2023, Folge 1–21

Nach ARD-Angaben werden die Ausgaben der Sendung intern nicht nummeriert, so dass keine laufenden Gesamtnummern bekannt sind und wir deshalb nur innerhalb eines Jahres zählen können. Leider scheint somit auch nicht feststellbar, wie viele Ausgaben es vor 2018 bereits gab.
  • Folge 1
    Holocaust-Überlebende Tova Friedman und ihr Tik-Tok-Kanal gegen das Vergessen: Tova Friedman wurde 1938 in eine jüdische Familie in der polnischen Kleinstadt Tomaszów Masowieczki hineingeboren. Noch bevor sie lernen konnte, was die Tora ist und was das Pessach-Fest bedeutet, lernte die Dreijährige ab 1941, dass Juden, auch jüdische Kinder, sterben müssen, dass das sozusagen ihre Bestimmung ist. Von 1941 an musste sie mit ihren Eltern ins Ghetto ihrer Heimatstadt. Danach kam die Familie in ein Arbeitslager und 1944 wurde der Vater nach Dachau deportiert und die Fünfjährige kam mit ihrer Mutter nach Auschwitz. Seit sie denken kann sah Tova Friedman, wie die Juden um sie herum ermordet wurden, an Schwerstarbeit, Hunger und Krankheiten starben.
    Von den 13000 Ghettobewohnern in Tomaszów Masowieczki waren 5000 Kinder – fünf davon überlebten die Deportation nach Auschwitz. Eins davon ist Tova Friedmann. Sie hat jetzt ihre Geschichte in dem Buch „Ich war das Mädchen aus Auschwitz“ veröffentlicht. Die Überlebenden der Shoah verlassen uns langsam, Tova Friedman gehört zu den wenigen, die noch erzählen können. Im Unterricht der Schulen in Deutschland spielt das Thema Holocaust kaum eine Rolle, außer im Geschichtsunterricht. Die Schüler müssen Fakten lernen zum Holocaust.
    Deswegen hat sich der Verband der Deutschlehrer*Innen jetzt in einem offenen Brief an die Kultusministerkonferenz gewandt und fordert, die Literatur von Holocaust-Überlebenden verbindlich in den Deutschunterricht aufzunehmen. „ttt“ hat Tova Friedman in den USA besucht und mit ihr über ihren Tik-Tok-Kanal zum Holocaust gesprochen, den sie zusammen mit ihrem Enkelsohn betreibt. Das Mädchen aus Auschwitz – Tova Friedmann und ihr Tik-Tok-Channel gegen das Vergessen. (Autor: Ulf Kalkreuth)
    Hat Deutschland nach Silvester eine neue Integrationsdebatte?: Nicht nur in der Metropole Berlin, auch in anderen deutschen Städten randalierten in der Silvesternacht hunderte junger Männer, dutzende wurden festgenommen.
    Die Angriffe auf Sanitäter, Feuerwehrleute und Polizisten schockierten die ganze Nation.
    Die Erklärungen für die Gewaltexzesse sind allerdings höchst unterschiedlich.
    Ahmad Mansour, Psychologe und Experte für Extremismus und neuerdings Politikberater der FDP, sieht eine der Ursachen in der fehlenden Integration junger Migranten. Er erntet damit heftigen Widerspruch in der Community: Randale habe es schließlich auch im sächsischen Borna gegeben, sagt die Grünen Abgeordnete Lamya Kaddor.
    Aber auch wenn es stimmt, dass für jene Gewaltausbrüche junger Männer nicht deren Migrationserfahrung ursächlich sind, so ist Mansours Feststellung, dass viele Migranten aus patriarchalisch strukturierten Gesellschaften Probleme haben, sich in Europa zu integrieren, ebenso richtig. Die Frage ist also, was muss im Einwanderungsland Deutschland ohnehin geschehen, damit Integration besser funktioniert? Ein Problem, das sich mit Schuldzuweisungen auf jeden Fall nicht lösen lässt. (Autorin: Petra Böhm)
    Eine Fotoreportage erzählt von einer geheimen Mädchenschule in Kabul: Als Maryam vor über 20 Jahren hörte, dass Mädchen in ihrem Land nur bis zur 6. Klasse in die Schule dürfen, beschloss sie, ihre Bildung selbst in die Hand zu nehmen. Mit sechs Jahren konnte sie bereits Lesen und Rechnen, mit acht überredete sie ihren Vater, eine eigene Schule zu gründen, und gab dort selbst Unterricht. Als die Taliban ihre Schule mit einer Granate zerstörten, war das der schlimmste Tag ihres Lebens. Heute ist Maryam Amarkhila 28 Jahre alt und lebt seit kurzem im Chemnitzer Exil. Sie ist die erste Frau aus ihrer Region, die einen Studienabschluss hat. Sie hat mehrere Schulen gegründet, Infrastrukturen für Handwerkerinnen aufgebaut, kämpft für Frauenrechte und für Bildungsmöglichkeiten
    für alle. Die jüngsten Dekrete der Taliban, Frauen in Afghanistan von den Universitäten zu verweisen und die Erlässe, Mädchen nur bis zur 6. Klasse Schulbildung zu erlauben, findet Maryam katastrophal. Für die Zukunft Afghanistans ist das Bildungsverbot eine fatale Entscheidung und trotz des Dekrets gibt es in Afghanistan Schulen, „geheime Schulen“.
    Der Hannoveraner Fotograf Daniel Pilar war im Juli 2022 in Kabul und Kandahar und hat solch eine „geheime Schule“ fotografiert. Am Rand von Kabul besuchte er einen Hinterhofladen, in dem eine junge Frau morgens für ein bis zwei Stunden, bevor sie selbst zur Arbeit geht, Kinder und Jugendliche unterrichtet. Seine Foto-Serie wurde von der UNICEF ausgezeichnet und ist ab 18.1. im Berliner Willy-Brandt-Haus zu sehen.
    „ttt“ sprach mit dem Fotografen Daniel Pilar, der Aktivistin Maryam Armakhila und Christine Kahmann von Unicef. (Autor: Dennis Wagner)
    Seaside Special – ein Dokumentarfilm erkundet die britische Seele: Viel wurde gegrübelt, geraunt und sich gewundert über die Entscheidung der Briten, lieber nicht mehr Teil eines vereinten Europa zu sein. Was mag vorgegangen sein in unseren Nachbarn, als sie sich entschieden, den politischen Gartenzaun endgültig hochzuziehen?
    Der Dokumentarfilm „Seaside Special – Ein Liebesbrief an Großbritannien“ versucht dieser Frage auf den Grund zu gehen – auf ungewöhnliche Weise. Am Ende der Seebrücke des kleinen Küstenstädtchens Cromer/​Norfolk spielt jeden Sommer ein traditionsreiches Varieté. Das „Seaside Special“, eine sogenannte End-of-the-pier-Show, ist das letzte seiner Art und ein kultureller Höhepunkt im Leben vieler Einwohner. Der Film begleitet das Show-Ensemble in der Zeit von Brexit und taucht zugleich ein in den Lebensalltag einer Stadt, die britischer nicht sein könnte. Ein humorvoller und rührender Blick in die Seele eines Landes, hin- und hergerissen von der alles entscheidenden Frage: Should we stay or should we go? (Autor: Marcus Fitsch) (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.01.2023Das Erste
  • Folge 2
    Gefahr für unsere Demokratie – Drohen neue Bürgerkriege?
    Noch nie waren die westlichen Demokratien so gefährdet wie heute – sagt die amerikanische Politologin Barbara S. Walter in ihrem neuen Buch „Bürgerkriege. Warum immer mehr Staaten am Abgrund stehen“ . Die Autorität des Staates wird unterhöhlt, Gewalt immer mehr als Mittel zum Erreichen politischer Ziele akzeptiert. Das zeigen nicht nur die jüngsten Ereignisse nach der Präsidentschaftswahl in Brasilien. In den USA hat gerade ein republikanischer Politiker offenbar bewaffnete Angriffe auf Demokraten in Auftrag gegeben, und die Ermittlungen gegen die „Reichsbürger“ in Deutschland lassen auch hierzulande aufhorchen. ttt fragt nach bei der ausgewiesenen Expertin für gewaltsame Auseinandersetzungen: Wie sehr stehen die westlichen Demokratien auf der Kippe – und was ist zu tun?
    Daniel Richter – Ein Dokumentarfilm über den Maler-Star
    Daniel Richter, einer der wichtigsten Maler der Gegenwart – portraitiert von Pepe Danquart, dem Regisseur, der für seinen Kurzfilm „Schwarzfahrer“ 1994 mit dem Oscar prämiert wurde. Da sind die Erwartungen an ein Künstlerportrait hoch. Drei Jahre lang hat Pepe Danquart den Ex-Punk Daniel Richter, dessen Werke heute am Kunstmarkt für Millionen gehandelt werden, für seinen Dokumentarfilm begleitet. Er zeigt ihn beim Malen, beim Yoga, mit Künstlerfreunden wie Jonathan Meese, bei Verhandlungen mit Galeristen, Galadiners in Paris und Ausstellungseröffnungen in New York. Richter ist überzeugt: ein Spitzenfilm (Kinostart: 2. Februar 2023). Danquart sagt, er sei dem Künstler unglaublich nah gekommen. „ttt“ schaut mal, was dran ist.
