Staffel 10, Folge 1–5

Staffel 10 von „Streetphilosophy“ startete am 10.10.2020 auf arte.tv und am 17.10.2020 bei arte.
  • Staffel 10, Folge 1 (26 Min.)
    Im Autokino in Berlin-Schönefeld ist Noah mit dem DJ-Duo Hoe__mies verabredet: Lucia Luciano und Gizem Adiyaman sind bekannt für queere Hip-Hop-Partys und ihren Podcast „Realitäter*innen“. In ihrem Podcast geht es besonders um Communitys, die von der Mehrheitsgesellschaft ausgegrenzt werden. Mit wem fühlen sie sich solidarisch? Geht es dabei um Herkunft, gemeinsame Erfahrungen von Leid und Unterdrückung – oder vielleicht geteilte Werte? „Im Unterschied zu Nächstenliebe oder Loyalität reduziert Solidarität Hierarchien“, erklärt Philosoph Alexander Heindl, denn: „Menschen begegnen einander auf Augenhöhe.“ Ein schönes Beispiel dafür ist die solidarische Landwirtschaft, die nicht auf Profitstreben, sondern auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit beruht: Jeder und jede gibt, was er oder sie kann, und am Ende haben alle was davon.
    Noah hilft dem Leipziger Kollektiv Ackerilla bei der Ernte und fragt sich: Funktioniert das solidarische Modell der Gemeinschaft nur im Kleinen? Oder kann man das auch groß denken? Menschen scheinen von Natur aus nicht ausschließlich egoistisch zu sein, sondern auch kooperativ – sogar in Krisensituationen. Die Filme des Regisseurs Feras Fayyad handeln von Menschen, die im Bürgerkrieg ihr Leben dafür riskieren, anderen zu helfen. Feras selbst hat in Syrien Gewalt, Tod und Folter erlebt. Wie kann er trotzdem noch an Solidarität und an das Gute im Menschen glauben? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 17.10.2020arte
  • Staffel 10, Folge 2 (27 Min.)
    Bei einem Dreh des Satire-Kollektivs „Datteltäter“ lernt Ronja von Rönne die Moderatorin Esra Karakaya kennen. Sie ist im Wedding aufgewachsen, als Tochter eines türkischen Vaters und einer südkoreanischen Mutter und beherrscht mehrere Sprachen fließend. Trotzdem wird sie nicht ernst genommen, wenn sie nicht Hochdeutsch spricht. „Wir müssen verstehen, dass die Subkulturen der deutschen Sprache Kulturgut sind“, sagt Esra, „und dass wir mit unserer Sprache die Welt verändern können.“ Schon bei den alten Griechen hatten die besten Redner großen politischen Einfluss. Von Debattiererin Lara Tarbuk und der „Berlin Debating Union“ bekommt Ronja ein bisschen Nachhilfe in Sachen Rhetorik.
    „Sprache ist ein Medium der Kooperation“, erklärt ihr Philosoph Christian Uhle. Sie verschafft uns Menschen einen evolutionären Vorteil, weil sie uns bei der Verständigung hilft. In den sozialen Medien bekommen aber oft diejenigen die Aufmerksamkeit, die am lautesten schreien. Die linke Tageszeitung „taz“ hält mit schlagfertigen Titelseiten dagegen. Seite-eins-Redakteur Lukas Wallraff lädt Ronja zu einer Titel-Konferenz ein. Aber lässt sich die Wahrheit überhaupt in Worte fassen? Oder liegt sie jenseits der Sprache? Im Buddhistischen Zentrum Lotos Vihara versucht sich Ronja an einer Schweige-Meditation. Was macht es mit Menschen, wenn sie mal nicht sprechen? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 24.10.2020arteDeutsche Online-PremiereSa 10.10.2020arte.tv
  • Staffel 10, Folge 3 (26 Min.)
    Beim Training des Berliner Kreisligisten Blau-Weiß Friedrichshain trifft Ronja den Fußballtrainer Alvi Kallço. Er sagt, dass er in Drucksituationen bessere Entscheidungen treffen kann und dass das bei ihm viel mit Erfahrung und Intuition zu tun hat. Aber woher weiß ich, ob die Entscheidungen, die ich treffe, wirklich meine sind? Falls mein Schicksal von Planetenkonstellationen beeinflusst ist – machen Entscheidungen dann noch Sinn? Das bespricht Ronja mit dem Astrologen Christof Niederwieser. Er deutet ihr Geburtshoroskop und erklärt, weshalb ihr die Astrologie Entscheidungen erleichtern, aber nicht abnehmen kann.
