2019, Folge 413–436
Falsche Liebe – Online-Betrügern auf der Spur
Folge 413 (33 Min.)Nach Feierabend und am Wochenende verbringt Annette Kiefer Stunden damit, Liebesbetrüger aufzuspüren. Die Norddeutsche warnt Menschen auf der ganzen Welt vor ihrer Masche: Erst bezirzen sie ihre Opfer über das Internet mit Liebesschwüren und bringen sie dann mit ausgebufften Lügengeschichten um ihr Geld. Hinter den Fake-Profilen stecken Kriminelle meist aus Ghana oder Nigeria. Schätzungen nach gibt es weltweit mehr als 250.000 dieser sogenannten Love-Scammer. Jährlich sollen sie über 1,5 Milliarden Euro ergaunern.
Geld, das von Menschen wie Christina Kasten stammt. Nach einer unglücklichen Ehe ließ sich Christina Kasten auf Liebesbekundungen eines Mannes im Internet ein. Als ihr angeblicher amerikanischer Traummann vorgab, in Dallas ein Haus für ihre gemeinsame Zukunft kaufen zu wollen, glaubte sie an ein spätes Liebesglück. Um die Immobilie zu finanzieren, verkaufte sie ihr Haus bei Berlin und überwies 135.000 Euro. Doch mit dem Geld verschwand auch der vermeintliche Liebhaber. Weil die Polizei kaum etwas gegen die Liebes-Abzocker aus dem Ausland unternimmt, wendet sich Christina Kasten an Annette Kiefer.
Gemeinsam wollen sie den Betrüger auffliegen lassen. Als Lockvögel treten die beiden mit Scammern in Kontakt. Ziel ist es, die wahre Person hinter den falschen Profilen und Fotos herauszubekommen und zu veröffentlichen, um ihnen weitere Betrügereien zu erschweren. Und: Christina Kasten macht sich auf den Weg in die USA. Bei der Polizei vor Ort hofft sie, mehr herauszubekommen, um so mit der belastenden Vergangenheit abschließen zu können. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 26.08.2019 arte Fernbeziehungen: Besser lieben ohne Alltag?
Folge 414 (33 Min.)„Ich bin diejenige die gegangen ist. Ich glaube es ist immer schwerer für den, der bleibt“, sagt Irma Barros. Ein guter Job, eine internationale, bunte Stadt – Irma liebt ihre Unabhängigkeit und ihr Leben, das sie sich in Rotterdam aufgebaut hat. Seit fast fünf Jahren sieht sie ihren Freund Carl Miche nur an Wochenenden und im gemeinsamen Urlaub. Beide kommen aus Reims in Frankreich und Carl ist dortgeblieben. Lange soll es aber nicht mehr so weitergehen. Beide wünschen sich einen gemeinsamen Alltag – aber wo? Einen gemeinsamen Alltag haben auch Marii Väljataga und Aaron Wendland nicht – und das, obwohl sie seit zwei Jahren verheiratet sind.
Beide haben in ihrer Beziehung noch nie mehr als fünf Wochen miteinander an einem Ort verbracht. Sie wohnt in Brüssel, er in Moskau. Damit ihre Beziehung gelingt, müssen sich beide Paare immer wieder kleine und große Ziele setzen und das bedeutet auch viel Beziehungsarbeit: Wie schaffen es die Paare trotz der Distanz immer wieder Verbundenheit aufzubauen? Wie blicken ihre Freunde und Familie auf ihre Beziehung und welches gemeinsame Leben wäre in Zukunft denkbar? (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 28.08.2019 arte Tod im Paradies: Kampf um Wildtiere in den Niederlanden
Folge 415 (33 Min.)Eddy Nagel schießen die Tränen in die Augen, wenn er seine Fotos von verhungernden Wildpferden anschaut. Für das Tierleid machen er und andere niederländische Tieraktivisten die Politik und Forstverwaltung verantwortlich. „Sie haben vor 20 Jahren ein grausames Experiment gestartet“, sagt Nagel. Der Streit entzündet sich am Naturschutzgebiet Oostvaardersplassen nordwestlich von Amsterdam. Auf Land, das dem Meer abgerungen wurde, wollte man die Natur sich selbst überlassen und eine niederländische Wildnis erschaffen. Rotwild, Rinder und Wildpferde wurden vor 25 Jahren ausgesetzt, damit die Vegetation kurz blieb. Seitdem vermehren sich diese Großtierarten stark, sie haben keine natürlichen Feinde. „Die behaupten, das sei freie Natur, aber so ist es nicht.