    Tief bewegende Geschichte einer Jungs-Freundschaft – Das Film-Meisterwerk „CLOSE“
    „CLOSE“ ist eine Geschichte von Freundschaft und Zurückweisung, Liebe und Verlust, umwerfend gespielt von zwei Darstellern an der Schwelle zum Teenageralter. Der junge belgische Filmemacher Lukas Dhont hat für sein feinfühliges Drama schon den Großen Preis der Jury bei den Filmfestspielen in Cannes gewonnen. Jetzt geht „CLOSE“ für Belgien ins Oscar-Rennen. Ein aufwühlender, wunderschöner und zarter Film, der in vielen Close-Ups die Fragilität des Lebens an der Schwelle zum Erwachsenwerden zeigt (Kinostart 26. Januar).
    Musikalischer Gipfelstürmer – Der Trompeter Nils Wülker
    Als Hobby-Kletterer besteigt er die Gipfel der Viertausender, als Musiker sucht er neue Wege für den Jazz. Nils Wülker will immer wieder Grenzen überwinden. Mal arbeitet er mit Musikern aus dem Hip-Hop zusammen, wie mit Rapper Marteria. Mal spielt er mit klassischen Orchestern. Für sein neues Album „Closer“ hat er sich mit dem Gitarristen Arne Jensen zusammengetan, mit dem er schon seit Jahren immer wieder im Duett spielt. Neben der Musik ist Wülker begeisterter Bergsteiger, leitet sogar Touren für den Alpenverein. „ttt“ trifft den Musiker in den Bergen – natürlich mit Trompete.
    Multimediale Kunst – Die faszinierenden Arbeiten von Johanna Keimeyer
    Fotos, Videos, Installationen – Künstlerin Johanna Keimeyer arbeitet in verschiedenen Medien und mit unterschiedlichen Rollen. Sie nennt sich selbst „Experiential artist“, will mit ihren Arbeiten neue Erfahrungen ermöglichen oder sonst Unsichtbares sichtbar machen. Eine ihrer größten Arbeiten war eine begehbare Installation, das „Breathing Heart“, ein riesiges Herz, in dem man den Körper ganz neu erfahren kann. In ihrer Reihe „Iconic Portraits“ hinterfragt sie Rollen und Images. Sie inszeniert sich selbst als u. a. Warhol, Einstein oder Johanna von Orleans und bearbeitet die Fotos digital. Für die Reihe „Inspired“ (in der ARD Mediathek) hat sich Johanna Keimeyer mit Caspar David Friedrich auseinandersetzt. „ttt“ portraitiert die Künstlerin aus Berlin. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.01.2023Das Erste
  • Folge 3
    Der Dokumentarfilm „Sieben Winter in Teheran“
    Eine junge Frau wird im Iran zum Tode verurteilt, weil sie in Notwehr den Mann getötet hat, der sie zu vergewaltigen versuchte. Steffi Niederzoll dokumentiert den Justizskandal und porträtiert eine Ikone des Widerstands.
    Der Fotograf William Eggleston im C/​O Berlin
    William Eggleston ist der Pionier der Farbfotografie. Er hat sie fast im Alleingang zur Kunst erhoben. Die Galerie C/​O Berlin widmet ihm jetzt eine umfangreiche Retrospektive, in der auch bisher nie gezeigte Werke zu sehen sind.
    „Luanas Schwur“
    Der Film „Luanas Schwur“ erzählt eine starke Frauengeschichte aus dem Albanien der 1950er und 60er Jahre. Es geht um Geschlechteridentität und Selbstbestimmung in einer streng patriarchalen Welt. Am 9. Februar kommt der Film in die Kinos. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.01.2023Das Erste
  • Folge 4
    Deutsche TV-PremiereSo 05.02.2023Das Erste
  • Folge 5
    Tanz auf dem Vulkan – Bestandsaufnahme Taiwan
    Wie lebt es sich, wenn man die Kriegsgefahr permanent vor Augen hat? In der Republik China, besser bekannt als Taiwan, ist die Angst weit verbreitet, dass die Volksrepublik China eine „Wiedervereinigung“ auch mit militärischen Mitteln anstreben könnte. Mit großer Sorge sieht man von Taiwan aus auf den Krieg in der Ukraine. Welche Auswirkungen hat diese Angst auf das Lebensgefühl und die Arbeit von Künstlern? „ttt“ sprach unter anderem mit dem deutschen Schriftsteller Stephan Thome, der in Taipeh lebt, mit der Kinderbuchillustratorin Asta Wuh, die einen „Civil defense guide“ illustriert hat sowie dem Heavy Metal-Sänger und Politiker Freddy Lim.
    Ein Versuch über die Müdigkeit
    Es ist zu viel, zu lange schon. Das Gefühl ständiger Überforderung, des Ausgelaugt-Seins, hat weite Teile der Bevölkerung erfasst. Grund: sich überlagernde Krisen – Pandemie, Krieg, Kriegsangst, Inflation treffen auf ein Leben, das zu schnell für uns geworden scheint: immer höhere Verdichtung, das Gefühl einer permanenten Zeitenwende. Die Menschen kommen nicht mehr mit. Dabei, so konstatiert die Historikerin Sarah Bernhardt: „Die Erschöpfung ist ein Signum der Moderne.“ Ein Essay.
    Die Unsichtbaren – Wie Geheimagentinnen Geschichte machten
    Frauen werden unterschätzt. Das gilt auch für Agentinnen. Dabei arbeiten Frauen schon seit dem Kaiserreich für Nachrichtendienste: sie stehlen militärische Dokumente, überwachen und sabotieren politische Gegner, enttarnen feindliche Spione. Wer waren die Agentinnen, die für oder gegen Deutschland spioniert haben? An welchen Aktionen waren sie beteiligt? Davon erzählt das Buch „Die Unsichtbaren. Wie Geheimagentinnen die deutsche Geschichte geprägt haben“.
    Rebecca Louise Law
    Die britische Künstlerin Rebecca Louise Law arbeitet ausschließlich mit Blumen und Naturmaterialien. Für ihre raumgreifende florale Skulptur „Calyx“ sammelten Münchnerinnen und Münchner ein ganzes Jahr lang ca. 100.000 getrocknete Blüten, die Law – mit Unterstützung – anschließend in einem stillgelegten Schwimmbad zu einzelnen Blumensträngen band. Ihre partizipative Kunst verbindet Mensch und Natur miteinander.
    „Calyx“ ist in der Ausstellung „Flowers Forever. Blumen in Kunst und Kultur“ in der Münchner Kunsthalle zu sehen. Diese ist der Ausgangspunkt für das Flower Power Festival, das unter dem Motto „Natur feiern in der Stadt“ ganz München acht Monate lang in einen Blütenrausch versetzen soll. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.02.2023Das Erste
  • Folge 6 (30 Min.)
    - Nan Goldin – Bilder von den Verwerfungen des Daseins
    Die Kamera gehöre zu ihrem täglichen Leben wie Reden oder Essen oder Sex, sagt die US-amerikanische Fotografin und Aktivistin Nan Goldin. Mit ihrer Kamera hält sie alles fest, was passiert, damit es ihr später nicht entgleitet, die Erinnerung nicht verschwindet.
    Sie fotografiert gegen die Auslöschung. Ursprünglich wollte Nan Goldin Filme machen. Doch aus Geldgründen fängt sie an zu fotografieren und macht daraus Dia-Shows. Die berühmte und bahnbrechende Dia-Show „Die Ballade der sexuellen Abhängigkeit“ ist ein fotografisches Tagebuch. Nan Goldin dokumentiert ihr Leben und ihre Freunde schonungslos, zeigt was Liebe ausmacht, Zärtlichkeit, Gewalt, Lust, Drogenkonsum. Dabei ist sie selbst mittendrin. In Boston lebt sie in einer Gemeinschaft von Dragqueens. Diese treffen sich in der legendären Bar „The Other Side“. In den 80er Jahren geht sie nach New York und lebt in der Queer-Community. Mit der Kamera zeigt sie, wie die AIDS-Krise ihren Freundeskreis erfasst. Die von Goldin gegründete Aktivistengruppe PAIN protestiert erfolgreich gegen die Finanzierung von Museen durch die Milliardärsfamilie Sackler. Die Sacklers sind reich geworden durch das abhängig machende Schmerzmittel „OxyContin“, von dem Nan Goldin selbst betroffen war.
    In Berlin zeigt die Akademie der Künste nun in einer Ausstellung Fotografien von Nan Goldin aus fünf Jahrzehnten und am 3. März bekommt sie den Käthe-Kollwitz-Preis. (Autorin: Pamela Meyer-Arndt)
    Die norwegischen Superstars von Röyksopp für „ttt“: Profound Mysteries – Röyksopp auf Europatournee
    „Für uns Menschen ist das, was wir nicht wissen, weitaus wichtiger als das, was wir wissen“ – Svein Berge und Torbjørn Brundtland wollten nichts weniger als den Zustand der Welt und ihrer Bewohner untersuchen, als sie im letzten Jahr das Epos „Profound Mysteries“ veröffentlichten, eine Album-Trilogie, die den Blick auf das mystische Verhältnis zwischen Mensch, Musik und Natur wirft. Entstanden ist eine Liebeserklärung an das Unergründbare. „Als Jugendliche diskutierten wir über unsere eigene Faszination über das Unendliche und Unmögliche, den tiefsten Geheimnissen des Lebens.“ Mit ihrem Sound prägen Röyksopp, so der Name des norwegischen DJ-Duos, bereits seit der Jahrtausendwende die Dance- und Elektrowelt. Auf dem schmalen Grat zwischen Pop- und Indie-Act gehören sie zu den wichtigsten Musikformationen Norwegens. 2001 wurde ihr Debüt Melody A.M. ein Riesenerfolg, die Band in einem Atemzug genannt mit Air, Massive Attack, Portishead.
