Folge 50

  • Der Kampf um Köche und Kellner – Wie Wirte an Behörden scheitern

    Folge 50 (45 Min.)
    Per videocall informiert Wirt Mikko Bayer seine indonesischen Köche über den Stand des „Beschleunigten Fachkräfteverfahrens“ – nach acht Monaten Wartezeit. – Bild: WDR/​Johannes Kaltenhauser
    Per videocall informiert Wirt Mikko Bayer seine indonesischen Köche über den Stand des „Beschleunigten Fachkräfteverfahrens“ – nach acht Monaten Wartezeit.
    Gregor Lemke und Oliver Wendel sind Wirte in der Münchner Innenstadt, Mikko und Sascha Bayer in einem Szeneviertel Kölns. Wie alle in der Branche suchen sie händeringend Köche und Service-Kräfte, längst auch in Ländern außerhalb der EU. Jetzt haben sie gute gefunden. Aber im Ringen um ihr Personal bleiben alle tief im Sumpf des „Beschleunigten Fachkräfteverfahrens“ stecken. In Köln wollen Mikko und Sascha Bayer pünktlich zur Europameisterschaft ein neues Restaurant aufmachen. Weil sie, wie viele andere Gastronomen auch, auf dem deutschen Arbeitsmarkt keine Köche finden, haben sie schon vor Monaten vier indonesische Köchinnen und Köche angeheuert.
    Aber die können nicht einfach zum Arbeiten einreisen, sondern müssen ein Einwanderungsverfahren durchlaufen, bei dem ihre berufliche Qualifikation kleinteilig geprüft wird. Und das durchkreuzt alle Pläne. Die Eröffnung steht auf der Kippe. Dabei sollte das „Beschleunigte Fachkräfteverfahren“ eigentlich alles einfacher machen. In München bewirbt sich der russische Koch und Kriegsflüchtling Denis Shershnev beim Klosterwirt in der Münchner Innenstadt.
    Wirt Gregor Lemke ist begeistert und sagt Shershnev sofort zu. Aber der muss erstmal nach Armenien ausreisen, weil er das vorgeschriebene Arbeits-Visum für Fachkräfte nur aus dem Ausland beantragen
    darf. Auch hier beginnt ein zähes Ringen mit den deutschen Behörden. Genügen Denis Ausbildung und seine 15-jährige Berufserfahrung in Moskauer Toprestaurants, um in Deutschland als Koch anerkannt zu werden? Auch der 20-jährige Kellner Ashti Abdi muss Deutschland verlassen.
    Sein Asylantrag wurde abgelehnt. Ashti ist mit 13 Jahren hierhergekommen, spricht gut Deutsch, arbeitet seit drei Jahren als Kellner und ist im „Augustiner am Platzl“ im Herzen Münchens eine der besten Servicekräfte. Gerade war er dabei, dort auch eine Ausbildung anzufangen. Jetzt wartet der jesidische Christ im Irak auf sein Ausbildungsvisum, um zum Arbeiten zurückkehren zu können. Sein Chef, der Wirt Oliver Wendel, opfert viel Zeit und Geld, um Ashti den Weg durch die Anträge und Behörden zu ebnen und ihn wieder zurückzuholen.
    Der Film erzählt anhand dreier Geschichten aus Hochburgen der Gemütlichkeit – Köln und München – von den enormen Hürden, Köche und Bedienungspersonal von außerhalb Europas nach Deutschland zu holen. Dabei sind in Deutschland schon heute etwa ein Viertel aller Arbeitskräfte im Ausland ausgebildet. Forschende schätzen, dass diese Zahl bis 2060 auf 40 bis 55 Prozent steigen wird. Können wir es uns leisten, weiterhin alles nach deutschen Normen zu bewerten? Steuern wir mit deutscher Gründlichkeit ins Wirtshaussterben? (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 22.10.2024 Das Erste

Cast & Crew

Sendetermine

So. 24.11.2024
06:02–06:47
06:02–
So. 03.11.2024
13:15–14:00
13:15–
Mi. 23.10.2024
01:50–02:35
01:50–
Di. 22.10.2024
22:50–23:35
22:50–
NEU
Füge ARD Story kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu ARD Story und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Reviews & Kommentare

    Erinnerungs-Service per E-Mail

    TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn ARD Story online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

    Folge zurückFolge weiter

    Auch interessant…

    Hol dir jetzt die fernsehserien.de App