Staffel 1, Folge 1–3

Staffel 1 von „Abenteurer aus Nordrhein-Westfalen“ startete am 15.01.2016 im WDR.
  • Staffel 1, Folge 1 (45 Min.)
    Kameramann Reiner Bauer bei den Dreharbeiten an den Pyramiden. – Bild: Phoenix/​WDR/​Jens Nicolai
    Kameramann Reiner Bauer bei den Dreharbeiten an den Pyramiden.
    Im November 1911 rückt der Kölner Bankierssohn Max von Oppenheim mit 1.000 Kamelen, 21 Tonnen Gepäck, seinem Diener und einem Privatkoch in die Wüste Mesopotamiens vor. Er will im Norden des heutigen Syrien einen Schatz heben, dessen Existenz die Beduinen fürchten und der ihn weltberühmt machen wird. Es ist die Geschichte einer spektakulären Entdeckung, die der WDR in einer neuen Dokumentations-Reihe über Abenteurer aus NRW erzählt: Max von Oppenheim findet mitten in der Wüste Steinfiguren, die die Welt so noch nicht gesehen hat: tonnenschwere Greife, Basalt-Sphinxe und rätselhafte „Skorpionvogelmänner“.
    Unter dem Hügel „Tell Halaf“ liegt ein Palast aus biblischer Zeit begraben. Ein Jahrhundertfund. Ursprünglich sollte Max von Oppenheim die Geschäfte der familieneigenen Bank übernehmen – doch ihn interessierten der Orient, die Forschung und das Abenteuer mehr. Er lernt Arabisch, studiert bei den Beduinen die Sitten und Bräuche des Orients und wird schließlich Attaché am deutschen Generalkonsulat in Kairo, wo er dank der großzügigen Unterstützung seines Vaters eine Villa mit Gärtner, Dienern und einem Harem bezieht.
    Er nimmt sich nach islamischer Sitte „Frauen auf Zeit“ und veranstaltet Feste wie aus Tausendundeiner Nacht. Als Gastgeber genießt er einen legendären Ruf – doch seine diplomatischen Erfolge sind spärlich. Der Zufall führt ihn auf die Spur der seltsamen Steinfiguren an der türkisch-syrischen Grenze und Oppenheim lässt sich auf das Abenteuer seines Lebens ein. Er trotzt angriffslustigen Wüstensöhnen, der mörderischen Hitze und gräbt mit Hilfe von renommierten Archäologen die biblische Stadt „Gozan“ mit einer gigantischen Tempelanlage aus.
    Um sich und sein Team bei Arbeitslaune zu halten, errichtet er an der Ausgrabungsstelle ein spektakuläres Grabungshaus mit Telefon und Teppichen, lässt Fachinger Wasser importieren und am Ostersonntag Kaviar und Kotelett servieren. Der erste Weltkrieg unterbricht das Archäologische Großprojekt und Oppenheim versucht, wieder zurück im diplomatischen Dienst, die Araber gegen die feindlichen Engländer und Franzosen aufzuwiegeln. Doch der Plan misslingt.
    Deutschland verliert den Krieg und Oppenheim durch die darauf folgende Inflation sein Vermögen. Doch er gibt nicht auf. Er sammelt erneut Geld bei seiner Familie ein und schafft es tatsächlich, einen Teil des gefundenen Schatzes nach Deutschland zu bringen. Ein Kulturgüter-Coup der Sonderklasse. Die Ausstellung in seinem Tell-Halaf-Museum wird eine Sensation. Doch im Zweiten Weltkrieg zerstört eine alliierte Phosphorbombe die Statuen aus dem Morgenland. Vom Lebenswerk Oppenheims bleiben 27.000, zum Teil nur daumengroße Bruchstücke im Keller des Pergamon-Museums übrig.
    Doch auch diese Katastrophe lässt Oppenheim nicht verzweifeln. „Kopf hoch, Mut hoch und Humor hoch!“ war sein Lebens-Motto. Seine Vision: die Statuen eines Tages wieder zu restaurieren. Max von Oppenheim stirbt 1946 – und erlebt nicht mehr mit, dass 2001 tatsächlich in einem beispiellosen Restaurierungsprojekt damit begonnen wird, die Trümmer wieder zusammen zu puzzeln. 30 Statuen erstehen wieder auf, sie sind das Vermächtnis eines höchst abenteuerlustigen, unkonventionellen und unerschrockenen Mannes, der wie sein Schatz fast in Vergessenheit geraten war. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 15.01.2016WDR
  • Staffel 1, Folge 2
    Ihr Auto ein „Adler Standard 6“.
    Sie ist erst 26 Jahre alt. Und sie bricht zu einem Abenteuer auf, das noch kein Mensch vor ihr gewagt hat: Clärenore Stinnes. Als erster Mensch überhaupt will sie mit dem Auto um die Welt fahren. Am 24. Mai 1927 startet Clärenore Stinnes in Frankfurt am Main zu ihrer Weltumrundung. Vor ihr liegen 47.000 Kilometer Strapazen, Dreck, Verzweiflung. Hineingeboren in die Industriellenfamilie Stinnes aus Mülheim an der Ruhr, eine der reichsten Familien ihrer Zeit, bricht die eigenwillige junge Frau mit allen Konventionen. In einer Zeit, in der es an den meisten Orten der Welt weder Straßen noch Tankstellen oder überhaupt Autos gibt, fährt sie immer weiter Richtung Osten und übersteht lebensgefährliche Situationen.