    Zwei Jahrzehnte später nun ihr bisher ambitioniertestes Projekt: Gleich 30 Kurzfilme sind entstanden, um die drei Alben voller „Profound Mysteries“ zu visualisieren. Und die Band geht auf große Europatournee.
    „ttt“ ist in Berlin dabei und begibt sich mit Röyksopp in die tiefen Wälder Norwegens. (Autor: Marcus Fitsch)
    Der Osten: eine westdeutsche Erfindung: Wer hierzulande vom Osten spricht, meint gemeinhin die sogenannten neuen Bundesländer. Das sind die, denen vor 30 Jahren die blühenden Landschaften vorhergesagt wurden. Das hat vielerorts auch geklappt. Städte wie Leipzig oder Weimar, aber auch viele Dörfer zwischen Rostock und Annaberg-Buchholz stehen optisch in vollem Glanz. Umso mehr wundert es, dass, wenn heutzutage das Wort „Osten“ fällt, gleich eine ganze Assoziationskette von Zuschreibungen in Gang kommt. Unzufrieden, extremistisch, rassistisch und undankbar, sind die gängigen Attribute, die mit dem „Osten“ einhergehen.
    Über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung gelte der „Westen“ schlechthin als die Norm und der „Osten“ als die Abweichung, diagnostiziert der Literaturwissenschaftler Dirk Oschmann. Der Literaturprofessor von der Uni Leipzig wagt in seinem Buch „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung“ eine Bestandsaufnahme des kommunikativen Gefälles zwischen West und Ost. Er möchte damit einen Diskurs anregen über „die 30-jährige Geschichte individueller und kollektiver Diffamierung, Diskreditierung und eiskalter Ausbootung“, wie er im Interview sagt. „ttt“ stellt das Buch und den Autor vor. (Autoren: Hans-Michael Marten, Jens-Uwe Korsowsky)
    Martha Nussbaum – „Gerechtigkeit für Tiere“: Dass Menschen den Tieren das Leben schwermachen, sie oft bewusst, noch häufiger aber unbewusst, quälen, daran besteht kein Zweifel. Wie also können wir die Rechte der Tiere stärken? Mit dieser Frage beschäftigt sich Martha Nussbaum, eine der einflussreichsten Philosophinnen der Gegenwart, in ihrem neuen Buch ‚Gerechtigkeit für Tiere – Unsere kollektive Verantwortung‘. Nussbaum beansprucht einen geradezu revolutionären Ansatz: Tiere, so sagt sie, müssen nicht nur als eigenständige Subjekte verstanden werden, denen man selbstverständlich keine Gewalt zufügen darf. Sie geht einen entscheidenden Schritt weiter und fordert, jedes einzelne Tier, das über eine eigene Sicht der Welt verfügt, muss das Recht haben, alle seine Fähigkeiten entsprechend seiner Art auszuleben.
    Diese Forderung geht weit über bereits herrschende Tier- und Naturschutzgesetze hinaus. Sie erfordert ein komplettes Umdenken und zwar weltweit. Eine Utopie? Vielleicht, aber Unterstützung bekommt die Philosophin Martha Nussbaum auch von Juristen wie Professor Jens Kersten. Beide fordern, gar nicht philosophisch, sondern handfest juristisch, dass Tiere zum Rechtssubjekt gemacht werden müssen. Denn: Ohne Klagerecht kann es keine Gerechtigkeit geben. (Autorin: Petra Böhm)
    Preisträger
    Die/​ der Berlinale-Gewinner (Autorin: Andrea Lueg) (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.02.2023Das Erste
  • Folge 7
    Die Situation der Frauen und ihre Rechte /​ Der „Backlash“ – Warum Freiheit und Unversehrtheit der Frauen in Gefahr sind /​ Annalena Baerbocks „Feministische Außenpolitik“ und die Revolution in Iran /​ Haare sind politisch! – Weibliches Haar und … (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.03.2023Das Erste
  • Folge 8
    Chancen versus Gefahren – Die Diskussion um KI: Künstliche Intelligenz – ist spätestens seit „ChatGPT“ in aller Munde: eine Software, der es gelingt, Texte so zu verfassen, als seien sie von Menschen gemacht. Übernimmt jetzt die Maschine – und was heißt das? So groß der Hype um KI ist – die Angst vor digitaler Technologie ist es auch. „ttt“ fragt nach: Warum haben Menschen Angst vor KI, und ist diese Furcht berechtigt? Antworten geben die Wirtschaftsinformatikerin Sarah Spiekermann, die schon 2019 eine „Digitale Ethik“ für den Umgang mit der Technik der Zukunft gefordert hat, der Designer Mark Rolston, führender Entwickler für KI-Anwendungen, der eher den Menschen als die KI für gefährlich hält, und Jaroslaw Kutylowski, Gründer von „DeepL“, der neben einem Übersetzungsprogramm auch einen KI-Schreibassistenten entwickelt hat.
    Von der Heldin zur Angeklagten – Die Geschichte der syrischen Schwimmerin Sara Mardini: Erst wurde sie als Menschenretterin gefeiert, dann inhaftiert. Sara Mardini ist ehemalige Schwimmsportlerin aus Syrien, 2012 ist sie mit ihrer Schwester geflohen und hat auf dem Weg über das Meer anderen Flüchtenden das Leben gerettet, als das Schlauchboot in Seenot geriet. Dafür wurde sie geehrt. In Griechenland kam sie aber später ins Gefängnis, weil sie hier als Aktivistin Menschen auf der Flucht geholfen hat. Ihr wurden u. a. Beihilfe zur illegalen Einreise und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Anfang des Jahrs wurden einige Anklagepunkte gegen sie von einem Gericht zurückgewiesen, aber die Anklage wegen Menschenschmuggel besteht weiter, die Unsicherheit bleibt. Der Dokumentarfilm „Sara Mardini – Gegen den Strom“ von Regisseurin Charly Wai Feldman erzählt ihre Geschichte. (Kinostart: 23. März).
    Lars Eidinger – Filmportrait einer Rampensau: Er gibt immer alles: Lars Eidinger, Ausnahmeschauspieler und Rampensau. Neun Monate hat er sich von Dokumentarfilmer Reiner Holzemer mit der Kamera begleiten lassen. Herausgekommen ist ein beeindruckend nahes Portrait: „Lars Eidinger – Sein oder nicht sein“ (Kinostart: 23. März). Beobachtungen am Rande der Proben zum Salzburger „Jedermann“ geben Einblick, wie Eidinger sich seine Rollen erarbeitet – und was das richtige Schuhwerk damit zu tun hat. Mal spielt er wüst und wild, mal leise und zart, immer glaubwürdig und intensiv. Seine Reaktion, als ein Regisseur ihm bei den Proben nicht die volle Aufmerksamkeit zollt, ist eine der stärksten Szenen des Films. Holzemer erzählt, wie Eidinger der wurde, der er heute ist und auch, wie der Star manchmal polarisiert. Als er mit Aldi-Tüten für Fotos posiert, erntet er Hass im Netz. Wie ihn das trifft – auch das zeigt das berührende Portrait dieses großartigen Schauspielers.
    Die Zukunft der Kunst? – Das Kreativstudio Oucchh: Wolken aus Pixeln, mit dem Computer erzeugt, aus Millionen von Daten. „Data Paintings“ – Datenmalerei – so nennen es die Macher von „Ouchhh“, dem weltweit tätigen Kreativstudio aus Istanbul, gegründet von Ferdi Alici. Die Datenkünstler von „Ouchhh“ fütterten eine Künstliche Intelligenz zum Beispiel mit den Zeichnungen des Renaissancekünstlers und Erfinders Leonardo da Vinci. Andere Werke entstehen auf Grundlage wissenschaftlicher Daten – in Singapur verarbeiteten sie die Werte der aktuellen CO2-Emissionen der Stadt. „ttt“ stellt die oft riesigen „Data-Paintings“ vor.
    Die Meisterin der Filmmusik – Rachel Portman: Die Film-Melodien kennen viele, doch kaum einer kennt die Frau hinter der Leinwand: Rachel Portman. Sie war die erste Frau, die einen Oscar für die beste Filmmusik bekam, für Jane Austens „Emma“, 1997. Es folgten zwei weitere Oscar-Nominierungen für „Gotteswerk und Teufels Beitrag“ sowie „Chocolat“. Rachel Portman ist eine Heldin ihres Metiers und eine der einflussreichsten Film-Komponistinnen. Über 100 Werke für Film, Theater und Fernsehen hat sie komponiert, viele davon preisgekrönt. Am 3. März ist ihr Album „Beyond the Screen – Film Works on Piano“ erschienen, ein sehr persönliches und emotionales Album mit 20 Klavier-Suiten ihrer größten Soundtrack-Hits. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.03.2023Das Erste
  • Folge 9
    Deutsche TV-PremiereSo 19.03.2023Das Erste
  • Folge 10
    Die geplanten Themen:
    Give Peace a Chance – Frieden schaffen mit mehr Waffen?
