Dokumentation in 5 Teilen, Folge 1–5

  • Folge 1
    Die Hochfrottspitze ist mit 2.649 Metern der höchste Berg im Regierungsbezirk Schwaben. Der imposante Gipfel gehört zu einem der berühmtesten Bergmassive Bayerns, dem Oberstdorfer Dreigestirn. Die Hochfrottspitze ist umgeben von einer faszinierenden und einzigartigen Landschaft und steht im Zentrum der Allgäuer Hochalpen, dem artenreichsten Gebirge Deutschlands. Filmautor Marc Haenecke porträtiert in spektakulären Bildern die Hochfrottspitze und die Menschen, die hier leben. Die Hochfrottspitze gehört zum Oberstdorfer Dreigestirn. Nur wenige Menschen kennen den Namen des höchsten deutschen Gipfels mit 2.649 Metern der Allgäuer Hochalpen.
    Ihre schroffe Schönheit ist nur schwer zu begehen, daher führt die Hochfrottspitze eine Art Schattendasein neben den beiden berühmten Bergen Trettachspitze und Mädelegabel. Die Wände der Hochfrottspitze sind weglos und ihr Fels, bestehend aus Lechtaldolomit, ist extrem bröckelig und schuttreich. Die Erstbesteigung der Hochfrottspitze erfolgte im Jahr 1869 durch Hermann von Barth, der als einer der Wegbereiter des modernen Alpinismus gilt. Eine Besteigung der Hochfrottspitze birgt auch heute noch Gefahren und bleibt deshalb den Profis vorbehalten.
    Ein Glück für den rauen Riesen. Denn zu seinen Füßen verläuft der viel begangene Heilbronner Höhenweg, den jährlich etwa 15.000 Menschen passieren, die nur von unten den steilen Gipfel der Hochfrottspitze in den Himmel ragen sehen. Umrahmt ist die Hochfrottspitze als Teil der Allgäuer Hochalpen vom größten Naturschutzgebiet des Regierungsbezirkes Schwabens. Es ist das artenreichste Gebirge Deutschlands, Steinböcke, Gämsen und Adler leben hier. Und obwohl die Hochfrottspitze auf den ersten Blick kahl und unbelebt erscheint, sind in den Felsen erstaunlich gut an die Höhe angepasste Pflanzen zu entdecken.
    Die niedrigeren Lagen um die Hochfrottspitze sind intensiv landwirtschaftlich genutzt. Typisch für die Gegend sind Senn- und Galtalpen, auf denen das Allgäuer Braunvieh den Sommer verbringt. Aber auch echte Wildnis gibt es noch rund um die Hochfrottspitze. Das Bacher Loch ist eine spektakuläre Schlucht, die man auf dem Weg zur Hochfrottspitze durchwandern muss. Unweit des Gasthofes Einödsbach gibt es ungenutzte und damit nahezu naturbelassene Wälder. Filmautor Marc Haenecke nähert sich der Hochfrottspitze aus verschiedenen Richtungen. Spektakulär aus der Luft, mühsam mit Andi Tauser und Rolf Meyer, die die Reste des Frühjahrsschnees auf dem Heilbronner Höhenweg wegschaufeln.
    Herausfordernd, denn der Bergführer Andi Tauser besteigt mit seiner Kollegin Sabrina Tauscher den weglosen Gipfel. Henning Werth und Andrea Lachmuth sind für die Ökologie rund um die Hochfrottspitze zuständig, sie erklären die Besonderheiten von Flora und Fauna. Christine und Andreas Gentner, die die Buchrainer Alpe bewirtschaften, erzählen vom Alpleben, und Katharina Ellmann, die den legendären Berggasthof Einödsbach betreibt, blickt zurück auf die Anfänge des Bergtourismus in der Region. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 14.04.2022BR FernsehenDeutsche Online-PremiereMo 11.04.2022ARD Mediathek
  • Folge 2
    Die Dammersfeldkuppe in der Rhön und der Schneeberg im Fichtelgebirge sind die höchsten Gipfel der Regierungsbezirke Unter- und Oberfrankens. Nicht nur der vulkanische Ursprung verbindet sie, sondern auch ihre Geschichte als Militärberge. Diese Besonderheit sorgt für eine außergewöhnlich artenreiche Flora und Fauna. Noch immer ist die Dammersfeldkuppe Sperrgebiet, doch für diesen Film konnte der Gipfel nach mehr als 30 Jahren erstmals wieder erklommen werden – mit einem grandiosen Weitblick. Den Schneeberg in Oberfranken und die Dammersfeldkuppe in Unterfranken trennen 143 Kilometer Luftlinie.