Es gibt einen Zaun um das Gebiet, die Tiere sind gefangen“, schimpft Aktivistin Yvonne Bierman. Inzwischen gibt es so viele Tiere in Oostvaardersplassen, dass sie in den kalten Monaten nicht genügend Nahrung finden. Im Winter 2017/2018 verhungerten 3.200 Großtiere. Seitdem füttern die Tierschützer illegal mit Heu und protestieren lautstark. Die Politik beschließt schließlich, dass der Bestand reduziert werden soll. Nur wie? „Wenn sie die Tiere töten, bricht hier die Hölle los“, sagt Yvonne Bierman. Die Reportage begleitet den Kampf um das Naturparadies in seine heiße Phase. Politiker bekommen Morddrohungen, und von einem Gericht wird das Urteil erwartet, ob 1.800 Tiere abgeschossen werden. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 30.08.2019 arte Die Mondbrunnen von Spanien: Der tödliche Durst unserer Lebensmittel
Folge 416 (33 Min.)Wasseraktivisten wie Felipe Fuentelsaz kämpfen gegen illegale Wasserentnahme und Brunnenbohrungen und werben für ein neues und nachhaltiges Wasser-Schutz-Label, das Landwirte und Verbraucher für die Wasserfrage sensibilisieren soll.Felipe spürt seit 16 Jahren mit Hilfe von Satellitenbildern illegale Anbauflächen und Brunnen auf und zeigt diese beim lokalen Wasseramt an. Doch bislang ohne großen Erfolg. Sein Hauptaugenmerk liegt auf seiner Heimatregion, zu der auch der Nationalpark Doñana gehört. Dieses UNESCO-Weltnaturerbe ist stark durch die illegale Wasserentnahme durch intensiven Obst-Anbau bedroht. Am Rand der Doñana werden etwa 30 Prozent der europäischen Erdbeeren produziert.
Durch etwa 1.000 illegale Brunnen – allein in der Umgebung der Doñana – ist der Grundwasserspiegel drastisch gesunken. Bäche und Flüssen können das Feuchtgebiet nicht mehr bewässern. Sümpfe und Lagunen trocknen aus. Für Felipe ist der Kampf ums Wasser eine Lebensaufgabe. Aus seiner Sicht lebt Europa über seine Verhältnisse. Durch den Verkauf von Früchten und Gemüse exportiert Spanien Wasser in andere Länder. Gleichzeitig ist das von der Wirtschaftskrise angeschlagene Spanien angewiesen auf die Agrarwirtschaft, die sich als einer der wenigen stabilen Sektoren gezeigt hat. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 03.09.2019 arte Sehnsuchtsort Berlin: Wem gehört die Stadt?
Folge 417 (32 Min.)Die Reportage zeigt, wie Menschen um ihr zu Hause, ihre Existenzgrundlage, um ein Recht auf Stadt ringen – und sich dabei vor allem auch selbst kritisch reflektieren müssen: Inwieweit war oder bin ich selbst Teil von Gentrifizierung? Die Lust auf Abenteuer und Veränderung hat Lisa Dahlström nach Berlin gezogen. Die junge Schwedin wollte nach dem Studium raus aus der gewohnten Umgebung und hatte nur ein Ziel: Berlin. „Es gibt hier einfach diese Form von Freiheit. Dass du tun und lassen kannst, was du für richtig hältst.
Hier muss ich keinen Erwartungshaltungen anderer Leute entsprechen“, sagt sie. Matze Hielscher lebt seit 20 Jahren in Berlin und liebt die Wandelbarkeit der Stadt. Mit Anfang 20 hierher zu kommen war sein großes Los. Aus dem ehemaligen Bassisten einer Indie-Band ist mittlerweile ein erfolgreicher Unternehmensgründer geworden. Auch er zahlt mittlerweile deutlich mehr Miete, kann es sich aber gut leisten. Für ihn ist Berlin so lange gut, wie es sich verändert. Die gebürtige Berlinerin Hülya Kiliç kämpft engagiert und unermüdlich gegen die Gentrifizierung in ihrem Heimatbezirk Kreuzberg.
Eine Mammutaufgabe, angesichts der um sich greifenden Verdrängung, die die zweifache Mutter und Gewerbetreibende viel Kraft kostet. Die Reportage gibt den Menschen hinter der allgegenwärtigen Schlagzeile „Gentrifizierung in Großstädten“ ein Gesicht. Vor dem Hintergrund einer politisch aufgeladenen und gesellschaftlich aufgeheizten Debatte, die in allen Städten europaweit relevant ist, zeigt „Re:“ unterschiedliche Perspektiven. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 05.09.2019 arte Straßenhändler in Barcelona: Geduldet und gejagt
Folge 418 (33 Min.)Assane ist vor viereinhalb Jahren aus dem Senegal nach Spanien gekommen. In Barcelona lebt er ohne Papiere und stellt sich jeden Tag auf die Straße um illegal T-Shirts zu verkaufen. Assane ist ständig auf der Hut, dass ihn die Polizei beim Verkauf nicht erwischt, denn dann droht ihm der Verlust seiner Ware, eine Geld- oder sogar mehrjährige Haftstrafe. „Als ich nach Europa kam, dachte ich, hier würde für mich alles besser werden. Aber es ist viel härter. Die Spanier regen sich ständig über uns auf, dabei versuchen wir doch nur zu überleben.“Daouda hat es geschafft, er lebt inzwischen legal in Spanien.
2015 gründete der Senegalese mit einigen Mitstreitern „Top Manta“, die Gewerkschaft der fliegenden Händler, eine Art Verein, mit eigener Modemarke und einer Boutique. Mitten in der Altstadt verkauft der 34-jährige nun T-Shirts und Pullover mit politischen Statements wie: „legale Kleidung, gemacht von Illegalen“. Daouda ist nicht nur auf die neu geschaffenen Arbeitsplätze stolz, sondern vor allem darauf, Sprachrohr der Verkäufer zu sein: „Wir brauchen eine Lobby.
