534 Folgen erfasst seit 2020 (Seite 16)
Überlebenskünstler der Wüste – Im Süden Marokkos
30 Min.Fenekjungen. Fenneks sind die Überlebenskünstler in der Wüste Marokkos. Sie kommen mit wenig Flüssigkeit zurecht, leiten über Ohren und Körper Hitze ab und trotzen den extremen Bedingungen.Bild: Barney Rübe / BREine faszinierende Reise durch den heißen Süden Marokkos. Die Landschaften erscheinen lebensfeindlich, aber die Tiere hier haben sich an Trockenheit und Hitze angepasst. Ob Wüstenfuchs, Goldwölfe oder Silberameisen – Filmautor Bernhard Rübe zeigt in dieser Dokumentation die raffinierten Taktiken dieser Überlebenskünstler. Der Hohe Atlas ist Lebensvernichter und -spender zugleich. Seine Gipfelregionen fangen die Wolken nach Süden hin ab und bilden damit das Tor zur Sahara. Doch die Niederschläge sammeln sich über das Jahr als Sickerwasser oder Schnee, um dann dosiert nach Süden in die Wüste geschickt zu werden und dort Oasen zu bewässern.
Viele Wüstenbewohner haben sich über die Jahrmillionen spezialisiert, sich Trockenheit und Hitze angepasst. Sogar Säugetiere wie der Wüstenfuchs können so die unwirtlichsten Lebensräume besiedeln. Er muss fast nie trinken, über seine riesigen Ohren leitet er die Tageshitze ab, seine behaarten Pfoten erlauben ihm die Fortbewegung über glühenden Sand. Silberameisen haben feinste Härchen, über die sie das Sonnenlicht reflektieren. Hitzeschutzproteine machen eine Körpertemperatur von 54 °C möglich.
Die Hautpigmente der Dornschwanzagame ändern sich je nach Sonnenstand. So kann sie Hitze entweder reflektieren oder aufnehmen. Sandratten haben sich auf wasserspeichernde Pflanzen als Nahrung spezialisiert, so müssen auch sie nie trinken. Fast allen Wüstenbewohnern ist gemeinsam, dass sie die Nacht zum Tag machen. Wüstenhornvipern gehen auf die Suche nach Springmäusen, ein Afrikanischer Wüstenigel ist auf der Suche nach Walzenspinnen. Stachelschweine graben im Savannengrund nach Knollen und Wurzeln. Während der letzten Eiszeit war der Süden Marokkos wasserreich.
Die Hinterlassenschaften der mächtigen Flussläufe prägen heute das Landschaftsbild: die Wadis – ausgetrocknete Flusstäler einer längst vergangenen Zeit. In den Höhlen ihrer ausgewaschenen Geröllhänge haben Afrikanische Goldwölfe ihr Zuhause. Doch manchmal kommt der Regen. Dann füllen sich die vertrockneten Bachläufe und Lagunen. Sie werden Rastplatz für Zug- und Standvögel wie Flamingos oder Rostgänse. Die Wüste blüht während eines kurzen Zeitfensters. Der Süden Marokkos stellt die Tier- und Pflanzenwelt vor große Herausforderungen, doch die Evolution hält erstaunliche Antworten bereit. (Text: BR)Überlebenskünstler im Zauberwald – Die Eiben von Paterzell
45 Min.Der Paterzeller Eibenwald ist eines der ältesten Naturschutzgebiete Bayerns. Anderthalb Jahre lang hat ein Filmteam die Natur in diesem Wald beobachtet – im Sommer, im Winter, bei Tag und Nacht, bei Sonne, Eis und Regen. Es war nicht leicht, dem Zauberwald, dessen Magie sich oft nur für kurze Momente offenbart, seine Geheimnisse mit Kamera und Mikrofon zu entlocken. Der Paterzeller Eibenwald ist eines der ältesten Naturschutzgebiete Bayerns. 1939 dazu erklärt, umfasst das geschützte Areal heute fast 88 Hektar – ein knapper Quadratkilometer, auf dem heute etwa 2.300 Eiben stehen.
Der wilde Wald am Alpenrand gilt als das wohl größte Eibenvorkommen Deutschlands – und er hat es, im wahrsten Sinne des Wortes, in sich. Wer seinen Fuß in diesen Zauberwald setzt, begibt sich auf eine Entdeckungsreise. Kai Schubert hat mit einem BR-Kamerateam diesen Wald anderthalb Jahre lang bei jeder Witterung, bei Tag und Nacht beobachtet. Und an ein Drehbuch wollte sich die gewaltige Natur schon gar nicht halten. Der Wald hat das Filmteam gelehrt: die Schönheit des Augenblicks zu genießen – und ihre Vergänglichkeit. (Text: BR Fernsehen)Überraschungseier – Neues von Kuckuck und Co.
45 Min.Ein Film über das Kuckucksverhalten von Vögeln hierzulande, in Spanien und Afrika. Es sind ganz unterschiedliche Tiere und unterschiedliche Methoden und Gründe für dieses Verhalten. Jedoch verfolgen alle das gleiche Ziel – die Aufzucht der Jungen den Zieheltern zu überlassen. Ein phänomenaler Trick oder ein Rätsel der Evolution? Generationen von Schülern lernen, dass der Kuckuck seine Eier in fremde Nester legt – Kuckuckseier eben. Das erspart ihm die eigene Aufzucht und Fütterung der Jungen. Die Geschichte ist bekannt.
Doch warum lassen sich Vogeleltern das gefallen? Die Kuckuckseier sehen meist täuschend echt aus. Das Kuckucksjunge aber keineswegs; es wächst schon bald zum Riesen heran, der keinerlei Ähnlichkeit mit den Zieheltern hat. Und wie ist es in Afrika, wo Spinte sich die Eier des Honiganzeigers unterjubeln lassen, eines Vogels, der von den Menschen verehrt wird, da er sie zum begehrten Honig von Wildbienen führt? Aber er hat auch eine sehr dunkle Seite. Heimlich legt er seine Eier in fremde Nester und bringt Killerküken hervor.