    Mehr Waffen müssen her! Putin versteht keine andere Sprache! Nur Gewalt! Eine militärische Lösung ist die einzig vernünftige! Alles andere ist naiv, ist dumm!
    Wirklich? Ist das so?
    Zumindest ist es die herrschende Meinung.
    Frieden schaffen ohne Waffen? Give Peace a Chance? Ghandis Idee? Alles obsolet geworden? „ttt“ hat Kulturschaffende, Künstler, Politiker, Wissenschaftler gefragt.
    Göttin des Gemetzels – Yasmina Reza im Portrait
    Ein Fernseh-Interview mit Yasmina Reza ist so etwas wie der Jackpot beim Glücksspiel. Kommt sehr selten vor. Die auf der ganzen Welt gefeierte Schriftstellerin, bekannt geworden mit den ebenso geistreichen wie witzigen Gesellschaftskomödien „Gott des Gemetzels“ und „Drei Mal Leben“ wohnt in Paris. Dort hat „ttt“ Yasmina Reza zum Gespräch getroffen. Anlässlich ihres neuen Stückes „James Brown trug Lockenwickler“, das am 24. März 23 Welturaufführung unter der Regie von Philipp Stölzl am Residenztheater in München Premiere hat.
    Depeche Mode – die populärste Elektro-Band aller Zeiten
    Sie gehören zu den 50 Bands, die die Welt verändert haben. Zumindest, wenn es nach der britischen Musikzeitschrift „Q“ geht. In jedem Fall ist Depeche Mode die populärste elektronische Band aller Zeiten. Mit Krachern wie „Master and Servant“ und „People are People“ wurde die Band schon in den 1980ern berühmt. Danach folgten Superhits, wie der von Johnny Cash gecoverte Song „Personal Jesus“. Einst als Vorband zur britischen New Wave Ikone Fad Gadget entdeckt, füllen Depeche Mode seit den Nullerjahren regelmäßig die jeweils größte Halle einer Stadt. Anlässlich ihres 15. Studioalbums Memento Mori haben wir sie nach einem sehr intimen Geheim-Konzert in einer kleinen Halle zum Gespräch getroffen.
    Manet/​Degas – die impressionistische Revolution
    Das Musée d’Orsay in Paris vergleicht jetzt die großen Impressionisten Éduard Manet und Edgar Degas. Die Geburt des Impressionismus, das vergisst man ja später oft, war eine Revolution. Ein Umsturz der Verhältnisse der realistischen Malerei. Dass ein Bild aus kleinsten Bildteilchen besteht, das wissen wir, die wir das Wort Pixel kennen, allzu gut. Das Zerlegen einer Impression in Bildpunkte aber war ein ungeheurer Wurf. Und die damit eingefangene Wahrnehmung der Wahrnehmung eine intellektuelle Großtat.
    (Manet/​Degas – im Musée d’Orsay in Paris ab 28. März .23, ab September im Metropolitan Museum of Art in New York.) (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.03.2023Das Erste
  • Folge 11
    „Wir haben keine Angst!“ – Geschichten von den mutigen Frauen Irans /​ Dennis Gastmanns’ Abenteuerroman „Dalee“ – Von schwimmenden Elefanten und exotischen Inseln /​ Die Ausstellung „Where the World is melting“ – Fotografien vom Rand der bewohnbaren … (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.04.2023Das Erste
  • Folge 12
    Artenschwund und Klimakrise: Ist die Menschheit noch zu retten? /​ Politthriller mit Isabelle Huppert: Schockierende Geschichte einer französischen Gewerkschafterin /​ Vergessene Fotos: Vom Aufstand im Warschauer Ghetto vor 80 Jahren /​ „Schulen … (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.04.2023Das Erste
  • Folge 13
    Medienhype um Benjamin von Stuckrad-Barre – was ist dran an seinem neuen Buch?: Die Protagonisten des Romans: ein Ich-Erzähler, sein Freund, der Chef eines Medienhauses ist und dessen „krawalliger Chefredakteur“. Unschwer lassen sich hinter diesen Figuren die realen Vorbilder herauslesen und hat man dank zahlreicher Parallelen im Buch keinerlei Probleme, dabei an Benjamin von Stuckrad-Barre, Verleger Mathias Döpfner und Julian Reichelt zu denken. „Noch wach?“, der neue Roman von Benjamin von Stuckrad-Barre, ist aber mehr als nur ein, wenn auch sicherlich in Teilen fiktiver, Einblick in den Springer-Konzern. Er zeichnet vielmehr das Sittengemälde unserer Zeit, vor allem, aber nicht nur in Bezug auf die #metoo-Debatte und den mit der Debatte nicht endenden Machtmissbrauch in Unternehmen. Wir haben mit Benjamin von Stuckrad-Barre darüber gesprochen und waren bei der Premiere seines Buches in Berlin dabei.
    Unbedingt Europa – Timothy Garton Ash schreibt über den Kontinent: Er ist ein Star unter den Historikern und Verfechter für ein starkes Europa: Timothy Garton Ash. Der einstige Brexit-Gegner hat nun eine persönlich geprägte Geschichte des Kontinents aufgeschrieben: „Europa“. Sein Vater war Besatzungssoldat in Deutschland, er selbst kannte Politiker wie Margaret Thatcher oder Václav Havel. Doch dem Historiker geht es bei aller Rückschau um die Zukunft: Im Interview mit „ttt“ macht er deutlich, dass die junge Generation endlich sehen muss, wie sehr das friedliche Europa in Gefahr ist – und dass auch Deutschland künftig mehr Verantwortung übernehmen müsse.
    Antigone im Regenwald – Das neue Theaterstück von Milo Rau: Im Amazonas brennen die Wälder. Die Ureinwohner kämpfen ums Überleben. Der Schweizer Theatermacher Milo Rau ist nach Brasilien gereist, um den Kampf der Indigenen auf die Bühne zu bringen. „Antigone im Amazonas“ heißt seine moderne Version der antiken Tragödie. Wie Antigone Widerstand leistete gegen den Herrscher Kreon, so stemmen sich die Indigenen seit Jahrzehnten gegen die Regierung Brasiliens. Die „Landlosenbewegung“ protestiert gegen Enteignung, Abholzung, Zerstörung. Ihr größtes Trauma: das Massaker von 1996, als Polizisten 21 Menschen aus ihren Reihen ermorden. Milo Rau stellt es mit Laiendarstellern nach, unter ihnen Augenzeugen von damals. Filmszenen mit den Aktivisten wird er einbauen in seine Bühnen-Inszenierung, die im Mai in Gent, Belgien Premiere hat.
    Metal-Therapie – Das neue Album der Band Metallica: „72 seasons“ heißt das neueste Album der Band Metallica. 72 Jahreszeiten, die ersten 18 Lebensjahre: Es geht um die Kindheit und die Verletzungen, die den Metallica-Sänger James Hetfield sein Leben lang prägten. „Screaming suicide“ oder „If darkness had a son“ heißen die Songs, eine ganze Platte als schmerzvolle Therapiesitzung. Im „ttt“-Interview erzählt Leadgitarrist Kirk Hammett, dass er sich immer als Outsider fühlte, James Hetfield gesteht, er sei süchtig nach dem Gefühl der Schwermut.
    Wie bringt man NFT-Kunst ins Museum? – Rafaël Rozendaal im Museum Folkwang: Kunst aus Daten und Pixeln – NFT gehört zu den aktuellen Trends auf dem Kunstmarkt. Aber wie bringt man die Arbeiten sinnlich überzeugend ins Museum? Wie das gelingen kann, zeigt der Künstler Rafaël Rozendaal in Essen. Rozendaal hat zwar auch Malerei studiert, aber inzwischen ist er einer der wichtigsten Akteure der digitalen Kunst. In seiner Ausstellung „Color, Code, Communication“ (Folkwang Museum, bis 20. August) präsentiert er leuchtend-farbige Arbeiten, darunter eine 81-teilige NFT-Serie als riesige immersive Video-Installation. Ein digitales Fest der Farben, sinnlich erfahrbar. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.04.2023Das Erste
  • Folge 14
    Angela Merkel auf der Buchmesse : „Was also ist mein Land?“
    Stets wollte sie die „Kanzlerin aller Deutschen“ sein. Erst am Ende ihrer Amtszeit erinnerte sich Angela Merkel auch öffentlich daran, dass sie nicht nur als erste Frau, sondern auch als erste „Bürgerin aus dem Osten“ in dieses Amt gelangt war. Ihre emphatische Rede zum Tag der Deutschen Einheit 2021 war Balsam für die Wunden vieler ihrer ehemaligen Landsleute aus der DDR. „Was also ist mein Land?“ – das Buch mit Reden, auch mit jener signifikanten „Wir schaffen das“-Rede. In Leipzig, wo Angela Merkel einst Physik studierte, wird sie im Rahmen der Buchmesse von Giovanni di Lorenzo befragt. „ttt“ war dabei. (Autor: Andreas Lueg)
    Österreich – Gastland der Leipziger Buchmesse 2023:
    Was wären wir ohne die Gedichte Ingeborg Bachmanns, ohne die sich endlos in sich selbst verbeißenden Figurenmonologe Thomas Bernhards? Was ohne die in ihrer Heimat als Nestbeschmutzerin verschriene Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek? Viele der heute zum Kanon gehörenden Schriftsteller und Schriftstellerinnen schreiben zwar auf Deutsch und fanden hier ihre Verlage, aber sie stammen aus Österreich. Wie kommt es, dass ausgerechnet dieses Land so reich an herausragenden Dichterinnen und Dichtern ist? Anlässlich des österreichischen Auftritts als Gastland auf der diesjährigen Buchmesse in Leipzig geht „ttt“ der Frage nach, was den besonderen Sound dieser Literatur ausmacht.