    Begleitet wird sie von zwei Mechanikern und dem schwedischen Kameramann Carl-Axel Söderström, der das Abenteuer um den Globus filmisch dokumentiert. Die beiden Techniker geben schon in Russland auf. Aber Clärenore Stinnes fährt auch dann weiter ins Ungewisse, wenn die Lage aussichtslos erscheint. Trotz offizieller Warnungen fahren Clärenore Stinnes und Carl-Axel Söderström über den zugefrorenen Baikalsee und durch die Wüste Gobi, die von räuberischen Banden unsicher gemacht wird.
    Sie trotzen Nahrungsmangel und Naturgewalten und geben niemals auf – bis zur totalen körperlichen Erschöpfung. Den Weg durch die Anden sprengen sie mit Dynamit frei. Die Überquerung der größten Gebirgskette der Welt ist nicht die einzige Etappe auf ihrer Reise, die sie beinahe mit dem Leben bezahlen. Doch es ist nicht nur eine pure Abenteuergeschichte, die die beiden erleben. Es ist auch eine Liebesgeschichte mit Hindernissen, die abenteuerlicher nicht sein könnte.
    Die WDR-Dokumentation begibt sich auf eine Entdeckungsreise um die Welt, auf den Spuren der Pionierin Clärenore Stinnes. Die historisch einzigartigen und teilweise spektakulären Fotographien und Film-Aufnahmen Söderströms vermitteln eine beeindruckende Nähe zum Geschehen. Zum ersten Mal spricht auch der Sohn des Abenteurerpaares, Björn Söderström, über seine ungewöhnliche Mutter. Mit noch nie gezeigten Interviewsequenzen von Clärenore Stinnes selbst portraitiert die Dokumentation eine faszinierende Frau, die im wahrsten Sinne des Wortes eine Grenzgängerin war. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 22.01.2016WDR
  • Staffel 1, Folge 3
    New York, Juli 1927: Über der Freiheitsstatue dreht ein Flugzeug spektakuläre Loopings. Am Steuer: eine Frau. Thea Rasche aus Essen, die von den Amerikaner nur als „The Flying Fräulein“ gefeiert wird. Nicht nur in der Luft überwindet sie große Schwierigkeiten. Es ist die Geschichte einer wagemutigen Frau, die der WDR in einer neuen Dokumentations-Reihe über Abenteurer aus NRW erzählt: Als Tochter des Direktors der Essener „Actienbrauerei“ soll Thea Rasche eigentlich schnell einen angemessenen Ehemann finden.
    Aber sie zieht lieber von Flugschau zu Flugschau und stiehlt den Männern die Show. Ihr Vater tobt, arrangiert eine Hochzeit – die Thea Rasche eine halbe Stunde vor dem standesamtlichen Termin platzen lässt. Jetzt steht sie ohne die Unterstützung des Vaters finanziell vor dem Nichts. Aber sie will fliegen, nicht Hausfrau sein. Das Können der ersten deutschen Kunstpilotin spricht sich sogar bis nach Amerika herum. Und so reist Thea Rasche samt Flugzeug über den Atlantik, fliegt kunstvolle Figuren über New York, lässt sich bei ihren Touren durch das ganze Land feiern, übersteht Bruchlandungen – und sie wirbt dafür, dass mehr junge Frauen das Fliegen lernen.
    Eine Provokation. Aber sie findet Gleichgesinnte, Pilotinnen, die 1929 das erste reine Frauen-Flugzeugrennen der Welt veranstalten. Von männlichen Piloten belächelt als „Powder-Puff-Derby“, als Puderquasten-Rennen, bewältigen die Teilnehmerinnen 5.200 Kilometer quer durch die USA. Noch heute erinnert man sich in Amerika an die dickköpfige Thea Rasche, die in den Club der „99iger“, die Ruhmeshalle der US-Pilotinnen aufgenommen wurde.
    Und nicht nur das: Ihre Ausnahmestellung als deutsche Pilotin ermöglicht ihr, das „Who is Who“ der amerikanischen Gesellschaft kennenzulernen. Persönlichkeiten wie den ersten Atlantik-Flieger Charles Lindbergh, US-Präsident Calvin Coolidge und Eleonore Roosevelt, Ehefrau des nachfolgenden Präsidenten. Ihre Berühmtheit sollte Thea Rasche in den 30er Jahren ermöglichen, sich noch in Zeiten der Naziherrschaft als internationale Friedensbotschafterin einsetzen.
    Die Fliegerei verbindet – das will Thea gerade als Deutsche zeigen. Die WDR-Dokumentation „The Flying Fräulein“ aus Essen – Die Abenteuer der Thea Rasche ist das Porträt einer Frau, die sich nicht unterkriegen lässt. Experten aus Nordrhein-Westfalen und USA spüren ihrem Freiheitsdrang nach. Mit spektakulären Flugbildern und zum Teil nicht gezeigten Original-Aufnahmen aus amerikanischen Archiven wird ein abenteuerliches Kapitel nordrhein-westfälischer Geschichte lebendig. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 29.01.2016WDR

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