Augenschmaus Folge 7: Molière am Tisch Ludwigs XIV.
Folge 7
7. Molière am Tisch Ludwigs XIV.(Le dîner de Louis XIV)
Folge 7
Jean-Léon Gérôme, ein französischer Maler des 19. Jahrhunderts und Verfechter des akademischen Klassizismus, bekämpfte zu Lebzeiten den Impressionismus, den er für „unakademisch“ hielt. Dafür wurde er von seinen Zeitgenossen links liegengelassen, sogar verachtet, was ihn aber nicht davon abhielt, weiterhin Genrebilder zu malen – von denen heute einige im Pariser Musée d’Orsay zu bewundern sind. Das Gemälde „Ludwig der XIV. und Molière“ stammt aus dem Jahre 1863, in dem auch Manet sein gewagtes „Frühstück im Grünen“ anfertigte. Guy Martin, der Küchenchef des renommierten Restaurants „Le Grand Véfour“, möchte anhand von Gérômes Gemälde ein königliches Mahl interpretieren. Das Bild
zeigt – obwohl erst rund 150 Jahre nach dem Tod des Sonnenkönigs gemalt – Ludwig XIV. mit dem Dramatiker Molière bei Tisch. Heute hängt das Bild in der Stadtbibliothek von Boston, der Malden Public Library. Guy Martin wird, unterstützt von der Konservatorin des Musée de Versailles Béatrix Saule, seiner Tischgemeinschaft ein Mahl servieren, das eines Königs würdig ist. Dafür haben die Gäste ausgesuchte Produkte mitgebracht, die den Gepflogenheiten der Epoche entsprechen. Auf dem Menü stehen junge Tauben mit Champignon-Risotto und Gemüse aus den königlichen Gärten von Versailles, gekrönt mit dem Dessert „Mille-feuille“ – Blätterteig war damals der letzte Schrei, und Zucker hatte gerade erst Einzug in die Küche des Sonnenkönigs gehalten. (Text: arte)