30 Minuten Deutschland

Am 2. Januar 2006 stürzt das Dach der Eishalle von Bad Reichenhall ein. 50 Menschen werden unter den Trümmern und Schneemassen verschüttet. 700 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Bundeswehr, THW und anderen Rettungsdiensten sind im Einsatz und kämpfen vier Tage um das Leben der Verschütteten. Doch für zwölf Kinder und drei Frauen kommt jede Hilfe zu spät. Auch Dagmar Schmidbauer ist zum Zeitpunkt des Einsturzes in der Eishalle. Schwer verletzt kann sie sich aus eigener Kraft befreien. Ihre beiden Töchter Marina (8) und Christina (11) kommen ums Leben.
Franz Zauner und sein Sohn Patrick (7) gehören zu den Überlebenden. Doch beide müssen mit ansehen, wie die Mutter und Ehefrau von herab fallenden Trümmern erschlagen wird. Schnell werden Vorwürfe laut: Die Eishalle soll in marodem Zustand gewesen sein. Doch davon

will von den Verantwortlichen niemand etwas gewusst haben. Für die Opfer und Hinterbliebenen beginnt jetzt die Katastrophe nach der Katastrophe. Bis heute führen die Opfer und Hinterbliebenen ihren Kampf um Gerechtigkeit. In einer unendlichen Geschichte von Schlamperei, Gewissenlosigkeit und Pfusch müht sich die Justiz vergeblich, die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen.
Für jedes Todesopfer wird den Angehörigen eine Entschädigung 2.500 Euro angeboten. Die Dokumentation ‚Die Eishalle – Chronologie einer Katastrophe‘ beleuchtet die Ereignisse vom Bau der Eishalle im Jahr 1972 über die Dramatik am 2. Januar 2006 bis heute. Zum ersten Mal sprechen Überlebende und Angehörige im deutschen Fernsehen über ihre erschütternden Erlebnisse. Experten erläutern die politischen und juristischen Hintergründe. (Text: RTL)