Für den aus einer Handwerkerfamilie stammenden Maler Jean-Baptiste-Siméon Chardin war die Anerkennung in höheren Kreisen des 18. Jahrhunderts nicht selbstverständlich. Und doch gelang es ihm, in die Académie Royale aufgenommen zu werden, in der er später zum Berater und Schatzmeister avancierte, und ein Wohnrecht im Louvre zu erhalten – dank seiner Stillleben, einem bis dahin gering geschätzten Genre. Der berühmte Kunsthistoriker und Chardin-Biograf Pierre Rosenberg berichtet über das Leben dieses Genremalers, und Küchenchef Pierre Gagnaire, ein großer Fan des Künstlers, lässt sich von seinem im Pariser Jagdmuseum ausgestellten Gemälde „Wilde Ente
mit einer spanischen Orange“ aus dem Jahr 1730 zu einer persönlichen Kreation inspirieren. In seinem Berliner Restaurant kocht Gagnaire mit Unterstützung seines dortigen Küchenchefs Roel Lintermans als Entrée die Lieblingsspeise seiner Jugend: Hasenterrine mit Trüffeln à la Alain Chapel, dem Großmeister aus Gagnaires Heimatregion bei Lyon. Jäger und Trüffelsammler steuern zu den anspruchsvollen Gerichten – wie beispielsweise dem auf kleiner Flamme geschmorten „Canard à l’orange“ – die notwendigen Zutaten bei. Eine deutsch-französische Sendung mit herbstlichen Gerichten, die Pierre Gagnaire mit Geduld und Fachwissen zubereitet. (Text: arte)