    Von der Psychologin Christina Leuker lernt Ronja, weshalb sie sich oft auch auf ihr Bauchgefühl verlassen kann und dass es manchmal einen Sprung ins Ungewisse braucht. Besonders schwer ist eine Entscheidung dann, wenn man überhaupt nicht abschätzen kann, welche Konsequenzen sie für die Zukunft haben wird. Die Bundeswehr-Kommandeurin Anastasia Biefang hat eine solche existenzielle Entscheidung für sich selbst getroffen: ihr Geschlecht anzugleichen und vom Mann zur Frau zu werden. Woher hat sie den Mut genommen, das durchzuziehen? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 14.11.2020arteDeutsche Online-PremiereSa 31.10.2020arte.tv
  • Staffel 10, Folge 4 (26 Min.)
    Da ihre alten Turnschuhe kaputt sind, geht Ronja von Rönne auf Shoppingtour mit Wassily. Der pflegt einen Sneaker-Fetisch und hat schon vor Läden übernachtet, um sich Exklusiv-Editionen zu sichern. Was sieht Wassily in einem Turnschuh, was Ronja nicht sieht? Und wie kann aus einem Stück Stoff ein anbetungswürdiges Heiligtum werden? Hinter solchen Hypes stecken meist raffinierte Imagekampagnen. Bei den goalgirls, einer feministischen Werbeagentur, versucht Ronja herauszufinden, wie man Produkte für eine junge Generation mit Werten auflädt und Fetische kreiert. Karl Marx hat den Warenfetischismus als eine Abart des Kapitalismus kritisiert, lernt Ronja von dem Philosophen Pitt. Ursprünglich aber bezeichnete der Fetisch-Begriff magisch-religiöse Objekte, von denen man sich eine übernatürliche Wirkung versprach.
    Ist nicht auch das Christentum voll von solch heiligen Gegenständen? Was unterscheidet sie von Fetischobjekten? Bei einem Gottesdienst der Berliner Taizé-Gemeinde spricht Ronja mit dem Gläubigen Friedemann darüber, was ihm die christlichen Ikonen bedeuten. Auf der Suche nach ihrem eigenen Fetisch verabredet sich die Moderatorin dann mit Popo Fan, einem chinesischen Filmemacher, der seit ein paar Jahren in Berlin lebt und unter anderem Fetischpornos dreht. Für Popo kann alles zum Fetisch werden, auch Chilischoten und Zahnseide – aber findet er auch einen, der zu Ronja passt? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 20.11.2020arteDeutsche Online-PremiereSa 14.11.2020arte.tv
  • Staffel 10, Folge 5 (30 Min.)
    Auf dem Tempelhofer Feld ist Ronja zum Rollschuhfahren mit Jürgen verabredet. Der gehört hier zu den „Rollenden Rentnern“ und hat früher als Mathematiker gearbeitet. Wie hat er es geschafft, seine innere Balance zu finden? Und was rät er Ronja: Welcher Umgang mit Emotionen ist erstrebenswert? Wie kann man Stimmungen aktiv beeinflussen, zum Beispiel durch Musik? Das versucht Ronja bei einer Jamsession mit Filmkomponist Paul Eisenach herauszufinden. Paul sagt, als Musiker könne er nur Stimmungen verändern, Gefühle seien zu komplex und zu privat. Ganz anders sieht das Murah Soares, das Oberhaupt der Berliner Candomblé-Gemeinde. Bei einem afrobrasilianischen Tanzritual lernt Ronja, dass Emotionen auch kollektiv erfahren und verarbeitet werden können.
    Ein bisschen wie beim Tanzen im Club – wenn nicht Corona wäre und die Clubs zu. Mit der Philosophin Marie-Luise Goldmann ist Ronja im leeren SchwuZ verabredet. „Nach Aristoteles sollten wir unsere Gefühle trainieren und kultivieren“, sagt Marie-Luise. Die Soziologin Eva Illouz hält kritisch dagegen, dass im „emotionalen Kapitalismus“ Gefühle auf den Markt hin optimiert werden. Auch immer mehr Firmenbosse begreifen endlich, dass glückliche Mitarbeiter die produktiveren sind. Die beiden Happiness-Managerinnen Cassie und Lina sind für das Wohlbefinden von Programmierern in einer Software-Abteilung zuständig. Kann man Emotionen wirklich managen? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.11.2020arte

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