Die meisten Vögel mit Kuckucksverhalten gehen nicht so weit wie der Kuckuck oder der Honiganzeiger. Sie töten die anderen Nestlinge nicht, sie legen nur ihr Ei dazu, lassen es ausbrüten und das Junge mitversorgen. So macht es der Häherkuckuck bei den klugen Krähen. Wenn es darum geht, seine Jungen durchzubringen, scheint der Werkzeugkasten der Natur unerschöpflich und von unbegrenzter Fantasie. Was Kuckucksvögel tun, ist weder gut noch böse – sie haben keine Wahl und kein Gewissen, sich zu entscheiden. (Text: BR Fernsehen)Unbekannte Paradiese – Im Reich der Kaltwasserriffe
45 Min.NDR Fernsehen UNBEKANNTE PARADIESE – IM REICH DER KALTWASSERRIFFE, Westafrika, Mauretanien: Tiefseequappen in 400 m TiefeBild: NDR/WDR/Sigurd TescheDas Filmteam ist abgetaucht ins Reich der Kaltwasser-Korallen und hat eine faszinierend-schöne Märchenwelt entdeckt. Über Jahrzehnte glaubten Wissenschaftler, Korallenriffe könnten sich nur im Flachwasser mit viel Sonne bilden. Die Entdeckung kilometerlanger Riffe in kalten Tiefseegewässern revolutionierte die Meeresforschung und stellt Meeresbiologen vor viele Fragen. Manche Korallenstöcke leben seit 4.000 Jahren. Lange wussten nur einige Fischer und Wissenschaftler um die Existenz dieser Kaltwasser-Riffe in den unwirtlichen, lichtlosen Tiefen der Ozeane, doch ohne aufwendige Technik waren die entlegenen Metropolen am Meeresgrund unerreichbar.
Bis in Tiefen von 3.000 Metern kommen einige Kaltwasserkorallen vor. Anders als ihre tropischen Verwandten wachsen sie langsam – nur 2,5 cm statt rund 15 cm pro Jahr. Und während an tropischen Riffen etwa 800 Korallenarten bauen, sind es in den düsteren Tiefen nur zehn. Erst die moderne Meeresforschung hat diese artenreichen Lebensgemeinschaften in den Fokus genommen. Vom Nordkap bis nach Afrika erstrecken sich Kaltwasser-Korallenriffe, insgesamt über 4.500 Kilometer lang. Damit ist dieser Riffkomplex mehr als doppelt so groß wie das australische Great Barrier Reef. (Text: BR Fernsehen)Unbekanntes Mittelmeer: Von Pottwalen und Wüstenfüchsen
Schroffe Felsen, blaues Meer und idyllische Sandstrände, doch dieser ruhige und beschauliche Eindruck täuscht. Das Mittelmeer befindet sich in ständigem Wandel. Noch heute bewegen sich die Afrikanische und die Eurasische Kontinentalplatte aufeinander zu. Kräfte von gigantischem Ausmaß erschufen im Mittelmeerraum einige der aktivsten Vulkane der Erde! Tiere, die in diesen Extremen überleben wollen, müssen einen Weg finden, den tödlichen Gefahren zu entkommen. Der Oktopus weiß von Vulkanausbrüchen lange bevor sie stattfinden. Aber wie macht er das? Die geologischen Kräfte der Plattendrift warfen nicht nur Gebirge wie die Alpen auf, sie schufen auch gewaltige Tiefseegräben im Mittelmeer.
Dort unten leben Tiere, die nahezu unbekannt sind: Tiefseehaie und Kalmare. Letztere sind die Beute des größten Raubtieres der Erde, des Pottwals. Eine kleine Population dieser Zahnwale lebt in den Tiefseegräben und hat dort tief unten eine Heimat im Mittelmeer gefunden. Ungeachtet der geologischen Prozesse zwischen Europa und Afrika könnten die beiden Kontinente kaum unterschiedlicher sein. Europas Küstenregion ist geprägt von Bergen und verschiedenen Vegetationszonen, während an der afrikanischen Küste verschiedene Wüstenformen überwiegen.
Welche Tiere leben an den Mittelmeerküsten Afrikas? Ein Wüstenfuchs-Weibchen meistert die Aufzucht ihrer Jungen in einer der erbarmungslosesten Küstenregionen der Sahara. Zwischen Wüsten und Vulkanen sind die Herausforderungen für die Tiere enorm. Während der langen Drehzeit ist es dem Team um Tierfilmer Thomas Behrend gelungen, in seltenen Aufnahmen zu zeigen, wie die Tiere das Leben in diesen Extremen meistern. (Text: BR Fernsehen)Ungarns wilde Pferde
45 Min.In ihrer ursprünglichen Heimat, der Mongolei, sind die Przewalski Pferde schon lange ausgestorben. Vor 25 Jahren wurden einige Pferde in den Hortobágy Nationalpark in Ungarn gebracht, um dort die ursprüngliche Landschaft auf natürliche Weise zu erhalten. Mittlerweile sind die Pferde und die Puszta unzertrennlich geworden. Dreihundert Przewalski Pferde bewohnen die ungarische Steppe, besser bekannt als die Puszta. In ihrer ursprünglichen Heimat, der Mongolei, sind sie schon lange ausgestorben. Internationale Bemühungen sorgten dafür, dass die Wildpferde anderswo weiterhin existieren konnten.
Vor 25 Jahren wurden einige Pferde in den Hortobágy Nationalpark gebracht, um dort die ursprüngliche Landschaft auf natürlichem Wege zu erhalten. Mittlerweile sind die Pferde und die Puszta unzertrennlich geworden. Das Filmteam begleitet ein neugeborenes Fohlen und seine Bemühungen, die sozialen Strukturen innerhalb der Herde zu erlernen – keine leichte Aufgabe für die junge Stute. Przewalski Pferde leben in großen Familiengruppen. Freundschaften entwickeln sich innerhalb kleiner Gruppen, die die Gesamtherde bilden – aber ebenso gibt es Feindschaften, die jungen Fohlen auch das Leben kosten können.
Die Herde ist ständig unterwegs, und das junge Fohlen lernt schnell die unterschiedlichen Lebensräume der Puszta kennen: weitläufige Ebenen, ausgedehnte Sümpfe und Grasflächen mit einer atemberaubenden Vielfalt an wilden Bewohnern. Großtrappen stolzieren durch die Ebenen, Rohrweihen jagen über die Steppe und tausende Kraniche werfen während ihres Zuges ihre Schatten auf die ungarische Landschaft. Der Film zeigt die vielen Gesichter der Puszta durch die Augen des jungen Fohlens. (Text: BR Fernsehen)Ungarn – Wildnis zwischen Donau und Theiß
45 Min.Ob in der Puszta oder am Plattensee, ob an der Donau oder an der Theiß – Filmautor Zoltán Török begleitet Fischotter und Seeadler, Kraniche und Rotwild und zeigt, wie außergewöhnlich und vielfältig die Natur Ungarns ist. In Ungarn, einem Land kaum größer als Österreich, leben Menschen und Tiere auf engstem Raum beisammen. Doch vielerorts hat sich die Natur ihre Ursprünglichkeit bis heute bewahrt. Geprägt wird Ungarn von den großen Flüssen Donau und Theiß und der Puszta, der weiten ungarischen Grassteppe. Regelmäßig im Jahr kommt es zu Überschwemmungen, dann wird die Puszta für Wildgänse und rastende Kraniche zum Paradies.