    Trotzdem haben sie eine Reihe von überraschenden Gemeinsamkeiten: Die beiden Berge haben ihren Ursprung im Vulkanismus der Vorzeit. Beide Gipfel prägt eine Geschichte als Militärberg. Und an beiden Bergen ist die Natur in weiten Teilen sich selbst überlassen geblieben – mit beeindruckenden Folgen. Die Dammersfeldkuppe in der Rhön ist 928 Meter hoch und damit der höchste Berg Unterfrankens – nicht der viel bekanntere Kreuzberg, den die meisten als den höchsten Gipfel ansehen.
    In der Rhön, einem langgezogenen Gebirge mit faszinierenden Laubwäldern, Felsblockhalden und Basaltseen, von der UNESCO zum Biosphärenreservat gekürt, dominiert die Gestalt der „Kuppe“. Sanfte Hänge, kegelförmige Einzelberge und Hochplateaus haben sich vor Jahrmillionen aus den Erosionsruinen feuerspeiender Vulkane entwickelt. Davon zeugen heute gewaltige Basaltblockhalden, eine Urlandschaft mit eiszeitlicher Flora und Fauna. Und mittendrin die Dammersfeldkuppe. Von weit her reiste man früher zum Wandern und Skifahren an die Dammersfeldkuppe, dann übernahm das Militär den Berg.
    Die Dammersfeldkuppe ist noch immer militärisches Sperrgebiet, das zum Truppenübungsplatz Wildflecken der Bundeswehr gehört. Sie ist seit mehr als 80 Jahren gesperrt wegen des Schießbetriebs und der weit gestreuten Blindgängermunition. Hier hat sich für Tiere und Pflanzen ein Rückzugsraum entwickelt: ein einzigartiges und überraschendes Biotop. Gut hundert Kilometer weiter östlich liegt inmitten des hufeisenförmig angeordneten Fichtelgebirges der Schneeberg an der Grenze zwischen Bayern, Sachsen, Thüringen und Tschechien.
    Er ist mit 1.051 Metern Oberfrankens höchster Gipfel, unverkennbar wegen des wuchtigen Antennenturms aus Zeiten des Kalten Krieges. Aus dem Grün des Fichtelgebirges ragen imposante Felstürme hervor – die verwitterten Relikte des früheren Vulkangebirges. Wegen seiner geologischen Besonderheit bestimmte lange der Bergbau das Leben am Schneeberg, neben Granit wurden Eisen, Gold, Zinn und Silber, aber auch Bergkristall und sogar Uran abgebaut. Auf den Gipfel führte bis in die 1930er-Jahre ein Wegenetz, dann begann die Zeit als „verbotener Berg“.
    Die US-Army baute am Gipfel eine Abhöranlage mit dem Zweck, den Ostblock auszuhorchen. Mit der Ankunft der Bundeswehr bekam der Gipfel seine unverwechselbare Landmarke: den wuchtigen Abhörturm. Heute ist der Schneeberg vor allem ein Berg der Ruhe für Mensch, Tier und Pflanzen. Den beiden entfernt verwandten Gipfeln nähert sich Filmautor Florian Huber über Menschen, die deren Einzigartigkeiten besonders gut kennen: An der Dammersfeldkuppe begleitet das Filmteam Amelie Nöth und Leonard Helfrich, zwei Ranger vom Naturpark Bayerische Rhön, zu den eiszeitlichen Basaltblockhalden, und den Kommandanten des Truppenübungsplatzes, Oberstleutnant Kai Schulze, mit dem nach mehr als 30 Jahren zum ersten Mal wieder ein Mensch auf dem Gipfel des höchsten Berges von Unterfranken steht.
    Am Schneeberg lernt Filmautor Florian Huber den Förster Stefan Oettle kennen, der sich anstelle der Fichtenmonokultur in seinem Traumrevier den naturnahen Bergmischwald zurückwünscht, und geht mit Olga Hirschmann tief hinein in die Unterwelt des Schneebergs, in seine Keller und vergessenen Stollen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereFr 15.04.2022BR FernsehenDeutsche Online-PremiereMo 11.04.2022ARD Mediathek
  • Folge 3
    Skiparadies und urtümliche Natur: der Große und der Kleine Arber. Beide Berge verbindet eine faszinierende Landschaft, Flora und Fauna – vom seltenen Auerwild, gefährdeten Orchideenarten bis hin zu Eiszeitrelikten, den Arberseen. Der Große Arber in Niederbayern ist als „König des Bayerischen Waldes“ Touristenmagnet, der Kleine Arber, höchster Berg der Oberpfalz, beeindruckt durch romantische Wildnis und Unberührtheit, wie der Film von Daniela Agostini in eindrucksvollen Aufnahmen dokumentiert. Der Große und der Kleine Arber im Bayerischen Wald teilen eine faszinierende Landschaft, Pflanzen- und Tierwelt.
