Staffel 2, Folge 1–4

Staffel 2 von „B.sucht“ startete am 24.07.2014 im WDR.
  • Staffel 2, Folge 1 (30 Min.)
    WDR-Moderatorin Bettina Böttinger zieht es im Sommer nach draußen. Für die Reportagereihe „B.sucht“ verlässt sie das Fernsehstudio und besucht interessante Menschen an spannenden Orten und erhält dadurch Einblicke in Bereiche unserer Gesellschaft, die uns nicht jeden Tag begegnen. In der ersten neuen Folge spricht Bettina Böttinger mit Menschen, die ein fremdes Organ brauchen, um zu überleben. Sie besucht Björn Jockwig, einer der zahlreichen Menschen, die dringend auf ein neues Herz warten. Sie ist bei Daniele Brunini, die mit erst 27 Jahren bereits mehrfach dem Tod nurknapp entging, die Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose hat ihr Lungengewebe zu großen Teilen zerstört. Und Bettina Böttinger spricht mit Frank Ulrich, dessen Bruder ihm eine Niere spendete, und nun selbst an den Folgen der Operation leidet.
    Es ist ein Kampf um Leben und Tod: Über 11.000 Menschen warten derzeit in Deutschland auf ein Spenderorgan – viele von ihnen vergeblich. Denn Spenderorgane sind extrem knapp und die Wartezeiten lang. Dabei ist eine Transplantation für viele die einzige Chance. Ihre Hoffnung hängt von Menschen ab, die bereit sind, ihre Organe nach dem Tod zu spenden. Doch deren Anzahl sinkt dramatisch. Nach den Transplantationsskandalen der vergangenen Jahre ist das Misstrauen groß und die Spendenbereitschaft steht auf einem historischen Tief – auch in NRW. Die Lage der Schwerkranken, die ein Organ brauchen, wird damit noch ernster. Viele werden die lange Wartezeit nicht überleben. Alle anderen hoffen weiter. Hoffen auf ein neues Herz So wie Björn Jockwig. Der 31-Jährige wartet seit vier Jahren vergeblich auf ein neues Herz.
    Sein eigenes schafft es nicht mehr, genug frisches Blut durch den Körper zu pumpen. Momentan hält ihn ein Herzunterstützungssystem am Leben. Die Miniturbine, die die Pumpfunktion der linken Herzkammer mittels Strom unterstützt, nennt Björn liebevoll Harald. „Alles was einen Namen hat, gehört bei uns zur Familie, darum habe ich die Pumpe Harald getauft.“ Doch die Komplikationen mit dem ständigen Begleiter nehmen zu. Noch während unserer Dreharbeiten verschlechtert sich sein Zustand so sehr, dass Björn auf die Hochdringlichkeitsliste gesetzt wird. Doch auch hier können die Wartezeiten noch lang sein. Seinen Optimismus gibt Björn trotzdem nicht auf. Man müsse der Krankheit mit viel Humor begegnen, sagt er, „sonst wird man verrückt!“ „Mehr gestern als es noch morgen geben wird“ Auch Daniela Brunini wartet.
    Die angeborene Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose hat das Lungengewebe der 27-Jährigen zu großen Teilen unwiederbringlich zerstört. Bereits mehrfach ist sie dem Tod nur knapp entgangen. Aktuell liegt ihre Lungenfunktion bei gerade einmal 20 Prozent, ihr mobiles Sauerstoffgerät ist zum lebenswichtigen Begleiter geworden. Trotzdem hat Daniela viele Träume. Sie würde gerne arbeiten und ihr großes Hobby „Hip-Hop-Tanzen“ weiter ausüben. Ihr größter Wunsch aber und ihre einzige Chance ist die Transplantation einer Spenderlunge. Doch die Aussichten sind schlecht. Daniela weiß: „wahrscheinlich gab’s in meinem Leben mehr gestern als es noch morgen geben wird. Aber jetzt schätze ich wirklich jede gute Minute, jeden Schritt, den ich mache.
    “ Die geschenkte Niere: „Damit Du weiter leben kannst!“ Hoffen auf ein neues Organ – das gehörte auch für Frank Ullrich lange Zeit zum Alltag. Über 20 Jahre lang war der heute 50-Jährige nierenkrank. Vor drei Jahren verschlechterte sich sein Zustand rapide, so dass er dringend eine Spenderniere benötigte. Als diese nicht kam und die Werte immer schlechter wurden, entschloss sich sein älterer Bruder Mario, Frank eine Niere zu spenden und ihm so das Leben zu retten – eine Entscheidung mit Folgen: Während es Frank Ullrich heute nach jahrzehntelanger Krankheit endlich wieder gut geht, leidet nun sein Bruder Mario unter Folgeschäden der Organspende. Aber auch wenn für ihn seither vieles nicht mehr so ist wie zuvor, bereut er den Schritt nicht: „Ich würde es immer wieder machen!“ (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 24.07.2014WDR
  • Staffel 2, Folge 2 (30 Min.)