In den Auwäldern, die die Flüsse säumen, stellen Fischer ihre Reusen auf und hoffen auf einen reichen Fang: Welse, Hechte, Brachsen und Karpfen. In dieser einmaligen Kulturlandschaft fühlen sich Seeadler und Fischotter wohl. Die Gewässer bieten so viel Nahrung und Schutz, dass in Ungarn über 10.000 Fischotter leben, mehr als irgendwo sonst in Europa. Filmemacher Zoltán Török wirft einen liebevollen Blick auf sein Heimatland und zeigt, wie außergewöhnlich und vielfältig die Natur Ungarns ist.
Er begleitet Hirten, die bis heute in traditionellen Trachten Graurinder hüten, zeigt Seeadler bei der Aufzucht ihrer Jungen und folgt Rapfen, mit Karpfen verwandten Fischen, vom Plattensee bis in ihre Laichgebiete. Im Hochsommer ist die Balz der Eintagsfliegen ein besonderes Schauspiel: Für wenige Stunden im Jahr schlüpfen die filigranen Insekten und tanzen elfengleich im Sonnenlicht – gejagt von Uferschwalben, die zu Hunderten in der Steilwand der Theiß brüten. Ungarns malerische Wildnis durchläuft einen permanenten Wandel. Wer sich daran anpasst, hat ein Paradies gefunden. (Text: BR Fernsehen)Ungeahnte Naturparadiese
45 Min.Straßen, Hochspannungstrassen, Truppenübungsplätze und Flughäfen sind gefährlich – für Mensch und Tier. Doch so widersprüchlich es auch auf den ersten Blick erscheinen mag, für viele Pflanzen und Tiere sind diese Gebiete wichtiger Rückzugsort oder gar Fortpflanzungslebensraum. Nicht selten profitieren gerade besonders seltene Arten und finden auf Hochspannungstrassen, Truppenübungsplätzen oder Flughäfen ein ungeahntes Naturparadies. Etwa 18.900 Trassenkilometer umfasst das Hoch- und Höchstspannungsnetz in Bayern (2017). Knapp 300 Quadratkilometer der bayerischen Trassen-Schneisen sind nach Einschätzung des Umweltministeriums als Rückzugsgebiet für Flora und Fauna besonders wertvoll.
Das entspricht etwa einem Fünftel der Fläche aller in Bayern ausgewiesenen Naturschutzgebiete. So bieten zum Beispiel die Gehölz freien Trockenmagerrasen unter den Hochspannungsleitungen in den trockenen Bereichen der Augsburger Lechauen seltenen Insekten wie der Blauflügeligen Ödlandschrecke oder dem Kreuzenzian-Ameisenbläuling einen geschützten Lebensraum. Seit mehr als 79 Jahren ist der Übungsplatz in Grafenwöhr für die Öffentlichkeit gesperrt. Davon profitieren viele Tiere und Pflanzen, die in Bayern auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen.
Bis zu 80 Zentimeter tief graben sich die Ketten der tonnenschweren Panzer in den Boden, reißen die Bodennarbe auf und halten die Pflanzendecke kurz. Über die immer neu entstehenden kleinen Tümpel freut sich die Gelbbauchunke. Seit über 60 Jahren werden weder Pestizide gespritzt noch Dünger ausgebracht. Das daraus resultierende enorme Insektenangebot ist auch der Hauptgrund, warum es im Truppenübungsplatz Hohenfels so viele Fledermäuse gibt, unter anderem auch die seltenste Fledermaus Deutschlands, die Große Hufeisennase. Mehr als 40 als gefährdet geltende Vogelarten haben sich im Flughafengelände angesiedelt und so ist das Gebiet nach der europäischen Vogelschutzrichtlinie als Vogelschutzgebiet gemeldet.
Während fast überall in Bayern die Zahl des Großen Brachvogels dramatisch abnimmt, steigt sie im eingezäunten Bereich des Flughafengeländes stetig an. 88 Brutpaare des seltenen Wiesenbrüters wurden zuletzt gezählt. Die Bodenbrüter profitieren von der wegen Vogelschlaggefahr nötigen Vergrämung der großen, schwarmbildenden Vögel und dem Biotopmanagement des Flughafens. Manche Fledermausarten, wie das Große Mausohr, haben große Wochenstuben in den geräumigen Brückenlagern der Autobahnbrücken gebildet und ziehen dort ihre Jungen auf. (Text: BR Fernsehen)Unsere Eichhörnchen
45 Min.Eichhörnchen: Den flinken Nagern mit dem buschigen Schwanz begegnet man in der freien Natur, in städtischen Parks und sogar in Gärten. Ihr natürlicher Lebensraum jedoch sind die Wälder weit draußen vor der Stadt. Dort sind Eichhörnchen in ihrem Element. Eichhörnchen lieben Mischwälder mit altem Baumbestand. Dort finden die Allesfresser reichlich Samen, Nüsse, Früchte, Pilze und hin und wieder nahrhafte Vogeleier. Hoch oben in den Baumwipfeln bauen die Einzelgänger ihre Nester. In den mit Moos und Gräsern gepolsterten Kobeln wird nicht nur der Nachwuchs geboren und aufgezogen, sie dienen auch als Quartier für die Winterruhe.
Europäische Eichhörnchen können sich keine Fettreserven anfressen. Deshalb müssen sie in der kalten Jahreszeit ein bis zwei Stunden pro Tag Nahrung suchen, den Kobel verlassen und ihre Depots wiederfinden, die sie im Herbst angelegt haben. Zwei oder sogar dreimal im Jahr bekommen Eichhörnchen Nachwuchs. Nur etwa jedes fünfte Jungtier überlebt das erste Lebensjahr. Die größte Gefahr für Eichhörnchen hat jedoch der Mensch zu verantworten. Ende des 19. Jahrhunderts wurden in England und Italien Amerikanische Grauhörnchen ausgesetzt.
Sie sind kräftiger und widerstandsfähiger als ihre europäischen Verwandten und verbreiten einen tödlichen Pockenvirus, gegen den sie selbst immun sind. In Großbritannien sind Europäische Eichhörnchen daher bereits fast ausgestorben und aus Italien droht die invasive Art nach Norden vorzudringen. Für Kameramann Johannes Pötscher waren die Dreharbeiten mit den flinken Eichhörnchen eine besondere Herausforderung: „Um die unvorhersehbaren, akrobatischen Sprünge festzuhalten, habe ich vor den Eichhörnchen-Drehs mit fliegenden Tennisbällen trainiert.“ Es hat sich gelohnt, ihm sind spektakuläre Aufnahmen gelungen. (Text: BR Fernsehen)Unser Wild: Sein Name ist Hase
45 Min.Lange Ohren, braunes Fell und auf flinken Pfoten unterwegs: Der Feldhase ist wohl das bekannteste Wildtier in Deutschland. Doch in vielen Regionen Europas geht der Bestand des Feldhasen stark zurück. Filmautor Jens-Uwe Heins begleitet Menschen, die sich für die Langohren einsetzen. Er liebt vor allem eine strukturreiche Landschaft mit Hecken und Büschen als Deckung. Er braucht kräuterreiche Nahrung und ist meistens als Einzelgänger dämmerungs- und nachtaktiv. Tagsüber dagegen kann man die Feldhasen am besten zwischen Januar und August beobachten, wenn die Langohren Hochzeit halten. Ihr Liebesspiel ist eine wilde Nummer: Bei den Feldhasen ist Damenwahl angesagt.
