Abenteuer Erde Die Tricks des Überlebens (1): Im Dschungel
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Die Tricks des Überlebens (1): Im Dschungel(The Emerald Band)
Wer im Dschungel überleben will, muss einen raffinierten Trick beherrschen, schnell rennen oder klettern können, gut aussehen oder riechen. Am besten, man kann etwas, was sonst keiner kann – so wie Aguti, Prachtbiene und Paranuss-Baum am Amazonas. Einmal im Jahr lösen sich die kokosnussgroßen Früchte des Paranuss-Baums aus der Krone und krachen 50 Meter tief auf den Urwaldboden. Auf diesen Moment hat das Aguti gewartet. Paranüsse sind schließlich die Lieblingsspeise des kleinen Nagetiers. Zwar ist die Schale steinhart – aber genau daran hat sich das Aguti angepasst: Niemand außer ihm besitzt so ein scharfes Gebiss, um die Frucht zu öffnen. Die Samen im Innern knackt das Aguti mühelos, ein paar verspeist es sofort, den Rest vergräbt der Nager einzeln im ganzen Revier. Dies wiederum ist die Überlebensstrategie des Paranuss-Baumes: Seine Samen werden im Regenwald verteilt und können weit weg vom Mutterbaum neue Standorte erobern. Denn je weiter die jungen Sämlinge von ihren Elternbäumen entfernt aufwachsen, desto sicherer sind sie vor ihren
Fressfeinden. Auch zum Bestäuben braucht der Baum einen tierischen Helfer – die Prachtbiene. Nur sie ist groß und stark genug, den Deckel der Paranuss-Blüte anzuheben, um hinein zu tauchen. Der Nektar nährt ihre Brut und sie selbst – und beim Besuch der nächsten Blüte trägt sie den Pollen weiter. Sind die Kelche bestäubt, dauert es 15 Monate, bis die neuen Früchte reif werden und dem Aguti vor die Nase fallen. So tragen zwei kleine Tiere dazu bei, dass der riesige Amazonas-Baum nicht ausstirbt – dafür versorgt er sie mit Nüssen und Nektar. Das ist nur eine von vielen Geschichten über die geniale Symbiose zwischen Tieren und Pflanzen im Regenwald. Warum hilft die Winker-Krabbe dem Mangrovenwald? Warum sind Nektarvögel die „Bienen“ des tropischen Regenwalds? Und was hat die Passionsblume mit Blausäure zu tun? Etwa 10 Millionen Tier und Pflanzenarten sind auf der Erde zu finden. Doch kein einziges Lebewesen kann alleine überleben. Wie vielfältig die Abhängigkeiten sind und wie kreativ die Tricks des Überlebens sind, zeigen die Macher der Mini-Serie in spektakulären Bildern. (Text: WDR)