    Von einem Gipfel blickt man auf den anderen, Wanderwege verbinden sie. Und doch trennt sie seit der Gebietsreform ab 1972 eine politische Grenze, die über die Gipfel verläuft. Der Große Arber liegt nach wie vor in Niederbayern – er ist mit 1.456 Metern der höchste Gipfel des Regierungsbezirks. Der 1.384 Meter hohe Kleine Arber ist seither der höchste Berg der Oberpfalz. Der Große Arber ist der „König des Bayerischen Waldes“, der höchste Berg im Bayerischen Wald und der höchste bayerische Berg außerhalb der Alpen.
    Heute führt eine moderne Bergbahn zum Gipfel – der Große Arber ist das größte Familienskigebiet in der Region und im Sommer ein beliebter Wanderberg. Als einziger Gipfel im Bayerischen Wald erreicht der Große Arber die Waldgrenze. Schon allein deshalb nimmt er eine botanische Sonderstellung ein und ist im Winter bekannt durch seine „Abermandl“, die schönen und bizarren Figuren, die Schnee und Eis formen.
    Eine weitere Besonderheit, die es am Großen Arber gibt, sind seine jahrhundertealten Traditionen. Noch immer treiben „Weiderechtler“ jeden Sommer ihre Rinder auf die traditionellen Waldweiden, die Schachten. Diese 500 Jahre alte Kulturlandschaft würde es ansonsten nicht mehr geben. In Bayerisch Eisenstein, am Fuße des Berges, verlief bis zum Fall des Eisernen Vorhangs der Grenzzaun. Damals baute die Bundeswehr zwei Radarkuppeln, um während des Kalten Kriegs, den Flugverkehr des „Ostblocks“ zu überwachen.
    Ihre weißen Kuppeln dominieren noch immer den Gipfel des Großen Arber. Direkt gegenüber liegt der Kleine Arber, weitaus unbekannter als der Große Arber. Wer zum Gipfelkreuz will, muss zu Fuß aufsteigen. Ein Wander-Paradies mit seiner Ruhe und Unberührtheit. Nicht umsonst liegt hier die Kernzone des Auerwild-Schutzgebietes. Der seltene und scheue Waldvogel liebt die Hänge des Kleinen Arber. Nur noch wenige Exemplare gibt es von dem prachtvollen Vogel in Deutschland. Am Fuße des Kleinen Arber liegt ein Eiszeitrelikt: der Kleine Arbersee.
    Auf ihm hat sich eine Besonderheit herausgebildet, die schwimmenden Inseln. Als die Arberregion fest in der Hand der Glasherstellung war, wurde der Kleine Arbersee für die Holztrift genutzt. Die beiden Berge mit ihren Besonderheiten erklärt am Großen Arber Biologe Wolfgang Diewald, der den Bestand gefährdeter Pflanzen dokumentiert und sichert. Bauer Ludwig Fritz treibt seine Kühe wie jeden Sommer auf die traditionellen Schachten und in Bayerisch Eisenstein erinnert sich Adrian Kreuzer an den Eisernen Vorhang.
    Am Kleinen Arber sorgt sich Gebietsbetreuerin Anette Lafaire um das Auerwild und versucht, die schwimmenden Inseln vor einer invasiven Pflanze zu retten, und Markus Schmidberger möchte sichergehen, dass Kreuzotter und Feuersalamander auch weiterhin am Kleinen Arber heimisch bleiben. „7 Gipfel Bayerns“ – ob Alpenmassiv oder uralter Zeugenberg – erzählt in spektakulären Bildern, was die höchsten Berge der bayerischen Regierungsbezirke auszeichnet und begleitet Menschen, die eng mit den Bergen und der Region verbunden sind. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.04.2022BR FernsehenDeutsche Online-PremiereMo 11.04.2022ARD Mediathek
  • Folge 4
    Inmitten flacher Landschaft, markant und weithin sichtbar, liegt die höchste Erhebung Mittelfrankens: der Hesselberg. Er ist ein ganz besonderer Berg, geologisch ist er älter als die Alpen. Vom Naturwunder bis hin zum Segelfliegerberg, die herausragende Lage und Landschaft dieses Zeugenbergs hat die Menschen schon immer fasziniert – bis heute. Die „Hesselberger“ kümmern sich um ihren Berg, um Streuobstwiesen, Wälder, Moore und Magerrasen und erhalten ihn so in seiner vielfältigen Schönheit. Schon immer war der Hesselberg in Mittelfranken ein Identifikationsort für die Menschen in der Region.