Dabei wird gedrängelt und mit kräftigen Ohrfeigen um Aufmerksamkeit gebuhlt. Doch Nachwuchs gibt es kaum noch. In vielen Regionen Europas geht der Bestand des Feldhasen stark zurück. In einigen Bundesländern Deutschlands steht er mittlerweile sogar auf der Roten Liste der bedrohten Säugetiere. Vor allem macht ihm die Lebensraumzerstörung zu schaffen. Die Intensivierung der Landwirtschaft mit riesigen Monokulturen und zahllosen Maisfeldern für Biogasbetriebe und Futteranbau vernichtet vielerorts noch intakte Natur – genau das ist der Hasenkiller Nummer eins. Doch es geht auch anders. In Deutschland leben etwa elf Hasen pro Quadratkilometer.
In einem Revier des Jägers Michael Höfler in Baden-Württemberg dagegen sind es zehnmal so viele. Für ihn ist klar: „Ohne Naturschutz überlebt der Feldhase nicht.“ Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Potsdam und des Leibniz-Institut für Wildtierforschung in Berlin wollen wissen, warum in Nordostdeutschland die Hasenbestände drastisch zurückgehen und in Bayern noch relativ stabil sind. Wo liegt eigentlich die „Hasenhauptstadt Deutschlands“, und warum gibt es immer mehr Hasenfindelkinder? Filmautor Jens-Uwe Heins begibt sich auf die Suche nach Feldhasen und stellt Menschen vor, die sich für die Langohren einsetzen. (Text: BR Fernsehen)Der unsichtbare Fluss – Unter Wasser zwischen Schwarzwald und Vogesen
45 Min.Libellenweibchen der „Gemeinen Bachjungfer“ bohren unter Wasser Pflanzenhalme an, um dort ihre Eier zu befestigen. Bachjungfern tauchen dafür bis zu 90 Minuten.Bild: BR/SWRZwischen Schwarzwald und Vogesen fließt nicht nur der Rhein, sondern auch ein unsichtbarer Fluss langsam nordwärts. Das größte Grundwasserreservoir Europas bildet einen unterirdischen Strom, der Feuchtgebiete von einzigartiger Schönheit entstehen lässt, in denen seltene Tiere und Pflanzen leben. Der Unterwasserkameramann Serge Dumont dokumentiert bislang nie beobachtete Verhaltensweisen von Fischen und Vögeln, Insekten und Amphibien. Im Oberrheintal zwischen Schwarzwald und Vogesen gibt es einen unbekannten Schatz: das größte Grundwasserreservoir Europas. Wie ein unsichtbarer Fluss bewegt es sich unterhalb des Rheins langsam nordwärts, an manchen Stellen nur einen Meter unter der Oberfläche.
Dieser Grundwasserstrom speist und vernetzt Feuchtgebiete von einzigartiger Schönheit, voller seltener Tiere und Pflanzen. Der vielfach preisgekrönte Unterwasserkameramann Serge Dumont zeigt diese unbekannte Welt nicht nur in atemberaubenden Bildern. Er kommt den Bewohnern dieser Biotope so nah wie kein Tierfilmer vor ihm. Hechte und Haubentaucher gehen direkt vor seiner Kamera auf die Jagd. Bislang nie beobachtete Verhaltensweisen von Fischen und Vögeln konnte der im Elsass beheimatete Tierfilmer, der an der Universität in Straßburg als Biologieprofessor lehrt, festhalten.
Der Film ermöglicht auch einen Blick auf die faszinierende Welt der Insekten, Amphibien und Kleinstlebewesen: Serge Dumont konnte erstmals Libellen filmen, die mehrere Meter unter der Wasseroberfläche ihre Eier in Pflanzenstängeln ablegen, um sie so vor sinkenden Wasserständen zu schützen. In 60 Metern Tiefe gelangen ihm in einer stillgelegten Kiesgrube sensationelle Aufnahmen von Krebsen und Würmern, die in einer Art Mondlandschaft leben und sich nur von herabgesunkenen toten Tieren und Pflanzen ernähren.
Der Film entführt in eine fremde Welt voller bizarrer Lebewesen, wie man sie direkt vor der heimischen Haustür nicht vermuten würde. Alle Feuchtgebiete im Oberrheintal verdanken ihre Existenz dem ständigen Zufluss von sauberem, schadstofffreiem Grundwasser. Doch der übermäßige Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden in der Landwirtschaft belastet zunehmend das Grundwasser und gefährdet diese kleinen Paradiese. „Der unsichtbare Fluss“ zeigt erstmals, welche Artenvielfalt sauberem Grundwasser zu verdanken ist – und wie wichtig es ist, das Grundwasser zu schützen. (Text: BR Fernsehen)Unter Afrikas Affen – Das Abenteuer
Vor der Küste Zentralafrikas liegt eine geheimnisvolle Insel im Atlantik: Bioko. Bedeckt von dichten Regenwäldern, ist sie die Heimat für eine der seltensten Affenarten der Welt. Bisher gab es noch keinen Film über die vom Aussterben bedrohten Tiere: Drills. Filmemacher Oliver Goetzl und sein Team zeigen in ihrem intimen Porträt dieser Affengattung erstmals deren Lebensraum, der zu den artenreichsten der Erde zählt. Für den Tierfilmer Oliver Goetzl und sein Team sollten die Dreharbeiten zu einem wahren Höllenritt werden, wie dieses Making-of zeigt. Helikopterkameras stürzen im Dschungel ab, hartnäckige Tropenkrankheiten stellen selbst erfahrene Mediziner vor Rätsel.
Und die Drills kommen den Filmern nicht nur einmal gefährlich nah. Aber die Strapazen lohnen sich in vielerlei Hinsicht. Die Küste der Insel Bioko ist jedes Jahr das Ziel zahlloser Meeresschildkröten, die hier ihre Eier ablegen. Dem internationalen Team gelingen einzigartige Aufnahmen von der Eiablage und auch von den lebensgefährlichen ersten Schritten der kleinen Schildkröten, kurz nachdem sie aus dem Ei geschlüpft sind. Im Inneren von Bioko ragen die steilen Wände einer uralten Caldera in den Himmel.
Das Innere dieses erloschenen Vulkans haben wahrscheinlich weniger Menschen betreten als den Mond. Für Oliver Goetzl und sein Team beginnt eine waghalsige mehrtägige Kletterpartie. In der Caldera angekommen, gelingen nicht nur weitere Aufnahmen der Drill-Gruppe, sondern auch erste Bilder von Schwarzen Stummelaffen, einer Primatenart, die noch seltener und schwieriger zu filmen ist. Oliver Goetzl und Ivo Nörenberg, Preisträger des Wildscreen Animal Behavior Awards, haben sich der Herausforderung dieses extremen Drehorts gestellt. Sie sind die Spezialisten für Tierarten, die besonders schwer zu filmen sind.
