ARTE Re: Folge 867: Fremd im eigenen Körper – Hilfe für junge Transmenschen
Folge 867
Fremd im eigenen Körper – Hilfe für junge Transmenschen
Folge 867 (32 Min.)
Als Jugendlicher hatte der 19-jährige Danilo Selz starke Depressionen – damals hieß er noch Felicia und lebte als Mädchen. Eine Therapie blieb jahrelang erfolglos, bis seine Therapeutin ihn fragte, ob er sich nicht vielleicht als Junge fühle. „Es fiel mir wie Schuppen von den Augen“, sagt Danilo heute. Er begann, männliche Hormone einzunehmen. Seine Schultern wurden breiter, auf der Brust und im Gesicht wuchsen Haare. Nach der Brustentfernung steht nun die erste genitalangleichende Operation an. Ein Schritt, den Danilo als „alternativlos“ bezeichnet. Er sehnt den Eingriff herbei. Für die Einnahme gegengeschlechtlicher Hormone gibt es in Deutschland kein Mindestalter. Solange das Einverständnis der Erziehungsberechtigen vorliegt, kann der behandelnde Arzt diese Medikamente ohne weiteres
verschreiben. Vor geschlechtsangleichenden Operationen benötigen Transmenschen aber die Empfehlung ihres behandelnden Psychiaters oder Psychotherapeuten, da solche Eingriffe irreversibel sind. Im Gegensatz zu Danilo bereut die 25-jährige Nele ihre Geschlechtsangleichung. Auch sie hatte im Teenager-Alter schwere Depressionen. Sie suchte im Internet nach Lösungen und stieß auf die Geschichten von Transmenschen. Mit 21 nahm sie einen männlichen Namen an und ließ sich die Brüste abnehmen. Doch die männlichen Hormone, die sie einnahm, hatten so schwere Nebenwirkungen, dass sie bald auch die Entscheidung, als Mann zu leben, ganz in Zweifel zog. Heute lebt sie wieder als Frau – und kritisiert das Vorgehen ihres Therapeuten von damals, der leichtfertig ihre eigene Annahme bestärkte, trans zu sein. (Text: arte)
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