldsassen der Herausforderung stellen, zukünftig ohne Fördergelder aus eigener Kraft zu überleben. So wie es schon vor 900 Jahren einer der Ordensgründer, Bernhard von Clairvaux, von jedem einzelnen Kloster verlangt hat.
    Unterstützung findet Äbtissin Laetitia dabei mittlerweile von etlichen jungen Schwestern, die sich dem Konvent angeschlossen haben. Und so klingt es fast wie ein Märchen, dass gegen das Sterben so vieler alter Klöster die Abtei in Waldsassen wieder eine Überlebenschance hat. Ein Filmteam wirft einen Blick hinter die Klostermauern, um das Leben in einer faszinierenden Abtei zu entdecken, die heute wie einst vor Jahrhunderten wieder eine ganze Region prägt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.12.2018BR Fernsehen

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