Dazu gehören Vielfraße, Lippenbären oder Polarwölfe. Unterstützt wird das Duo vom Drill-Experten Justin Jay. 2010 gelangen dem US-amerikanischen Biologen erste Aufnahmen der Affen in freier Wildbahn. Seitdem erforscht er intensiv die Primaten auf Bioko. Also beste Voraussetzungen für die Dreharbeiten: das Know-how der Tierfilmer Goetzl und Nörenberg hinter der Kamera in Kombination mit dem detaillierten Wissen des Affenforschers Justin Jay. So konnte das bislang erste und einzige Porträt über das heimliche Leben der Dschungel-Könige in einem ihrer letzten Refugien entstehen. (Text: BR Fernsehen)Unter Eisbären – Abenteuer in Russlands Arktis
Die Wrangelinsel – halb so groß wie Schleswig-Holstein – ist eine Insel im Arktischen Ozean und gehört zu Russlands äußerstem Nordosten. 2004 wurde ihre Landschaft von der UNESCO zum nördlichsten Weltnaturerbe erklärt und in die Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit aufgenommen. Bereits seit 1976 existierte das „Naturreservat Wrangelinsel“. Heiko de Groot hat mit seinem Filmteam den Tierfilmer Uwe Anders bei den Dreharbeiten in dieser abgelegenen Weltregion begleitet. Dreharbeiten in der Arktis zählen zu den schwierigsten im Bereich des Naturfilms. Kameramann Uwe Anders lebte auf der russischen Wrangelinsel vier Monate lang unter Eisbären, Polarfüchsen und Walrossen.
Schutz boten nur ein Zelt oder einfache Holz- oder Blechhütten der russischen Wissenschaftler, die im kurzen Sommer auf der Insel leben und arbeiten. Jeden Tag ging es mit einem geländegängigen Quad-Bike hinaus in die Tundra. Auf der Suche nach den kleinen und großen Dramen in der arktischen Tierwelt kam der Filmer einem Kampf zwischen Moschusochsen bedrohlich nahe, erlebte, wie geschickt Polarfüchse als Eierdiebe sind, und musste mit ansehen, dass eine Schneeeule nicht ausreichend Futter für beide Küken fand. Ein Highlight dieser Expedition war die Ankunft der Eisbären im Spätsommer.
Wenn das Meereis zu brüchig wird, haben die „Herrscher der Arktis“ lieber festen Boden unter ihren Pranken. Ohne den Schutz eines geschlossenen Fahrzeugs kam es immer wieder zu intensiven Begegnungen zwischen Uwe Anders und den größten Landraubtieren der Erde. Glücklicherweise griffen diese nicht ein einziges Mal an. Filmautor Heiko De Groot berichtet vom abenteuerlichen Alltag am nördlichen Ende der Welt. Er lässt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit spannenden Szenen und Interviews an der Arbeit des Tierfilmers Uwe Anders in der Arktis hautnah teilhaben. (Text: BR Fernsehen)Unternehmen Oktopus – Vorstoß ins Reich der Riesenkraken
45 Min.Der Film gewährt mit bestechend schönen Bildern einen seltenen Einblick in das kaum zugängliche Reich der Riesenkraken. Riesenkraken erreichen eine Spannweite von über sieben Metern. Das schwerste bekannte Exemplar brachte 182 Kilogramm auf die Waage. Mit mehr als 2.000 Saugnäpfen und einem scharfen Hornschnabel bewaffnet, sind sie die heimlichen Herrscher in den unterseeischen Kelpwäldern Kanadas. Doch trotz ihrer Größe sind sie nur schwer zu finden. Kaum jemand ist ihnen schon einmal begegnet. Die Journalistin Natali Ricciardi und die Biologin Heidi Windisch wagen sich mit einem Kamerateam ins eiskalte Wasser des Nordpazifiks, um die geheimnisvollen Giganten in ihrem Reich aufzuspüren.
Das „Unternehmen Oktopus“ beginnt im Norden von Vancouver Island, Kanada. Mit zentnerschwerem Spezial-Equipment stößt das Team in selten betauchte Gewässer vor. Nach dem Brutgeschäft sterben die Kraken – weshalb, erfährt das TV-Team bei einem Besuch im Seattle Aquarium von Professor Anderson. Im Süden vor Vancouver Island stößt das Team in das Wrack der „C. B. Church“ vor – der gefährlichste Tauchgang des gesamten Unternehmens. 1991 versenkt, um ein künstliches Riff zu schaffen, ist der ehemalige Küstenfrachter heute ein außen prächtig bewachsener Unterwasser-Palast für Riesenkraken.
Gleich sechs gewaltige Riesenkraken finden sich hier – packende Eindrücke, die unter die Haut gehen. In der Juan-de-Fuca-Straße setzen die Forscher einen Tauchroboter ein. In 2.000 Meter Tiefe leben Vulkan-Kraken im warmen Umfeld hydrothermaler Quellen, weiß wie die geisterhaften Wunderschirme – Kraken, die durch das Dunkel der Tiefsee gleiten. Aufwendig gedreht gewährt diese Hochglanz-HDTV-Produktion mit bestechend schönen Bildern einen seltenen Einblick in das kaum zugängliche Reich der Riesenkraken – spannend, informativ und gleichermaßen unterhaltend. (Text: BR Fernsehen)Unter Raubkatzen und Ameisenbären – Mit Lydia Möcklinghoff in Brasiliens Tierwelt
45 Min.Mitten im brasilianischen Pantanal, dem größten Feuchtgebiet der Erde, ist die Verhaltensbiologin Lydia Möcklinghoff den Geheimnissen der Großen Ameisenbären auf der Spur. Im brasilianischen Pantanal findet man ein einzigartiges Mosaik aus Flüssen, Seen, Sümpfen, Galeriewäldern und Pampa. Weit ab von großen Städten liegen vereinzelt Farmen in der Wildnis. Auf der Farm Fazenda Barranco Alto wird traditionelle Rinderzucht betrieben. Hier befindet sich das Forschungsgebiet von Verhaltensbiologin Lydia Möcklinghoff. Mit dem Pferd oder Kanu kommt sie auch an schwer erreichbare Orte, um Kamerafallen aufzustellen.
Auf ihrem Weg begegnen ihr kaum Menschen, dafür aber viele Tiere, darunter auch Große Ameisenbären. Sie hat eine Methode entwickelt, mit der sie die einzelnen Ameisenbären unterscheiden kann. Während ihrer langjährigen Forschung hat sich ein zweites Projekt entwickelt. Mithilfe von Kamerafallen sollen alle Säugetiere im Forschungsgebiet erfasst werden. Gerade im Pantanal kann man den großen Erfolg von Artenschutzprojekten tagtäglich erleben. Viele Säugetiere und exotische Vögel waren im 20. Jahrhundert der Ausrottung nahe. Grundlage des Artenschutzes ist die Forschung. Deshalb sind Lydia Möcklinghoff und viele andere Biologen weiterhin im Pantanal unterwegs.
