alpha-retro Folge 522: Berliner Fenster: Protestsänger Ulrich Roski
Folge 522
Berliner Fenster: Protestsänger Ulrich Roski
Folge 522
Musiker Ulrich Roski 1969: er mag nicht gerne „Protestsänger“ genannt werden, aber der Begriff „Liedermacher“ war damals noch nicht verbreitet.
Bild: BR/rbb
Ulrich Roski ist Jahrgang 1944, er ist in Berlin geboren, und zwar im Wedding. Dort lebt er, als dieses Fernsehporträt im Jahr 1969 vom Sender Freies Berlin über ihn gemacht wird, immer noch. Er tingelt zu dieser Zeit von einer Folklore-Kneipe zur nächsten, um dort aufzutreten, d. h. so ganz toll kann er von seiner Kunst nicht leben. Noch nicht. Aber er hat schon seinen ersten kleinen „Hit“ im Programm, der ihn später in ganz Deutschland
bekannt machen wird, es ist das böse Lied von des Schleusenwärters blindem Töchterlein. Zuhause am Klavier übt er, mit Dackelblick ganz treuherzig schauend, eines seiner Lieder ein und erzählt über den Wedding und warum er sich nicht als Sänger von Protestliedern verstehen mag. Er will mit seinen Liedern dem Publikum durchaus den Spiegel vorhalten – wenn es bereit ist zuzuhören. Aber lachen darf es auch. (Text: ARD alpha)