Man jagt uns, man behandelt uns schlecht. Aber wir gehen nicht mehr weg. Europa hat uns in Afrika alles genommen, da können wir nicht mehr bleiben, jetzt sind wir hier.“Seit einiger Zeit entstehen immer mehr Interessensgemeinschaften gegen den illegalen Handel. So wie die Nachbarschaftsgemeinschaft von Barceloneta, die dafür kämpft, dass die Stadt den Verkauf eindämmt. Gastronomen machten weniger Umsatz und selbst Straßenkünstler fühlen sich benachteiligt. Die Stimmung in Barcelona ist explosiv. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 06.09.2019 arte Rap in Russland: Der Kampf um die Meinungsfreiheit
Folge 419 (33 Min.)Rap – im Reich von Präsident Putin gibt es für die Jugend kein wichtigeres Musik-Genre. YouTube-Videos von Rappern wie Husky, Face, Oxxximiron, Timati und Ic3peak werden zig Millionen Mal geklickt, sofort, wenn sie auf dem Markt sind. Die Clubs sind voll, die Radiosender stellen ihr Programm auf Hip-Hop um, jeder Jugendliche hat seinen persönlichen Star. Doch die erfolgreiche Underground-Kultur ist der Machtelite mittlerweile ein Dorn im Auge, zu offen wurden Putin und Polizeikräfte kritisiert. Als es zu viel wurde, schlug der Staat zurück: Rapper wurden Ende 2018 verhaftet, ihre Konzerte verboten.
Seitdem ist alles anders in der Szene: Singende Kritiker sind selten geworden, die Rapper schwenken massenweise um auf unpolitische Inhalte. Kein Sprechgesangskünstler will seine Konzerte verlieren – und damit seine wichtigste Einnahmequelle. Die Repressalien Putins haben gewirkt. Und trotzdem gibt es Superstars wie Ivan Timofeevich Dryomin – bekannt als „Face“ – die sich von ihrer kritischen Position nicht völlig verabschiedet haben. Rap in Russland – ein Kampf um die Meinungsfreiheit. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 10.09.2019 arte Jagd auf Tabak-Schmuggler: Zigaretten-Schwarzmarkt in Rumänien
Folge 420 (33 Min.)Dilowe liegt in der Karpaten-Ukraine – eine arme Region mit über 50 Prozent Arbeitslosigkeit. Viele Einwohner leben vom Schmuggel. „So lange diese verrückte Nachfrage an Schmuggelzigaretten besteht“, erklärt Roman, „hängen die Menschen hier an diesem Geschäft wie Fliegen am Klebeband“. Alle paar Tage schiebt der Ukrainer Zigaretten über die EU-Außengrenze – entweder als Schlepper oder als Scout der Schlepper. Hinter der Grenze übernehmen dann Rumänen die Ware, um einen Großteil weiter nach Westeuropa zu transportieren – für die EU ein Schaden von über zehn Milliarden Euro pro Jahr.“Hier geht es um organisierte Netzwerke, in denen jede Person eine bestimmte Rolle hat“ so Radu Lungu, Unterkommissar der rumänischen Grenzpolizei in Sighetu Marmatiei, nur wenige Kilometer von Dilowe entfernt.
Gemeinsam mit der ukrainischen Grenzpolizei versuchen die Beamten, den Schmuggel einzudämmen. Zwar nimmt die Erfolgsquote auf beiden Seiten mit jedem Jahr zu, aber der Tabak-Schwarzmarkt blüht nach wie vor in der EU. Im Zentrum von Sighetu Marmatiei tummeln sich täglich Verkäufer, die Schmuggelzigaretten anbieten, die nur halb so viel wie legale Zigaretten in Rumänien kosten.
„Hier wird ein Riesengewinn in sehr kurzer Zeit erzielt“, so Grenzpolizist Lungu.Ende 2018 haben die ukrainischen Behörden in Dilowe einen Grenzzaun gegen den Schmuggel errichtet – zum Ärger vieler Dorfbewohner und des Bürgermeisters Andrej Panusjuk, der schon wegen Bestechung der Grenzpolizei vor Gericht stand: „Ich sehe nichts Schlechtes am Zigarettenschmuggel“, sagt er, „es ist ja kein Menschen- oder Drogenhandel“. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 11.09.2019 arte Laufen und hoffen: Flüchtlinge nehmen am Maxi Race teil
Folge 421 (33 Min.)Als freiwilliger Helfer in einem Heim für Asylbewerber erlebt Cyrille Jeancler, wie das Warten auf Anerkennung oder Ablehnung des Asylantrags die jungen Migranten zermürben kann. Sie dürfen in dieser Zeit weder arbeiten noch studieren. Vor drei Jahren begann Cyrille Jeancler deshalb, eine kleine Gruppe für eines der härtesten Bergrennen Frankreichs zu trainieren, das Maxi-Race in Annecy: 85 Kilometer in den französischen Alpen, von ganz unten bis auf 5.200 Metern Höhe. Amir, einer der Teilnehmer vom letzten Jahr, ist wieder mit dabei. Er ist inzwischen anerkannt als Asylbewerber, hat einen Job und ist fest überzeugt davon, dass der Sport ihm geholfen hat, im Exil Fuß zu fassen. Idriss ist ein junger Mann aus dem Tschad, erst seit ein paar Wochen im Heim. In seiner Heimat wäre er niemals auf die Idee gekommen, zum Vergnügen zu rennen. Aber zum Erstaunen aller ist er ein großes Lauftalent. ARTE-Reporter waren dabei, vom ersten Trainingslauf bis zum Finale des Maxi Race. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 12.09.2019 arte Sicher ankommen: Wie Verkehrsunfälle verhindern?