Wie zum Beispiel der Jaguarforscher Ge, den Lydia am Fluss trifft. Mit ihm zusammen baut sie eine Falle für die größte Raubkatze Amerikas. Am Abend trifft Lydia Möcklinghoff die Pantaneiros der Farm. Sie erzählen von einem Pumariss und den verheerenden Feuern im Westen und Norden des Pantanals. Diese Brände vernichteten 2020 fast ein Drittel des Gebietes der Größe Großbritanniens. Gefährdet die Klimakrise die Erfolge im Artenschutz? Expertinnen und Experten befürchten eine zunehmende Trockenheit. Das wäre fatal für das riesige Sumpfgebiet. (Text: BR Fernsehen)Urwald von morgen – Nationalpark Eifel
45 Min.Der erste und bislang einzige Nationalpark Nordrhein-Westfalens, südwestlich der Metropole Köln, ist das grüne Herz des Westens und Schauplatz eines wegweisenden Experiments: Auf drei Viertel der Parkfläche wird der ehemalige Wirtschaftswald sich selbst überlassen, die Natur übernimmt Stück für Stück die Hoheit. So entsteht ein Urwald von morgen, der schon jetzt vor allem scheuen Tieren ein einzigartiges Zuhause bietet. Nur fünfzig Kilometer südwestlich der Metropole Köln liegt das „grüne Herz“ des Westens, der einzige Nationalpark Nordrhein-Westfalens.
Diese Eifelregion ist Schauplatz eines wegweisenden Experiments: Auf drei Viertel der Parkfläche wird der ehemalige Wirtschaftswald sich selbst überlassen: Tote Bäume werden stehen gelassen, Äste krachen herab und Stämme vermodern am Boden. So entsteht ein Urwald von morgen. Autor Herbert Ostwald erzählt in dieser Dokumentation eine Erfolgsgeschichte des Naturschutzes inmitten einer von Menschen geprägten Umgebung. Abseits der Dörfer und Äcker stehen die heimlichen Rückkehrer im Mittelpunkt. Heimlichtuer, die die Menschennähe nicht mögen, oft scheu und zurückgezogen leben oder ohne Rückzugsorte aussterben würden.
Nun schleichen immer mehr Wildkatzen durchs Dickicht, Biber nagen ungestört an Bäumen und Schwarzstörche klappern im Blätterdach. Und selbst die größte Katzenart Europas, der Luchs, ist hier schon gesichtet worden und könnte bald im Urwald auf Jagd gehen. Der Nationalpark ist (noch) keine Wildnis, sondern ein ehemaliger Forst, in dem Bäume nach Festmeter bewertet wurden. Ohne menschliche Pflege und Axt sterben jetzt die angepflanzten Fichten und die ursprünglich beheimateten Buchen kehren zurück.
Neu entstehende Laubwälder sind robuster gegen Stürme und Parasiten und bieten im Kronenraum vielfältigere Lebensräume für Tiere und Pflanzen als die eintönigen Fichtenforste, die noch immer große Teile des Nationalparks prägen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer werden auf unterhaltsame Weise Zeugen eines andauernden Umgestaltungsprozesses in einem menschenverlassenen Schmuckstück der Natur. Geheimnisvoll und spannend erzählt Autor Herbert Ostwald in dieser Dokumentation, wie sich wilde Tiere in ihrem neuen grünen Domizil einrichten. (Text: BR Fernsehen)Usedom – Wellen, Strand und Storchennester
45 Min.Usedom ist Deutschlands zweitgrößte Insel und liegt im äußersten Nordosten der Bundesrepublik Deutschland. Rund ein Fünftel ihrer Fläche gehört heute zu Polen. Das Gesicht der Insel ist vom Wasser geprägt. Mit der Ruhe auf der Insel ist es seit der Wende allerdings vorbei, Jahr für Jahr steigt die Zahl der Urlauber. Usedom ist vom Wasser geprägt: Zwischen Ostseestrand und Binnenküste reihen sich Seen, Moore und Bruchwälder dicht aneinander. Hier leben Sumpfschildkröten, Biber und Fischotter, Kormorane, Kraniche, Seeadler, Watvögel wie Rotschenkel und Austernfischer sowie etwa 1.900 Falterarten. Auch der Flugpionier und Visionär Otto Lilienthal wuchs hier auf. Seine Beobachtungen über die 200 heimischen Vogelarten weckten in ihm den Wunsch, selbst die Welt aus der Luft betrachten zu können; Störche und Möwen wurden für ihn zu Lehrmeistern auf seiner Suche nach dem Geheimnis des Fliegens.
Noch immer existiert ein Flughafen auf der Insel. Bis 1990 wurde er vom Militär genutzt, heute dient er zivilen Zwecken. Im wachsenden Tourismus sehen die einen eine Chance für die wirtschaftsschwache Region, andere warnen vor den Gefahren für ihre einmalige Natur. Um diesen Gefahren vorzubeugen, arbeiten seit 1960 auf Usedom und der Nachbarinsel Wollin deutsche und polnische Wissenschaftler und Förster gemeinsam an Schutzstrategien für bedrohte Tier- und Pflanzenarten. (Text: BR Fernsehen)Das verborgene Leben der Bonobos
45 Min.Obwohl Bonobos die nächsten Verwandten des Menschen sind, weiß man wenig über sie. Immerhin ist bekannt, dass Weibchen und Männchen in der Gruppe gleichberechtigt sind, und dass Sex bei ihnen eine wichtige Rolle spielt: „Make love, not war“ – das ist ihre Methode, um Konflikte zu beheben. Bonobos sind außergewöhnlich friedlich. Doch was ist der Grund für diese besondere Veranlagung? Nur im Kongo haben Forscher aus aller Welt die Gelegenheit, diese faszinierenden Affen besser kennenzulernen. Eine junge Forscherin, Leveda Cheng, will dort die Gruppendynamik der wild lebenden Tiere enträtseln.