    Wir treffen die Schriftstellerin Raphaela Edelbauer mit ihrem neuen Roman „Die Inkommensurablen“, der in Wien am Vorabend des Ersten Weltkriegs spielt. Wir sprechen mit dem tschechisch-österreichischen Schriftsteller Michael Stavaric, dessen neuer Roman „Das Phantom“ enge Verbindungen zu Thomas Bernhard aufweist und lernen von dem Schriftsteller Franzobel, inwiefern Österreich mit Indonesien vergleichbar sein könnte. (Autorin: Simone Unger)
    Leipziger Buchpreis:
    Ihre Aufgabe als Dichterin sei es, die Sprache und ihre Worte gegen Gewalt und Missbrauch zu verteidigen. Die russische Schriftstellerin Maria Stepanova bekommt in diesem Jahr den Leipziger Buchpreis zur europäischen Verständigung. Der Preis sei für sie sehr wichtig, sagt Maria Stepanova gegenüber „ttt“. Er zeige, dass es für die russische Sprache, nicht für den russischen Staat, noch eine Chance gibt, Teil dieser europäischen Verständigung, Teil der europäischen Kultur zu sein. (Autor: J.-U. Korsowsky)
    „Forum für eine offene Gesellschaft“ auf der Leipziger Buchmesse:
    Der Glaube an die Demokratie, das Vertrauen der Menschen in die Politik, die Medien und sogar die Wissenschaft – all das scheint zu schwinden. Warum das so ist, und was dagegen getan werden kann, dieser Frage will das „Forum für eine offene Gesellschaft“ auf der Leipziger Buchmesse nachgehen. Vier Tage lang diskutieren hier Autoren, Wissenschaftler und Politiker über die immer drängender werdenden Themen unserer Zeit. Wobei die spannendste Frage an dem neuen Format möglicherweise die ist, wie offen die Gesprächspartner überhaupt für die Argumente der Gegenseite sind. Was also braucht eine erfolgreiche ‚offene Gesellschaft‘? Konstruktiven Streit, lautet eine Forderung. Einen gemäßigten Konservatismus, der sich erfolgreich nach rechts abgrenzt, eine andere. „ttt“ spricht unter anderem mit dem Politikwissenschaftler Thomas Biebricher über sein Buch „Mitte/​Rechts – die Krise des Konservatismus“. (Autorin: Petra Böhm)
    KI und die Buchbranche:
    Die Buchmesse ist wieder zurück auf dem Messegelände. Doch ganz so euphorisch geht es nicht zu. Es kann gut sein, dass viele dieser Mitwirkenden demnächst arbeitslos sein werden. Erst knapp ein halbes Jahr existiert der Internet-Dialog-Roboter ChatGPT und hat bereits weltweit Universitäten, Schuldirektionen, Schriftsteller und Sachbuchautoren in Aufruhr versetzt. ChatGPT kann Gedichte in jeder gewünschten Form und Metrik verfassen, Magisterarbeiten schreiben, das Wissen der Welt wohl formuliert und sortiert zusammenfassen und sogar Prüfungspläne innerhalb weniger Sekunden erstellen.
    ChatGPT ist DIE Revolution der Kulturgeschichte des 21. Jahrhunderts. Wir haben auf der Buchmesse mit Holger Volland von „Brand Eins“ und früheren Vizepräsidenten der Frankfurter Buchmesse gesprochen. (Autor: Rayk Wieland)
    Nachruf Harry Belafonte:
    Für ihn war jeder Song politisch. Selbst sein wohl berühmtester ,,Banana Boat Song“, mit dem Belafonte sich in die Charts der 50er Jahre sang. Das Lied erzählt von schlecht bezahlten Hafenarbeitern, die für gerechten Lohn kämpfen. Jener Song, auf seiner ersten Platte ,,Calypso“, machte ihn für immer berühmt, und das, obwohl Belafonte eigentlich nie Sänger werden wollte. Belafonte kam aus armen Verhältnissen und wuchs im Stadtteil Harlem auf. Nach dem Militär verdiente Belafonte sich als Hausmeister-Gehilfe in New York.
    Der junge Belafonte war so begeistert von der Bühne, dass er sich daraufhin für die Schauspielschule entschied. Hier studierte er mit Kollegen wie Tony Curtis, Marlon Brando und Walter Matthau und wurde zum Star. Insgesamt trat Belafonte in über 40 Hollywood-Filmen auf.
    Er engagierte sich jedoch auch als Bürgerrechtler. Gegen Rassismus, den Vietnamkrieg und für Gleichberechtigung setzte Belafonte sich sowohl an der Seite von Martin Luther King als auch an der von Nelson Mandela ein. Er galt dabei stets als wichtiger Vermittler zwischen der Politik und Öffentlichkeit. Neben seinem Kampf für eine gerechtere Welt, glaubte Belafonte stets an die Macht der Musik: „Ich glaube, Musik ist eines der besten Mittel für Veränderung. Eine der besten Waffen im Arsenal des Guten.“ (Autorin: Simone Unger)
    Die Comic-Kultautorin Liv Strömquist greift nach den Sternen:
    Die Comic Autorin Liv Strömquist ist hierzulande längst Kult. Ihre augenzwinkernden, intensiv recherchierten Graphic Novels sind pure und höchst unterhaltsame Gesellschaftskritik und gehören zu den erfolgreichsten Graphic Novels weltweit. Mit unbändiger Freude am Wortwitz und mit berechtigter Wut, erforscht die Schwedin Zusammenhänge zwischen Macht, Lust und Scham und schreckt nicht davor zurück, die Helden unserer Kulturgeschichte zu dekonstruieren. 2017 gelingt Strömquist eine treffsichere Geschlechterkritik: In „Der Ursprung der Welt“ erzählt sie, charmant doch zugleich entlarvend, eine bizarre Kulturgeschichte der Vulva – von der Bibel bis Freud, vom unbeholfenen Biologieunterricht bis hin zu aktueller Tamponwerbung – und wird ungewollt zur Tabu-Brecherin.
    Ihr Stil verblüfft und bannt zugleich: mit schlichten, ausdrucksstarken Zeichnungen. Mit ihrem neuen Werk „Liv Strömquists Astrologie“ greift die Kultautorin nach den Sternen, zieht hemmungslos über die Tierkreiszeichen her, erklärt nebenbei den Hype um Horoskope und zeigt, dass Astrologie dabei helfen kann, sich und andere nicht allzu ernst zu nehmen. (Autorin: Susanne Radelhof) (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.04.2023Das Erste
  • Folge 15
    Die Türkei vor der Wahl – Ein Blick aus dem Exil:
    2016, nach dem gescheiterten Putschversuch gegen Erdogan ging der türkische Präsident mit aller Härte gegen seine Kritiker:innen vor. Viele zwang er mit dieser Politik ins Exil: Journalist:innen, Intellektuelle, Künstler:innen und Autor:innen. Welche Hoffnung hegen die Geflohenen nun vor der Präsidentschafts- und Parlamentswahl am 14. Mai in der Türkei?
    „ttt“ spricht mit dem Journalisten und Autoren Can Dündar, der kurdisch-türkischen Künstlerin Zehra Dogan sowie dem kurdisch-türkischen Künstler Ahmet Ögüt. (Autorin: Petra Dorrmann)
    „Beyond The Wall“ – Ein ostdeutsch-britischer Blick auf die DDR:
    Es ist schon erstaunlich, dass jetzt eine DDR-Geschichte der erst 38-jährigen Historikerin Katja Hoyer ausgerechnet in Großbritannien für viel Aufmerksamkeit sorgt. Hoyer lebt seit Jahren in London und gilt den dortigen Medien mittlerweile als Deutschland- und nun auch als DDR-Erklärerin. „Diesseits der Mauer: Eine neue Geschichte der DDR 1949–1989“ heißt ihr Buch, das soeben erschienen ist.
    Autorin Katja Hoyer, geboren 1985 im brandenburgischen Guben, unternimmt darin den Versuch, die Geschichte der DDR aus ostdeutscher Sicht aufzuschreiben – für ein westliches Publikum.