Folge 422 (33 Min.)Auf Deutschlands Straßen verlieren jedes Jahr mehr als 3.000 Menschen ihr Leben, Hunderttausende werden verletzt. Viele Unfälle könnten aber mit einfachen Maßnahmen verhindert werden. In der Schweiz ist zum Beispiel das „Rasen“ kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat. Bei Tempoverstößen drohen hohe Bußgelder, Führerscheinentzug in manchen Fällen sogar eine Gefängnisstrafe. Außerdem müssen alle Autofahrer ab 75 eine verkehrsmedizinische Fahrtauglichkeitsuntersuchung machen. Daneben sind der Ausbau sicherer Verkehrswege und die Entschärfung von Unfallschwerpunktstellen fester Bestandteil der schweizer Verkehrspolitik. Auch in Deutschland gibt es Programme, die abschrecken und aufklären sollen. Die 26-jährige Sandra Kocer wurde unverschuldet Opfer eines Frontalunfalls mit einem Auto, dessen Fahrer unter Einfluss von Drogen und Alkohol stand.
Damit andere dieses Schicksal nicht erleiden, engagiert sich Sandra in einem Präventionsprogramm für Jugendliche. Auch Kommunen können etwas für die Verkehrssicherheit tun: In Neumünster fährt die Müllabfuhr nur noch mit Abbiege-Assistent in die Kurven. Technische Assistenzsysteme sollen helfen, die Gefahr des toten Winkels zu bannen. Weil es in Paris zunehmend Probleme mit einer neuen Art von Verkehrsteilnehmern gibt – den Fahrern der sogenannten „Trottinettes“, den E-Rollern – bieten einige der Verleiher regelmäßig Fahrsicherheitstrainings an, die ihre Kunden für die speziellen Gefahren der Roller sensibilisieren sollen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 13.09.2019 arte Au-pair mit 60: Als Leih-Oma ins Ausland
Folge 423 (33 Min.)Was macht man als Best Ager, wenn die Kinder groß sind und noch viel Lebenszeit übrig? Für Frauen jenseits der fünfzig gibt es seit einigen Jahren ein Angebot, das vielen jungen Leuten bekannt ist: als Au-pair für einige Zeit in ein fremdes Land gehen, um dort eine Familie bei der Kinderbetreuung zu unterstützen. Im Gegenzug haben die Leih-Omas die Chance, die Kultur ihres Gastlandes kennenzulernen und dort ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Und auch immer mehr Gastfamilien finden Gefallen an den Oma-Au-pairs, wissen deren Erfahrung im Umgang mit Kindern zu schätzen.Die Grafikdesignerin Elke Schultheiss ist selbst Mutter von drei erwachsenen Kindern.
Jetzt nimmt sie sich eine berufliche Auszeit, um einer siebenköpfigen Familie in Spanien unter die Arme zu greifen. Eine große Herausforderung, aber auch eine Chance. Denn Elke träumt schon lange davon, wieder einmal im Süden zu leben. Wie damals, als sie als junge Frau in Italien lebte. Und Spanisch will sie lernen. Wie werden sich ihre Ziele mit dem vollen Terminkalender ihrer Gastfamilie vereinbaren lassen?Auch Maria Riedl erfüllt sich mit ihrer Au-pair-Zeit einen großen Traum.
Die Heilpraktikerin hat ihre drei Kinder allein groß gezogen. Zeit und Geld zum Reisen gab es kaum. Jetzt verlässt sie ihr kleines Dorf in Bayern, um in Brighton ihr Englisch zu verbessern. Dafür soll sie als Leih-Oma dem temperamentvollen vierjährigen Relja Deutsch beibringen. Auch für seine alleinerziehende Mutter ist es die erste Erfahrung mit einem Au-pair. Wird Maria in ihrer Familie auf Zeit den neuen Herausforderungen gerecht werden können? (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 16.09.2019 arte Wassermangel auf Zypern: Trinkwasser im Ausverkauf
Folge 424 (33 Min.)Weltweit werden immer mehr Trinkwasserquellen von Großkonzernen aufgekauft. Auch Konzerne aus anderen Bereichen mischen mit und versuchen, was vom Kuchen abzubekommen. Der Verkauf von abgefülltem Quellwasser ist eines der profitabelsten Geschäfte auf dem Getränkemarkt.Zypern lebt vom Tourismus – die Besucherzahlen steigen von Jahr zu Jahr. Immer mehr Pools, Hotels und Golfplätze verbrauchen Unmengen Wasser. Doch Zyperns Wasservorräte gehen zur Neige. Die Insel besitzt keine Süßwasserseen und ist auf den immer seltener fallenden Regen angewiesen.
Da der Tourismus zu den wichtigsten Einnahmequellen der Insel gehört, will die Regierung hier allerdings keinen Wasserverbrauch regulieren.Nirgendwo in Europa ist das Trinkwasser ein so ein kostbares Gut wie auf Zypern – und 90 Prozent des Markts sind im Besitz internationaler Konzerne. Makarios Perikleous gehört zu denen, die über die restlichen 10 Prozent verfügen. Seine Familie besitzt eine Wasserquelle in den Bergen. Dort hat Makarios hat seine eigene kleine Wasserfabrik gebaut: „Stagona Agrou“.