Dafür muss sie deren Urin sammeln, da dieser Rückschlüsse auf die hormonelle Befindlichkeit zulässt. Die Herausforderung ist groß, zumal die Bonobos unermüdlich querfeldein durchs Dickicht ziehen, dort giftige Schlangen lauern und die Gruppendynamik der Bonobos von einem Augenblick zum nächsten umschlagen kann. Doch der Ehrgeiz der Forscherin ist größer. Sie bleibt den faszinierenden Primaten dicht auf den Fersen, um ihnen das Geheimnis ihrer Friedfertigkeit zu entlocken. (Text: BR Fernsehen)Der Verbündete der Höhlenelefanten
45 Min.Im Mai 2016 wird der renommierte Elefantenforscher Ian Redmond mitten im kenianischen Bergwald völlig unerwartet von einer Elefantenkuh attackiert. Warum hat die Leitkuh, die er Kali nennt, ihn angegriffen? Völlig unerwartet wird der renommierte Elefantenforscher Ian Redmond 2016 mitten im kenianischen Regenwald von einer Elefantenkuh attackiert. Fünf Sekunden lang spielt sie mit ihm Fußball. Ian Redmond überlebt mit Verletzungen, die großteils heilen. Was aber bleibt, ist die drängende Frage: Warum hat die Leitkuh, die er Kali nennt, ihn angegriffen? Warum ausgerechnet den größten „Ele-Friend“? Schon seit den 1980er-Jahren erforscht Ian Redmond, der bereits mit Dian Fossey und David Attenborough zusammenarbeitete, im Gebiet des 4.300 Meter hohen Mount Elgon eine ebenso ungewöhnliche wie gefährdete Population von Savannen-Elefanten.
Die Tiere suchen nachts Lavahöhlen auf, um mit ihren Stoßzähnen Gestein von den Wänden zu kratzen. Ian Redmond hat herausgefunden, dass es der Hunger nach Salz ist, der die Tiere in die Höhlen treibt. Auch die Leitkuh Kali, die Ian Redmond angriff, ist Teil der salzhungrigen Herde, die nachts die Lavahöhlen aufsucht.
Einmal wurde die Höhle den Tieren schon zur Todesfalle, als Elfenbeinjäger dort einen Teil der Herde erschossen. Könnte sich dieses Erlebnis auch bei Kali abgespeichert haben? Ist ihr oder ihrer Herde der Mensch schon zum Feind geworden – und das nicht nur einmal? Diese Frage treibt Ian Redmond bei seiner Spurensuche im kenianischen Bergwald immer wieder um. Nichts wünscht Ian Redmond sich sehnlicher als seiner Angreiferin Kali wieder zu begegnen. Verziehen hat er ihr längst. (Text: BR Fernsehen)Die verrückte Welt der Hörnchen
45 Min.Ob kanadisches Streifenhörnchen oder das europäische Eichhörnchen – sie begegnen uns auf Spaziergängen in Parks oder im Wald. Ihre akrobatischen Kletterkünste begeistern uns immer wieder aufs Neue: ein filmischer Streifzug durch die Welt der Hörnchen. Knapp 280 verschiedene Arten Hörnchen leben auf vier Kontinenten. Nur Australien, Madagaskar und die Antarktis sind „Hörnchen freie“ Zonen. So groß wie ihr Verbreitungsgebiet sind auch ihre Unterschiede. Es gibt Einzelgänger und Rudelliebhaber, Baumakrobaten und Segelkünstler, Winzlinge und Riesenhörnchen.
Einige leben in unterirdischen Städten, wieder andere kommen bei 40 Grad im Schatten erst so richtig in Fahrt. Es gibt mutige Hörnchen, die eine Auseinandersetzung mit einer Kobra nicht scheuen und andere, die sich bei Gefahr schleunigst aus dem Weg machen. So verschieden sie auch alle sein mögen, sie haben doch etwas gemeinsam: Hörnchen sind absolute Anpassungskünstler. Der Filmautor Yann Sochaczewski entführt in die erstaunliche und manchmal auch verrückte Welt der Hörnchen. (Text: BR Fernsehen)Die verrückte Welt der Tintenfische
45 Min.In den Tiefen der Meere lebt eine Gruppe von Tieren mit unglaublichen Fähigkeiten. Knochenlose Kreaturen, die Farbe und Form verändern können. Saugnäpfe machen sie zu effizienten Jägern: Tintenfische. So unterschiedlich wie ihre Fähigkeiten ist auch die Tiergruppe selbst. Was alle vereint: Sie sind intelligent, anpassungsfähig und haben seit Millionen von Jahren die Ozeane der Welt erobert. Oktopusse sind achtarmige Alleskönner und Sepien die Chamäleons der Meere. Sie haben zwei weitere Tentakel, die sie entfalten können, um Beute zu machen.
Genauso wie Kalmare. Sie haben besonders große Augen, mit denen sie sogar in der Tiefsee leben können. Was alle vereint: Sie sind intelligent, anpassungsfähig und haben seit Millionen von Jahren die Ozeane der Welt erobert. Vor der Küste Brasiliens leben besonders räuberische Kraken, die bei der Jagd auf Krabben sogar an die Oberfläche kommen. Bei Ebbe lauern sie ihrer Leibspeise im seichten Wasser auf. In der Tiefsee lauern skurrile Tiere wie der Vampirtintenfisch.
So gruselig sein Name auch klingt, er ernährt sich ausschließlich von zerfallenden organischen Stoffen im Wasser. Riffkalmare sind Rekordbrecher im Tierreich: Sie kommunizieren, indem sie mehrmals pro Sekunde die Farbe wechseln können. Sie haben noch einen weiteren Trick in petto: Mit der einen Körperhälfte drohen sie ihren Konkurrenten und mit der anderen locken sie Weibchen an. Der Mimik-Oktopus hat eine ganz eigene Methode, seinen Feinden aus dem Weg zu gehen. Er kann nicht nur Farbe und Form verändern, er ahmt sogar das Verhalten anderer Tiere nach.
Von der Seeschlange bis zum Feuerfisch, bis zu 15 verschiedene Tierarten hat er im Repertoire. Im Nordwesten der USA ist Meeresbiologe und Tierfilmer Florian Graner einem besonderen Tintenfisch auf den Fersen: dem Pazifischen Riesenkraken, dem größten Oktopus der Erde! Dank seiner langjährigen Erfahrung mit Tintenfischen, weiß Florian Graner, wo er nach dieser Tintenfischart suchen muss. Doch was passiert, wenn Mensch und Riesenkrake aufeinandertreffen? (Text: BR Fernsehen)Verrückt nach Schafen: Der Schäfer aus dem Pfaffenwinkel
45 Min.Dem Beruf des Schäfers wird viel Romantik nachgesagt, aber es ist in Wahrheit ein Knochenjob. Markus Schnitzler ist Schäfer aus Leidenschaft und mit 130 Schafen einer der Letzten seiner Art am bayerischen Ammersee. In dieser idyllischen Landschaft des Voralpenlandes züchtet er mit viel Hingabe zwölf verschiedene Schafrassen, obwohl sein ursprünglicher Hauptberuf eigentlich Metzger ist. Am bayerischen Ammersee züchtet Schäfer Markus Schnitzler mit viel Hingabe zwölf verschiedene Schafrassen, obwohl sein ursprünglicher Hauptberuf eigentlich Metzger ist. Mit einem Teil der Herde macht der Schäfer Tiertherapie in einer psychosomatischen Klinik. Den Rest der Herde treibt er jeden Sommer in die Berge, auf eine Alpe im Allgäu.