    Wenn die Seele verrückt spielt WDR-Moderatorin Bettina Böttinger zieht es im Sommer nach draußen. Für die Reportagereihe „B.sucht“ verlässt sie das Fernsehstudio und besucht interessante Menschen an spannenden Orten. Dadurch erhält sie Einblicke in Bereiche unserer Gesellschaft, die wir in der Regel so nicht sehen. In der zweiten Folge von „B.sucht“ geht es Bettina Böttinger um unsere Seele. Sie spricht mit Menschen, die psychisch krank sind oder ihre Krankheit nach langer Therapie überwunden haben. Früher nannte man sie Klapsmühle oder Irrenhaus. Heute hat der Psychiatrie-Alltag mit den schockierenden Filmszenen aus „Twelve Monkeys“ oder „Einer flog über das Kuckucksnest“ kaum etwas zu tun. Die meisten der 1,2 Millionen Menschen (lt.
    Statistischem Bundesamt), die sich 2011 wegen einer psychischen Erkrankung behandeln ließen, kamen und gingen freiwillig. Sie sprechen offen über ihre Burnouts, Depressionen oder Angstattacken. Und glaubt man Prognosen, stehen die Chancen, selbst einmal in einer „Klapse“ zu landen, gar nicht so schlecht. Wird die kaputte Seele also zu Deutschlands Volkskrankheit Nr. 1? Bettina Böttinger geht dieser Frage nach und trifft Menschen, die psychisch krank sind. Einer von ihnen ist der 22-jährige Daniel Schleuter, den eine Psychose mitten in der Pubertät eiskalt erwischte: Der junge Mann litt unter Angstattacken, Halluzinationen, Verfolgungswahn. Er verlor jeglichen Bezug zur Realität. Die Diagnose: Paranoide Schizophrenie. Drei Mal wurde er in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen. Erst in einer therapeutischen Wohngruppe ging es für ihn endlich aufwärts.
    Heute hat Daniel seine Krankheit im Griff und träumt wie viele Gleichaltrige von drei Dingen: einer eigenen Wohnung, einem Job und einer Freundin. Bettina Böttinger besucht auch den 61-jährigen Klaus-Peter Gülde. Als dessen Berufsleben nach einem schweren Arbeitsunfall ganz plötzlich zu Ende war, fiel er in ein tiefes Loch, aus dem er alleine nicht herauskam. Eine schwere Depression hatte ihn fest im Griff. Lange scheute er sich davor, eine Psychiatrie aufzusuchen, aus Angst vor dem Ungewissen. Erst nach Drängen von Frau und Tochter ließ er sich helfen. Heute hat er gelernt mit seiner Krankheit umzugehen. Doch der Weg dahin war steinig. Die 21-jährige Katharina Breuer leidet unter der sogenannten Borderline-Störung. Mit dreizehn begann sie, sich selbst zu verletzten. Ein Jahr später versuchte sie zum ersten Mal sich das Leben zu nehmen.
    Heute hat sie stets ihren sogenannten „Skill-Koffer“ dabei, der ihr hilft, sich bei starker emotionaler Belastung abzulenken. Doch der innere Druck ist manchmal einfach riesengroß. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 31.07.2014WDR
  • Staffel 2, Folge 3 (30 Min.)
    Gartenglück Für die Reportagereihe „B.sucht“ verlässt WDR-Moderatorin Bettina Böttinger das Fernsehstudio und ist bei interessanten Menschen zu Besuch. Im dritten Teil der Reihe geht es passend zum Sommer um unser Glück im Garten. Vorbei sind die Zeiten der tristen Betonterrassen und weißen Plastikgartenmöbel – der eigene Garten wird in Deutschland immer beliebter. Dabei steigt nicht nur die Zahl der Gartenbesitzer, sondern auch die Zeit, die diese in ihren Gärten verbringen. Und auch der Blick auf die Umsatzzahlen der Gartenbranche verrät: Gärtnern liegt voll im Trend. Ob kleiner Garten hinter dem Haus, große parkähnliche Anlage mit Koi-Teich oder eine Parzelle im Kleingartenverein: Der Erholungs- und Freizeitnutzen des Gartens steht bei allen Besitzern im Vordergrund.
    Auf ihrer Reise durch NRW spinkst Bettina Böttinger über die Hecken ganz verschiedener Hobbygärtner und taucht ein in ihre Welt der Blumen- und Gemüsebeete. Ein englischer Garten in Köln Für Kristin Lammerting ist ihr Garten fast mehr ein Lebenswerk denn ein bloßes Hobby. Mitten in Köln hat sie sich vor nunmehr 20 Jahren gemeinsam mit ihrem Mann Udo ihren ganz persönlichen Gartentraum erfüllt: 8000 Quadratmeter im Stil der englischen Gartenkunst. Akkurat geschnittene Hecken und Bäume begrenzen 13 „Zimmer“, jedes individuell gestaltet. Worüber die Nachbarn 1994 beim Beginn der Bauarbeiten nur den Kopf schütteln konnten, ist heute einer der schönsten Privatgärten Deutschlands.