Ein Familienbetrieb.Schon oft haben die großen Konzerne bei ihm vor der Tür gestanden, ihm viel Geld geboten. Doch er will auf keinen Fall verkaufen.Um gegen die Großkonzerne zu bestehen, muss er sich etwas einfallen lassen: Er beliefert mit seinem Wasser auch kleinste Cafés, Privatpersonen und hat eigene Wassertankstellen errichtet, an denen sich die Einwohner sauberes Wasser zapfen können. Er ist täglich unterwegs, um neue Kunden zu gewinnen, die in Zukunft bei ihm statt bei den Großkonzernen kaufen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 18.09.2019 arte Theater im Knast: Wie die Römer mit Häftlingen umgehen
Folge 425 (33 Min.)Laura Salerno ist die Regisseurin des Theaters im Hochsicherheitsgefängnis Rebibbia in Rom. Von 1500 Häftlingen verbringen 150 ihre Tage allein in ihrer Zelle. Sie sind Mafiosi, Diebe, Vergewaltiger. Zweimal in der Woche gehen 20 von ihnen zur Theaterprobe. Manche haben hier mit Shakespeare lesen gelernt und wohl auch durch ihn begriffen, wie sie ihre Gewaltausbrüche besser im Zaum halten könnten. Fabio und Nazario gehören zu den vielversprechendsten Talenten in der Truppe.Roberto hingegen ist schon lange raus aus dem Gefängnis: Dort entdeckte er seine Liebe zum Theater. Draußen ließ er sich dann zum Beleuchter umschulen.Theater im Knast, noch dazu im Hochsicherheitstrakt: Zuerst war es nur eine vage Idee – doch die Zahlen überzeugen. In Italien werden 70 % der Häftlinge, die nicht arbeiten dürfen, rückfällig, und 19 Prozent der Häftlinge, die in der Haft beschäftigt wurden. Bei den Theater-Häftlingen sind es nur 3 Prozent. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 19.09.2019 arte Abenteuer Interrail: Gratis durch Europa
Folge 426 (33 Min.)Wie lassen sich junge Menschen für Europa begeistern? Am besten mit einem kostenlosen Interrail Bahnticket. Die ideale Möglichkeit, den europäischen Kontinent zu bereisen, die hippsten Städte, die coolsten Strände, Geheimtipps, also die Vielfalt Europas zu entdecken.“Discover EU“ heißt die Initiative der Europäischen Kommission, die jährlich rund 12.000 jungen EU-Bürgern eine kostenlose Reiseerfahrung in Europa per Interrail Bahnticket bietet. Teilnahmeberechtigt sind alle 18-jährigen EU-Bürger. Sie müssen lediglich ihre Reisepläne offenlegen sowie fünf Fragen zur Europäischen Union beantworten.Die Aktion ist ein Plädoyer für mehr Offenheit und Toleranz.
Gegen Abschottung, gegen Nationalkonservativismus, gegen Fremdenhass. Die jungen Leute lernen die Vorteile eines vereinten Europas konkret kennen: freies Reisen ohne Passkontrollen, oft der Euro als einheitliches Zahlungsmittel und meist gute Verbindungen im Schienennetz.Max aus Frankfurt bricht direkt nach der Abiturprüfung auf zu seiner 14-tägigen Fahrt: Brüssel – London – Amsterdam – Paris – Barcelona – Madrid – Marseille – Nizza – Monaco – Neapel – Mailand – Budapest – Wien – München – Leipzig – Dresden – Frankfurt.
Er will so viel wie möglich aus seinem Interrail Ticket herausholen, die Reise ist das Ziel. Gefällt ihm ein Ort besonders gut, will er später wiederkommen.Die drei Französinnen Iuna, Claire und Myriam lassen es ruhiger angehen. Ihre Bahnreise geht nach Prag und Wien, wo sie per Malstift und Zeichenblock die kulturellen Schätze der beiden Metropolen für sich entdecken.Hannah aus Nantes reist das erste Mal allein und ohne Eltern durch Europa. Schon nach den ersten Stopps in Berlin, Budapest und Prag hat sie Sehnsucht nach zuhause. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 20.09.2019 arte Segel setzen gegen Krebs: Junge Patienten auf hoher See
Folge 427 (33 Min.)Im Sommer 2014 gründete Marc Naumann die gemeinnützige Organisation „Segelrebellen“. Er selbst war 2010 und 2012 an einem Hirntumor erkrankt und musste sich einer anstrengenden Chemotherapie unterziehen. Entgegen des dringenden Rates seiner Ärzte ging er auf eine Segelreise – und kehrte mental wie körperlich gestärkt wieder zurück. Das Segeln wurde zu seiner Zukunftshoffnung. Das nötige Wissen brachte er mit – Naumann arbeitet schon seit etlichen Jahren als Profiskipper für Segelreisen. Heute bestehen seine Crews aus bis zu acht an Krebs erkrankten Menschen und aus ehemaligen Patienten, die womöglich dauerhaft geheilt sind, bei denen die Krankheit aber vielleicht auch nur ruht. Mitsegeln kann jeder, der kräftig genug dafür ist. Ob das der Fall ist, darüber sind sich die Teilnehmer und deren behandelnde Ärzte nicht immer einig. Doch im Zweifelsfall hilft das offizielle Motto der Segelrebellen bei der Entscheidung: Fuck cancer, go sailing! (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 23.09.2019 arte Pipeline contra Rentiere: Nord Stream 2 und die Folgen
Folge 428 (33 Min.)Die Gaspipeline „Nord Stream 2“ von Russland nach Europa erhitzt die Gemüter: Totale Abhängigkeit von Russland – oder künftig einfach mehr Zuverlässigkeit für Gaskunden in Deutschland und Frankreich? Auch in Russland ist das Projekt vor allem aus Umweltschutzgründen umstritten. Am Polarkreis liegt das Gasfeld „Bovanenko“, das der russische Energiekonzern Gazprom betreibt. Von hier aus wird ab November 2019 ein großer Teil der Liefermenge in die Rohrleitung eingespeist. Die Trasse verläuft zunächst oberirdisch und dann ab Wyborg in Russland bis nach Lubmin im Nordosten Deutschlands auf dem Grund der Ostsee, insgesamt ist sie mehr als 1.200 Kilometer lang.Sergej Povetkin arbeitet seit zehn Jahren auf dem „Bovanenkovo“-Vorkommen – das bringt ihm und seiner Familie gutes Geld.
