Am Schauplatz Folge 1034: Gebraucht, verkauft, verschenkt
Folge 1034
Gebraucht, verkauft, verschenkt
Folge 1034
Eine Reportage über den Boom von Gebrauchtwaren auf Flohmärkten und im Internet. Für immer mehr Österreicherinnen und Österreicher sind Artikel aus zweiter Hand die erste Wahl: „Früher waren wir noch eine Art Gastarbeiterbazar, jetzt sind alle da. Second Hand ist salonfähig geworden“, sagt Alexander Fässler. Er organisiert mit dem Dornbirner Flohmarkt jährlich den größten karitativen Flohmarkt Österreichs. Nach dreijähriger coronabedingter Pause sind heuer mehr als 40.000 Menschen gekommen, ein neuer Besucherrekord. Am anderen Ende Österreichs, im burgenländischen Kemeten, wird jeden Sonntag unter freiem Himmel um Schnäppchen gefeilscht. Viele verkaufen hier privat, darunter Dinge die andere wegschmeißen würden. Oft geht es auch darum sich ein bisschen etwas dazuzuverdienen. „Wir sind deutlich mehr Aussteller geworden und es kommen auch viel mehr
Leute, die gezielt mit ihren Kindern durchgehen“, erzählt Standlerin Edith. „Zuerst die Pandemie, dann die Teuerung. Das betrifft alle.“ Das Verkaufsportal willhaben zählte um den Jahreswechsel 2022/23 so viele Zugriffe wie noch nie. Elf Millionen Anzeigen sind online. Auch vielen „Willhabingern“, wie das Unternehmen seine Community nennt, geht es um Nachhaltigkeit. Userin Sabine hat hunderte gebrauchte Artikel kategorisiert und penibel zuhause in Schachteln sortiert. „Wenn wer nur schreibt: „Letzter Preis“ schreibt ich gleich „Preis ist nicht verhandelbar“, weil auch auf einer Plattform kann man höflich sein und zumindest hallo sagen“, erzählt sie. Am Schauplatz Reporterin Nicole Kampl hat Flohmärkte, Sammler und willhaben Nutzerinnen von Vorarlberg bis ins Burgenland besucht und zeigt wie durch Inflation und Klimakrise das Geschäft mit Gebrauchtwaren blüht. (Text: ORF)