    „Ein Landsitz in der Stadt, das war unser Plan!“ – und der ist definitiv aufgegangen: Dass die Anlage nur unweit der Aachener Straße, einer der großen Ausfallstraßen Kölns, liegt, lässt sich inmitten der vielen Bäume und Hecken nicht einmal mehr erahnen. Spaß am Säen und Ernten Gerade einmal ein 16tel des englischen Paradieses misst das Gartenreich von Julian Siegler und seiner Freundin Irina Trupp. Ein Faible fürs Gärtnern hatte das junge Paar schon immer, nur das eigene Stück Grün fehlte lange. Wie über eine Million anderer Deutschen haben sie sich daher eine Parzelle im Kleingartenverein gepachtet. Damit treffen sie den Zeitgeist: Immer mehr junge Menschen finden Gefallen an dem einstigen Spießer-Idyll und genießen es als Ausgleich zum stressigen Job.
    Auch Julian und Irina verbringen jede freie Minute auf ihren 500 Quadratmetern Grün. Dabei befolgen sie selbstverständlich die Vorgaben aus dem Bundeskleingartengesetz: Eine gesunde Mischung aus Zier- und Nutzgarten ist Pflicht. Anstatt der herkömmlichen Nutzpflanzen wie Himbeeren und Zwiebeln kommt bei ihnen allerdings eher Ungewöhnliches in die Erde – wie Ananas-Erdbeeren und lila Tomaten. Ein Stadtdschungel Auch Johannes Krings liebt das Ungewöhnliche. Aus aller Welt holt er Bäume, Sträucher und Blumen in den verwunschenen Garten seiner Bonner Jugendstilvilla. In den vergangenen 25 Jahren hat sich viel auf dem 1.000-Quadratmeter-Grundstück angesammelt. Getreu dem Motto „Pflanzen und gucken, was kütt!“ dürfen Narzissen, Rosen und Co wachsen, wie sie wollen.
    Tadellos gestutzte Buchsbäume, gestriegelte Wege oder gar scharf gestochene Rasenkanten kommen ihm dagegen nicht hinters Haus. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 07.08.2014WDR
  • Staffel 2, Folge 4 (30 Min.)
    Kriegswunden WDR-Moderatorin Bettina Böttinger verlässt für die Reihe „B.sucht“ das Fernsehstudio und besucht jeweils drei Menschen, die ein Thema verbindet. Es sind Menschen, über die jeder ein grobes Bild im Kopf hat. Sie existieren im Verborgenen, teils hinter verschlossenen Türen. Dort, wo es manchmal Mut kostet genauer hinzusehen. In der letzten Folge der Reportagereihe „B.sucht“ trifft Bettina Böttinger Menschen, die mit Kriegswunden leben müssen – körperlich oder seelisch. Auf der Welt herrscht Krieg. Zwanzig kriegerische Auseinandersetzungen waren es allein im vergangenen Jahr (lt. Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung). Tendenz steigend. Und obwohl in unserem Land Frieden herrscht, sind wir Deutschen unmittelbar betroffen.
    Unsere Soldatinnen und Soldaten setzen bei „militärischen Engagements“ ihr Leben aufs Spiel und tragen nicht selten ernsthafte Verletzungen davon – am Körper und an der Seele. Andere verlieren Verwandte und Freunde bei den grausamen Bürgerkriegen in Syrien oder Libyen. Und manch einer kämpft noch heute mit den Wunden, die ihm der zweite Weltkrieg zugefügt hat. Bettina Böttinger besucht Menschen, deren eigene Kriegswunden nicht heilen wollen. Einer von ihnen ist der Soldat Robert Sedlatzek-Müller, der nach einem traumatisierenden Afghanistaneinsatz den Boden unter den Füßen verlor. Lange Zeit wollte er nicht wahrhaben, dass er dringend Hilfe brauchte. Er flüchtete sich in den Alkohol, wurde aggressiv und zog schließlich die Notbremse. Heute hilft er anderen Soldaten, mit ihren Traumatisierungen und Ängsten fertig zu werden.
    Doch auch sein eigener Kampf gegen Bundeswehrbürokratie und um Anerkennung als Trauma-Patient ist noch nicht ausgestanden. Außerdem lernt die Moderatorin den Mediziner Dr. Maged al Sibai kennen. Der gebürtige Syrer kam 1977 nach Deutschland, hält aber seitdem engen Kontakt zu Familie und Freunden in seinem Heimatland. Seit Ausbruch des schrecklichen Bürgerkrieges holt er kriegsverwundete Landsleute nach Deutschland, um sie hier kostenlos zu behandeln. Einer seiner Patienten ist der 30-jährige Murhaf, der bei einem Bombenanschlag beide Beine verlor. Und Bettina Böttinger besucht die 75-jährige Helma Freese, die ihre Kindheit im Bombenhagel des zweiten Weltkrieges nicht vergessen kann. Sie war drei Jahre alt, als ihr Vater mit gerade einmal 28 Jahren in Russland fällt.
    Doch erst viele Jahre später registriert Helma Freese, welche große Lücke dieser Verlust in ihrem Leben hinterlassen hat. Zu seinem 100. Geburtstag schaltete sie eine Anzeige in den zwei lokalen Tageszeitungen: „Für meinen Vater – ich hätte dich so gerne kennengelernt“. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 14.08.2014WDR

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