Für „ARTE Re:“ durfte erstmals ein Kamerateam den Alltag der Gazprom-Mitarbeiter auf dem Gasfeld detailliert dokumentieren. Der 50-Jährige arbeitet 30 Tage am Stück, jeden Tag bis zu zwölf Stunden und sorgt dafür, Lecks zu schließen oder gefährliche Situationen zu meistern. Seine Arbeit ist riskant. Dann darf er sich einen Monat lang zu Hause bei seiner Familie in Ufa westlich des Urals ausruhen, bis alles wieder von vorne beginnt – mehrere Flugstunden von seiner Heimat entfernt.
Majko Seroettos Arbeitstag sieht hingegen ganz anders aus: Der 46-jährige ist seit 25 Jahren Hirte in der sibirischen Tundra. Den Bau der Gaspipeline empfinden er und seine Familie als Bedrohung. Die Zerstörung ihres Lebensraumes aufgrund der exzessiven Erschließung durch Gazprom erschwert ihnen ihre Arbeit und den Erhalt ihrer Tradition immens. Wenn sie mit ihren Rentieren im Sommer gen Kara-See wandern, müssen sie Eisenbahngleise oder Pipelines überqueren. Die Ausbeutung der Gasquellen raubt den Rentieren ihren Lebensraum, beklagen Majko und seine Familie. Sie verlieren immer häufiger Tiere, da es ihnen an Nahrung mangelt. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 25.09.2019 arte Nachhaltig bauen: Wie man Schutt in Rohstoffe verwandelt
Folge 429 (33 Min.)In Hannover plant der Architekt Nils Nolting ein Einfamilienhaus, für das so viel Material wie möglich wiederverwendet werden soll. Ein neuer Kreislauf für Metalle, Glas, Steine, Fliesen, Ziegel und Keramik. „Es war ein Abenteuer. Wir haben am Anfang nicht gewusst, wie viel wir tatsächlich aus alten Gebäuden nehmen können.“, erzählt Nolting. Nun gießt das Team Böden aus zerriebenen Ziegeln und setzt Fensterrahmen aus einem ehemaligen Jugendzentrum ein. Die neuen Mieter sind begeistert: „Es ist so modern und hell geworden.“.
Auch Tom van Soest in den Niederlanden verhilft alten Baustoffen zu neuem Leben. Aus Abbruchhäusern holt er Betonreste, Ziegelbrüche, Dachpfannen, Mörtelreste, Bodenplatten und Fliesen und verarbeitet sie zu stabilem, „neuem“ Stein. Er probiert, zerkleinert, mischt und mixt. Inzwischen verarbeitet die Amsterdamer Firma tausend Tonnen Abfall pro Jahr zu neuen, bunten Klinker-, Fassaden- und Bausteinen. Auf der Jagd nach wertvollen Materialien ist auch Brigitte Kranner. Auf den großen Wertstoffhöfen in der Nähe von Wien inspiziert sie alte Kabel, aussortierte Heizungen oder Aluminiumfenster und kann in wenigen Sekunden abschätzen, welchen Wert sie haben.
„Das ist reines Kupfer“, erklärt sie, während sie das hellrosa leuchtende Metall aus einem dunklen Kunststoffkabel schält: „Das wird zu hundert Prozent recycelt, einfach eingeschmolzen und wieder zu perfektem Kupferdraht mit exakt der gleichen Qualität wie Kupfer, das aus Erz gewonnen wird. So schonen wir das Klima, wenn wir nicht in den Ländern des Südens abbauen müssen.“. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 26.09.2019 arte Streiken fürs Klima: Europas Schülerbewegung wächst
Folge 430 (33 Min.)Famke aus Berlin, die Schweizerin Lena und Antoni aus Polen demonstrierten im vergangenen halben Jahr jeden Freitag für das Klima, anstatt in die Schule zu gehen. Aber auch ihre Sommerferien widmen sie voll und ganz dem Umweltschutz. Famke reist zu einem Kongress von „Fridays for Future“ in Dortmund, bei dem sich Schüler aus ganz Deutschland austauschen – und lernen. Wie lassen sich ihre Forderungen mit Politik und Wirtschaft vereinbaren? Die Schüler haben Wissenschaftler und Volkswirte, wie Prof. Dr. Christoph Schmidt, der die Bundesregierung zur CO2-Steuer berät, eingeladen, um diese Frage mit ihnen zu diskutieren.