    „Beyond the wall“, so der englische Titel wurde in allen großen Tageszeitungen besprochen und stand auf der The Times-Bestsellerliste. Ist dieses Buch tatsächlich ein neuer Blick auf das verschwundene Land? „ttt“ hat die Autorin und Historikerin in London getroffen. (Autor: Tim Evers)
    Daido Moriyama – Retrospektive im C/​O Berlin:
    Körnig, verwackelt, unscharf: Mit der Schwarzweißfoto-Serie „Japan – ein Fototheater“ eroberte der japanische Street-Fotograf Daido Moriyama die Welt der Fotografie. Die damals, in den 60er Jahren revolutionäre Ästhetik und Moriyamas Motto „Die Straße ist das Leben“ wirkten stilprägend für ein ganzes Genre und inspirierten unzählige Nachahmer. C/​O Berlin zeigt jetzt eine große Retrospektive des Künstlers, der seinen Betrachtern auch mit Sätzen wie diesem zu denken gab: „Die Vergangenheit ist immer neu, die Zukunft ist immer nostalgisch“. (Autor: Andreas Lueg)
    „Bildungsgang“ – Ein Aufschrei der Jugend gegen das deutsche Bildungssystem:
    Es begann mit Plänen für Performances in der Öffentlichkeit, Workshops und eine Demo: 2017 haben sich Schüler und (sehr junge) ehemalige Schüler zusammengefunden, um ihrer Wut und Verzweiflung über die Erfahrungen im Schulbetrieb Ausdruck zu geben. Begleitet hat diese Aktionen der damals 20-jährige Simon Marian Hoffmann mit der Kamera. Daraus wurde ein Dokumentarfilm, in dem die Jugendlichen zeigen und erzählen, was sie in der Schule erlebt haben und warum sie der Schulbetrieb nicht auf ein Leben vorbereitet. „ttt“ hat den Regisseur des Films zum Interview getroffen. (Autor: Ulf Kalkreuth)
    „Ernesto’s Island“:
    1972 schenkte Fidel Castro bei einem Staatsbesuch der DDR eine Insel vor der kubanischen Küste und taufte sie auf den Namen „Isla Ernesto Thälmann“, um dem kommunistischen Arbeiterführer dort ein karibisches Denkmal zu setzen. Es war nur ein symbolischer Akt, außer den DDR-Schlagerstars Frank Schöbel und Aurora Lacasa hat diese menschenleere Insel kaum ein DDR-Bürger zu sehen bekommen.
    Diese Insel ist nun Schauplatz eines Films. Der im dokumentarischen Stil gedrehte Film „Ernesto’s Island“ von Ronald Vietz ist ein Roadtrip in verlorene, gescheiterte Utopien und zugleich eine Suche nach Heimat. (Autor: Lutz Pehnert) (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.05.2023Das Erste
  • Folge 16
    Schicksalswahl in der Türkei – Eine gespaltene Gesellschaft und der Blick der jungen Frauen auf ihr Land
    Seit mehr als 20 Jahren steht er an der Spitze der Türkei. Vor sechs Jahren hat er seine Machtposition verstärkt, in dem er über ein Referendum die parlamentarische Demokratie in ein Präsidialsystem umwandelte. An Recep Tayyip Erdogan kam lange keiner vorbei. Doch die Wahl am 14. Mai könnte eng werden. Für Erdogan ist sie auch eine Glaubensfrage. Zu seiner Erfolgsformel hat immer gehört, dass fromme Muslime nur ihn wählen können. Er hat sich von der laizistischen Staatsmaxime Atatürks weit entfernt und die Spaltung zwischen Säkularisten und Religiösen vorangetrieben.
    In ihrem Buch „Die gespaltene Republik“ beschreibt die Publizistin Çigdem Akyol die tiefen Gräben der türkischen Gesellschaft und die Ära des „politischen Islam“, in der Erdogan die Religion bewusst für politische Zwecke zu nutzen begann. „Auf dem Rücken der Frauen wird der Streit zwischen religiösen und säkularen Gruppen in der Gesellschaft ausgetragen“, sagt die Journalistin Büsra Cebeci, die mit 22 Jahren beschlossen hat, ihr Kopftuch abzunehmen.
    „Die Regierung benutzt uns für ihre Politik“, sagt auch Rümeysa Çamdereli, sie ist Feministin und Aktivistin und überzeugte Kopftuchträgerin. Sie kritisiert, wie jetzt im Wahlkampf Frauen Angst gemacht werde, dass bei jeder anderen Regierung das Kopftuchverbot wiederkommen könnte. „ttt“ hat mit den drei Frauen darüber gesprochen, welche Hoffnungen und Zukunftsperspektiven die junge Generation – und gerade auch die Frauen darunter – in der Türkei haben und was sie sich wünschen für dieses gespaltene Land.
    Beitrag: Katja Deiss
    „Undemokratische Emotionen“ – Star-Soziologin Eva Illouz über rechten Populismus und den Zustand Israels:
    Eva Illouz, französisch-israelische Star-Soziologin, ist bekannt für ihre scharfen Analysen zur Gefühlsarchitektur westlicher Gesellschaften. Wie der Kapitalismus unsere Art zu fühlen verändert, wie durchökonomisiert unsere Beziehungen geworden sind, wie gesellschaftliche Prozesse und individuelle Emotionen zusammenhängen: Das sind die Themen, zu denen Eva Illouz seit Jahrzehnten forscht. Immer wieder aber beschäftigt sie sich auch mit dem Zustand des Landes, das sie besonders gut kennt, weil es ihre Heimat ist: Israel – das aktuell eine dramatische Staatskrise erlebt. Aus Sorge um ihr Land hat Eva Illouz eine politische Analyse verfasst, die sich mit den tiefen Gräben der israelischen Gesellschaft auseinandersetzt und wie rechte Populisten diese nutzen, um die Demokratie abzuschaffen.
    „Undemokratische Emotionen“ hat sie ihr Buch genannt und es erscheint just in den Tagen des Jubiläums, zum 75. Jahrestag der Staatsgründung Israels. „ttt“ hat Eva Illouz in Berlin getroffen und mit ihr über die gefährlichen „undemokratischen Emotionen“ gesprochen und darüber, warum gerade Deutschland gegenüber der antidemokratischen Regierung Israels jetzt klare Worte finden sollte.
    Beitrag: Grete Götze
    Sucht nach Wahrheit – Laura Poitras’ Kinofilm „All The Beauty and The Bloodshed“ über die Künstlerin Nan Goldin:
    Laura Poitras hat sich mit ihren Filmen schon viele Feinde gemacht und Filmpreise verdient. „Citizen Four“ über Edward Snowden bekam einen Oscar und machte sie für die USA zur Staatsfeindin. Auch mit „Risk“ über WikiLeaks-Gründer Julian Assange hat sie sich mit der US-Regierung angelegt. Ihr neuer Film wurde mit dem Goldenen Löwen in Venedig ausgezeichnet und für den Oscar nominiert. „All The Beauty and The Bloodshed“ porträtiert wieder eine Person, die sich gegen mächtige Feinde wehrt: Gegen einen großen Pharmakonzern, das amerikanische Gesundheitssystem und die Justiz. Nan Goldin, eine der bekanntesten US-amerikanischen Künstlerinnen, kämpft seit einigen Jahren mit Unterstützung der von ihr gegründeten Aktivistengruppe P.A.I.N. (Prescription Addiction Intervention Now) gegen den Pharmakonzern Purdue, der die größte Drogenkrise der Gegenwart auslöste: Über 500.000 Menschen starben bisher in den USA in der Folge von Oxycontin-Abhängigkeit.
    Auch Nan Goldin selbst wurde vom Schmerzmittel Oxycontin, das ihr Ärzte nach einer Operation auf Rezept verschrieben hatten, dauerhaft abhängig. „ttt“ hatte die seltene Gelegenheit mit Laura Poitras, die in der Regel keine TV-Interviews gibt, ein Gespräch zu führen und stellt den Film „All The Beauty and The Bloodshed“ vor, der am 25. Mai in die Kinos kommt.
    Beitrag: Brigitte Kleine
    „We Rise by Lifting Others“ – Die großartige Kunst der Marinella Senatore
    „We Rise by Lifting Others“ – übersetzt bedeutet das ungefähr „Wir gewinnen selbst an Größe, wenn wir anderen helfen“. Was für ein Titel für eine Ausstellung! Und bei Marinella Senatore absolut programmatisch gemeint! Ihre Ausstellung „We Rise by Lifting Others“ ist gerade zeitgleich im Münchner Museum Villa Stuck und im Salzburger Museum der Moderne zu sehen. Es ist die erste Gesamtschau ihres Werks, nachdem die gebürtige Italienerin Senatore bereits auf verschiedenen Biennalen weltweit ausgestellt hat, u. a. in Venedig, São Paulo oder Lyon. Ein Höhepunkt ihres Schaffens aber war zweifelsohne 2021 die DIOR-Fashionshow, für die sie aus imposanten süditalienischen Lichtinstallationen, sogenannten Luminarie, mit feministischen Proklamationen die Kulisse schuf. Ein sensationelles Happening! „ttt“ hat ihre Ausstellung in der Münchner Villa Stuck besucht und mit ihr über die transformative Kraft der Kunst gesprochen.
    Beitrag: Celine Schäfer (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.05.2023Das Erste
  • Folge 17
    Die offene Gesellschaft in der Krise
    Die Gesellschaft scheint sich in Krisenzeiten immer stärker in verhärtete Lager zu spalten. Konservative, rechte Politiker und Publizisten entfachen wahre Stürme der Entrüstung gegen ein Heizungstauschgesetz, gegen wokes Gendern, gegen Fleischverzicht, gegen Klima-Aktivismus. Angeblich, so der Vorwurf, drohe die Einschränkung der individuellen Freiheit in einer libertären Gesellschaft. Doch wie begründet ist diese Angst tatsächlich, wie viel davon ist nur medial erzeugt und wie stark behindert sie eigentlich vernünftige und dringend notwendige Entscheidungen und Entwicklungen für die Zukunft?
