Augenschmaus Folge 15: „Die Pfannkuchenbäckerei“ von Pieter Aertsen
Folge 15
15. „Die Pfannkuchenbäckerei“ von Pieter Aertsen
Folge 15
Wer bisher meinte, Crêpes seien eine relativ neue Erfindung aus der Bretagne, irrt sich: Die Ursprünge dieser „Pfannkuchen“ reichen so weit zurück, dass sich selbst die prominentesten Historiker lieber mit Schätzungen zurückhalten. Alten Überlieferungen zufolge stand die französische Spezialität schon früh im Mittelpunkt zahlreicher Bräuche – ob anlässlich der Erntesaison oder zu religiösen Feierlichkeiten. Einige solcher Crêpes zeigt auch das Gemälde „Die Pfannkuchenbäckerei“ (1560) von Pieter Aertsen, einem der berühmtesten flämischen Maler seiner Zeit. Aertsen war ein Vorgänger von Rubens und entwickelte als einer der ersten Meister eine neue Gattung in der Malerei: das Stillleben. Im Vordergrund seines Bildes sind ebenfalls im Stil des Stilllebens
einige Pfannkuchen zu sehen. Sein Werk veranlasste zahlreiche Kunst- und Gastronomiehistoriker zu leidenschaftlichen Diskussionen über diese Bräuche und die Geschichte des Crêpes. Eine der traditionellsten Varianten ist die Pascade, ein dicker Eierkuchen, der hauptsächlich in traditionellen Restaurants im südfranzösischen Département Aveyron auf den Tisch kommt. Ursprünglich gab es die Pascade zu Quasimodo – dem achten Tag nach Ostersonntag. Inzwischen können Feinschmecker diese Spezialität, ob süß oder herzhaft, das ganze Jahr über bestellen. Aus Aveyron stammt auch der Chefkoch Alexandre Bourdas, der sich in seiner zweiten Heimat, der Normandie, mit den Geheimnissen der echten Buchweizencrêpes vertraut machte und heute erfolgreich eine Pascaderie in Paris betreibt. (Text: arte)
Deutsche TV-PremiereSo. 07.02.2016arte
Erstausstrahlung ursprünglich für den 21.02.2016 angekündigt