Der 17-jährige Schüler Antoni aus Warschau reist zum polnischen „Climate Camp“, in dem sich verschiedene Umweltschutzgruppen und -aktivisten vernetzen. Welche gemeinsamen Ziele und Forderungen gibt es? Erstes Ziel der „Fridays-for-Future-Bewegung“ ist, die Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens durchzusetzen. Ansonsten unterscheidet sich die Agenda noch von Land zu Land. Die deutschen Aktivisten setzen sich beispielsweise für die Einführung einer CO2-Steuer ein, die polnischen möchten erreichen, dass der Klimawandel im Schulunterricht thematisiert wird.
Um endlich gemeinsame Ziele formulieren und somit mehr Druck auf die europäische Politik ausüben zu können, vernetzen sich nun die bisher eher lose verbündeten Schülergruppen auf internationaler Ebene. Die 16-jährige Lena aus Basel ist Mitorganisatorin des ersten europaweiten Kongresses der Bewegung im schweizerischen Lausanne. Die drei jungen Klimakämpfer haben kein geringeres Ziel, als die Erde und damit ihre eigene Zukunft vor der Klimakatastrophe zu retten. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 27.09.2019 arte Bukarest bröckelt: Kulturerbe vor dem Zerfall
Folge 431 (33 Min.)Wenn Edmond Niculusca, 26 seine Lesung auf dem Dach eines Altbaus hält, geht es um weit mehr als Worte. Die Altstadt von Bukarest verfällt – in dem ohnehin erdbebengefährdeten Gebiet bröckeln denkmalgeschützte Altbauten, unsanierte Wohnhäuser drohen einzustürzen. Die korrupten Behörden sehen tatenlos zu – mehr noch: Sie stellen vielfach illegale Genehmigungen für den Abriss aus und spielen damit Spekulanten in die Hände. Edmond macht, so spektakulär wie poetisch, auf die Situation aufmerksam. Und immer mehr Bukarester wehren sich gegen die Behördenwillkür, den Ausverkauf und Verfall ihrer Stadt. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 30.09.2019 arte Rückkehr nach Masuren: 74 Jahre nach der Flucht
Folge 432 (33 Min.)Rita Stormer (83) hat kaum jemals über ihre eigene Kindheit gesprochen. Erst spät erfahren ihre eigenen Kinder, dass sie als Achtjährige am Ende des Zweiten Weltkrieges eine traumatische Flucht aus Ostpreußen durchlebt hat. Jetzt im hohen Alter beginnt sie, zögerlich davon zu erzählen. Sie würde in ihrem Leben doch noch einmal gerne an die Orte ihrer Kindheit zurückkehren, sagte sie dem Sohn. Der ist TV-Journalist und schlägt seiner Mutter vor, sie mit der Kamera zu begleiten. Und sie willigte ein. Weil Carsten ihr Sohn ist, weil sie ihm vertraut, und weil ihr bewusst ist, dass es viele Deutsche ihrer Generation gibt, die eine ähnliche Kindheit hatten und sich daher für ihre Reise interessieren dürften. Die Stormers machen sich also auf die Reise.
Von Vaterstetten bei München, wo Rita Stormer heute lebt, nach Kętrzyn in Polen, das damals Rastenburg hieß und in Ostpreußen lag. Mit schönen und traumatischen Erinnerungen, vielen bangen Fragen sowie großer Vorfreude im Gepäck kommt Rita Stormer in Polen an. Wird sie ihr Geburtshaus noch finden, und wenn ja, wer lebt wohl jetzt in ihrer ehemaligen Wohnung? Steht der Gutshof der Großeltern noch? Wie werden die Polen auf sie als Deutsche reagieren? Wird sie vielleicht jemanden treffen, der sich noch an ihre Familie erinnert? Und werden vor Ort vielleicht alte Erinnerungen lebendig, die sie Jahrzehnte lang verdrängt hat? „Re:“ über eine emotionale Familien-Reise in die Vergangenheit, die auch ein Stück deutsche Geschichte ist. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 02.10.2019 arte Einsam auf den Färöern: Neue Frauen braucht das Land!
Folge 433 (33 Min.)Antonette holt ihre Tracht aus dem Schrank. Sie muss noch die Silberknöpfe polieren, so wie eine echte Färöerin. Denn in wenigen Tagen ist Ólavsøka, der Nationalfeiertag der Färöer. Die 36-Jährige kommt eigentlich aus der Millionenmetropole Manila. Doch das Leben auf den Philippinen war für sie zu laut, zu anstrengend und zu unsicher. Auf der Suche nach Geborgenheit und Sicherheit hat Antonette vor einem Jahr Regin Egholm geheiratet. Vor drei Monaten kam ihre erste Tochter auf die Welt. Antonette ist eine von rund 200 philippinischen Frauen, die heute auf der dänischen Inselgruppe im Nordatlantik leben.
Regen statt Sonne, Trockenfisch statt Südfrüchte: Das neue Leben am Rande Europas ist für viele zunächst ein Kulturschock. Und doch teilen Filipinas und Färöer oft auch gleiche Werte: Familie, Glaube und Traditionen sind in beiden Kulturen wichtig. Diese Werte sind für junge emanzipierte Färöerinnen oft Grund genug, die Inseln zu verlassen. Die einzige Universität ist ihnen zu klein, die meisten Männer zu altmodisch. Die Folge: Auf den Inseln leben heute rund 15 Prozent mehr Männer als Frauen.