    Die Filmfestspiele Cannes
    Die 76. Filmfestspiele in Cannes bieten die berühmte, wohldosierte Mischung: große Stars, Glamour und eine Prise Skandal. Zwar sind mit sieben Filmemacherinnen so viele weibliche Regisseurinnen wie noch nie am Start, im Zentrum freilich dürften doch alte Cannes-Darlings stehen: Ken Loach, Wim Wenders oder der schon verloren geglaubte Aki Kaurismäki. Große Attraktionen sind zudem außerhalb des Wettbewerbs zu sehen: Johnny Depp eröffnete mit „Jeanne du Barry“, es folgen Harrison Ford mit dem neuesten „Indiana Jones“ sowie Altmeister Martin Scorsese, der erstmals seine beiden Lieblingsschauspieler vor der Kamera vereint: Robert De Niro und Leonardo DiCaprio. „ttt“ zieht eine erste Zwischenbilanz des Festivals.
    Was der Tag bringt: David Schalko
    Er ist Regisseur, Produzent, Entwickler von Fernsehformaten, Autor: David Schalko. Mit Serien wie „Braunschlag“ und „Altes Geld“ oder der Late-Night-Show „Willkommen Österreich“ hat er sich in unserem südlichen Nachbarland Legendenstatus erworben. Ein Markenzeichen: sein abgründiger, sehr morbider Humor. Umso erstaunlicher, dass er sich in seinem neuen Roman „Was der Tag bringt“ nachdenklich und melancholisch zeigt. Er schildert die kollektive Erschöpfung nach der Pandemie und geht der Frage nach: was bleibt vom Menschen nach diversen Häutungen. Ein Portrait.
    Darker Schlager
    Die Paten sind unverkennbar Jaques Brel und der frühe Scott Walker. Zuweilen erkennt man in den Melodien Udo Jürgens und textlich steht Nick Cave am Wegrand. Tristan Bruschs Album „Am Wahn“ ist eine raffiniert-kalkulierte Provokation: zu eingängigen, schlagerhaften Melodien wird Existentielles und Abgründiges verhandelt. Etwa wenn er in dem Song „Baggersee“ zu Easy Listening von Chemo-Therapie und allmählichem Sterben erzählt.
    Die Vulkanfotografin Ulla Lohmann
    In das Feuer blicken. Die Hölle. Ulla Lohmann kommt Vulkanen so nahe wie sonst niemand. Als erste Frau ist sie 600 Meter tief in den Krater eines Vulkans abgestiegen, bis sie direkt am Flammen-Meer stand. Ein ebenso spektakuläres wie lebensgefährliches Vorgehen. Sie macht fantastische Fotos von Vulkanen, um die absolute Gegenwart zu spüren. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.05.2023Das Erste
  • Folge 18
    An der Front: Der ukrainische Fotograf Maxim Dondyuk dokumentiert den Krieg in seiner Heimat /​ Familientrauma: Bestsellerautorin Anne Berest spürt dem Schicksal ihrer jüdischen Vorfahren nach /​ Klima, Kohle, Kolonialismus: Auf der … (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.06.2023Das Erste
  • Folge 19
    Sie löste den Rammstein-Skandal aus – Hausbesuch bei Shelby Lynn:
    „Ich bin das Mädchen, das bei Rammstein gespiked wurde.“ Mit diesem Satz auf Twitter löst Shelby Lynn aus Nordirland am 1. Juni ein Beben aus. Ihr Vorwurf: Bei einem Konzert in Vilnius wurde ihr eine illegale Substanz gegeben – ohne ihr Wissen und mutmaßlich im Umfeld einer der international erfolgreichsten deutschen Bands. Ihr Verdacht: um sie sexuell gefügig zu machen. Seitdem haben sich auch andere junge Frauen gemeldet, die Ähnliches berichten. Im Raum stehen Machtmissbrauch, sexuelle Übergriffe, Einsatz von Drogen. Vorwürfe, die von Rammstein und Till Lindemann bestritten werden. Reporterinnen von NDR und Süddeutsche Zeitung haben Shelby Lynn zu Hause getroffen und lange Gespräche geführt. Darin schildert sie explizit, was ihr auf dem Konzert widerfahren ist. In „ttt“ berichtet zudem die Rapperin und Autorin Reyhan Sahin, auch bekannt als Lady Bitch Ray, dass solche Vorfälle im Musikbusiness kein Einzelfall sind.
    Kamikaze-Kunst gegen Putin – Die Künstlergruppe YAV:
    Sie sind wahrscheinlich die einzige russische Künstlergruppe, die bis heute gegen Putin protestiert. Sie nennen sich YAV – Wirklichkeit – und wagen regelmäßig Anti-Kriegs- und Anti-Regierungs-Graffitis zu sprühen. Schon nach wenigen Stunden werden ihre Werke von den Behörden übermalt. Aber auf Instagram leben die Bilder und Videos weiter. Natürlich funktioniert alles nur im Untergrund, denn die Polizei und der Geheimdienst machen Jagd auf die Künstler:innen von YAV. Für die Arbeiten droht ihnen Haft, es hat bereits Festnahmen und Hausdurchsuchungen gegeben. Ein Teil der Gruppe lebt deswegen im Exil, auch die künstlerische Leiterin des Kunstkollektivs. Von dort koordiniert sie die Aktionen – und „ttt“ ist mit dabei.
    Russischer Angriffskrieg auf die Ukraine – Irrweg oder historische Konsequenz?:
    Der Angriffskrieg auf die Ukraine ist zweifelsohne der Versuch Russlands, sich als Großmacht zu behaupten: nach innen und nach außen. Dahinter steckt – nicht erst seit Putins legendärer Rede über die historische Legitimierung dieses Krieges im Februar 2023 – eine lange Geschichte, die jetzt der renommierte Osteuropaexperte Martin Schulze Wessel in seinem neuen Buch aufrollt: „Der Fluch des Imperiums“. Putin ist kein Betriebsunfall, vielmehr steht er in der Tradition einer langen imperialen Geschichte Russlands, die mit Peter dem Großen anfing und im aktuellen Krieg kulminiert. Der Expansionsdrang, der im 18. Jahrhundert begann, wirkt bis heute fort und prägt vor allem das Selbstbild Russlands, das keine andere Handlungsweise zulässt, als das Imperium zu wahren, wenn nicht zu vergrößern. „ttt“ spricht mit Martin Schulze Wessel über diesen Irrglauben und den damit verbundenen Fluch.
    Gegen alle Widerstände – Spielfilm über die Dirigentin Zahia Ziouani:
    Sie ist ein Mädchen, und sie stammt aus der Pariser Banlieue. Damit ist es für Zahia Ziouani fast unmöglich, Dirigentin zu werden. Aber sie setzt alles daran, sich ihren Lebenstraum zu erfüllen. Trotz vieler Widerstände und Vorurteile setzt sie sich in einer Männer-Domäne durch, wird sogar vom legendären Sergiu Celibidache unterrichtet. 1998 gründet sie ihr eigenes Symphonieorchester „Divertimento“, dirigiert bei vielen weiteren renommierten Orchestern. Der Spielfilm „Divertimento“ erzählt jetzt ihre beeindruckende Geschichte (Filmstart 15.6.2023). „ttt“ spricht mit Zahia Ziouani und mit Filmregisseurin Marie-Castille Mention-Schaar.
    Zwischen Komik und Tragik – Die Kunst des Ragnar Kjartansson:
    Der Isländer Ragnar Kjartansson gilt als eine der aufregendsten Stimmen der zeitgenössischen Kunst. Er wirft einen ebenso liebevollen wie kritischen Blick auf unsere westliche Kultur: Liebe, Identität, Melancholie, Männlichkeit, Macht und Ohnmacht sind seine Themen. Die Ausstellung „Epic Waste of Love and Understanding“ im Kopenhagener Louisiana Museum wurde schon vor der Eröffnung am 9. Juni als eine der sehenswerten Ausstellungen des Jahres 2023 gehypt, zu sehen sind Zeichnungen, Malerei aber auch Performance und großformatige Raumarbeiten. Soll man lachen oder weinen? Das Spannungsfeld zwischen Tragödie und Komödie ist zum Markenzeichen des Künstlers geworden – wie zum Beispiel im Video „Me and My Mother“, in dem ihn seine Mutter immer wieder anspuckt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.06.2023Das Erste
  • Folge 20
    Moral – die Erfindung von Gut und Böse:
    „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“. Das Zitat aus Bertolt Brechts „Dreigroschenoper“ könnte auch als Motto für Michael Lüders neuestes Buch dienen. In „Moral über alles“ beklagt der Nahostexperte eine deutsche Politik, die sich von Werten leiten lässt und nationale Interessen, vor allem wirtschaftliche, außer Acht lässt. Eine provokante These: Einerseits ist unbestritten, dass Sanktionen gegenüber Ländern wie dem Iran oder Russland auch die eigene Wirtschaft treffen. Andererseits stellt sich die Frage, wofür eine Demokratie eigentlich steht, wenn nicht für gemeinsame Werte.
    Eine Verteidigung der Moral liefert Hanno Sauer in seinem gleichnamigen Buch. Der Philosoph beschreibt, wie sich unsere Moralvorstellungen, die Unterscheidung zwischen Gut und Böse, entwickelt haben, welche Bedeutung sie für das Entstehen moderner Gesellschaften haben und wie Moral unsere Identität auch heute noch bestimmt. „ttt“ stellt beide Bücher vor. (Autorin: Petra Böhm)
    Zum 70. Geburtstag: Sonderausstellungen von Cornelia Schleime in Dresden: Ihre unglaubliche Schaffenskraft macht die Malerin, Fotografin, Performerin und Autorin Cornelia Schleime zu einer der bekanntesten deutschen Künstlerinnen ihrer Generation. Als Kind traumatisiert, in der DDR als junge Künstlerin verfolgt, durch immer wieder neue Rückschläge im Leben zurückgeworfen, kreiert sie bis heute Welten innerer Freiheit und Poesie.