    Seine herausragende Lage hat die Menschen fasziniert. Mit seinen 689 Metern ist er als einzige und höchste Erhebung mitten im Flachland weithin sichtbar und beeindruckend markant. Von oben hat man eine Rundum-Aussicht und an klaren Tagen reicht der Blick bis in die 150 Kilometer entfernten Alpen, die geologisch deutlich jünger sind als er. Und der Hesselberg gilt als eines der schönsten Geotope Bayerns. Spuren seines Alters lassen sich noch überall entdecken.
    An mehreren Stellen kann man die verschiedenen Gesteinsschichten gut erkennen, auch Fossilien findet man. Diese besondere geologische Beschaffenheit, aber auch die Lage, das Klima und die traditionelle Bewirtschaftung haben auf dem Hesselberg eine vielfältige und schützenswerte Pflanzen- und Tierwelt hervorgebracht. Fast 20 verschiedene Lebensräume machen ihn zu einem der ökologisch wertvollsten Gebiete in Bayern. Seit 1985 ist der Hesselberg deshalb als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.
    Was den Berg besonders auszeichnet, ist die wald- und buschlose Kuppe mit dem Magerrasen, entstanden durch die jahrhundertelange Beweidung mit Schafen. An die 560 verschiedene Pflanzenarten wachsen hier, 48 davon sind gefährdet. Die verschiedenen Habitate am Hesselberg – Streuobstwiesen, Hecken und Büsche, Wald, Moore oder Magerrasen – sind auch ein Paradies für viele Vogelarten, Säugetiere und Insekten. Am Fuß des Hesselbergs prägen bunte Streuobstwiesen mit ungespritzten Apfel-, Birnen-, Kirsch- und Walnussbäumen die Landschaft.
    Hunderte verschiedene Apfel- und Birnensorten wachsen heute hier. Diese alten Streuobstwiesen sollen als besonderes Kulturgut am Hesselberg erhalten bleiben. Und da helfen alle mit. Die Bewohner der vier umliegenden Gemeinden Ehingen, Röckingen, Gerolfingen und Wittelshofen bezeichnen sich selbst als „Hesselberger“. Es ist „ihr“ Berg. Er ist bequem zu erreichen und familientauglich: zum Spazierengehen, um die Aussicht zu genießen – oder um in die Lüfte zu steigen.
    Die Fliegerei hat hier lange Tradition. Schon in den 1920er- und 1930er-Jahren war der Hesselberg ein bedeutender „Fliegerberg“ über die Grenzen Frankens hinaus. Eine unrühmliche Epoche erlebte der Hesselberg im Dritten Reich, als der berüchtigte „Frankenführer“, Gauleiter Julius Streicher, ab 1933 die „Frankentage“ auf der Bergkuppe veranstaltete. Filmautorin Daniela Agostini zeichnet ein eindrucksvolles Bild vom Hesselberg und seinen Bewohnerinnen und Bewohnnern: Norbert Metz, der sich liebevoll um die Streuobstwiesen kümmert, Försterin Kathrin Engelhardt, die kreativ Naturschutz und Naturnutzung in Einklang bringen möchte, Friedrich Belzner und sein Sohn Rainer, die mit Leidenschaft die letzte Schäferei am Hesselberg betreiben, und Daniel Schnaubelt, der hier mit seinem Gleitschirm den Wind und den wunderbaren Ausblick genießt.
    „7 Gipfel Bayerns“ – ob Alpenmassiv oder uralter Zeugenberg – erzählt in spektakulären Bildern, was die höchsten Berge der bayerischen Regierungsbezirke auszeichnet und begleitet Menschen, die eng mit den Bergen und der Region verbunden sind. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.04.2022BR FernsehenDeutsche Online-PremiereMo 11.04.2022ARD Mediathek
  • Folge 5
    Die Zugspitze ist mit 2.962 Metern Deutschlands höchster Gipfel. Mehr als 500.000 Menschen besuchen ihn jährlich, um den atemberaubenden Ausblick einmal selbst erleben zu können. Die Zugspitze ist nicht nur technisch ein Berg der Superlative, die Natur ist trotz der exzessiven Nutzung noch immer spektakulär. Wild bewachsene Flanken und scheue Tiere findet man hier, aber auch die Spuren des Klimawandels. Die Zugspitze: Mythos und Berg voller Widersprüche. Die Zugspitze zieht seit Jahrhunderten die Menschen an und fasziniert. Mit 2.962 Metern ist die Zugspitze nicht nur Deutschlands, sondern auch Oberbayerns höchster Berg.