Die Landesregierung versucht, die Färöer attraktiver zu machen: Neue Studiengänge und mehr Jobs sollen die Frauen zurück auf die Inseln locken. Ingilín Didriksen ist eine Rückkehrerin. Wie viele Frauen hat die 27-Jährige direkt nach der Schule die Inseln verlassen. Nach dem Studium und ersten Jobs in Dänemark wagt sie nun den Schritt zurück. Diesen Sommer kandidiert sie für das färöische Parlament. Sie möchte die Färöer zu einem Ort machen, von dem junge Frauen nicht mehr weglaufen wollen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 03.10.2019 arte Sanfter Alpentourismus: Wie Urlauber helfen, die Alpen zu schützen
Folge 434 (33 Min.)Es sind längst nicht mehr nur Naturschützer, die ein Umdenken fordern. Immer mehr Urlauber werden selbst aktiv und helfen, die Alpen zu schützen. Abseits des Mainstream-Tourismus suchen sie das Ursprüngliche der Bergwelt. Einer, der diesem Wunsch nachkommt, ist der Pferdehofbesitzer und Touren-Guide Erich Küffner aus dem Allgäu. Er entschleunigt seine Gäste mit einer „1-PS-Tour“. Statt mit dem Auto geht es per Pferd durch die Berge. Die Touristen sind nicht nur Pferdenarren, sie sind auf der Suche nach Natur pur und einem Urlaub im Einklang mit den Bergen.
Mehrere Tage geht es durch die Alpen, auf Wegen und Pfaden, die ein normaler Tourist oft gar nicht zu Gesicht bekommt. CO2-neutral und absolut umweltverträglich. Eine Tour, die begeistert und bei nicht wenigen ein neues Naturverständnis auslöst. Ludwig Weiss ist so etwas wie der Beschützer des Bergwalds. Denn ohne den Wald sind viele Bergdörfer von Lawinen und Erdrutschen bedroht. Mehrmals im Jahr pflegt er zusammen mit freiwilligen Helfern ein Waldstück im Allgäu.
Es wird geschwitzt anstatt relaxt. Die „Aktion Schutzwald“ hat der Deutsche Alpenverein organisiert. Wie dringend notwendig dieser Arbeitsurlaub für die Berge, aber auch für den Tourismus ist, zeigt sich im Tal von Balderschwang. Das Berghotel von Karl Traubel wurde Anfang Januar 2019 von einer Lawine fast völlig zerstört. Am Hang fehlte der Schutzwald. Im Bergdorf Cadrg in den Julischen Alpen in Slowenien entschieden sich die Einwohner für einen ganz traditionellen Tourismus.
Das ausgezeichnete „Öko-Dorf“ setzt auf ursprüngliche Landwirtschaft und Selbstvermarktung. Viele der Familien bieten Fremdenzimmer an und garantieren den Gästen ein einfaches und absolut ruhiges Leben im Ort. Im nahe gelegenen Soca-Tal sucht der aus Deutschland angereiste Fliegenfischer Basti Gries die ungestörte Ruhe und Schönheit der Natur. Sein Hobby hilft hier außerdem noch der Arterhaltung. Mit dem Geld aus den teuren Angel-Lizenzen kann der Fischereiverein fast ausgestorbene Fische, wie die Marmorataforelle, wieder ansiedeln. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 04.10.2019 arte Abnehmen um zu Überleben – Der Kampf gegen Adipositas
Folge 435 (33 Min.)Die Lebenserwartung der Menschen in Europa steigt, der Trend zu Übergewicht könnte die Entwicklung jedoch umkehren. Das ist das Ergebnis einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Gesundheit in Europa vom September 2018. Adipositas hat sich in den vergangenen Jahren weltweit zu einer regelrechten Epidemie entwickelt. In Deutschland ist jeder Zweite übergewichtig, mehr als jeder Fünfte adipös. Die WHO stuft Adipositas als Krankheit ein, dabei ist das Körperfett über das Normalmaß hinaus vermehrt. Berechnungsgrundlage ist dabei der sogenannte Body Mass Index, kurz BMI. Laut WHO sind Menschen mit einem BMI ab 30 adipös. Die 47 jährige Sonja Bauer aus Deutschland wiegt 220 Kilo, ein lebensbedrohliches Gewicht, das sie ans Bett fesselt.
Hilflos lebt sie in ihrer Wohnung in Süddeutschland, kann sich selbst nicht mehr versorgen. Sie weiß, dass die Krankheit Adipositas über kurz oder lang ihren sicheren Tod bedeutet. Die ehemalige Altenpflegerin träumt von einem normalen Leben. Seit Jahren ist daran aber nicht zu denken. In der Vergangenheit hat sie immer wieder versucht abzunehmen, Diäten und Kuren haben nicht geholfen. Sonja Bauer hat immer weiter zugenommen. Sie nimmt den Kampf mit dem krankhaften Übergewicht auf. Sie will abnehmen um zu überleben. Ein interdisziplinäres Ärzteteam der Universitätsklinik Erlangen wird ihr dabei helfen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 08.10.2019 arte Streit um wilde Wisente – Zerstören Ur-Rinder den Wald?
Folge 436 (33 Min.)Deutsche TV-Premiere Mi. 09.10.2019 arte
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