50 Hektar saftige Kräuterwiesen – ideal für die Tiere! Aber der Weg dorthin ist anstrengend und gefährlich. Knapp 1.000 Höhenmeter auf einem steilen, schmalen Steig gilt es zu überwinden. Nach einem gefährlichen Aufstieg bei Regen steht der Schäfer vor einer schweren Entscheidung. Ein Jahr hat ein Filmteam den Schäfer begleitet, ein dramatisches Jahr, das aber auch ganz neue Chancen für ihn bringt. Der Film „Verrückt nach Schafen“ führt ein in die archaisch bodenständige Welt des Schäferdaseins in der grünen, bäuerlich geprägten Region des Ammersees und den wilden Allgäuer Bergen mit ihren hoch gelegenen Graskuppen. (Text: BR Fernsehen)Vietnam, die letzten Pangoline
52 Min.Im Endangered Primate Rescue Center im Nationalpark Cuc Phuong werden aus dem Wildtierhandel beschlagnahmte Affen aufgepäppelt.Bild: BR/Medienkontor/Therese EngelsAcht Arten des Schuppentiers, auch Pangolin genannt, gibt es weltweit. Jede davon ist akut vom Aussterben bedroht. Grund ist zum einen die verstärkte Nachfrage in asiatischen Restaurants nach Pangolinfleisch, zum anderen die Verwendung der Schuppen in der traditionellen chinesischen Medizin. Ein Schutzzentrum in Vietnam will beschlagnahmte Tiere auf ihre Auswilderung vorbereiten. Kaum ein Säugetier wird weltweit so häufig gewildert wie der Pangolin, auch Schuppentier genannt. Wenn nicht bald etwas passiert, werden Pangoline in wenigen Jahren von der Erde verschwunden sein.
Das Filmteam hat ein Schutzzentrum in Vietnam besucht. Um den Pangolin steht es schlecht. Mit diesem Säugetier wird weltweit illegaler Handel getrieben. Das Geschäft ist lukrativ, die Gewinnspanne enorm. Ihren Schuppen, die wie unsere Fingernägel aus Keratin bestehen, werden Heilkräfte nachgesagt. Sie sollen den Milchfluss stillender Mütter stimulieren, Asthma und Schuppenflechte heilen. Das Fleisch gilt für viele Asiaten als Delikatesse und der Verzehr als Statussymbol.
Pangoline lassen sich schwer züchten und sterben schnell in Gefangenschaft. Kaum jemand kennt sie, kaum jemand schützt sie. Seit Ende der 1990er-Jahre ist in Vietnam zwar die Jagd auf die Tiere verboten, gewildert werden sie trotzdem. Allein in den letzten zehn Jahren wurden weltweit über eine Million Pangoline illegal gehandelt. Lange Zeit wussten die vietnamesischen Behörden nicht, wie sie mit konfiszierten Tieren, von denen die meisten krank und geschwächt sind, umgehen sollten.
Das Rettungszentrum im Cuc Phuong Nationalpark, 140 Kilometer südwestlich von Hanoi, entstand aus dieser Notlage. 20 Mitarbeiter arbeiten heute hier, nehmen beschlagnahmte Tiere auf und pflegen sie gesund. Der 25-jährige Tierarzt Lam Kim Hai gehört zu ihnen. Ständig kommen neue Tiere hinzu. Nun endlich sollen 25 von ihnen ausgewildert werden. Ein großer Moment für das Zentrum und Lam Kim Hai. Und eine kleine Chance für den Pangolin, dass die Art vielleicht doch überlebt. (Text: BR Fernsehen)Die Viktoriafälle – Afrikas Garten Eden
45 Min.Schon aus 30 Kilometer Entfernung kann man es sehen: Wie bei einem brodelnden Vulkan erhebt sich eine glutrote Wolke aus der Erde. So erlebt man die Viktoriafälle bei Sonnenaufgang. „Der Rauch, der donnert“, nennen ihn deshalb die Einheimischen. Der Wasserfall im Herzen Afrikas stürzt über eine Breite von fast zwei Kilometern über mehr als 100 Meter in die Tiefe. 1855 entdeckte David Livingstone die Fälle. Tief beeindruckt beschrieb er den Wasserfall als das Schönste, das er je in Afrika zu Gesicht bekam. Er benannte ihn daraufhin nach seiner Königin.
Tatsächlich sind die Viktoriafälle noch heute ein Naturschauspiel, das seinesgleichen sucht. Gegenüber den Wasserfällen existiert ein Miniaturregenwald, entstanden nur durch die lebenspendende Gischtwolke der Viktoriafälle. Jenseits dieser Wälder ist das Land trocken und geht fast nahtlos in die Savanne über. Gerade in der Trockenzeit beginnt daher eine ungewöhnliche Migration: Elefantenfamilien kommen aus dem 100 Kilometer entfernten Hwange-Nationalpark hierher.
Während in ihrer Heimat alles vertrocknet ist, gibt es oberhalb der Fälle eine Vielzahl von immergrünen Inseln: kleine Oasen, in denen die Elefanten die Zeit der Dürre verbringen. Mehrmals pro Woche müssen sie die Insel wechseln, sonst wären diese schnell leergefressen. Dann kommt es zu einem wundervollen Spektakel: Überall schwimmen die Elefanten wie an einer Perlenschnur durch den Sambesi. Aber nicht nur die Elefanten unterliegen dem ständigen Wandel zwischen Trocken- und Regenzeit. Marabus und Paviane sind besonders betroffen. (Text: BR Fernsehen)Vögel auf Wohnungssuche
Wieso brütet der Flussregenpfeifer seine Eier einfach zwischen den Steinen einer Kiesbank aus? Sind die Risiken auf dieser Art Präsentierteller spätestens für die Jungvögel nicht viel zu groß? Offenbar geht es auch anders wie in „Abenteuer Wildnis“ gezeigt wird. Am Beispiel von Specht, Wiedehopf, Star und anderen Höhlenbrütern werden Strategien aus der Tierwelt gezeigt, die den Nachwuchs mehr oder weniger von der Umwelt abschotten und so vor Gefahren schützen. Nachgefragt wird, ob z. B. die Nester von Beutelmeise und Bienenfresser den Naturgewalten und den Fressfeinden besser trotzen. Auch Säugetiere und Insekten vertrauen auf Höhlen – selbstgefertigte oder schon vorhandene. Wieweit sich bestimmte Brutstrategien durchsetzen konnten, und wie es mit den Vor- und Nachteilen im täglichen Überlebenskampf aussieht, zeigen diese filmischen Beobachtungen aus dem Alpenraum. (Text: BR Fernsehen)
zurückweiter
Füge Abenteuer Wildnis kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu Abenteuer Wildnis und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.
TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Abenteuer Wildnis online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.Erinnerungs-Service per
E-Mail