    In Dresden wird sie dieser Tage gleich in zwei Ausstellungen gewürdigt. Die Sonderausstellung in der Städtischen Galerie ist mit einem Zitat der Künstlerin überschrieben: „ich lass mich nicht spannen – lass mich nicht flechten“. Das Albertinum ergänzt diese Ausstellung durch einen Blick auf Cornelia Schleimes oppositionelles Frühwerk mit dem Titel „Ich halte doch nicht die Luft an“. Der Beitrag folgt den Bildern der Ausstellungen und erzählt von den wichtigsten Stationen im Schaffen der Künstlerin: Kindheit und das Eingesperrtsein durch die Eltern, Studium der Malerei in Dresden und Restriktionen, oppositionelle Kunst und Kontakt mit der Subkultur, performative Fotoarbeiten, Ausreise und Umzug nach West-Berlin, auch hier gesellschaftskritische Arbeiten, Verarbeitung ihrer Stasi-Akten als Kunstwerke, internationaler Erfolg.
    „Ich lass mich nicht spannen, ich lass mich nicht flechten …“ – Cornelia Schleime lässt sich nicht in einen Rahmen spannen, ihre poetische Kunst scheint unerschöpflich und ohne Tabus. Jetzt wird sie 70 Jahre alt. (Autorin: Pamela Meyer-Arndt)
    - Wem kann man glauben in Zeiten des Krieges?
    Was ist Wahrheit, was Propaganda? Der Autor und Historiker Christian Hardinghaus beschäftigt sich seit Jahren mit den Prinzipien und Strategien staatlicher gelenkter Informationskampagnen, die zum Ziel haben, Menschen zu beeinflussen oder zu manipulieren. In seinem neuen Buch „Kriegspropaganda und Medienmanipulation“ untersucht Hardinghaus, wie typische Propaganda-Methoden im Ukraine-Krieg angewendet werden und wie die Kriegsparteien nicht nur den Gegner, sondern auch das eigene Volk zu täuschen versuchen. Eigene Verluste werden minimiert, die Verluste des Gegners übertrieben, die eigene Sache als die gerecht dargestellt.
    Viele solcher Propaganda-Manöver sind schwer erkennbar, da die politischen und militärischen Hintergründe kaum nachprüfbar sind. Journalisten erfahren nur das, was den jeweiligen Kriegsparteien nützt, Fake News werden hunderttausendfach über soziale Netzwerke geteilt. Fakten verschwimmen im oft zitierten „Fog of War“, im Nebel des Krieges. Oft kommt die Wahrheit erst nach dem Ende des Konflikts ans Tageslicht.
    Hardinghaus schlüsselt in seinem Buch nicht nur die Techniken der Propaganda auf, er erklärt auch, wie man Fake News durchschauen und sich vor Täuschung schützen kann. (Autorin: Hilka Sinning)
    - Neues Album und Deutschlandtour: US-Sängerin P!nk im Porträt
    P!ink ist ein Markenzeichen des Pop, eine unbestreitbar erfolgreiche und bemerkenswerte Popkünstlerin. Sie erzählt in ihren Songs wie kaum eine andere Künstlerin aus ihrem Leben. Von der schmerzlich empfundenen Trennung ihrer Eltern, von dem Leben mit einem durch den Vietnamkrieg geprägten Vater, ihrem Drogenkonsum, dem Verlust geliebter Menschen. Auch das ist wohl einer der Gründe, warum so viele Menschen sie verehren.
    Mit millionenfach verkauften Songs ist P!nk nicht nur eine der erfolgreichsten Künstlerinnen aller Zeiten, sondern im „Soundtrack ihres Lebens“ auch von Hit-Klassikern anderer einflussreicher Artists geprägt – von Don McLean über Whitney Houston bis hin zu Chris Stapleton. Deren Einflüsse spiegeln sich auch in der stilistischen Bandbreite der Künstlerin wider, die „das Spiel“ stets nach ihren eigenen Regeln spielte und somit zum empowernden Vorbild einer jungen Generation wurde. Anlässlich der Europatour 2023 und des neuen Albums „Trustfall“ haben wir Alecia Beth Moore alias P!nk in London getroffen. (Autor: Jens Strohschnieder) (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.06.2023Das Erste
  • Folge 21 (30 Min.)
    GDas Buch „Hinter Mauern“ – Über europäische Asylpolitik und die Frage, warum geschlossene Grenzen unsere offenen Gesellschaften bedrohen Gerade erst beherrschte ein Schiffsunglück und die Suche nach Überlebenden über mehrere Tage die mediale Berichterstattung: fünf Menschen, die mit dem U-Boot „Titan“ im Atlantik auf eine waghalsige Reise zur Titanic unterwegs waren, kommen dabei ums Leben. Wenige Tage zuvor ereignete sich vor den Toren Europas, vor der griechischen Küste, eines der schlimmsten Flüchtlingsbootsunglücke der letzten Jahre.
    Hierbei sterben nach Schätzungen mehr als 100 Kinder und hunderte Frauen und Männer. Die Rolle der griechischen Küstenwache bleibt ungeklärt. Zwei Schiffsunglücke – das erste mit großer medialer Aufmerksamkeit bedacht, beim zweiten gab es weniger Berichterstattung und Reaktionen. Weil wir uns ans Flüchtlingssterben im Mittelmeer gewöhnt haben? Oder weil Milliardäre uns näher sind als Geflüchtete? Klar ist: das Thema Migration wird politisch gerade meist negativ besetzt.
    Humanität und Menschenrechte stehen in der aktuellen Migrationspolitik nicht an erster Stelle, sagen der Politikwissenschaftler Volker M. Heins und der Historiker Frank Wolff in ihrem neuen Buch „Hinter Mauern“. Die gängige These, Gesellschaften würden sich durch Einwanderung verändern, krimineller, unsicherer, rassistischer werden – stellen sie auf den Kopf. Die Autoren wollen dagegen zeigen, wie sich unsere offene Gesellschaft durch die Abwehr von Migration negativ verändert.
    Die Abschottung Europas, sagen sie, führe zu Abstumpfung und Verrohung. „ttt“ hat Volker M. Heins in München getroffen und ihn gefragt: Warum er der Meinung ist, dass Freizügigkeit nicht Verteilungskämpfe und Krieg, sondern Frieden schafft? Beitrag: Grete Götze Pageboy – Wie sich Schauspieler Elliot Page aus der Rolle seines Lebens befreit hat In der Rolle eines schwangeren Teenagers in „Juno“ gelingt ihm 2007 der Durchbruch. Damals ist Elliot Page biologisch betrachtet eine junge Frau, doch in seinem Inneren fühlt er sich seit frühester Kindheit gefangen im falschen Körper.
    Heute lebt der 36-Jährige als Transmann und erzählt jetzt mitreißend und ehrlich in seinem Memoir „Pageboy“ seine Lebensgeschichte. „ttt“ hat Elliot Page in Köln getroffen. Beitrag: Wero Jägersberg Zwischen den Welten: Wie der deutsch-nigerianische HipHop-Künstler Kelvyn Colt international durchstartet Kelvyn Colt ist einer der spannendsten Künstler, die HipHop-Deutschland aktuell zu bieten hat – und das, obwohl er gar keinen deutschen HipHop macht.
    Er rappt auf Englisch, oszilliert scheinbar mühelos durch die unterschiedlichsten Genres von Trap bis Techno und verwehrt sich den gängigen HipHop-Klischees. In seinen Texten zeigt er Haltung: Oft geht es um gesellschaftspolitische Fragen wie mentale Gesundheit, Rassismus oder toxische Männlichkeit. „ttt“ hat Kelvyn Colt in London getroffen und mit ihm über „GERMAN ANGST“, Schwarze Männlichkeit und die Kraft der Gemeinschaft gesprochen.
    Beitrag: Jella Mehringer Die Ausstellung „Plastic World“ – Wie Plastik die Welt und die Kunst verändert hat Gigantische Scheren eines Hummers aus Plastik greifen in den Raum, während meterhohe Anemonen aus Luftmatratzenstoff in sich zusammensacken, bevor sie – frisch aufgepustet – wieder zu neuem Leben erwachen. Die Neuauflage von Otto Pienes großem Werk „Anemones: An Air Aquarium“ ist eines der Highlights der Frankfurter Ausstellung „Plastic World“.
    „ttt“ spricht mit dem Künstler Tue Greenfort über seine Hoffnung auf einen Pilz aus dem Amazonas, der Plastik verstoffwechselt. Mit dem Frankfurter Künstlerinnenkollektiv HazMatLab (Sandra Havlicek, Tina Kohlmann und Katharina Schücke) experimentieren wir mit Schleim und die Kuratorin der Ausstellung Dr. Martina Weinhart erklärt uns, warum diese Ausstellung nahezu einmalig ist und für sie die Ökobilanz der Schau ein Faktor bei der Auswahl der Kunstwerke war. Beitrag: Celine Schäfer „ttt – titel thesen temperamente“ ist am Sendetag ab 20:00 Uhr in der ARD Mediathek verfügbar (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.07.2023Das Erste

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