Kommt ein Kind auf die Welt wird meist als erstes die Frage gestellt: ist es ein Mädchen oder ein Bub?Was ist aber wenn keines davon zutrifft, wenn das Baby mit nicht eindeutigen Geschlechtsmerkmalen auf die Welt kommt? Jedes Jahr werden in Österreich ca. 25 Kinder geboren die weder eindeutig als Buben noch als Mädchen eingeordnet werden können. Von Intersexualität oder Zwischengeschlechtlichkeit ist dann die Rede. Und weil es in unserer Gesellschaft nur männlich oder weiblich gibt, werden nach wie vor aus vielen intersexuellen Kindern mittels geschlechtsangleichender Operationen echte Buben oder Mädchen gemacht. Diese Eingriffe haben oft traumatische Folgen für die Betroffenen. Am Schauplatz Reporterin Nora Zoglauer hat ein Jahr lang zwei intersexuelle Menschen mit der Kamera
begleitet. Der 28 jährige Tobias Humer wurde von seinen Eltern als Mädchen aufgezogen und hat erst mit 14 erfahren, dass er intersexuell ist. Kurz darauf wurde er zur Frau operiert. Eine irreversible Entscheidung die sich als falsch herausstellte. „Die Option, dass sich so bleibe wie ich bin, hat es nicht gegeben“ sagt Tobias. Alex Jürgen kam als Bub, mit einem viel zu kleinen Penis auf die Welt. Man entschied ihn als Alexandra aufzuziehen. Mit 16 Jahren folgten Penis -und Hodenamputation und Alexandra bekam eine künstliche Vagina. Alex Jürgen der heute offen als intergeschlechtlicher Mensch lebt, hat jetzt eine Klage eingebracht. Da er weder Frau noch Mann ist, will er auch in seinem Pass und seiner Geburtsurkunde die Kategorie „Drittes Geschlecht“. (Text: ORF)
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