    Fast jeder möchte einmal auf dem „Top of Germany“ gestanden haben, denn der Ausblick ist einfach spektakulär. Über 500.000 Menschen besuchen ihn jährlich. Der Berg ist heute ein echtes Großunternehmen und seine technische Erschließung eine Geschichte der Superlative. Auf die Zugspitze fahren drei Seilbahnen und eine Zahnradbahn, der Tourismus spielt hier die Hauptrolle. Und doch ist Zugspitze viel mehr als ein gezähmter Riese. Die Natur am höchsten deutschen Berg, mit seinen steilen Abhängen und den faszinierenden Seitentälern, ist bis heute erstaunlich intakt und vielfältig.
    Vom Steinadler bis zum Schneehuhn sind hier alle Alpenbewohner vertreten. Auf dem über 2.000 Meter hohen Zugspitzplatt gibt es viele Insekten, und sogar Fledermäuse werden hier immer wieder gesichtet. Die Wälder und Wiesen der Zugspitze werden seit Jahrhunderten vom Menschen genutzt. So ist neben der unberührten Natur auch eine einzigartige Kulturlandschaft entstanden, die es zu schützen gilt. Auch die Geschichte der Zugspitze ist besonders: Deutschland hätte sogar einen echten 3.000er, wenn nicht vor etwa 4.000 Jahren ein gewaltiger Felssturz die Zugspitze ihren damaligen Gipfel gekostet hätte.
    Und auch den Gipfel, der 1820 unter Josef Naus das erste Mal bestiegen wurde, gibt es heute so nicht mehr. Während der Mittelgipfel der Zugspitze 1930 für die Bergstation der Gipfelseilbahn eingeebnet wurde, haben die Nationalsozialisten den einstmals 2.964 Meter hohen Westgipfel 1938 gesprengt. Der bis heute andauernde Umbau des Zugspitzgipfels begann schon im Jahre 1900 mit der Errichtung der Wetterstation.
    1963 wurde schließlich die Seilbahn von Grainau zum Gipfel eröffnet. Gerade komplett neu erbaut, zählt sie heute zu den spektakulärsten Gondelbahnen der Welt. Aber auch für Forscher ist der Berg mit seiner klaren Luft und der geringen Lichtverschmutzung ein Eldorado. Das zur Forschungsstation umgebaute Schneefernerhaus ist ein weltweit bekanntes Zentrum für Klima- und Umweltforscher. Eines kann man ganz genau auf der Zugspitze beobachten: die Folgen des Klimawandels. Mit seinen verschwindenden Gletschern, dem lange in Plastik eingewickelten Schneeferner, der ihn vor den steigenden Temperaturen und der erbarmungslosen Sonne schützen sollte, ist die Zugspitze nicht zuletzt zum Symbol für den Klimawandel und die Bedrohung der Alpen durch Tourismus, Umweltverschmutzung und Besiedlung geworden.
    Kaum ein Berg ist so facettenreich, aber auch so widersprüchlich wie die Zugspitze. Förster Wolfgang Striegel erklärt die Balance zwischen Natur, Tourismus sowie wirtschaftlicher Nutzung, und mit Physiker Hannes Vogelmann übernachtet das Filmteam in der Einsamkeit auf fast 3.000 Metern.
    Die Fotografin Nomi Baumgartl erkundet seit Jahren den bedrängten Berg und den schmelzenden Schneeferner-Gletscher. Eva Raab, auszubildende Seilbahntechnikerin, nimmt das BR-Team mit in schwindelnde Höhen und Michaela Wölfle zeigt am Eibsee die Schattenseiten des Tourismus. „7 Gipfel Bayerns“ – ob Alpenmassiv oder uralter Zeugenberg – erzählt in spektakulären Bildern, was die höchsten Berge der bayerischen Regierungsbezirke auszeichnet und begleitet Menschen, die eng mit den Bergen und der Region verbunden sind. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.04.2022BR FernsehenDeutsche Online-PremiereMo 11.04.2022ARD Mediathek

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