Auf schmaler Spur durch Indien Folge 3: Die Matheran Hill Bahn
Folge 3
3. Die Matheran Hill Bahn
Folge 3 (45 Min.)
Zwanzig Kilometer in zwei Stunden – Geschwindigkeit ist Nebensache, wenn die Matheran-Hill-Bahn im Nordwesten Indiens zu ihrem Ziel auf dem Plateau eines Tafelberges unterwegs ist.
Bild: ZDF / HR/Peter Weinert
Matheran, der Luftkurort im Westen Indiens, liegt nur wenige Kilometer von der Millionenmetropole Mumbai auf einem Tafelberg in rund 800 Metern Höhe. Die frische Luft, die schattigen Wälder und die zahlreichen, von Wanderwegen erschlossenen Aussichtspunkte machen ihn zu einem begehrten Ausflugsziel für indische und auch ausländische Besucher. Besonderes Kennzeichen Matherans ist allerdings die Abwesenheit von Autos und Motorrädern, sie dürfen nicht in den rund 5.000 Einwohner zählenden Ort. Wer die kaum enden wollenden Hupkonzerte indischer Großstädte gewohnt ist, mag sich vorkommen wie im Paradies. Schon bevor ruhesuchende Großstädter die Vorzüge dieses Ortes entdeckten, war es ein indischer
Geschäftsmann, der gern die frische Luft des Bergortes genoss und Ende des 19. Jahrhundert häufig zu Pferd hierher kam. Um die Anreise nach Matheran einfacher zu machen, begann er 1901 mit dem Bau der Matheran Hill Bahn. Es entstand eine Schmalspurbahn, die in zwei Stunden auf rund 20 Kilometern abenteuerlicher Strecke aus dem fast auf Meereshöhe gelegenen Neral in den über 700 Meter höher gelegenen Kurort führt. Dabei gelang den Ingenieuren das Kunststück, einen Zickzackkurs mit zahlreichen engen Kurven entlang der steilen Bergflanke zu führen, der nur einen einzigen Tunnel erforderlich machte. Und dieser ist auch noch so kurz, dass er den Beinamen „One-Kiss-Tunnel“ führt. (Text: arte)